Scheinbar bist du ein ITler mit Verliebtheit zu SAP. Abders sind solche Sätze nicht zu erklären:
"Und um SAP bei Businesssoftware auszustechen, braucht man schon ein bisschen mehr auf dem Kerbholz als nur Peoplesoft und Retek."
Peoplesoft war die Nummer 2 in Sachen Business-Software. Retek war Nr. 1 in Sachen Abrechnungs- und Verwaltungssoftware...
Deine persönliche Meinung zu den Endprodukten der einzelnen Unternehmen kann man gerne respektieren. Zu deinem Argument, wonach Analysten, Experten und Banken das Ganze skeptisch betrachten: Es ist nicht zu leugnen, dass die aggressive Übernahmepolitik in gewißen Kreisen Bedenken auslöst. Insgesamt entkräftet aber eine simple Frage dein Argument in diesem Punkt: Wieso lässt der SAP-Kurs kurz leicht nach, während Oracle kräftig steigt?
Du siehst das ganze also etwas zu rosig. Man kann natürlich sagen, dass SAP die bessere Software macht - ok. Man kann auch sagen, dass Peoplesoft für Retek insgesamt wahrscheinlich 200-300 Mio. Dollar zu viel gezahlt hat. Aber das dürfte einen Riesenkonzern wie Oracle wenig kratzen, zumal Retek ja ... in deinen Augen lachhafte ... 200 Mio Umsatz erwirtschaftet. Damit hat man den Kaufpreis also innerhalb von einer Dekade wieder drin. Für diese 680 Mio. besitzt Oracle btw nun sogar das Monopol in diesem Segment. Ein leckeres Filetstück, das SAP zu gerne auch gehabt hätte.
Letztlich ist der Blick auf das Unternehmen SAP als solches am bezeichnendsten. Denn anders im Vergleich zu Richthofen erkennt man in Walldorf die Zeichen der Zeit - und reagiert. Mit eigenen Übernahmen und mit Erwägung von Fusionen. Das ist ein erster und recht solider Indikator dafür, dass man in SAP-Führungskreisen durchaus um die Gefahr des "ins hintertreffen geraten" weiß. Dass die SAP-Businesslösungen von dir als super empfunden werden ist dabei - sorry - total irrelevant.