Server 2012 R2 Essentials - Storage Spaces Frage

Falc410

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Ich hab mal in der Vergangenheit mir die Storage Spaces von Server 2012 Standard angeschaut und war absolut nicht begeistert. Nun will ich zu Hause einen neuen Server 2012 R2 Essentials aufsetzen, primär um meine Mediendaten zu hosten (Filme, Musik etc.). Dafür habe ich mir die Storage Spaces noch einmal in einer VM angeschaut. Habe 5 Disks erstellt und einen Parity Space, dann Daten drauf kopiert, 2 Disks entfernt und siehe da, die Daten waren immer noch da. Ich hatte erwartet das bei einem Ausfall von 2 Festplatten alles weg ist. Wie kann das sein? Ich meine ist ja gut, aber irgendwie vertraue ich den Storage Spaces noch nicht.

Alternativen wären Flexraid und Snapraid. Wobei ich letzterem am wenigsten vertraue. Flexraid habe ich die Trial getestet. Das UI sieht ziemlich unprofessionell aus, aber ansonsten scheint die Software das zu tun was man erwartet.

Was mir spontan an der Flexraid Lösung gefällt ist, dass eben die Daten jeweils nur auf einer Festplatte sind und man somit gerade beim Film streamen Strom spart da nur eine Festplatte laufen muss anstatt z.B. 5. Und ich kann die Festplatten nehmen und wo anders mounten. Das geht mit den Storage Spaces ja nicht mehr.

Kann jemand das Verhalten von meinem Storage Space erklären oder eine gute Alternative vorschlagen? Und bitte keine andere OS, ich brauche einen Windows Server.
 
Würde persönlich nem (Hardware)RAID immer mehr vertrauen, also irgendwelchen Software Geschichten.
 
Habe "StableBit" im Einsatz. Hatte noch nie Probleme damit, nicht mal nach dem neu Ausfetzen des Rechners. Der Datenpool wurde sofort wieder erkannt.

Alternativ kenne ich noch "DriveBender"

@evilbaschdi... ich würde nie einen RAID vertrauen! Für mich gibts nur die doppelte Datensicherung auf externen Festplatten die ich nicht im Haus aufbeware! DAS ist Datensicherung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne Hardware Raid nie wieder. Ist mir einfach zu riskant, zu unflexibel usw. Braucht auch noch mal mehr Strom. Hab da ganz ganz schlechte Erfahrungen gemacht.

Ich guck mir mal StableBit und DriveBender an.
 
Also zur Erklärung: Bei Parity droht ein Verlust der Daten bei DEFEKT einer Platte, nicht beim Rausziehen. D.h. du kannst alle Festplatten rausziehen (müsste gehen) und die Steckplätze vertauschen und es würde trotzdem alles wieder laufen/angezeigt werden, sobald die Mindestanzahl an Festplatten wieder erreicht ist (n Festplatten - 1).
Die Daten auf den Festplatten sind beim Rausziehen ja nicht defekt.
Anders natürlich wenn die Daten auf zwei Festplatten defekt sind, dann klappt das natürlich nicht mehr = aka du löscht zwei Festplatten.
 
Wo ist denn bitte der Unterschied ob eine Festplatte defekt ist oder aus dem laufenden Betrieb einfach entfernt wird. In beiden Fällen ist der Datenträger nicht mehr verfügbar und bei einem Raid 5 oder Parity Storage Space erwarte ich, dass bei einem entfernen von 2 Festplatten alle Daten verloren sind. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass ab 6 oder 7 Festplatten sich das Storage Space wie ein Raid 6 verhält, also das es den Ausfall von zwei Festplatten verkraftet. Ich hatte aber nur 5 Festplatten in der VM.
 
Es ging mir darum zu zeigen, dass bei wiederanstecken der RAID wieder läuft, egal ob du vorher eine oder zwei oder drei Festplatten abgesteckt hast. Natürlich läuft der RAID5/Parity nicht, wenn du zwei Platten abziehst, er ist aber nicht defekt - ich hoffe jetzt weißt du, was ich meine.
 
Ne sorry ich kann dir nicht ganz folgen.

Ich habe jetzt vorhin noch eine VM aufgesetzt, gleiches Szenario. Parity Storage Space erstellt, mit 5 Disks. Dann zwei entfernt und jetzt hat er den Storage Space nicht mehr gemountet. Es liegt wohl auch daran welche Festplatten ausfallen. Dann habe ich wieder welche hinzugefügt aber aus irgendeinem Grund hat er sich nicht mehr reparieren, mounten lassen. Es hies immer das ich neue Festplatten hinzufügen muss bevor ich die "defekten" entfernen konnte. Habe dann insgesamt 9 Platten hinzugefügt aber es ging nicht mehr.
Was an sich ein Feature ist, aber mich auch stört, ist das Thin Provisioning. WEnn ich eine Platte zu einem bestehenden Pool hinzufüge dann vergrössert sich der Pool nicht automatisch, er bleibt so wie er ist. Jetzt kann ich manuell die Größe ändern aber dank Thin Provisioning hat man absolut keine Ahnung wie viel Platz man nun wirklich hat.

