Sollten sich Firmen, die von Krisen profitieren am Gemeinwohl beteiligen?

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NedFlanders

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Mich würde mal eure Meinung interessieren zur obigen Frage:

Sollten sich Firmen, die von Krisen profitieren am Gemeinwohl beteiligen?

Insbesondere in Deutschland wird immer wieder gerne von der Solidargemeimschaft gesprochen, ich habe aber den Eindruck dass sich dies nur auf die "normalen" Bürger bezieht. Dass sich Firmen daran beteiligen sollen, hört man seitens der Politik eher selten.

Gerade die jüngste Vergangenheit wirft für mich die Frage auf, ob es in einer Demokratie nicht fair wäre, wenn die Starken die Schwachen unterstützen. Wäre es nicht z.B. fair, wenn ein Impfstoffhersteller, der Milliarden am Impfstoff verdient, einen Teil der Profite abgeben müsste, wenn man hingegen den Menschen sagt, dass sie kürzer treten müssen, wenn sie ihre Arbeit durch die entsprechenden Maßnahmen verlieren oder sonstwie eingeschränkt sind?

Oder z.B. Rüstungsunternehmen, die massiv wie aktuell vom Krieg profitieren, während die Kosten des Krieges von allen anderen Menschen getragen werde soll aus "Solidarität".

Dies sind nur zwei Beispiele, das Ganze ließe sich beliebig weiterführen.

Hier und dort wurde seitens der Politik zwar mal zart eine Vermögenssteuer gefordert, aber es sieht wohl so aus, als ob den Großteil wieder die "normalen" Menschen abbezahlen werden.

Wäre eine direkte Beteiligung der Firmen, oder zumindest mal eine offene Diskussion darüber in euren Augen sinnvoll? Als Grenze/Schwelle könnte ein von der Politik ausgerufener nationaler Ausnahmezustand gelten, wie z.B. bei Corona, der allumfassende negative Folgen für Großteile der Bevölkerung nach sich zieht, also viele Verlierer und einige wenige Nutznießer hat. Um beim Beispiel Corona zu blieben:

Biontech hat im Jahr 2021 fast 19 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Der Umsatzsprung gegenüber dem Vorjahr beträgt laut Angaben des Unternehmens annähernd 4.000 Prozent.

Wie die Statista-Grafik zeigt, hat das Unternehmen aus Mainz 2021 vor allem dank des Corona-Impfstoffes einen Nettogewinn in Höhe von knapp 10,3 Milliarden Euro erzielt. Ein Jahr zuvor beliefen sich die Gewinne auf vergleichsweise magere 15,2 Millionen Euro - der Gewinnanstieg beträgt somit mehr als 67.000 Prozent.
Quelle: https://de.statista.com/infografik/25502/kennzahlen-von-biontech/
 
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Was passiert denn wenn ein Unternehmen aus einer Krise profitiert?

Ich nehme jetzt mal als Beispiel Biontech, da die hier in der Nähe sind.

1. Durch die höheren Einnahmen, zahlt das Unternehmen mehr Steuern, diese kommen erstmal dem Staat zugute, dann zahlt das Unternehmen aber auch anteilig mehr Gewerbesteuern, diese bekommt nicht der Staat, sondern gehen meistens an die Geminden bzw. Kommunen. Dadurch profitiert doch schon jeder Bürger davon, wenn einer Unternehmen in seinem Ort wächst.

2. Biontech eröffnet ganz massiv überall neue Standorte und schafft neue Arbeitsplätze und das teilweise hier in Regionen, die ziemlich tot waren. Durch die neuen Standorte entstehen weitere Arbeitsplätze bei Handwerksfirmen, die diese Standorte bauen.

