Rechtliche Frage zur Bandbreite - plötzlich nur noch die Hälfte

Alphadude

Lt. Commander
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Hallo,

folgende Sachlage: Ich habe seit ca. einem Jahr einen DSL 6000-Vertrag bei 1&1. Die Bandbreite von 6000 kBit/s lag auch immer an - bis vor einiger Zeit zumindest. Neuerdings liegen nämlich maximal nur noch 3000 kBit/s an, sprich die Hälfte.

Ein Mitarbeiter von 1&1 erklärte telefonisch nach langem Hin und Her und einer Überprüfung der Leitungen in meinem Wohnort, dass lediglich 3000 kBit/s anlägen. Hä? Auf die Frage, warum denn dann sonst immer 6000 kBit/s möglich waren, meinte man dann, dass dies von der Anzahl der Nutzer etc. abhänge, da 1&1 die Leitungen vieler anderer Anbieter (Telekom, Vodafone etc.) benutze. Das Ende vom Lied: Ich soll mich also ab jetzt mit der halben Geschwindigkeit zufrieden geben.

Nun meine Frage: Ist diese Argumentation wirklich legitim? Nur weil im Internet alle DSL-Verträge mit "bis zu XXXX kBit/s" aufgelistet werden, darf das Unternehmen praktisch machen, was es will? Habe ich hier irgendeine Form von Sonderkündigungsrecht? Von heute auf morgen mit der halben Geschwindigkeit zu surfen ist für mich inakzeptabel. Ich habe DSL 6000 gekauft und möchte auch DSL 6000 haben.

Übrigens: In meinem Wohnort wurden erst vor wenigen Monaten Sanierungsarbeiten vorgenommen, weshalb theoretisch sogar LTE möglich wäre, was die Begründung für mich noch unverständlicher macht.

Sind mir nun die Hände gebunden? Muss ich so etwas wirklich stillschweigend hinnehmen?

Danke im Voraus für konstruktive Hilfe
 
naja meistens heißt es in einem dsl vertrag ja "Geschwindigkeiten - Bis zu ..."

theor. müsste aber auch etwas in den agbs drin stehen evtl sonderündigungsrecht bei wirklich nur noch minimalster anbindung
 
Hi,

Rechtschutzversicherung? Wenn ja Anwalt fragen. Ein solches Forum ist der denkbar ungünstigste Ort um Rechtsbeistand und verlässliche Informationen zu erhalten.

VG,
Mad
 
Solche Verträge laufen ja zum Glück nicht ewig weiter. Gruß
 
Im Grunde musst du das so hinnehmen. 1&1 pachtet nur Leitungskapazität und plätze im Schaltschrank. Gab mal nen Fall, da war der Schaltschrank voll und die Telekom wollte keinen neuen, größeren hinsetzen. Also konnte auch keiner mehr (weder Vodafone, 1&1 Alice etc.) neue Kunden generieren, weil der Platz nicht da war. Bei dir ists so. Da sitzt einer und holt sich jetzt auch DSL, deine Bandbreite schrumpft (bei entsprechender Auslastung oder schlechten Leitungen) --> Dein Pech.

Wenn sie dir DSL 100 000 verkauft hätten und jetzt nur noch 3 k anliegt kannst du was machen, aber da glaube ich nicht...
 
habe auch das Problem, bzw. ich fliege 2x täglich, meist so 9uhr30 ! und was ist da ? Schulpause ! und die Kids legen die Leitung mit ihren Smartphones lahm :(

ich stecke dann das Modem aus und wieder an (Reset) und es klappt wieder ;)

Edit: juristische Fragen dürfen nicht beantwortet werden ! nur von Fachleuten ! aber mit Kündigung drohen hat schon Berge versetzt :D
 
Zuletzt bearbeitet:
habe auch das Problem, bzw. ich fliege 2x täglich, meist so 9uhr30 ! und was ist da ? Schulpause ! und die Kids legen die Leitung mit ihren Smartphones lahm
DSL & Smartphone? Scheint mir etwas aus dem Bauch gegriffen zu sein diese These.

Zum Thema: Ja das muss man so hinnehmen. Ich hatte und Glück und der Support konnte es wieder richten sodass 6k anliegen. Aber das war wirklich nur Glück.

Aber was heißt "Hier ist LTE möglich, also sollte auch DSL 16^32 möglich sein?". Wo ist da der Zusammenhang? Dann nimm doch LTE?
 
