Router/Switch Unterschied?

AP Nova

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Gleich Vorweg: Ich habe bereits Infos zu diesem Thema gesucht, allerdings ist mir das immer noch nicht ganz klar. Was genau ist der Unterschied zwischen Router und Switch bzw. welches Gerät hat im eigentlichen Sinn welche Aufgabe?

Mein aktuelles Verständnis:
-Switch: Verbindet Geräte innerhalb eines Netzwerkes, wobei auch weitere Switches angeschlossen werden können. "Besser" als ein Hub, da gezielte Weiterleitung und wesentlich leistungsfähiger weil mehr als eine eingehende Verbindung, die auf alle anderen Verbindungen weitergeleitet wird, bestehen kann. Bis hierhin ist mir das klar.

-Router: Verbindet zwei (oder mehrere?) Netzwerke. Aber wo ist der Unterschied vom Router zum Modem und entspricht die Definition nicht auch einem Gateway? Der Router im eigentlichen Sinn dürfte dann wohl auch nur eine eingehende/ausgehende Verbindung haben, wobei das für mich wirklich sehr nach Modem klingt. Das, was meistens als Router bezeichnet wird, ist dann eigentlich noch ein Gerät mit integriertem Switch, oder nicht?
Aber wofür gibt es dann Router, die keinen WAN Anschluss haben, sondern als "Verbindungsanschluss" einen weiteren LAN Anschluss? Könnte man an dem Punkt nicht auch einen Switch (mit Uplink-Port) verwenden?

Ein Szenario bei dem der Unterschied eventuell deutlich wird:
Man hat ein normales Modem an das man mehrere Computer anschließen will. Muss es dafür Modem <-> Router <-> Geräte sein oder würde Modem <-> Switch <-> Geräte auch funktionieren?

Danke für eure Hilfe
 
Ich bin mir nicht sicher, aber: Kann ein Switch einen DHCP beziehen? Ich meine nein. Ein Router kann das.

Edit: Kann man sich nen Switch nicht wie eine Verteilersteckdose vorstellen? Ein Router wäre halt individuell Konfigurierbar, z.B. durch eine Hardwarefirewall, Port-Weiterleitung, DynDNS und viele weitere Vorteile.
 
Ein Switch arbeitet auf Layer 2 des OSI Referenzmodells, also mit MACs/Frames. Während ein Router auf Layer 3 des OSI Referenzmodels arbeitet, also mit IPs/Paketen.


Ein Switch guckt sich die IP-Adressen von Frames (= Dateneinheit auf Layer 2) nie an, sondern entscheidet anhand der MAC-Adresse, auf welchen Port das Frame ausgegeben werden soll. Wo er die Frames wieder ausgeben soll, weiß ein Switch, weil er die MACs der eingehenden Frames zuvor zusammen mit dem zugehörigen Port in einer Liste gespeichert hat.
Ein HUB, hat solch eine Liste nicht und leitet alle eingehenden Frames an alle anderen Ports weiter. Zudem sind HUBs nicht Full-Duplex-fähig, so dass immer nur ein Frame gleichzeitig unterwegs sein kann. Alle anderen müssen in der Zeit warten.

Ein Router guckt sich entsprechend die IP-Adressen der Pakete (= Dateneinheit auf Layer 2) an und entscheidet anhand seiner Routing-Tabelle, auf welchem Port das Paket weiter geleitet werden soll.
 
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Hallo,

ein Switch (hub als passive Variante der auf alle Ports postet) fungiert nur innerhalb eines Netzes (z.B. 192.168.178.0/24) und alle PC's mit entsprechender IP können untereinander kommunizieren.

Der Router verbindet Netze .... d.h. dein lokales z.B. 192.168.178.0/24 mit dem deines Providers (von mir aus ne IP wie 217.226.123.222, die in einem anderen "Netz" liegt)

Das Modem baut lediglich die Verbindung zu einem DSL Zugangspunkt auf ähnlich wie ein analoges Modem dies über Telefonleitung macht oder eine ISDN Karte via ISDN.

