Problem_solved schrieb:
Das man mit der Religion auch übertreiben kann ist ein anderes Thema und darauf muss man eigentlich nicht weiter eingehen.
Meiner Meinung nach muss man gerade darauf eingehen, denn es ist direkt mit dem einzig wahren Irrglaubebn, an den einzig wahren Gott zu glauben, verbunden.
Zu den ganzen Anfeindungen zwischen den versxhiedenen Weltreligionen mal ein kleines Ztat von zwei kleinen Kindern (ein Moslem und ein Christ ... naja, von Hause aus halt).
Auf die Frage, was die beiden von Gott und Allah halten, sagten beide nur:
"Auf jeden Fall sind das gute Freunde".
Wer sich mit den heiligen Schriften der großen "Buchreligionen" (Judentum, Christentum, Islam) beschäftigt, wird feststellen, JHWH, Gott und Allah sind nicht nur Freunde, sondern identisch ... das Wort bedeutet sogar exakt das gleiche in den verschiedenen Sprachen, aus denen es kommt.
Wie soll es einen Glauben an einen "falschen Gott" geben, wenn es doch nur einen Gott gibt und sich die Weltreligionen in genau diesem Punkt sogar bemerkenswert einig sind.
Die Uneinigkeit besteht lediglich in der absolut sinnfreien Frage, welcher der Drei Götter denn nun der einzig wahre sei. Im Grunde also eine ketzerische Fragestellung, denn sie widerspricht dem 1. Gebot, welches alle drei Religionen gemeinsam ist.
"Ich bin dein Gott, du sollst nicht andere Götter neben mir haben" (das hat sich Moses ausgedacht).
"Es gibt keinen Gott außer Allah" (das war Mohamed).
Wir sind letztlich alle Abrahamiten (zumindest wenn man dem AT glauben darf).
Wenn Religionsunterricht, dann 1. freiwillig und erst ab einem gewissen Alter (sehr junge Menschen sind noch zu gut manipulierbar) und 2. sollte das Hauptaugenmerk auf die enormen Ähnlichkeiten zwischen den Religionen liegen und nicht auf ihren Unterschieden.
Die Gesellschaft hat dadurch mMn sehr wenig zu verlieren ... nur einige wenige "Kirchenfürsten" würden an Macht und Einfluss verlieren, was ich anbetrachts der letzten 1.000 Jahre Religionsgeschichte nicht wirklich für schlecht halte.
Der Glaube hat sicherlich auch positive Aspekte (die haben sogar die religiösen Institutionen), aber Religion (als institutionalisierter Glaube) ist eigentlich nur ein Machtinstrument.
Ich hatte in der Schule keinen Religionsunterricht (das wurde schlicht nicht angeboten - es war eine Versuchsschule in NRW), und habe mich ab der 6. Klasse freiwillig und in meiner Freizeit mit den verschiedenen Grundlagentexten der Weltreligionen auseinandergesetzt, danach dann mit dem klassischen Altertum ... also mit polyteistischen Glaubenskonstrukten ... bis hin zu Naturreligionen, dem Hinduismus, Taoismus und Buddhismus.
Es gibt ein gemeinsames Motiv hinter all dem, und das ist meist das geordnete Zusammenleben größerer Menschenmengen in einer Gesellschaft und die Erklärung der Teile der Welt, an denen die Naturwissenschaftliche Boebachtung scheiterte.
Allerdings gewinnt das mit den Gottesstaaten eben auch imperiale Züge, die mit Religion nicht mehr viel zu tun haben.
Religion wurde lange Zeit eigentlich fast nur genutzt, um Andersgläubige zu verfolgen ... erst die "Heiden" (meist anhänger polyteistischer Glaubenssysteme) und als diese fast ausgerottet waren, gingen die Religionen des Buches eben aufeinander los.
Genau auf diese geschichtlichen Aspekte der institutionellen Religion sollte der Religionsunterricht eingehen ... und er sollte eben nicht konfessionsgebunden sein, denn damit fängt der ganze Ärger an.
Es gibt auf der Welt keine Konfession, die nicht für herschaftliche und imperiale Zwecke missbracht wurde.
Am Ende eines verpflichtenden Religionsunterrichts sollte den Kindern eine möglichst breite Sicht auf das gegeben worden sein, was Menschen glauben können und was dieser Glaube in seiner institutionalisierten Form an Leid über die Menschen gebracht hat ... eigentlich ein Hohn, wo doch allen Religionen ein gewisses Heilsversprechen innewohnt (aber da die Religionsstifter nicht dumm waren, wurde das ins Jehnseits verschoben ... sogar bei den Hindus und Buddhisten).
Am Ende sollte jedem Besucher dieses Unterrichts klar sein, dass Kirche und Glaube nicht viel gemein haben.
Auch Atheismus oder Agnostizismus (und einige andere Varianten der "Häresie") sollten im Religionsunterricht eine Rolle spielen, und diese sollte der Rolle der großen 3 NICHT untergeordnet sein.
Eine überbetonung des einen oder anderen Glaubenssystems (wohlmöglich die Etablierung als einzig wahren Glauben) halte ich für kontraproduktiv.
Und natürlich gilt das auch für die bei einigen Wissenschaftsbegeisterten zu bemerkende Überbetonung des Atheismus.