Religionsunterricht in Deutschen Schulen. Gut oder reformbedürftig?

Wie steht ihr zum verpflichtenden, durchgehenden Religions- und Ethikunterricht in der Schule?

  • Sollte ersatzlos abgeschafft werden

    Stimmen: 32 26,9%
  • Sollte durch ein freiwilliges Angebot ersetzt werden

    Stimmen: 16 13,4%
  • Sollte durch ein allgemeines Fach ersetzt werden (Inhalte ähnlich wie Ethik)

    Stimmen: 52 43,7%
  • Sollte in der jetzigen Form beibehalten werden

    Stimmen: 15 12,6%
  • Andere Option (ich schreibe sie unten)

    Stimmen: 4 3,4%

  • Umfrageteilnehmer
    119
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
cartridge_case schrieb:
Was ist denn mit den anderen Religionen? Sry, auf deiner Ebene möchte ich nicht weiter "diskutieren".
Kein Problem dann beenden wir das Gespräch jetzt. Um aber noch auf deine Frage zu antworten: Ja es gibt andere Religionen, ich wünschte mir es gebe nur eine, dann wäre alles viel einfacher, mit so vielen Religionen ist es einfach zu kompliziert. Im Prinzip haben aber alle denselben Kerngedanken, das Gott uns erschaffen hat und gerne hätte das wir ein glückliches und friedliches Leben miteinander führen. Warum es jetzt so viele und verschiedene Religionen gibt verstehe ich nicht. :)
 
Ich glaube "Du sollst nicht töten" ist Bestandteil so ziemlich jeder größeren Religion. Das Problem ist deshalb bei Geschichten wie Kriegen in aller Regel nicht die Religion an sich, sondern durchgedrehte Menschen, welche diese auf eine sehr seltsame Weise auslegen.

Ich glaube nicht mal, dass sich ohne Religion großartig etwas ändern würde. Die Leute würden weiterhin Stumpfsinn machen, sie würden es nur anders begründen. Denn dass die Menschen auch ohne Religion bereitwillig an irgendwelche Märchen glauben, wissen wir seit dem Erfolgszug von Verschwörungsmärchen und Co. ja mittlerweile sehr genau.
 
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Problem_solved schrieb:
Im Prinzip haben aber alle denselben Kerngedanken, das Gott uns erschaffen hat und gerne hätte das wir ein glückliches und friedliches Leben miteinander führen. Warum es jetzt so viele und verschiedene Religionen gibt verstehe ich nicht. :)
Eigentlich haben diesen Gedanken nur die drei Offenbarungsreligionen, Islam, Judentum und Christentum.

Naturreligionen, Ost-asiatische Religionen und antike Religion funktionieren komplett anders.
 
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cartridge_case schrieb:
Also sind wohl auch die Religionen das Problem. ;) Wenn es keine gäbe, hätte man sicher weniger Probleme.
Wenn alle dieselbe Religion hätten dann würde gar nicht die Frage aufkommen welche die bessere was ja Hauptursache dafür ist warum es zu Konflikten zwischen den Religionen kommt, so meinte ich das. :)
 
Achim_Anders schrieb:
Naturreligionen, Ost-asiatische Religionen und antike Religion funktionieren komplett anders.
Naja ist es nicht so das egal welche Religion es ist sie alle ihrem Schöpfer huldigen und ihn anbeten? Der Unterschied liegt wohl darin je nachdem was eine Religion als Schöpfer sieht, oder lieg ich falsch mit der Annahme? :)
 
Problem_solved schrieb:
Wenn alle dieselbe Religion hätten dann würde gar nicht die Frage aufkommen welche die bessere was ja Hauptursache dafür ist warum es zu Konflikten zwischen den Religionen kommt, so meinte ich das. :)
Nee, selbst dann würden die Leute sich die Köppe einschlagen. Sonst gäbe es ja auch bei den Christen nicht Katholiken und Protestanten mitsamt Hunderten ihnen untergeordneten Freikirchen. Die werden sich nicht mal einig darüber, an welchem Tag man denn nun Sabbat halten soll.
 
cartridge_case schrieb:
Also willst du das doch vorschreiben? Dachte, das wäre freiwillig. :D
Die Idee ist doch so gut, das kann man doch nur wollen beziehungsweise man wäre doch freiwillig von Anfang an mit bei dieser Idee dabei. :)
Ergänzung ()