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Alphadude schrieb:
Übrigens: In meinem Wohnort wurden erst vor wenigen Monaten Sanierungsarbeiten vorgenommen, weshalb theoretisch sogar LTE möglich wäre, was die Begründung für mich noch unverständlicher macht.
Was hat die FUNK-Technik LTE mit deiner DSL-TelefonKABEL Anbindung zu tun? Wenn müsste schon deine Kabelinfraktrutur ausgebaut werden damit sich da was verbessert. Das einzige was mir einfällt wäre mal einen anderen Router bzw. DSL-Modem auszuprobieren.
 
Erst vor kurzem habe ich dazu was im Fernsehen gesehen, dort wurde etwas zu einem Fall gesagt bei dem jemand dauerhaft nur 50% der angegebenen Leistung erhalten hat, ich such mal danach.

Edit: Ich finds nicht, weiß leider nicht mehr welche Sendung das war.


MfG
 
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Alphadude schrieb:
Habe ich hier irgendeine Form von Sonderkündigungsrecht?

Steht in deinen Vertragsunterlagen eine Mindestgeschwindigkeit?

Ich habe DSL 6000 gekauft und möchte auch DSL 6000 haben.

Gekauft hast du wahrscheinlich einen "bis zu ..." Tarif.

Je mehr Leute in der Nachbarschaft DSL bekommen desto mehr Probleme mit Übersprechen usw gibt es. Dadurch kann es zu Geschwindigkeitseinbußen kommen.

Die Verfügbarkeit von LTE hat mit DSL nichts zu tun.
 
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oder es haben viele Büroangestellte Pause ? zumindest reisst im Schnitt 2x täglich die Leitung ab, vorher wird die Geschwindigkeit geringer, nach Reset ist ALLES wieder GUT 600kb/s !

Edit: probier das mal, steck dein Modem 10sek. vom Stom ab und dann wieder ein und checke den Speed ! würde mich interessieren ...
 
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Bei 1&1 steht in den AGB, sobald sie dir 128 kbit/s geben hast du kein Recht irgendwas dagegen zu tun.
Sprich alles was mehr als 16 kilobyte / s sind musst du akzeptieren. Geht bei euch keine 16 Mbit Leitung?
 
ich kenn mich da nicht so genau aus, was ich allerdings abklären würde ist folgendes:

hast du den vertrag übers internet/telefon abgeschlossen?
wenn ja, dann hat man ja prinzipiell erstmal zwei wochen rücktrittsrecht. in diesen zwei wochen kannst du ja testen, wie die verbindung läuft. da sie in den ersten zwei wochen ja mit den vollen 6000 lief, war das ja soweit in ordnung. jetzt könnte es unter umständen sein, dass sich das irgendwie auf deine entscheidung ausgewirkt hat den vertrag nicht zu widerrufen. wenn sie jetzt irgendwann die bandbreite drosseln könnte das ja der von dir gestetseten beschaffenheit der dienstleistung widersprechen...wenn du verstehst. da würd ich mal einhaken
 
Alphadude schrieb:
Nun meine Frage: Ist diese Argumentation wirklich legitim? Nur weil im Internet alle DSL-Verträge mit "bis zu XXXX kBit/s" aufgelistet werden, darf das Unternehmen praktisch machen, was es will?

[..]

Übrigens: In meinem Wohnort wurden erst vor wenigen Monaten Sanierungsarbeiten vorgenommen, weshalb theoretisch sogar LTE möglich wäre, was die Begründung für mich noch unverständlicher macht.

Jein. Unternehmen dürfen nicht "machen was sie wollen", aber wenn in den Verträgen eine Mindestgeschwindigkeit angegeben ist (zB bis zu 6 MBit/s, aber min. 2 MBit/s) dann kannst du rein rechtlich nicht viel daran drehen. Wenn die Geschwindigkeit von heute auf morgen so einbricht, dann kann es sein, dass man ein Sonderkündigungsrecht hat. Das erfährst du aber nur bei deinem Anbieter.
Der Hintergrund ist einfach.. Es wurde bereits weiter oben beschrieben: DSL funktioniert prinzipiell so, dass von der Telekom aus dicke Leitungen (meist Glasfaser) an die sogenannten DSLAMs gehen. Das ist quasi die DSL-Vermittlungsstelle. Daran hängen alle DSL-Kunden in der Gegend. Natürlich steht nur eine gewisse Bandbreite zur Verfügung, die sich alle Teilnehmer teilen. In der Realität ist es sogar so, dass diese Bandbreite quasi überbelegt wird. Simples Rechenbeispiel: Wenn 100 MBit/s zur Verfügung stehen, dann wird nicht 4x 25 MBit/s verkauft, sondern 8x oder gar noch mehr. Nachts, wenn man alleine online ist, erreicht man die 25 Mbit/s, tagsüber, wenn alle online sind nur 12,5 Mbit/s.
Diese Überbelegung ist legitim solange die zugesicherte Mindestgeschwindigkeit eingehalten wird.


