Raspberry Pi Zero W - ARM Linux Distros (außer Raspbian)?

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McMoneysack91

Gast
Liebe Freunde,

ich plane, mir ein Raspberry Pi Zero W zuzulegen. Einfach weil es derart günstig ist und für mich ein No-Brainer Einstieg in die Welt von SBCs. Nun weiß ich, dass Raspberry Foundation als Betriebssystem Raspbian rausgebracht hat. Ein speziell für Raspberry optimiertes OS. Und hier kommt schon meine Frage:

Stimmt es, dass man bei SBCs insbesondere mit ARM CPUs nicht einfach jedes ARM OS draufwerfen kann, und alles funktioniert sofort (wie etwa bei x86)? Ich weiß, dass Manjaro eine ARM Version hat. Auch Debian (nicht Armbian) oder Ubuntu. Doch weil Raspbian laut eigener Aussage speziell optimiert ist, frage ich mich im Gegenzug: sind die anderen suboptimal? Gar nicht erst optimierbar? Oder muss man einfach als Endbenutzer einige Dinge tweaken, verändern, dazuinstallieren etc, um diese ominöse "Optimierung" zu erzielen?
 
Gibt fast von jeder größeren Distri ARM-Versionen... Musst mal gucken bei Manjaro und Ubuntu usw.

Der Pi Zero ist aber nicht der Schnellste... Da brauchst ne echt Resourcen sparende Distri.
 
Genau, das war ja mein Zwiespalt. Dass jede ernsthafte Distro auch ARM anbietet, fand ich ja Spitze. Nur machte mir diese heilige Optimierung von Raspbian etwas Sorge, dass die anderen ARM Distros nicht ganz kompatibel sein würden.

Klar, das Raspberry ist nichts für Ubuntu mit GNOME Desktop :D Aber ein Debian mit XFCE oder ein Arch mit OpenBox dürfte wunderbar funktionieren. Zumal ich letztere beide auf weit schwächeren PCs laufen hatte.
 
McMoneysack91 schrieb:
Stimmt es, dass man bei SBCs insbesondere mit ARM CPUs nicht einfach jedes ARM OS draufwerfen kann

Es gibt da schon Unterschiede:

Debian unterstützt drei Portierungen auf verschiedene Variationen von Little-Endian ARM-Hardware:


  • Die ARM-EABI-Portierung (armel) zielt auf eine Reihe älterer 32-Bit ARM-Geräte ab, speziell NAS-Hardware und einige Varianten von *plug-Geräten.
  • Die neuere ARM-Hard-float-Portierung (armhf) unterstützt neuere, leistungsfähigere 32-Bit-Geräte gemäß Version 7 der ARM-Architektur-Spezifikation.
  • Die 64-Bit ARM-Portierung (arm64) unterstützt die neuesten ARM-betriebenen 64-Bit-Geräte.

McMoneysack91 schrieb:
Aber ein Debian mit XFCE oder ein Arch mit OpenBox dürfte wunderbar funktionieren.

Eher nicht, der Zero ist eher zu langsam dafür.
 
McMoneysack91 schrieb:
Zumal ich letztere beide auf weit schwächeren PCs laufen hatte.
Der Zero W hat einen steinalten 1Ghz ARMv11 Singlecore. Da macht kein Desktop drauf Spaß ehrlich gesagt.
Klar ist er günstig, aber außer für Spezialanwendungen taugt er einfach nicht.
Wenn du ein Desktopreplacement auf ARM-Basis zum spielen willst, da eignet sich der Raspberry Pi 400 eher. Und selbst der keucht bei XFCE und Internet.

Ich spiele auch mit einem Zero rum, aber der ist in meiner Anwendung eher dazu da, über das Netzwerk gesteuert Musik über I²S und USB-Hardware abzuspielen. Für einen nutzbaren Desktop reicht sein RAM einfach nicht.
 
Ich muss hinzufügen, ich bin ja jetzt kein Raspberry Vergötterer oder sowas. Raspberry diente mir nur super als Beispiel für meine Besorgnis mit der Kompatibilität: "Raspberry Pi unbedingt mit Raspbian sonst läuft nicht rund" so nach dem Motto.

Also ich hatte erfolgreich Debian XFCE auf einem PC von 2001 mit 800MHz Intel Pentium und 256MB RAM.