OdinHades schrieb:
Nee, selbst dann würden die Leute sich die Köppe einschlagen. Sonst gäbe es ja auch bei den Christen nicht Katholiken und Protestanten mitsamt Hunderten ihnen untergeordneten Freikirchen. Die werden sich nicht mal einig darüber, an welchem Tag man denn nun Sabbat halten soll.
Da es sowas noch nie gab können wir gar nicht nicht wissen was dann passieren würde. :) Vielleicht klappts ja und alles wird gut. :)
 
Problem_solved schrieb:
Das man mit der Religion auch übertreiben kann ist ein anderes Thema und darauf muss man eigentlich nicht weiter eingehen.
Meiner Meinung nach muss man gerade darauf eingehen, denn es ist direkt mit dem einzig wahren Irrglaubebn, an den einzig wahren Gott zu glauben, verbunden.
Zu den ganzen Anfeindungen zwischen den versxhiedenen Weltreligionen mal ein kleines Ztat von zwei kleinen Kindern (ein Moslem und ein Christ ... naja, von Hause aus halt).
Auf die Frage, was die beiden von Gott und Allah halten, sagten beide nur:
"Auf jeden Fall sind das gute Freunde".

Wer sich mit den heiligen Schriften der großen "Buchreligionen" (Judentum, Christentum, Islam) beschäftigt, wird feststellen, JHWH, Gott und Allah sind nicht nur Freunde, sondern identisch ... das Wort bedeutet sogar exakt das gleiche in den verschiedenen Sprachen, aus denen es kommt.
Wie soll es einen Glauben an einen "falschen Gott" geben, wenn es doch nur einen Gott gibt und sich die Weltreligionen in genau diesem Punkt sogar bemerkenswert einig sind.
Die Uneinigkeit besteht lediglich in der absolut sinnfreien Frage, welcher der Drei Götter denn nun der einzig wahre sei. Im Grunde also eine ketzerische Fragestellung, denn sie widerspricht dem 1. Gebot, welches alle drei Religionen gemeinsam ist.
"Ich bin dein Gott, du sollst nicht andere Götter neben mir haben" (das hat sich Moses ausgedacht).
"Es gibt keinen Gott außer Allah" (das war Mohamed).

Wir sind letztlich alle Abrahamiten (zumindest wenn man dem AT glauben darf).

Wenn Religionsunterricht, dann 1. freiwillig und erst ab einem gewissen Alter (sehr junge Menschen sind noch zu gut manipulierbar) und 2. sollte das Hauptaugenmerk auf die enormen Ähnlichkeiten zwischen den Religionen liegen und nicht auf ihren Unterschieden.
Die Gesellschaft hat dadurch mMn sehr wenig zu verlieren ... nur einige wenige "Kirchenfürsten" würden an Macht und Einfluss verlieren, was ich anbetrachts der letzten 1.000 Jahre Religionsgeschichte nicht wirklich für schlecht halte.

Der Glaube hat sicherlich auch positive Aspekte (die haben sogar die religiösen Institutionen), aber Religion (als institutionalisierter Glaube) ist eigentlich nur ein Machtinstrument.

Ich hatte in der Schule keinen Religionsunterricht (das wurde schlicht nicht angeboten - es war eine Versuchsschule in NRW), und habe mich ab der 6. Klasse freiwillig und in meiner Freizeit mit den verschiedenen Grundlagentexten der Weltreligionen auseinandergesetzt, danach dann mit dem klassischen Altertum ... also mit polyteistischen Glaubenskonstrukten ... bis hin zu Naturreligionen, dem Hinduismus, Taoismus und Buddhismus.
Es gibt ein gemeinsames Motiv hinter all dem, und das ist meist das geordnete Zusammenleben größerer Menschenmengen in einer Gesellschaft und die Erklärung der Teile der Welt, an denen die Naturwissenschaftliche Boebachtung scheiterte.

Allerdings gewinnt das mit den Gottesstaaten eben auch imperiale Züge, die mit Religion nicht mehr viel zu tun haben.
Religion wurde lange Zeit eigentlich fast nur genutzt, um Andersgläubige zu verfolgen ... erst die "Heiden" (meist anhänger polyteistischer Glaubenssysteme) und als diese fast ausgerottet waren, gingen die Religionen des Buches eben aufeinander los.