3. Biontech investiert viel von dem eingenommenen Geld in die Forschung für neue Heilmittel wie z.B. eines gegen Krebs. Ohne die Milliarden durch den Corona Impfstoff, wäre Biontech vielleicht gar nicht mehr existent:

https://www.marktundmittelstand.de/...ech-vor-durchbruch-bei-krebs-impfung-1301481/

Ich will damit nur sagen, so einfach ist das nicht zu beantworten. Wo will man da ansetzen, wo hörts auf? Wäre das Unternehmen ohne dieses Glück vielleicht insolvent gegangen? Wer verdient alles an der Wertschöpfungskette eines Panzers? Besteuere ich dann den Reifenhersteller oder die Schmelzerei die den Stahl herstellt? Was ist mit dem Schraubenhersteller, der vielleicht nicht einmal weiss das seine Schrauben im Panzer verbaut sind?

In der Theorie klingt das ganz toll, aber in der Praxis halte ich das für schwierig bis gar nicht umsetzbar, weil es einfach zu viele Unternehmen im kleinen betrifft und ich es auch fraglich finde, wie man das ganze Konstrukt bewerten soll.

Beteiligt sich jetzt jemand wie Biontech am Gemeinwohl oder nicht? Wenn ja wo zieht man die Grenze?
 
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Wozu haben wir diverse Steuern die Firmen zahlen müssen. Das Problem hierbei ist doch nur, das die wirklich großen Konzerne alle Schlupflöcher nutzen um drum herum zu kommen. Nur weil eine Firma aufgrund von Umständen, gleichen welchen, große Umsätze und Gewinne einfährt muss es nochmal extra zahlen? Nettogewinne werden ja nicht auf die Bank gebracht sondern reinvestiert, da es sich steuerlich ein Genickbruch ist nicht die Gewinne zu investieren. Grade in DE sind die Steuern für Unternehmen exorbital hoch.
Das Problem sehe ich eher generell, das eben die großen Konzerne sich um die meisten Steuern herumdrücken können und hier weder das Finanzamt wirklich durchgreift oder durchgreifen kann noch die Politik dagegen wirklich etwas tut.
Aber nur weil eine Firma besonders von etwas Profitiert, sehe ich absolut keinen Grund hier weiter zu Schröpfen. Das ist Kontrakproduktiv. Da würde ich mir als Firma auch überlegen ob ich nicht in ein anderes Land abwandere.
 
Das größte Problem bei der Fragestellung ist, wo zieht man die Linie?

Sollen die Bauunternehmen, welche ein von einer Flut zerstörtes Dorf wieder aufbauen jetzt eine Sondergebühr für "volle Auftragsbücher" zahlen?

Klar, Biontech und Rheinmetall sind einfache Ziele dieser Forderung, aber darf dann Rheinmetall in Friedenszeiten auch um Ausgleich bitten, wenn kein Bedarf nach ihren Waffen besteht?

Was wäre überhaupt die moralische und ethische Begründung dafür, Unternehmen dafür zu bestrafen, wenn sie auf Angebot und Nachfrage reagieren? Diese Unternehmen können ja nichts dafür. Biontech hat Corona nicht verursacht und Rheinmetall ist jetzt vieles, aber nicht der Grund für die Probleme in der Ukraine.
 
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Stellt sich natürlich die Frage was passiert wenn es den Firmen mal nicht so gut geht und diese miese machen?
Ich finde es so wie es ist größtenteil ok, Unternehmerisches Risiko wird belohnt aber auch bestraft.
 
Wo ziehst du die Grenze?

Die Preise für Nahrungsmittel gehen hoch, es wird jetzt weniger Fleisch und dafür mehr Brot gegessen. Willst du die Bäcker jetzt höher besteuern, weil sie von der Inflation und den daraus sich ändernden Konsumverhalten profitieren?

Und wie misst du den Grad, inwieweit das Unternehmen von der Krise profitiert? Sprich, was wäre noch ein normaler Gewinn und was ein "Krisengewinn".

Was ist, wenn die Firma gar nicht die Absicht hatte, von einer Krise zu profitieren, dies dann aber indirekt tut - wie oben angesprochen die Bauunternehmen nach ein Hochwasserunglück.

Die Unternehmen zahlen höhere Steuern, wenn sie mehr Gewinn machen. Damit hat dann der Staat schon direkt ein Weg, ebenfalls an gut laufenden Unternehmen zu profitieren.
 
