News Schätzungen von OpenAI: Hunderttausende GPT-Nutzer mit psychischen Problemen

Bruzla schrieb:
Das ändert aber alles nichts an meiner Aussage: N Haufen Leute sind einfach selber Schuld an ihrer Situation.

Das ist ja mal komplette Täter-Opfer-Umkehr.
 
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@DKK007 Warum sollte das so sein?

Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, dass niemand der Depressiv ist auch Schuld ist an der Situation?

So ein Denken ist mit einer der Gründe, warum viele Leute da nicht rauskommen, weil die Schuld überall gesucht wird aber nicht bei einem selbst.
 
FrAGgi schrieb:
Vielen Menschen geht es eben schlechter als man sich vorstellen kann - oder will.
Das ist mir klar. Es ist halt nach wie vor noch ein Tabu Thema.
Das meine ich aber gar nicht.

Wenn jemand Redebedürfnis hat und das ist das menschlichste überhaupt, dann wäre es besser sich mit anderen Menschen auszutauschen.

Mir ist klar, das einige sich dann vielleicht total zurück ziehen.

Hmm.. schwieriges Thema.
Wirklich nicht einfach.
 
@DKK007 Glaub, was du glauben willst. Das ist nicht - mehr - der aktuelle Stand der Forschung.

Wenn der Stoffwechsel im Hirn da Schuld wäre, dann bräucht es ja gar keine Therapie. Warum denn Therapie machen? Verändert das den Hirnstoffwechsel?

Warum zeigen denn die Studien, dass Antidepressiva bei leichten & mittleren Depressionen kaum über den Plazebo-Effekt hinaus wirken?

Das ganze Thema ist höchst komplex und es gibt viele Wechselwirkungen zwischen organischen Befunden, sozialen Einflüssen und eigenem Verhalten.

Die ganze Wahrheit ist, dass man es noch nicht herausgefunden hat, was genau hinter diesem pathologischen Zustand steckt. Ich hab übrigens NIE behauptet, dass eine Depression keine Krankheit ist.

Und wie gesagt, wer leugent, dass er selbst einen Teil der Verantwortung trägt, der macht es sich unnütig schwer da raus zu finden.

"Ich hab eine Depression weil mein Hirnstoffwechsel nicht mehr funktioniert" ist VIEL VIEL VIEL zu kurz gedacht und wird dem Thema überhaupt nicht gerecht.

Ich weiß nicht, was du mir alles unterstellst aber ich hab nie behauptet, dass alle Menschen mit leichten / mittleren / schweren Depressionen alle selbst Schuld sind daran.

Aber besonders leichte und mittelschwere depressive Episoden ergeben sich nun mal einfach sehr häufig aus dem eigenen Verhalten und den eigenen sozialen Einflüssen (die man ja durchaus auch beeinflussen kann).
 
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joel schrieb:
Und wer in heutigen Zeiten mal einen Psychotherapeuten braucht und durch die Onlinesuche das "Glück" hat
zu einem Erstgespräch zu kommen, realisiert schnell, dass möglicherweise eine KI nicht noch mehr Schaden anrichtet als so mancher "Therapeut"
Natürlich kann die falsche Person/der falsche Therapeut auch "schädlich" sein. Dafür gibt es ja das Erstgespräch. Um vor allem das zwischenmenschliche abzutastem. Aber es stimmt, die Wartezeiten für eine Therapie sind viel zu lang, wenn man dann dran ist und dann doch merkt, es passt nicht, ist man eher abgeneigt nach Alternativen zu suchen und ein Wechsel auch bei der KK begründet sein muss.

Aber ich halte es für völlig illusorisch anzunehmen, dass eine AI bei einer Depression irgendeine nachhaltige Hilfe/Lösung darstellt. Menschen brauchen Menschen. Ganz einfach.
 
Bruzla schrieb:
Wenn der Stoffwechsel im Hirn da Schuld wäre, dann bräucht es ja gar keine Therapie. Warum denn Therapie machen? Verändert das den Hirnstoffwechsel?

Warum zeigen denn die Studien, dass Antidepressiva bei leichten & mittleren Depressionen kaum über den Plazebo-Effekt hinaus wirken?

Wer sagt denn das die Therapie den Stoffwechsel beeinflusst?
Der Therapeut doktert zudem in der Regel oft nur an den Symptomen rum.

Das die Medikamente nicht wirken, kann verschiedene Ursachen haben.
1.) Falsche Diagnose, Depressive Symptome kommen z.B. von einer ADHS
2.) Falsches Medikament
3.) Falsche Dosis

Schau dir das Video vom Lesch an. Da geht es z.B. auch um Ketamin oder Psilocybin als neue Behandlungsform für Depressionen.
 
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Bruzla schrieb:
@DKK007 Warum sollte das so sein?

Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, dass niemand der Depressiv ist auch Schuld ist an der Situation?