Genau auf diese geschichtlichen Aspekte der institutionellen Religion sollte der Religionsunterricht eingehen ... und er sollte eben nicht konfessionsgebunden sein, denn damit fängt der ganze Ärger an.
Es gibt auf der Welt keine Konfession, die nicht für herschaftliche und imperiale Zwecke missbracht wurde.
Am Ende eines verpflichtenden Religionsunterrichts sollte den Kindern eine möglichst breite Sicht auf das gegeben worden sein, was Menschen glauben können und was dieser Glaube in seiner institutionalisierten Form an Leid über die Menschen gebracht hat ... eigentlich ein Hohn, wo doch allen Religionen ein gewisses Heilsversprechen innewohnt (aber da die Religionsstifter nicht dumm waren, wurde das ins Jehnseits verschoben ... sogar bei den Hindus und Buddhisten).

Am Ende sollte jedem Besucher dieses Unterrichts klar sein, dass Kirche und Glaube nicht viel gemein haben.
Auch Atheismus oder Agnostizismus (und einige andere Varianten der "Häresie") sollten im Religionsunterricht eine Rolle spielen, und diese sollte der Rolle der großen 3 NICHT untergeordnet sein.
Eine überbetonung des einen oder anderen Glaubenssystems (wohlmöglich die Etablierung als einzig wahren Glauben) halte ich für kontraproduktiv.
Und natürlich gilt das auch für die bei einigen Wissenschaftsbegeisterten zu bemerkende Überbetonung des Atheismus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird etwas offtopic - ein kurzer Satz dazu und ein Beispiel von vielen:

Die buddhistische Religion hat keine Schöpfungsgedanken, wie im Judentum, Christentum oder Islam.
Stattdessen gibt es drei Götter, die einen ewigen Kreislauf aus: Erschaffung, Erhalt und Zerstörung, aus dem wieder neues erschaffen wird.

Das ist eine vollkommene andere Vorstellung, als ein oder mehrere Götter, die alles aus dem Nichts erschaffen...

Außerdem "huldigen" auch nicht alle Religionen zwangsläufig ihrem Schöpfer..auch hier gibt es viel mehr Variationen und alternativen.

Es gibt viele weitere Beispiele. "Weltenei" sei noch genannt. Nicht alle Religionen versuchen zwangsläufig die Frage nach dem unbewegten Beweger, also dem Usprung von allem, zu beantworten.

Um ontopic zu werden: vielleicht sollten der Religionsunterricht verpflichtend andere Religionsformen und deren Struktur behandeln, um das klar zu machen. Das hilft auch zur Orientierung der eigenen Glaubensgemeinschaft.


Mein größtes Problem mit Religionsunterricht ist im Übrigen folgendes:

Glauben ist nicht zwangsläufig an die kirchliche Institution gebunden. Allerdings wird genau das durch die Kirche im Christentum suggeriert. Zumindest im Religionsunterricht sollte hier eine Trennung erfolgen..
 
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cartridge_case schrieb:
Nein, nein, nein.
Wenn man mir vor 20 Jahren gesagt hätte das ich irgendwann mal über die Sinnhaftigkeit des Glaubens an Gott diskutieren würde, ich hätte es nicht geglaubt. :) Und erst Recht hätte ich es nicht geglaubt wenn man mir gesagt hätte das ausgerechnet ich den Glauben an Gott verteidigen werde. xD Ich mein okey ich hab viel religiöse Erziehung Erfahrung aber eigentlich bin ich relativ weit weg davon jetzt ein großer Gläubiger zu sein. :)
Ergänzung ()

Achim_Anders schrieb:
Glauben ist nicht zwangsläufig an die kirchliche Institution gebunden. Allerdings wird genau das durch die Kirche im Christentum suggeriert. Zumindest im Religionsunterricht sollte hier eine Trennung erfolgen..
Was das angeht ist man doch komplett frei. Du kannst zu Kirche gehen oder nicht, niemand zwingt dich dazu, und wenn du dann mal da bist dann musst du nicht mal Geld spenden bist aber dennoch immer willkommen. Also freier geht´s eigentlich nicht mehr. :)
 
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Problem_solved schrieb:
Was das angeht ist man doch komplett frei. Du kannst zu Kirche gehen oder nicht, niemand zwingt dich dazu
Das war nicht der Punkt.