Gruß,

d2boxSteve

PS: dass Modem, Router und Switch die gleichen Kabel verwenden, machts nur billiger, auch wenn die Kabel anders verwendet werden.
 
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Also der Switch ist praktisch unsichtbar und wirkt auch nur geringfügig beim Netzwerkverkehr mit, sondern sorgt einfach nur für die Verbindung von Geräten, beschränkt auf einen IP Raum wie z.B. "A.B.C.x", wobei x variabel pro Gerät einzustellen ist?

Will man nun aber außerhalb seines "A.B.C.x"-Bereiches auf etwas zugreifen, wird dazu ein Router benötigt, der mit einem komplett fremden Netz (Entspricht das A.B.x.x oder erst A.x.x.x?) verbindet?

Was passiert, wenn man ein Netzwerk mit mehr als 256 Teilnehmern aufbauen will? Macht man das dann im Stil von A.B.1.x und A.B.2.x (usw.), wobei diese beiden Netzwerke über einen Router verbunden werden oder geht das auch noch mit Switches?
 
@AP Nova:

fast: der Switch verbindet alle PC's die angesteckt sind. Via Protokoll IP können nur PC's im selben Subnetz kommunizieren. Broadcasts oder andere Protokolle erreichen natürlich alle angeschlossenen Geräte.

Beispiel:

am Switch sind 4 PC's angesteckt:
- a1: 192.168.178.3 Subnetzmaske: 255.255.255.0
- a2: 192.168.178.67 Subnetzmaske: 255.255.255.0
- a3: 192.168.0.4 Subnetzmaske: 255.255.255.0
- a4: 192.168.0.12 Subnetzmaske: 255.255.255.0

Hier können PC a1 und PC a2 via IP kommunizieren, aber erreichen a3 und a4 nicht.
Ebenso können a3 und a4 über IP kommunizieren aber erreichen a1 und a2 nicht.

Wenn da noch ein Router drangesteckt wird der Netz 192.168.178.0/24 und 192.168.0.0/24 verbindet, dann finden sich alle 4 PC's über das Protokoll IP.

Zur zweiten Frage:

ja, wenn eine IP nicht im lokalen Netz liegt wird das sogenannte Default Gateway befragt. Ein Gateway ist hier ein Router der dich mit einem anderen Netz verbindet das dich zu Ziel bringt (die Verbindung kann z.B. via ein DSL Modem hergestellt werden).

Zum dritten Punkt:

du hast es richtig erkannt, hier wird der Router benötigt, das geht nicht mit einem Switch. Siehe 1. Punkt.

Gruß,

d2boxSteve
 
Ein Switch hat nichts mit IPs zu tun, so dass man das nicht so direkt ausdrücken kann. Er arbeitet auf einer anderen Ebene und es ist ihm egal, ob man IPv4, IPv6, IPX, AppleTalk, oder sonst was benutzt, da er sich die Informationen gar nicht anguckt.

Ein Netzwerk ist durch eine Netzadresse, z.B. 192.168.1.0 gegeben. Wie groß dieses Netzwerk ist gibt die Subnetmaske an z.B. 24 Bits, häufig auch geschrieben als 255.255.255.0.
mit den 32-24 = 8 Bits lassen sich 256 IPs unterscheiden. Eine fällt weg, da die letzte IP immer die Broadcastadresse ist, also sind 255 IPs in so einem Netzwerk möglich.

Wenn man jetzt mehr Rechner haben will, dann macht man die Subnetmaske entsprechend kleiner, also z.B. 23 oder 22 Bits. Das wäre in der anderen Schreibweise 255.255.254.0 bzw. 255.255.252.0. Hier stehen dann nach Abzug der Broadcastadresse 511 bzw. 1023 IPs zur verfügung.

