jethor tull
Newbie
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- Nov. 2008
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Hallo zusammen,
bin seit heute neu hier und möchte über Rambus doch etwas aufklärend wirken. Das wichtigste scheint mir zu sagen, daß Rambus noch nie ein Chiphersteller war. Rambus war und ist nur Designer. Ansschließend die Storry, bis zu den Prozeßanfang.
Die Story
Zu einer Zeit, als die schnellsten Computer mit 20 MHz Taktfrequenz
arbeitetetn, hatten zwei Professoren der Stanford University bereits
die Vision, wie sie die Computerwelt mit Taktfrequenzen von über 500
MHz revolutionieren konnten. Sie hatten nicht nur die Vorstellung wie
es technisch machbar war, sondern hatten auch eine Idee, wie dieses
technische Know How über Lizenzen vermarktet werden konnte.
Von der Fachwelt belächelt und als Spinner abgetan, gründeten Mike
Framwald und Mark Horowitz 1990 die Firma Rambus Inc. und zeigten der
Welt wie ihre Ideen funktionierten. Diese Erfindungen haben seit über
10 Jahren radikal die Funktionsweise von Computern verändert.
Während die Prozessorgeschwindigkeiten ständig zunahmen, blieb die
Performance des Speichers weit zurück. Das Nadelöhr für höhere
Rechengeschwindigkeiten war damals die Arbeitsgeschwindigkeit des
Speichers (DRAM). Die Erfindungen von Farmwald und Horowwitz
beseitigten dieses „Performance gap“ und ermöglichten erst die
Rechengeschwindigkeiten, wie sie in heutigen PCs üblich sind.
Da Rambus zwar Patente (am 18.April 1990) angemeldet aber noch keine
rechtsgültigen Patente besaß (von der Anmeldung bis zur Erteilung
vergehen Jahre), schloss Rambus mit über 60 Herstellern sogenante „Non
disclosure agreements“ (Nicht-Offenlegungs-Vereinbarungen). Diese
gestatteten Rambus schon vor dem Erhalt der Patente mit den
DRAM-Herstellern über ihre Erfindungen zu sprechen, ohne Gefahr laufen
zu müssen, dass diese Erfindungen gestohlen werden konnten. Die
DRAM-Hersteller hatten somit genaue Einblicke in die Erfindungen.
Rambus wurde daraufhin zur Teilnahme an der JEDEC (Joint Electron
Device Engeneering Concil) eingeladen. Bei der JEDEC handelte es sich
um eine Vereinigung der grössten DRAM-Hersteller mit dem Ziel einen
gemeinsamen Standard zu entwickeln. JEDEC-Treffen waren für jedermann
offen, der seine Mitgliedsgebühr bezahlte, und nicht vertraulich. Meist
fanden sie an attraktiven Orten (wie zB wärend des Winters in Hawaii)
statt, wo man persönlich seine Geschäftspartner und Kunden kennenlernen
konnte.
Die „echten“ JEDEC-Treffen, bei denen Entschlüsse für Standards
gefassst wurden, waren nur für die „Giganten“ (zB. Toshiba, Samsung,
IBM, NEC) unter den beteiligten Firmen. Rambus hatte an solchen Treffen
nie teilgenommen. Auch durfe es nie seine eigenen Entwicklungen in der
JEDEC präsentieren.
1991 nahm Rambus erstmalig an einem JEDEC-Treffen teil, nachdem die
Sizungen für den SDRAM-Sandard begannen. 1992 machte Rambus darauf
aufmerksam, dass zwei ihrer Erfindungen besprochen wurden, es darauf
aber noch keine gültigen Patente besaß.
(Zu dem Zeitpunkt sagten die Regeln der JEDEC, dass Patente, nicht aber
Patentanmeldungen offengelegt werden musten. 1993 wurden die
JEDEC-Regeln dahingehend geändert, dass auch Patentanträge offengelegt
werden mussten.)
1992 stellte Rambus erstmalig bei den Sitzungen fest, dass es seiner
Patente beraubt werden sollte, und änderte und erweiterte daraufhin
einige Claims der Patente.
(Ein Patent besteht immer aus der Beschreibung der eigentlichen Erfindung
und den sogenannten Claims, wie und für was die Erfindung eingesetzt
werden kann. Claims zu ändern oder zu erweitern ist in den USA völlig legal,
solange diese von der eigentlichen Erfindung abgeleitet werden können)
1995 war das letzte JEDEC-Treffen, an dem Rambus teilnahm. Mit
offiziellem Brief vom 17. Juni 1996 erklärte Rambus sein Ausscheiden aus
der JEDEC.