Der Punkt ist: Religionsunterricht an staatlichen Schulen wird von Lehrern geführt, die nicht nur und unabhängig von staatlicher, sondern auch von kirchlicher Stelle ausgesucht bzw. "durchgewunken". Das die kirchliche Institution entscheiden darf, wer und wer nicht, Religion Unterricht halten darf, finde ich unzeitgemäß und problematisch.
 
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Achim_Anders schrieb:
Genau das wird sowohl im katholischen als auch evangelischen Unterricht gelernt...
Eben NICHT ! Ich habe Kommunikationswissenschaft, Psychologie und Soziologie studiert.
Die "christlichen Werte" sind hinterhältige Rhetorik.
Die Religion (miß)braucht die Ethik. Ethik braucht keine Religion. (Esoterik, neuronale Entgleisung)
 
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Problem_solved schrieb:
Was das angeht ist man doch komplett frei.
Jesus sagte angeblich, der Weg zu Gott führe (nur) über ihn.

Sein Nachfolger ("Du bist der Fels, auf den ich meine Kirche gründe") Petrus hat das auf sich und in seiner Folge auf die Päpste (und damit die katholische Kirche) übertragen bzw. es wurde in der Kirchengeschichte eben einfach so dargestellt (ein faktisches Bildungsmonopol ist sehr wertvoll, wenn es um revisionistische Geschichte geht).

Das, was wir heute als katholische Kirche kennen, ist eine Kreation des Konzils von Nicäa (im 4. Jahrhundert n.C.) auf dem die Bibel (unter sehr großen Auslassungen) vereinheitlicht wurde. Erst ab da (satte 300 Jahre nach Jesus Tod) gab es im Christentum ein einheitliches Glaubensbekenntnis (Konfession) und den Gedanken des einzig wahren Glaubens.

Eventuell war Jesus sogar Anhänger des auf dem Konzil als "Häresie" verbannten Gnostizismus und sagte sinngemäß mit obigen Satz nichts weiter, als dass jeder Mensch seinen eigenen Weg zu Gott finden muss.
Wenn dem so war, dann hat sich die christliche Kirche im Grunde in einem Atemzug von Jesus gelöst, und ihn gleichzeitig verherrlicht.

Wäre Jesus nur 500 Jahre später in einer "christlichen Gemeinde" auf die Welt gekommen, er wäre wahrscheinlich sofort als Ketzer verbrannt worden ... wäre das während der Aufklärung passiert, hätte er den Rest seines Lebens wahrscheinlich in einer Klapsmühle verbracht.
Das Schicksal nahezu jedes "Propheten" dessen die Kirchenfürsten habhaft werden konnten ... und warum das ganze? ... weil Jesus angeblich der letzte Prophet war - bei Mohamed sieht das genauso aus.
Weitere "letzte Propheten" hat es aufgrund der unglaublichen Machtbefugnisse der jeweiligen Nachfoger nicht mehr geben können, denn die wurden festgesetzt und erschlagen oder verbrannt, bevor sie zu einem Machtfaktor werden konnten (einige fanden allerdings Schutz und gelten uns heute als Reformer ... aber auch die schwebten zeitlebens in Gefahr).

Den Fehler, den die vorherigen Herschaftssysteme gemacht haben, hat weder das Christentum noch der Islam wiederholt ... sie haben Herrschaftssysteme geschaffen, die konsequent jede Konkurenz ausschalten konnten und aggressiv jedem erreichbaren Menschen nur die Wahl zwischen Konversion und Tod gelassen haben.

Um den Glauben ist es zumindest bei den religiösen Institutionen nie gegangen.
Aber (und das ist mir wichtig) Jesus war für diese Entwicklung nicht verantwortlich, sondern diente lediglich als Legitimation für brutalste Methoden der Machterweiterung und des -erhaltes.
Sozusagen eine Galionsfigur für das jahrhundertelange Gemetzel unter Andersgläubigen.

