GamersMum schrieb:
Mein Kind ist knapp noch 12 Jahre alt und da gehört es sich, dass es noch geschützt wird!
Ja, aber meiner Meinung nach nicht dadurch, dass du ihm den Zugang zum Internet verbietest.
1.) Jedes Verbot wird früher oder später umgangen.
2.) So lernt er ganz sicher nicht den verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet.
3.) Auch ein zwölfjähriges Kind hat ein Recht auf Privatsphäre – auch im Internet!
Was denkst du, was ich in dem Alter gegoogelt habe? Na bestimmt keine Einhorn-Bilder. Naja, auf eine gewisse Art und Weise dann doch. 😄
Ich finde es viel wichtiger, dass er von dir/euch lernt, wie das Internet funktioniert, wie man sich darin bewegt – um eine Vertrauensbasis zu schaffen, in der er euch alles erzählen darf, ohne Angst und ohne bewertet zu werden.
Denn nur so wird er mit Problemen, Ängsten und Sorgen zu euch kommen.
Ansonsten wird er sie euch verschweigen.
Das größte Problem für Kinder in dem Alter ist oft die Scham.
Ich konnte mit meinen Eltern nicht über Sexualität, Mobbin, Gewalt usw. reden, weil ich nicht ausreichend aufgeklärt war. Für mich waren es Themen, für die ich mich geschämt habe.
Verbote bewirken oft genau das Gegenteil.
Persönlich halte ich von dieser Vorgehensweise nichts.
Und um nochmal hierauf zu kommen:
GamersMum schrieb:
Ich bin hier strenger und habe mehr begleitet als 90% der Eltern und trotzdem ist es passiert.
Was ist passiert?
Durch Strenge und Reglementierungen verhinderst du kein Mobbing in der Schule.
Dein Kind kann nichts dafür, dass es gemobbt wird – es ist weder seine noch eure Schuld!
Kinder, die über längere Zeit Probleme in der Schule haben oder gemobbt werden, werden psychisch krank.
Es ist doch völlig verständlich, dass so etwas auf die psychische Gesundheit schlägt, oder?
Macht ihr euch selbst Vorwürfe?
Eure verdammte Aufgabe ist es, eurem Kind zu helfen – und das gelingt euch ganz sicher nicht, indem ihr es vom Internet fernhaltet.
Das Internet
kann und
darf auch ein anonymer Ort sein, an dem man sich mit anderen über Probleme austauscht. Ein Raum, in dem man über Ängste und Sorgen reden oder schreiben kann, die man sich vielleicht nicht traut, mit euch zu teilen.
Ich habe den Eindruck, dass ihr eurem Kind nicht vertraut – und das finde ich sehr schade.
Aber: Das ist nicht die Schuld des Kindes. Fragt euch lieber,
warum er kein Vertrauen zu euch hat.
Du verhältst dich, mit Verlaub, wie mein Boomer-Vater:
Was er nicht versteht, wird verboten. Eine ziemlich einfache und bequeme Schlussfolgerung, oder?!
GamersMum schrieb:
Wer nie mit seinem Kind in so einer furchtbaren Situation war, kann nicht unbedingt nachfühlen, wie es den Eltern geht.
Stimmt, die armen Eltern die zuhause in einer sicheren Umgebung auf das Kind warten, welches gerade in der Schule sitzt und gemobbt wird..
Sorry - du merkst vielleicht dass ich eine persönliche Vergangenheit mit diesem Thema habe..
Sowas zu lesen, ist für mich schwer auszuhalten!