Schade, hatte gehofft das Storage Spaces in den letzten 2-3 Jahren sich positiv weiter entwickelt hat, aber immer noch nicht zu gebrauchen und zu riskant. Dann bleibt doch nur 3rd Party Software wie Flexraid oder Drivepool :(
 
Falc410 schrieb:
Parity Storage Space erstellt, mit 5 Disks. Dann zwei entfernt und jetzt hat er den Storage Space nicht mehr gemountet.
Also genau so, wie es sein sollte.

Falc410 schrieb:
Es liegt wohl auch daran welche Festplatten ausfallen.
Das kann nicht sein, bei Parity werden die Paritätsinformationen auf alle Festplatten verteilt. Von daher spielt es keine Rolle, welche Platte ausfällt, es sei denn du hast irgendwas in der Konfiguration angestellt (z.B. Platten später zum
Pool hinzugefügt....hatte das mal, dass dann plötzlich irgendwas komisch war in dem vorhandenen Speicherplatz).

Falc410 schrieb:
Dann habe ich wieder welche hinzugefügt aber aus irgendeinem Grund hat er sich nicht mehr reparieren, mounten lassen. Es hies immer das ich neue Festplatten hinzufügen muss bevor ich die "defekten" entfernen konnte. Habe dann insgesamt 9 Platten hinzugefügt aber es ging nicht mehr.
Das ist mir schon öfter beim Lesen untergekommen. Schau mal hier: Problem und evtl. die Lösung.

Falc410 schrieb:
Was an sich ein Feature ist, aber mich auch stört, ist das Thin Provisioning. WEnn ich eine Platte zu einem bestehenden Pool hinzufüge dann vergrössert sich der Pool nicht automatisch, er bleibt so wie er ist. Jetzt kann ich manuell die Größe ändern aber dank Thin Provisioning hat man absolut keine Ahnung wie viel Platz man nun wirklich hat.
Das versteh ich nicht. Du siehst doch im Servermanager welche Physische Platte dem Pool hinzugefügt wurde und wieviel phyischer Speicher zur Verfügung steht?! Oder machst du das etwa nicht über den Servermanager???

Falc410 schrieb:
Schade, hatte gehofft das Storage Spaces in den letzten 2-3 Jahren sich positiv weiter entwickelt hat, aber immer noch nicht zu gebrauchen und zu riskant. Dann bleibt doch nur 3rd Party Software wie Flexraid oder Drivepool :(
Da kann ich dir zustimmen. Nicht nur die Geschwindigkeit, auch die Verlässlichkeit scheint nicht besonders gut zu sein. Habe schon öfter von Problemen mit SS gelesen (z.B. nicht mehr lesbarer Pool nach Update von Win8 auf 8.1 etc.), als dass ich das in einem Produktivsystem einsetzen würde. Momentan läuft noch Hardware-RAID, was imo wirklich längst überholt ist, aber in der Windowswelt wird man beinahe dazu gezwungen.
 
Ah, wahrscheinlich lag es dann daran, dass ich in der einen VM nach und nach die Festplatten zum Pool hinzugefügt habe, und bei der gestern alle auf einmal.
Und ja ich hab den Server Manager bzw. direkt das Storage Space Programm aus der Systemsteuerung benutzt. Mir werden da 3 Werte angezeigt welche aber nicht ganz zusammen passen. Ich hatte erwartet das die Parität so viel Platz belegt wie die größte Festplatte im Pool, dem ist aber wohl nicht so.

Hauptkritikpunkt ist einfach die Zuverlässigkeit (danke hier auch für die Links) aber auch die Undurchschaubarkeit. Hardware Raid ist zwar tatsächlich überholt aber immerhin kann man da genau ausrechnen was auf einen zukommt, wie groß das Array wird, Ausfallsicherheit bestimmen etc.

Bin jetzt einige Monate mit unRaid ganz gut gefahren und das hat sich mir auch logisch erschlossen. Diese Vorteile würde ich eben gerne auf einem Windows Server haben. Da gibt es nur Flexraid aber das überzeugt mich nicht. Dafür das die Software angeblich Final ist, ist das UI und die Dokumentation ziemlich dürftig. Damit bleibt nur noch Hardware Raid oder Drivebender / Drivepool wobei das ja fast so etwas wie Raid 1 ist und ich dann viel Platz verliere. Mir ist auch noch nicht klar ob alle Festplatten im Pool dann angesprochen werden oder ob Drivepool so schlau ist und nur die Festplatte aufweckt auf die auch zugegriffen wird.