Es gibt nebenbei eine moderne "frohe Botschaft" ... zumindest in Mitteleuropa hat die Kirche seit Jahrhunderten eigenetlich nur an Einfluss verloren :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Eventuell war Jesus sogar Anhänger des auf dem Konzil als "Häresie" verbannten Gnostizismus und sagte sinngemäß mit obigen Satz nichts weiter, als dass jeder Mensch seinen eigenen Weg zu Gott finden muss.
Wenn dem so war, dann hat sich die christliche Kirche im Grunde in einem Atemzug von Jesus gelöst, und ihn gleichzeitig verherrlicht.
Also wenn Jesus wirklich gesagt hat das jeder Mensch seinen eigenen Weg zu Gott finden muss dann wäre das echt heftig...Damit hätte er dann einfach mal den Gottesglauben komplett von der Kirche entkoppelt...problematisch wird es allerdings wenn man den eigenen Weg zu Gott nicht kennt oder wenn man einen falschen Weg geht. :)
 
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Problem_solved schrieb:
problematisch wird es allerdings wenn man den eigenen Weg zu Gott nicht kennt oder wenn man einen falschen Weg geht.
Wo kein "richtiger Weg" denkbar ist (und es im Grunde nichtmal ein festgelegtes Ziel gibt), gibt es auch einfach keinen "falschen".
Dass man den Weg zu Gott anfangs selbst nicht kennt, ist ein Grundgedanke des Gnostizismus.

Das hat die Mehrheit der Mächtigen auf dem Konzil von Nicäa ja auch so gestört ... denn die hätten an Macht verloren, wenn der einzige Weg zu Gott nicht über ihren Wohlgefallen geht. Also wurde der Gnostizismus verbannt, seine Vertreter exkommuniziert, verfolgt und recht oft zur Strecke gebracht.
Das war kein Glaubensgipfel, sondern eine zutiefst machtpolitische Angelegenheit, bei der beschlossen wurde, dass niemand ausser den mächtigen Kirchenoberhäuptern den Weg zu Gott kennt oder ihn ohne kirchliche Hilfe finden kann. Mit diesem Konzil wurde der Grundstein für das "finstere Mittelalter" in Europa gelegt.

Wenn ich "Gun-Priests" sehe (gibt's z.B. in den USA), die mit automatischen Waffen "Gottesdienste" abhalten und sich dabei auf die Bibelsprüche an ihren Waffen beziehen, dann bin ich mir extrem unsicher, ob das ein richtiger Weg ist.
Einen Jesus hätten die mit einem frommen Sprüchlein auf den Lippen wohl einfach über den Haufen geballert.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden weit mehr Waffen gesegnet, als Menschen ... es sei denn, man betrachtet den Tod durch eine gesegnete Waffe als Segen.

In dem Belang geben sich die Religionen aber alle nicht viel.
Alle hatten immer ihre Götter dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
cartridge_case schrieb:
Ach du meine Güte. Ich dachte sowas macht gute Erziehung!

Edit: Ich hatte nie Religionsunterricht! Und ich bin zumindest darüber sehr froh.

Woher hatten dessen Eltern die Erziehung? und deren Eltern davor?... und so weiter... zwar kann es ohne überlieferte Religion funktionieren ohne dass den Menschen die Schrift bekannt ist, denn die Erkenntnis nach Gott und die Gebote sind dem Menschen ins Gewissen geschrieben. (Römer 2,15)

oder die Goldene Regel zum Beispiel dient auch gut zur Erziehung, welche Jesus in der Bergpredigt sagte ist: Alles was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das sollt auch ihr Ihnen tun. (Mätth. 7,14.) oder wie der Volksmund sagt: "Was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu"
cartridge_case schrieb:
ist es sicher nicht. :D Sonst gäbe es kaum Kriege. ;) Aber wir kommen so einfach nicht auf einen Nenner. Finde ich schon krass.