Zu LTE: Bitte nicht vermischen. Du redest von einer Modernisierung in deinem Ort: LTE. LTE ist MOBILES Internet und hat 0,garnix mit DSL zu tun. Es gibt allerdings auch stationäre Modems/Router, die per LTE funktionieren. Das geht dann aber nicht über deine Telefonleitung, sondern über das LTE-Netz, also quasi Handy. Im Gegensatz zu UMTS hat LTE aber tatsächlich realisitische Chancen, schlecht versorgte DSL-Gebiete mit einem guten Zugang zu versorgen, weil LTE laut ct Tests Pingzeiten im Bereich von 40-60 ms hat. DSL liegt so um und bei 20-30 ms. UMTS dagegen ist weit davon entfernt und für pingrelevante Anwendungen (zB Online-Gaming) unbrauchbar.
 
Raijin schrieb:

ok, kann auch sein, dass ich statt LTE einfach die moderne, schnelle Bandbreite von 50.000 kBit/s meine. Komisch ist bei mir jedoch, dass ich auch in der Nacht nur mit der Hälfte der Bandbreite surfe.
 
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50 MBit/s ist dann VDSL. Das ist natürlich etwas anderes.

Da ich selbst direkt bei der Telekom Kunde bin und nicht bei einem Reseller (wie zB 1&1) weiß ich natürlich nicht wie die mit Überbuchung umgehen. Es kann natürlich sein, dass 1&1 sagen wir mal 10% der Leistung an der Vermittlungsstelle von der Telekom mietet, aber wesenltich mehr Kunden darüber jagt wie die Telekom selbst. Die Folge sind niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeiten pro (1&1)Kunde. Evtl. ist dieser Überbuchungsfaktor bei anderen Anbietern niedriger => höhere Geschwindigkeit.

Generell gilt, dass es wohl leider zulässig ist, mit zB 6 Mbit/s zu werben, wenn man nur 3 Mbit/s liefern kann - sofern man das in den AGBs festhält. Kunden der Telekom können übrigens vor demselben Problem stehen. Auch beim rosa Riesen wird überbucht. Sofern deine Geschwindigkeit nicht unter das Minimum fällt (die musst du in deinen Vertragsbedingungen nachsehen), guckst du leider in die Röhre. Ich sehe eigentlich nur eine Kündigung aus Kulanz, weil du von heute auf morgen von 6 MBit/s auf 3 Mbit/s beschnitten wurdest.


Alternativ kannst du natürlich - je nach Verfügbarkeit - in einen höheren Tarif wechseln. Bei einem Tarif mit 16 Mbit/s liegt die garantierte Bandbreite in der Regel bei 6 Mbit/s. Bei VDSL25 sind es soweit ich weiß min. 16 Mbit/s. Eben immer "mindestens genau so schnell wie die Maximalgeschwindigkeit des kleineren Tarifs". Nachteil: Die Tarife kosten mehr....

Hast du dich schon mal schlau gemacht ob dein Kabelanbieter dir einen besseren Anschluss bieten kann? Das wäre vielleicht auch noch eine Idee. Ich weiß allerdings nicht wie das dort mit Min-/Max-Speed bzw. Überbuchung ist.
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Punkt 1:
Versuche doch mal bei der Hotline zu erfragen, an was für einem Anschluss du da sitzt.
Habe selbst erst im Rahmen einer Störungsmeldung von meinem eigenen Anbieter erfahren, dass die mich an einem altertümlichen und offensichtlichen überforderten ADSL 1 - Anschlus (max. 6 MBit) geschalten hatten.
Nach Umschaltung keine Verbindungsabbrüche mehr und 14Mbit am neuen ADSL2+ Port!

Was uns zu Punkt 2 bringt:
Gib eine Störungsmeldung (Verbindungsabbrüche) an 1&1 durch.

Punkt 3 - kündigen - kannst du immer noch und kommst vor Ablauf von 2 Jahren eh nicht aus der Nummer raus.
Eine Garantie, dass danach alles schneller und stabiler läuft sowie die Portierung reibungslos klappt gibt es nämlich nicht.
Da hilft im Zweifel das Upgrade auf VDSL (kürzere Leitungslängen und anderer DSLAM) zu eben höheren monatlichen Kosten.

Welche DSL-Geschwindigkeit haben denn die direkten Nachbarn so?
 
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