So ein Denken ist mit einer der Gründe, warum viele Leute da nicht rauskommen, weil die Schuld überall gesucht wird aber nicht bei einem selbst.
Du willst uns also jetzt erzählen, dass das Kind, das sexuell Missbraucht wurde und womöglich noch aus einer Unterschichtenfamilie kommt, wo Gewalt und Alkoholsucht etc. "normalität" waren, und später im Verlauf seines Lebens unter Depressionen, Angststörungen und dauerhaften Suizidgedanken leidet, selbst daran schuld ist? Und dann sagst du, Therapie und Medikamente helfen nicht, weil sich jeder "selbst kümmern" muss. Alter, in welcher realitätsfremden Welt lebst du?

Ich weiß ja nicht, was du beruflich machst oder was du für einen Freundeskreis hast, aber da wo ich arbeite, in einer Einrichtung für Psychisch Kranke, wo man jeden Tag mit Menschen zu tun hat, die oben genanntes oder ähnliche traumatisches erlebt haben, da würdest du dann komme uns sagen, "Ja, musste dich mal um dich selbst kümmern. Die Schuld liegt ja bei dir..."

Du verharmlost das Leid und die Ernsthaftigkeit von Depressionen und Angststörungen, die oft massive biologische und genetische Komponenten haben. Es sind keine Modeerscheinungen, sondern ernsthafte, potenziell lebensbedrohliche Krankheiten.

Bei einer schweren Depression (oder bei Traumata) ist die Fähigkeit zur Selbsthilfe oft massiv eingeschränkt. In solchen Fällen ist professionelle Hilfe (inkl. Medikamente) oft die Voraussetzung, um überhaupt wieder aktiv werden. Das kommt alles VOR dem "selbst kümmern".
 
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LachFlash schrieb:
@Floppy5885 warum bist du denn nicht zu einem Psychiater gegangen, dann bekommst du doch eine Überweisung zum Psychotherapeuten (deiner Wahl) und das wir doch von der Krankenkasse bezahlt
Ich weiß von vorlaufzeiten zu entsprechenden Spezialisten von 8-24 Monaten.

Der Code von dem hier die Rede war ist eher dazu da nicht gänzlich abgelehnt zu werden(was durchaus usus ist da die Terminvergabe wie erwähnt an der 2 Jahres Marke jratzt).

Wenn du Privatversichert bist sieht das oft natürlich anders aus, da kommt man deutlich schneller an Termine, ist aber lt. Gesetzgeber Illegal. Wird aber vom Gesetzgeber offenbar toleriert.
 
Wenn man eh wechseln will oder muss(z.B. Arzt in Rente) und man dann vielleicht schon ne Ahnung hat das man betroffen sein könnte möglichst einen Facharzt für Allgemeinmedizin mit Weiterbildung Psychotherapie
als Hausarzt wählen. Der darf dann auch AU schreiben und Medikamente verordnen. Bei mir in der Gegend gibt es da zwei von und einen hatte ich schon lange als HA, Termine gibt es dann einfacher und schneller...
Der Arzt sollte dann natürlich auch sonst passen. Das merkt man ja irgendwann.
 
@Hunsrücker Als erstes: ich weiß deinen Kommentar sehr zu schätzen, ich freu mich, dass wir uns da austauschen können. Ich muss dir auch sagen, dass du mich bewusst oder unbewusst missverstanden hast.

Ich war selber vor einiger Zeit an einem Tiefpunkt, an dem ich nicht mehr weiter gewusst hab und bin durch Therapie zur Selbsthilfe gelangt und konnte mich daraus befreien. Das tut aber nicht direkt was zur Sache, das soll dir nur zeigen, dass auch ich mich mit dem Thema mehr als intesiv beschäftigt habe.

Ich erlebe außerdem Seit langen Jahren meine chronisch depressive Mutter - du kannst es mir wirklich glauben wenn ich sage: mir liegt nichts ferner als jede Art der Depression zu verharmlosen und schon gar nicht die vielen Menschen die dort dahinter stecken.

Ich hab mehrfach in meinen Beiträgen betont, dass keine meiner Aussagen auf alle Betroffenen gleichermaßen zutrifft. Es ist mehr VÖLLIG klar, dass es viele, viele Menschen gibt, die durch unverschuldete Umstände in eine Depression geraten aus der sie mit eigener Kraft nicht herauskommen, ich hab es selbst erlebt.

Es gibt aber auch depressive Episoden (oft leichte bis mittelschwere) die durch den eigenen Lifestyle mindestens schwer begünstig werden - in wie weit man dann von "Schuld" sprechen kann ist Deffintionssache.
Im Nachhinein halte ich den Begriff "Schuld" in dem Zusammenhang für zu hart und unpassend.


Weil ich davon rede, dass es Menschen gibt, die diese Zustände selbst mitzuverantworten haben bedeutet das nicht automatisch, dass ich die vielen anderen Szenarien automatisch leugne.