Die Aufklärung die im 18. Jhd einsetzte, hatte das Aufkommen von Darwins Evolutionstheorie, den Durchbruch der Naturwissenschaften, die Psychotherapie entwickelte sich. Das alles hatte einen starken Abfall vom Glauben bewirkt in Europa (Russland einbezogen) und Amerika. Und da waren die Menschen plötzlich aufgeklärt und befreit? und was ist dann passiert?: Französische Revolution die einige Millionen Tote zu beklagen hatte. Das 20. Jhd. der Rote Terror hat 30 Millionen Tote auf dem Gewissen, die beiden Weltkriege 90 Millionen. Dass die Religion nicht mehr die Kriege hier verursacht hat, sondern es ganz von alleine der Mensch schafft sich an Schrecklichkeit immer wieder zu übertreffen, ist klar soweit. Dass Religion immer schon im Altertum und nach der Reformation, allzugerne als Vorwand von Machthungrigen vorgeschoben wurde, ist absolut richtig, aber kein Beweis für die Ungültigkeit. Ein modernes Artillerie-Geschütz funktioniert auch nur so gut weil mathematische Erkenntnisse angewandt wurden, ist darum die Mathematik daran schuld? Eines darf man nie vergessen religiöser Fanatismus oder solcher ideologischer Natur, (der aber auf selbstverschuldeter bzw. zugelassener Verblendung beruht) macht sich nur die Bosheit des Menschen zunutze.

DerOlf schrieb:
Die Gesellschaft hat dadurch mMn sehr wenig zu verlieren ... nur einige wenige "Kirchenfürsten" würden an Macht und Einfluss verlieren, was ich anbetrachts der letzten 1.000 Jahre Religionsgeschichte nicht wirklich für schlecht halte.

ja da haste Recht, genauso wie es schon in der Antike allerlei Korruption und Ausbeuterei gab, welche sich Machtstrukturen bedienten oder ihre selbstverliehene Macht missbrauchten.

Woher kommt es also dass ob mit oder ohne Religion es einfach nie aufhört an Schreckensmeldungen in der Menschheitsgeschichte? hierzu sagt der heilige Paulus: "kein einziger ist gerecht, auch nicht einer" und weiter: Sie alle sind auf falscher Bahn, verdorben alle miteinander, und keiner ist, der Gutes täte, auch nicht einer! wer mag lese es ganz bei: Römer 2. Kap. 3 Verse 9 - 19.

weiter schreibt @OLF
Weitere "letzte Propheten" hat es aufgrund der unglaublichen Machtbefugnisse der jeweiligen Nachfoger nicht mehr geben können, denn die wurden festgesetzt und erschlagen oder verbrannt,
selbiges ist auch mit den Propheten des AT Testaments geschehen! der Letzte, Johannes der Täufer wurde auf Anraten der Frau des Fürsten HerodesAntipas enthauptet. Warum? weil jener der Frau ein Dorn im Auge war, der Vorläufer griech. Prodromos so wird Johannes genannt, hatte die Juden und auch am Hofe des Königs zur Buße und Umkehr aufgerufen. So hatte Johannes nämlich dem König von Israel ermahnt von seiner Schandtat abzulassen denn Herodes Antipas war zwar selbst ergriffen sein Volk zur Gesetzestreue des Pentateuch zu berufen aber dennoch hatte Herodes etwas mit der Frau seines Bruders. Johannes, der da schon im Gefängnis lag, wurde dann auf dem Geburtstag der Tochter seiner unehelichen Frau wegen des Wunschs man bringe mir den Kopf des Johnnes des Täufers" so hingerichtet. Ebenso viele Propheten des AT wurden getötet, Jesus hat es ja gesagt zu den Schriftgelehrten und Pharisäern:

Lk 11,47-54 In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch! Ihr errichtet Denkmäler für die Propheten, die von euren Vätern umgebracht wurden. Damit bestätigt und billigt ihr, was eure Väter getan haben. Sie haben die Propheten umgebracht, ihr errichtet ihnen Bauten.

Eventuell war Jesus sogar Anhänger des auf dem Konzil als "Häresie" verbannten Gnostizismus und sagte sinngemäß mit obigen Satz nichts weiter, als dass jeder Mensch seinen eigenen Weg zu Gott finden muss.
Wenn dem so war, dann hat sich die christliche Kirche im Grunde in einem Atemzug von Jesus gelöst, und ihn gleichzeitig verherrlicht.