Da ein Switch eine Ebene/Layer tiefer arbeitet, ist es ihm egal, was auf der Netzwerkschicht getrieben wird. Er würde alle Pakete von oben weiterleiten, egal welche IP oder welches Protokol sie benutzen.


Ein Router wird benötigt, wenn das Netzwerk verlassen werden soll. Dabei würde z.B. ein PC im 192.168.1.0/24 Netz feststellen, dass die IP 10.0.0.1 nicht in seinem Netz liegt und daher ein Paket mit der Ziel-IP 10.0.0.1 gekapselt in ein Frame mit der MAC-Adresse des Gateways, welches in der Regel ein Router ist, senden.
Ein Switch auf dem Weg würde das Paket nicht verändern und sich auch den Inhalt nicht weiter angucken. Er würde sich nur die Ziel-MAC-Adresse angucken und es entsprechend unverändert an den Router weiterleiten.
Sobald das Paket im Router ankommt wird das Frame von der Leitung genommen, entkapselt und in der Routingtabelle nachgesehen, über welchen Port das Paket weiter geschickt werden soll. Dazu wird das Paket in ein neues Frame eingekapselt und entsprechend weiter geschickt.


Ein Switch sorgt also für eine sehr schnelle einfache Weiterleitung von Frames (Layer 2), ohne sich dabei den Inhalt des IP-Packets (Layer 3) oder der TCP-Segmente (Layer 4) anzugucken.
Dagegen muss ein Router viel tiefer im Paket graben, da hier die Entscheidung der Weiterleitung auf Layer 3 gefällt wird und entsprechend häufig auch bestimmte Regeln angewendet werden. Stichwort: Firewall, NAT (Network Address Translation) oder ACLs (Access Control Lists).

-> http://de.wikipedia.org/wiki/OSI-Modell (in der bunten Tabelle ist nen Überblick, wo was ist)
 
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n switch ist einfach nur eine "mehrfachsteckdose" für ein netzwerk,

http://de.wikipedia.org/wiki/Router
http://de.wikipedia.org/wiki/switch

wenn du ein modem an einen switch anschließt muss jeder client der ins www will selbst die verbindung (z.b. PPPoE) herstellen, das wird bei ISP problematisch die nur eine einwahl pro username erlauben - ich weiss das das bei alice funktioniert, bei t-online aber nicht
 
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Ich würde dir empfehlen dich ersteinmal mit TCP/IP, OSI-Referenzmodell und Ethernet etwas auseinander zu setzen wenn du diese Geräte wirklich verstehen willst, da dieses Gebiet sehr umfangreich sein kann.



Ein Switch verbindet die Geräte nur innerhalb eines Netzwerks, hierbei erfolgt die Adressierung aber nicht per IP- sondern per MAC-Adressen(Layer 2)...wenn du nun z.b. an einem Switch zwei versch. Netzbereiche betreibst können die beiden nicht mit einander kommunizieren.

Ein Router (Gateway) dient dazu Verbindungen zwischen versch. Netzen herzustellen. Dieses Gerät arbeitet mit IP-Adressen (Layer 3). Dabei überprüft es den Header des IP-Pakets und liest die Ziel-Adresse aus, ist das Ziel im gleichen Netz aus dem es stammt wird das Paket nicht weitergeleitet. Solltet das Ziel jedoch in einem anderen Netz sein überprüft der Router anhand seiner Routing-Tabelle ob es das Paket an das entsprechende Netz weiterleiten kann, sollte dies nicht der Fall sein wird das Paket an den nächsten Router geschickt.

Ein Modem dient einfach gesagt der Erzeugung(Modulation) bzw. Dekodierung (Demodulation) von Signalen eines bestimmten Übertragungsverfahrens.


Diese Erklärungen beziehen sich aber bloß auf die Grundfunktionen dieser Geräte, mittlerweile ist ja auch weitaus mehr möglich als ich es hier beschrieben habe. Ein gutes Beispiel dafür wären "DSL-Router", diese sind nicht nur Router sondern Multifunktionsgeräte - In ihnen sind ein Modem, Switch, Router und DHCP-Server enthalten.
 