Ich hab außerdem nie behauptet, dass Therapie nicht hilft. Ich hab selber eine gemacht, ich hab gesagt, dass oft Psychoeducation schon helfen kann (besonders vor dem Hintergrund, dass eine Therapie leider oft ein mühseeliger Weg ist.)
Und die vielen Studien zur Wirklung von SSRI gibt es nunmal, da muss ich dir als Fachperson ja nicht erzählen, dass deren Nutzen bei leichten und mittleren Depressionen in Fachkreisen nicht mehr als gegeben wahrgenommen wird.


Es ist wirklich nicht die feine englische Art gewesen, meine Aussagen so maximal zu verzerren, dass das schlimmst Mögliche dabei rauskommt.
Mir zu unterstellen, dass ich mit meiner Aussage ALLE Depressiven meine, war einfach falsch und unfair von dir.

Aber das ist ein hoch sensibles Thema, ich verstehe, dass es besonders bei Schreiben zu Missverständnissen kommt.
 
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@Tulol war dein letzter Abschnitt jetzt an mich gerichtet oder allgemein gehalten. Frage nur nach, weil du mich zitiert hast und ich jetzt den Zusammenhang nicht sehen.
 
Organix schrieb:
Wenn man eh wechseln will oder muss(z.B. Arzt in Rente) und man dann vielleicht schon ne Ahnung hat das man betroffen sein könnte möglichst einen Facharzt für Allgemeinmedizin mit Weiterbildung Psychotherapie
als Hausarzt wählen. Der darf dann auch AU schreiben und Medikamente verordnen.

Aber die haben in der Regel auch kaum Termine.
Und zwischen dürfen und auch machen gibt es auch nochmal Unterschiede.
Ergänzung ()

Bruzla schrieb:
Und die vielen Studien zur Wirklung von SSRI gibt es nunmal, da muss ich dir als Fachperson ja nicht erzählen, dass deren Nutzen bei leichten und mittleren Depressionen in Fachkreisen nicht mehr als gegeben wahrgenommen wird.

Zum Thema Medikamente s.o.
 
Stimmt schon. Mir hat das aber zweimal den Ar... gerettet.
Dann ist es der falsche Arzt wenn er darf aber nix macht...
 
Auch da kann ich dir zustimmen, man kann aber auch Glück haben oder ein gutes Händchen bei der Wahl vom Arzt. Ich hab das lediglich als Tip geschrieben da es bei mir funktioniert. Sehr gut sogar. Das hat natürlich keinen Anspruch das jeder das Glück hat etc.

Zudem hier auch mehrfach einfach geschrieben wurde das es immer der Psychiater sein muss und das ist nicht korrekt.
 
@Bruzla
ich bin geneigt, dir zuzustimmen, denn im KERN hast du recht. du formulierst es nur gerade zu beginn aggressiv und polemisch, daher geht die aussage oft etwas unter und löst dann entsprechende antwortkommentare aus.
habe erst drei kommentare von dir lesen müssen, wo du etwas erläuterst und auf gegenargumente eingehst, aus denen man dann merkt : OK, der ist kein Troll, sondern hat etwas mitzuteilen.
:schluck:
akzeptanz der erkrankung und eigenen schwächen und veränderung der lebensumstände sind teil eines heilungs- und normalisierungsprozesses. was am ende dabei herauskommt, ob es eine heilung gibt oder nur eine leichte verbesserung oder gar nichts, hängt von vielen faktoren ab. daher ist der pauschale ausdruck "schuld" fehl am platz. aber die richtung stimmt.
 
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Organix schrieb:
möglichst einen Facharzt für Allgemeinmedizin mit Weiterbildung Psychotherapie
als Hausarzt wählen. Der darf dann auch AU schreiben und Medikamente verordnen.

Hängt halt einfach davon ab, um welche Medikamente es geht.

Antidepressiva sind in der Regel keine Betäubungsmittel (BtM) im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG); die meisten fallen unter die allgemeine Verschreibungspflicht. Eine Ausnahme bildet ein neueres Antidepressivum namens Zuranolon, das als Betäubungsmittel eingestuft wurde. Die meisten Antidepressiva haben zudem keine hohes Missbrauchspotenzial, machen nicht abhängig und sind keine Rauschmittel.

ADHS-Medikamente mit Methylphenidat (Ritalin, Medikinet, Concerta) und Lisdexamphetamin (Elvanse) fallen unter das BtMG. Eine Ausnahme ist Atomoxetin (Stratera).
 
@n8mahr Geb ich dir Recht, wie ich schon geschrieben habe halte ich den Begriff "Schuld" für unangebracht.
Ich hab mich inital etwas triggern lassen von bestimmten provokanten Nachfragen.
Besonders bei dem Thema und besonders als Betroffener hätte ich sensibler sein müssen.

Aber deswegen reden wir ja mitteinander und nicht mit ChatBots. Danke dir! Danke euch :)
 
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