DKK007 schrieb:
[...] oder sich lieber mit "richtigen" Störungen wie Schizophrenie beschäftigen ist natürlich eine andere Frage.
Ich will mal anmerken, dass ich deinen Text an der Stelle etwas unglücklich finde, ich weiß, was du mit den Anführungszeichen andeuten willst, es triggert mich allerdings doch irgendwie, weil ich selbst ja mit ADS, Autismus und Hochsensibilität da betroffen bin und in den letzten Jahren durch äußere Umstände sogar eine sehr starke Agoraphobie entwickelt habe, das ging sogar so weit, dass ich für fast ein halbes Jahr nicht mehr mit Freunden mal weggehen konnte und je nach Auslastung im ÖPNV teils sogar mehrere Stunden einfach am Bahnhof mich hinsetzen musste, bis eine S-Bahn leer genug war.
Eines der größten Probleme von ADS, Autismus und auch Hochsensibilität ist, dass es unglaublich schwer den Menschen zu vermitteln ist, was da in einem im Kopf vorgeht. Dazu kommt, dass man zum Beispiel in 90 - 95 % der Zeit sogar vollkommen normal funktionieren kann, es jedoch Trigger gibt, die das ändern und sich teils sogar stark auswirken können. Ich bin heilfroh, dass ich die Schwerbehinderung durch habe, weil ich damit auf der Arbeit jetzt teilweise meine Strukturen entsprechend anpassen konnte.
Und sowas wie Schizophrenie sind teils sogar Begleiterscheinungen, die sich bei entsprechenden "Vorerkrankungen" sogar entwickeln können, wobei da auch die Frage ist, ab wann "Misstrauen" wirklich schizophren wird.
Floorp schrieb:
Wir haben ja immer höhere Zahlen
Ja, was an vielen verschiedenen Faktoren liegt, zum Beispiel auch, dass man langsam erkannt hat, dass bestimmte "Erkrankungen" deutlich häufiger sind.
Floorp schrieb:
weil immer weniger Leute Zeit und Muße haben, sich selbst zu reflektieren und offen über ihre Probleme zu reden
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass genau die Menschen zu einem Psychiater/Neurologen/Psychologen gehen, die sich selbst reflektieren und auch offen mit ihren Problemen umgehen, während die Menschen, die das nicht tun, in der Regel zum Alkohol greifen und früher oder später eine ziemliche Dummheit machen.
Floorp schrieb:
Es muss eigentlich gar kein Psychologe sein.
Ja und Nein, es kommt in der Regel darauf an.
Floorp schrieb:
Oft reicht ein guter Freund, ein Familienmitglied oder sogar der örtliche Pfarrer.
Freunde und Familienmitglieder können nur bis zu bestimmten Graden helfen, da ist ein Pfarrer sogar schon besser, sofern er entsprechend in der Seelsorge geschult ist. Bei Freunden und Familienmitglieder kann es schnell passieren, dass man zwar Selbstbestätigung bekommt, die Probleme aber nicht abnehmen, weil kritische Reflexion fehlt.
Floorp schrieb:
Ich wuerde die professionelle Hilfe, den Psychologen, eher als Symptom sehen.
Gute Psychologen - und da merkt man auch hier im Thema, dass viele sich nicht wirklich damit auskennen, dafür allerdings viel Meinung haben - geben niemals nur einen Ratschlag, denn auch Freunde, Familienmitglieder oder der örtliche Pfarrer geben können. Gute Psychologen regen den Patienten zur Selbstreflexion an und zeigen verschiedene Sichtweisen auf und versuchen dem Patienten auch verschiedene Wege aufzuzeigen, wie man mit den eigenen Problemen aber auch der Umwelt umgehen kann.
Bruzla schrieb:
Aber wer 8h Displayzeit am Tag hat, ner Mist frisst und keine 3000 Schritte am Tag geht und keinerlei Ziele verfolgt oder sinnvolle Beschäftigung hat, der braucht sich schlicht nicht wundern, wenn er depressiv wird.
... Ich weiß an der Stelle echt nicht, was ich da noch schreiben soll als eine Person, die durch verschiedene Umstände in eine schwere Depression mit versuchtem Selbstmord gestolpert ist und daraus heute mit verschiedensten Angststörungen und Co leben muss.
Ich hab pro Tag 8.000 - 20.000 Schritte auf der Uhr, eine Arbeit, die mir Spaß macht und doch habe ich wegen Stress und dauernder Belastung 2023 eine schwere Depression entwickelt.
Du gehörst an der Stelle zu den Personen, denen ich auf der einen Seite wünsche, dass sie niemals in eine Depression rutschen, auf der anderen Seite allerdings auch eben genau das.
DKK007 schrieb:
Zumal auch ADHS Symptome eine kurzzeitigen (2-3 Tage) Depression haben kann. Das ist dann insbesondere der Fall, wenn nach einer besonders ereignisreichen Zeit oder einem schönen Erlebnis das Dopamin nachlässt.
Wobei das eigentlich keine Depression ist, jedoch ist man mit ADS und ebenso auch Autismus für eine Depression anfälliger und es gibt auch diese Phasen, wobei das oft dann der Fall ist, wenn der Kopf "überladen" ist und sich das alles wieder entladen muss. Ist genauso, wie man mit ADS auch anfälliger für Migräne ist.
Bruzla schrieb:
So ein Denken ist mit einer der Gründe, warum viele Leute da nicht rauskommen, weil die Schuld überall gesucht wird aber nicht bei einem selbst.
[✔] Vorwurf mangelnder Bewegung
[✔] Vorwurf der falschen Ernährung
[✔] Vorwurf der falschen Beschäftigung
[✔] Vorwurf keiner Ziele
[✔] depressive Menschen sind selbst schuld
Glückwunsch, du hast innerhalb von wenigen Beiträgen quasi jeden Eintrag auf der Karte des Bullshit-Bingos der Depression abgehackt und zeigst damit nur, dass du keine Ahnung von Depressionen hast. Ich hab es ja schon angedeutet, auf der einen Seite wünsche ich dir, dass du niemals eine Depression bekommst, denn das ist mega Scheiße. Auf der anderen Seite ... nein, das schreibe ich jetzt nicht, denn sonst müssten mich die Mods bannen.
Ich werde das Thema jetzt auch entsprechend weiter leiten, dass hier ein Auge drauf gehalten wird, denn diesen rückständigen Stuss, denn du hier von dir gelassen hast, braucht man nicht.