Wenn das Intel Matrix Raid oder wie das nun heißt, nicht 3 Tage zum aufbauen bräuchte, würde ich ja fast wieder das hernehmen. Da weiß ich wenigstens was mich erwartet :)
 
Ja der Onboard-RAID läuft tatsächlich jedem Storage Pool auf und davon und das sagt alles über die Qualität aus, die M$ da abgeliefert hat. Denen gelingt imso sowieso seit Jahren wenig Gutes, die meisten Funktionen kopieren sie sowieso nur.
Das Problem, das ich mit Onboard-Raid hätte ist halt die Abhängigkeit vom Mainboard. Das macht mir einfach Angst.

Falc410 schrieb:
Hauptkritikpunkt ist einfach die Zuverlässigkeit (danke hier auch für die Links) aber auch die Undurchschaubarkeit.
Genau das ist es. Das ist komplett unverständlich, wie oder was im Hintergrund passiert. Dokumentiert wird von Seiten MS auch nichts und wie die auf die krummen TB-Zahlen kommen, kann auch niemand sagen.
Auch die Sache mit dem SSD-Cache für höhere Schreibraten kapiert eigentlich niemand so richtig. Schau dich da mal im Forum um, da gibts einige Tests, die überhaupt keine logischen Zusammenhänge zeigen, sondern eigentlich nur, dass das Ganze irgendwie willikürlich passiert. So eben wie dann, wenn man zum Storage Pool im Nachhinein Festplatten hinzufügt. Völlig unverständlicherweise verhält sich der Pool dann plötzlich anders (Bei mir waren im Test bspw. mal plötzlich deutlich weniger Speicherplatz zur Verfügung als wenn ich gleich alle Platten zusammenfasse usw usf).
 
Also Storage Spaces habe ich nun endgültig abgehakt. Dafür habe ich mir Snapraid jetzt genauer angeschaut und das ist zwar nicht so komfortabel da nur CLI und keine richtige GUI dabei ist aber das hat sich in einem kurzen Test als genau das herausgestellt was ich brauche. Nur das Pooling scheint da nicht so toll zu sein (zumindest unter Windows, unter Linux ist es kein Problem mit Bordmitteln). Ggf. kombiniere ich das mit Drivepool (gefällt mir besser als Drivebender). Dann kann ich SSD Cache nutzen. Und einmal konfiguriert scheint das auch gut zu laufen.
 
Ja Snapraid wollte ich als Alternative auch noch erwähnen, habe ich vorher vergessen. Ist halt aber auch kein richtiger RAID und deswegen wohl auch ziemlich lahm. Habe in meiner Suche vor ein paar Wochen/Monaten leider keine direkten Speedtests gesehen.
Zwei Systeme würde ich nicht unbedingt miteinander kombinieren, ist sicher aber auch nicht weiter problematisch.

Falls du demnächst das System aufsetzt, wäre es natürlich toll, wenn du kurz über die Geschwindigkeit berichten könntest.
 
Die Geschwindigkeit ist mir relativ egal. Snapraid ist kein Echtzeit Raid und hat auch sonst relativ wenig mit einem Raid gemeinsam. Man kann es mit einer Pooling Software Kombinieren, solange diese die Original Festplatten nicht versteckt. Bei Drivepool sehe ich die Original Platten und eine zusätzliche Pool Festplatte. Also so ähnlich wie bei unRaid, wo man einfach den gleichen Ordner (z.B.) Movies auf mehreren Platten anlegt und im Movies Share dann alle Filme von allen Festplatten sieht.

Snapraid macht nun nichts anderes, als Paritätsinformationen in eine Datei zu Speichern. Man kann den Speicherort für diese Datei festlegen und genau die Order über welche man die Informationen speichern will. Anschließend machst du einen sync und die Paritätsdatei wird geschrieben. Im Prinzip fast genauso wie bei unraid, Flexraid, nur das eben die Parität auch auf eine NTFS Platte geschrieben. Diese wird natürlich so groß wie die maximalen Daten auf einer Festplatte, daher sollte man die größte Festplatte im Verbund nehmen (genau wie bei den anderen Lösungen).

Nun kann man jederzeit ein Undelete machen und einzelne Dateien, Ordner oder eben ganze Festplatten wieder herstellen. Man kann auch mehrere Paritätsplatten haben um eben den Ausfall von mehr als einer Platte zu verkraften. Nachdem man Daten in das "Raid" kopiert hat muss man manuell die Paritätsinformationen updaten (sync) - aber in der Realität macht man sich halt einen cronjob / Task Scheduler Eintrag. Ist für mich aber eine sehr sinnvolle Lösung da es im Prinzip genau das gleiche wie Flexraid ist nur kostenlos. Die Config Datei besteht nur auf 5-10 Zeilen je nach Anzahl der Festplatten. Die Befehle die man eingeben muss sind auch nur sync, scrub / verify und ggf. halt ein restore. Gibt auch Scripte für die Powershell die das eben automatisch machen und auch die Ausgabe per Email verschicken. Ich such den Link morgen mal raus und poste ihn dann hier. Werde das auch mal testen.
 
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