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AP Nova schrieb:
Ein Szenario bei dem der Unterschied eventuell deutlich wird:
Man hat ein normales Modem an das man mehrere Computer anschließen will. Muss es dafür Modem <-> Router <-> Geräte sein oder würde Modem <-> Switch <-> Geräte auch funktionieren?
Gutes Beispiel. Ich bin zwar kein Geek, aber versuche es trotzdem mal laienhaft zu erklären.

Modem = Nimmt digitales Signal auf und wandelt die Frequenz, so dass deine Netzwerkgeräte sie "verstehen" können. So ähnlich wie beim Strom. Aus deiner Steckdose kommen ~220 Volt, in den Hochstromleitungen ist die Spannung natürlich wesentlich höher. Ein Modem ist quasi ein Transformator für digitale Daten.

Router = Stellt eine Verbindung zwischen dir und deinem Netzwerk und dem Internet ein. Beim Router kannst du deine Providerdaten eingeben und alle angeschlossenen und konfigurierten Geräte, können die Internetverbindung nutzen. Du loggst dich bei deinem Provider also auch nur ein einziges Mal ein.

Switch = Erweitert die Anzahl der möglichen Geräte in deinem Netzwerk oder verbindet einfnach bereits vorhandene miteinander.


Anwendungsbeispiel:
Du hast einen Router und der hat 4 Ports.
Du hast 3 Computer, einen Netzwerkdrucker und 2 LAN-fähige Spielkonsolen.
Also 6 Geräte. Das würde ja normalerweise gar nicht mit dem Router funktionieren, da diese eben physikalisch nur 4 Geräte verwalten kann.

Du kannst aber zum Beispiel einen 4-Port-Switch an den Router anschließen und hast dadurch jetzt insgesamt 7 Ports die du verwenden kannst. 3 vom Router und 4 vom Switch.

Kannst jetzt also 7 Geräte ans Internet hängen und nicht nur 4 und dank dem Router, wird auch nur eine einzige Verbindung zu deinem Provider hergestellt. Mehrfachverbindungen gehen ja meistens nicht oder kosten dann kräftig Geld.

PS: Ja, es war jetzt sehr laienhaft und natürlich kann man mit einem entsprechenden Router auch zwei Firmennetzwerke miteinander verbinden und solche Geschichten, aber ich rede hier vom Privatanwender in seinem Haus oder seiner Wohnung.
 

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Danke für eure Antworten, allerdings sind da noch kleine Unklarheiten.

Ein Netzwerk ist durch eine Netzadresse, z.B. 192.168.1.0 gegeben. Wie groß dieses Netzwerk ist gibt die Subnetmaske an z.B. 24 Bits, häufig auch geschrieben als 255.255.255.0.
mit den 32-24 = 8 Bits lassen sich 256 IPs unterscheiden. Eine fällt weg, da die letzte IP immer die Broadcastadresse ist, also sind 255 IPs in so einem Netzwerk möglich.

Wenn man jetzt mehr Rechner haben will, dann macht man die Subnetmaske entsprechend kleiner, also z.B. 23 oder 22 Bits. Das wäre in der anderen Schreibweise 255.255.254.0 bzw. 255.255.252.0. Hier stehen dann nach Abzug der Broadcastadresse 511 bzw. 1023 IPs zur verfügung.

Wieso verringert die Änderung der Subnetzmaske in der 3. Stelle, die doch nur 8 Bit umfasst, um jeweils einen Dezimalwert die Bitlänge gleich um ein ganzes Bit? Müsste es nicht so sein, dass erst bei 127/63/31 usw. ein Bit weniger von der Subnetzmaske beansprucht wird? Und wie würde man dann die IPs/Subnetzmasken vergeben, wenn man das von dir genannte 192.168.1.0 Netzwerk aufgreifen würde und mehr als die erwähnten 255 Geräte verbinden will?
 
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