Klar, sollte sich für mich das Thema SBCs etablieren, würde ich ein Raspberry Pi 4 nehmen. Doch ich habe schon mehr Computer, als ich meiner Freundin noch logisch erklären könnte (obwohl alle kostenfrei aus geschenkten Teilen zusammengebaut). Da zieht es mich schon zu etwas Minimalistischem (wie mit meinen Distros).

Als Alternative zu Raspberry Pi wäre nämlich für mich das Banana Pi Zero M2. Ebenfalls 512MB RAM aber vier Kerne statt eines. Vielleicht hätte ich das in meinen Startpost mit einbringen sollen. Aber vom Banana Pi wurde ich durch YouTube Comments abgeschreckt wie: "Von den Specs besser, aber Unterstützung nicht mit Rpi zu vergleichen" und da fragte ich mich: was meinten die alle mit Unterstützung? Buchstäblich? Support? Also die Community um Banana Pi? ODER eben, dass es doch Probleme geben kann und wird mit bestimmten Dingen?

Viel soll keines der Pi's können. Die Buchhaltung meiner Firma (fast ausschließlich Libre Office Calc), Emails und PDFs schubsen. Und für mich als Privatnutzer wäre es ein toller Spielplatz für erste eigene Software Programmierversuche.
 
Ja und nein.
Für dich erstmal läuft alles da der Pi zero beliebt ist. Im Hintergrund wird die ganze Arbeit gemacht, dass es läuft.
Weder der Pi zero noch der banna pi zero m2 ist für das was du willst geeignet. LattePanda oder Pi4 ist da die bessere Wahl.
 
Natürlich verstehe ich, dass die Zeros das absolute Minimum sind und Pi 4 da besser geeignet ist. Es geht ja mehr ums Prinzip. Eine Grundsatzfrage quasi. Ob diese Panikmache stimmt, dass die anderen SBCs außer Pi weit schlechtere Kompatibilitäten aufweisen, da sie "nur" allgemeine Distros verwenden und keine speziell auf sie angepassten. Dies ist mir besonders wichtig zu klären.

Und ja, wie bereits zugegeben, sollte mein erstes Date mit dem Thema SBC fruchten, so würde ich meine Büros auf Raspberry Pi 4 o.Ä. umrüsten.
 
Also ich nutze Armbian auf diversen Odroid's und das läuft recht geschmeidig. Aber es ist schon normal das der Kernel für den SoC optimiert ist bzw das OS boot-technisch angepaßt ist.
 
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Arch (die Varianten ArchlinuxArm, Manjaro ) oder Gentoo laufen auch auf ARM-Boards. (Für Gentoo sollte ein Cross-Build-Server eingerichtet werden)

OpenWrt unterstützt auch den Raspberry Pi Zero afaik .

PINN oder Noobs haben multibootsupport und unterstützen auch den Pi Zero lt. deren Dokumentation.

Das Booten von ARM benutzt meist Das U-Boot (wikipedia) als Bootmechanismus - damit gibt es eigentlich nur "andere" Bootkonfiguration als bei x86 (grub/syslinux/refind/bios/uefi) - da bei ARM sich die Chips und Hardwarekonfigurationen noch stärker als bei x86 unterscheiden und oft eine Größenbeschränkung vorhanden ist, gibt es wenig Bedarf für eine "allgemeine" ARM Konfiguration, obwohl soetwas existiert : quasi "multi_v7_defconfig" - normal sind für jeden SoC bzw. jede Boardvariante devicetree "dts" , da viele Anschlüsse der Hardware kein "plug and play" / Treibererkennung wie USB oder PCI(-Express) haben (I2C, SPI, andere Busse) - deswegen funktioniert es nicht wie bei x86 - siehe Legacy Plug and Play bei wikipedia (1994: ISA plug and play)


Es gibt auch weit verbreitete "distributionslose" Alternativen zu Raspian - es gibt dort keine Upgrade-Infrastruktur von Paketen mit Paketmanagern, sondern das OS wird zusammengestellt - siehe Buildroot oder Yocto/OpenEmbedded.
Das Image wird hier "genau" angepasst und es gibt keine "nachinstallierte" Software - ABER dank "interpretierter" Sprachen - Shellskripte, Perl, PHP, Java, JS, Python ... und deren Paketmanagement (npm, pip) - stimmt das natürlich nicht ganz (das Image kann auch Compiler-Toolchains enthalten).
 
Ui ui ui. Ich weiß, dass ich nichts weiß. Wie der Umstieg von Windows auf Linux so muss im Kopf erstmal ein Neulernen stattfinden, wenn ich von x86 zu ARM schaue.
 
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