Fortrsetzung folgt!
jethor tull
bin seit heute neu hier und möchte über Rambus doch etwas aufklärend wirken. Das wichtigste scheint mir zu sagen, daß Rambus noch nie ein Chiphersteller war. Rambus war und ist nur Designer. Ansschließend die Storry, bis zu den Prozeßanfang.
Die Story
Zu einer Zeit, als die schnellsten Computer mit 20 MHz Taktfrequenz
arbeitetetn, hatten zwei Professoren der Stanford University bereits
die Vision, wie sie die Computerwelt mit Taktfrequenzen von über 500
MHz revolutionieren konnten. Sie hatten nicht nur die Vorstellung wie
es technisch machbar war, sondern hatten auch eine Idee, wie dieses
technische Know How über Lizenzen vermarktet werden konnte.
Von der Fachwelt belächelt und als Spinner abgetan, gründeten Mike
Framwald und Mark Horowitz 1990 die Firma Rambus Inc. und zeigten der
Welt wie ihre Ideen funktionierten. Diese Erfindungen haben seit über
10 Jahren radikal die Funktionsweise von Computern verändert.
Während die Prozessorgeschwindigkeiten ständig zunahmen, blieb die
Performance des Speichers weit zurück. Das Nadelöhr für höhere
Rechengeschwindigkeiten war damals die Arbeitsgeschwindigkeit des
Speichers (DRAM). Die Erfindungen von Farmwald und Horowwitz
beseitigten dieses „Performance gap“ und ermöglichten erst die
Rechengeschwindigkeiten, wie sie in heutigen PCs üblich sind.
Da Rambus zwar Patente (am 18.April 1990) angemeldet aber noch keine
rechtsgültigen Patente besaß (von der Anmeldung bis zur Erteilung
vergehen Jahre), schloss Rambus mit über 60 Herstellern sogenante „Non
disclosure agreements“ (Nicht-Offenlegungs-Vereinbarungen). Diese
gestatteten Rambus schon vor dem Erhalt der Patente mit den
DRAM-Herstellern über ihre Erfindungen zu sprechen, ohne Gefahr laufen
zu müssen, dass diese Erfindungen gestohlen werden konnten. Die
DRAM-Hersteller hatten somit genaue Einblicke in die Erfindungen.
Rambus wurde daraufhin zur Teilnahme an der JEDEC (Joint Electron
Device Engeneering Concil) eingeladen. Bei der JEDEC handelte es sich
um eine Vereinigung der grössten DRAM-Hersteller mit dem Ziel einen
gemeinsamen Standard zu entwickeln. JEDEC-Treffen waren für jedermann
offen, der seine Mitgliedsgebühr bezahlte, und nicht vertraulich. Meist
fanden sie an attraktiven Orten (wie zB wärend des Winters in Hawaii)
statt, wo man persönlich seine Geschäftspartner und Kunden kennenlernen
konnte.
Die „echten“ JEDEC-Treffen, bei denen Entschlüsse für Standards
gefassst wurden, waren nur für die „Giganten“ (zB. Toshiba, Samsung,
IBM, NEC) unter den beteiligten Firmen. Rambus hatte an solchen Treffen
nie teilgenommen. Auch durfe es nie seine eigenen Entwicklungen in der
JEDEC präsentieren.
1991 nahm Rambus erstmalig an einem JEDEC-Treffen teil, nachdem die
Sizungen für den SDRAM-Sandard begannen. 1992 machte Rambus darauf
aufmerksam, dass zwei ihrer Erfindungen besprochen wurden, es darauf
aber noch keine gültigen Patente besaß.
(Zu dem Zeitpunkt sagten die Regeln der JEDEC, dass Patente, nicht aber
Patentanmeldungen offengelegt werden musten. 1993 wurden die
JEDEC-Regeln dahingehend geändert, dass auch Patentanträge offengelegt
werden mussten.)
1992 stellte Rambus erstmalig bei den Sitzungen fest, dass es seiner
Patente beraubt werden sollte, und änderte und erweiterte daraufhin
einige Claims der Patente.
(Ein Patent besteht immer aus der Beschreibung der eigentlichen Erfindung
und den sogenannten Claims, wie und für was die Erfindung eingesetzt
werden kann. Claims zu ändern oder zu erweitern ist in den USA völlig legal,
solange diese von der eigentlichen Erfindung abgeleitet werden können)
1995 war das letzte JEDEC-Treffen, an dem Rambus teilnahm. Mit
offiziellem Brief vom 17. Juni 1996 erklärte Rambus sein Ausscheiden aus
der JEDEC.
Fortrsetzung folgt!
jethor tull