Dafür waren die Konzile nämlich wichtig um klar deutlich zu machen wer Jesus Christus überhaupt ist, nämlich wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich. Und auf den Konzilen wurde auch nichts beschlossen, sondern erkannt, durch den heiligen Geist. Ich möchte garnicht sagen dass die kath. Kirche ihre Macht nicht missbraucht hätte, aber man muss einfach lernen zu unterscheiden von welcher Sache die Schlechtigkeit ausgeht, vom Menschen oder der Lehre!. Das ist nicht so schwer. Wie es im Johannesbrief steht: prüft die Geister, nicht den Menschen!

die Gnostiker (aus den Neuplatonikern entstanden) sind solche die behaupteten dass Jesus Christus nicht wahrer Mensch ist, sondern nur ein Scheinleib besitzt, dann gab es später die Monophysiten, die ähnlich dachten und zusammen mit Bischof Nestorius, die Nestorianer bildeten, die sagten Maria ist nicht Gottgebärerin, da Gott nicht geboren werden könne. Dazwischen gab es die Arianer, die nach Bischof Arius Jesus Christus zwar als voll als Mensch erkannten, aber die leugneten dass er Gott ist, sondern ihm nur Wesensähnlichkeit mit Gott nachsagten. Der Arianismus wurde auf dem Konzil von Nicäa verworfen, die Nestorianer auf dem späteren Konzil von Ephesos. Worum geht es denn eigentlich? um den göttlichen Auftrag den Menschen das Heil zu bringen, Irrlehren können das nicht und diese kamen ja immer wieder auf in den ersten Jahrhunderten. Der ganze Islam ist eine Irrlehre die aus den Verwerfungen des Christentums entstehen musste, es waren ja immerhin 600 Jahre vergangen seit Jesus Christus.

Wäre Jesus nur 500 Jahre später in einer "christlichen Gemeinde" auf die Welt gekommen, er wäre wahrscheinlich sofort als Ketzer verbrannt worden ... wäre das während der Aufklärung passiert, hätte er den Rest seines Lebens wahrscheinlich in einer Klapsmühle verbracht.

Ist dir klar was du da schreibst? genau das ist ja schon geschehen, durch Pontius Pilatus und den Pharisäern. "Den Stein den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden" Psalm 118:22

Und Jesus sagt es selber von sich:

Matthaeus 21
41Sie sprachen zu ihm: Er wird die Bösewichte übel umbringen und seinen Weinberg anderen Weingärtnern austun, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben. 42Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Von dem HERRN ist das geschehen, und es ist wunderbar vor unseren Augen"? 43Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das seine Früchte bringt.

Und allen jenen die die Bibel nicht mögen oder für überholt halten oder sich ärgern womöglich einen Beitrag wie diesen lesen zu müssen:

lest was Jesus dazu sagt:

"Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und euch verstoßen und euch schmähen und euch den guten Namen rauben um des Menschensohnes willen" Lukas 6, Vers 22
 
Zuletzt bearbeitet: (Dopplung entfernt (die Psychotherapie))
So Leute,
hier hat sich ja einiges gefüllt und die Diskussion ist in meinen Augen eher ins theologische ausgeartet und hier wird mit Bibelstellen und den vers. Glaibensweisen um sich geworfen. Finde ich zwar nicht völlig verkehrt, weil es bisher zumindest eine angenehme Diskussion ist. Allerdings würde ich gerne etwas mehr zurück zum Thema kommen, indem ich das ganze mal versuche in einem Absatz zusammenzufassen:

Der Religions- oder Ethikunterricht ist grundsätzlich wichtig um gewisse Gesellschaftsrelevante Werte zu vermitteln, zu unserer Allgemeinbildung beizutragen und uns zu ermöglichen, selbständig die Entscheidung über Glaube oder nicht zu treffen. Dabei wird hier immer wieder gennannt, dass er in seiner bisherigen Form, nämlich der Trennung nach Glaubensrichtungen nicht beibehalten werden sollte, da dies ins Private verlagert werden kann. Die Stunden die dann in gewissen Jahrgängen frei werden, weil gewisse Inhalte wegfallen oder reformiert werden könnte man in etwas Bildung für das "alltägliche" Leben stecken. Dabei bleibt aber ein Unterricht der über Werte und die diversen religiösen Ansätze und Psychologie informiert ein zentraler Bestandteil.

Können alle mit dieser Zusammenfassung konform gehen?
Ergänzung ()

Wichtig vlt noch, dass ich hier geraus lese, dass Religionsunterricht weder den leuten geschadet hat, die ihn hatten, noch hat es denen geschadet, die keinen hatten. Er macht also ganz wichtig prinzipiell nichts falsch. Nur lässt sich bei vielen der Wunsch erkennen, ihn zu reformieren.
 
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