Ich denke eine Grenze zu ziehen ist extrem schwierig und die Frage, in welchen Fällen es "angebracht" wäre und wann nicht ist sehr schwierig zu ziehen.

Ich denke, dass ein Ereignis wie z.B. die Flut nicht direkt mit der Corona Situation vergleichbar ist. Wenn die Regierung wie bei Corona von einem 500 Milliarden Paket spricht, dann sind das schon eher Summen, wo man schauen sollte, wie man das gerecht verteilt und da finde ich, dass es angebracht ist, zu diskutieren, wie auch die Nutznießer ihren Teil dazu beitragen können und sollen.

Sicherlich zahlen die Unternehmen mehr Steuern, aber man könnte z.B. eine Grenze einführen bei großen Krisen, bzw. bei speziellen Paketen, die von der Regierung aufgelegt werden, also alles was nicht "aus der Portokasse" bezahlt werden kann. Das könnte man z.B. an Bedingungen knüpfen, wenn sich der Gewinn von Unternehmen ver x-facht (eine genaue Zahl könnte man festlegen). Im Coronafall ist ja eher ersichtlich, wer massiv profitiert als zu anderen Zeiten, wo dies nicht so ganz ersichtlich ist.

Steuergerechtigkeot spielt wie hier schon angesprochen sicherlich auch eine Rolle, evtl. wäre auch keine extra Maßnahmen notwendig, wenn diese aufgrund möglichst einfacher Gesetze gegeben wäre.
 
Naja dann sind wir aber schnell in einer Planwirtschaft wie zu DDR Zeiten.

In einer Demokratie steht es jedem Unternehmen ja frei mit wem es handelt. Bleiben wir doch mal beim Corona Beispiel. Wenn dir Land A 10 € pro Dosis bezahlt und noch steuerliche Auflagen setzt bzw. eine Teilrückerstattung fordert bei dem Deal und Land B tut das nicht. Dann verkaufst du halt an Land B deine Impfdosen, was in einer Demokratie dein gutes Recht als Unternehmen ist.

Einfach mal googlen was ein Unternehmen ist bzw. der Begriff bedeutet inkl. Rechte & Pflichten. Ein Unternehmen ist einfach KEINE Solidargemeinschaft. Soll es auch nicht sein und will es auch nicht sein.

Ein 500 Milliarden € Paket, heißt außerdem nicht, dass ein Unternehmen diese Summe kassiert. Biontechzahlen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/biontech-2021-gewinn-umsatz-101.html

Bei 19 Milliarden Umsatz (Weltweit) in 2021 hat man ca. 10 Milliarden Gewinn, sprich eine Marge von ca. 50 %. Das ist bei einem Produkt, dass man selbst herstellt eigentlich sogar nicht mal sonderlich viel oder übertrieben hoch. Von diesem Gewinn werden knappe 15 % in Forschung investiert, wieviel die Aktionäre kriegen bzw. in Infrastruktur gesteckt wird, steht da leider nicht.
 
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NedFlanders schrieb:
Ich denke eine Grenze zu ziehen ist extrem schwierig und die Frage, in welchen Fällen es "angebracht" wäre und wann nicht ist sehr schwierig zu ziehen.
Aber es ist das absolute Minimum an Diskussion, dass zu führen ist.

NedFlanders schrieb:
Ich denke, dass ein Ereignis wie z.B. die Flut nicht direkt mit der Corona Situation vergleichbar ist. Wenn die Regierung wie bei Corona von einem 500 Milliarden Paket spricht, dann sind das schon eher Summen, wo man schauen sollte, wie man das gerecht verteilt und da finde ich, dass es angebracht ist, zu diskutieren, wie auch die Nutznießer ihren Teil dazu beitragen können und sollen.
Es macht absolut keinen Sinn Dinge anhand irgendwelcher Extreme zu diskutieren.

Wieso soll eine Flut weniger schlecht sein als Corona? Frag mal die Leute vor Ort, wie die darüber denken.

NedFlanders schrieb:
Sicherlich zahlen die Unternehmen mehr Steuern, aber man könnte z.B. eine Grenze einführen bei großen Krisen,
Mit welchem Recht?

Nein, ernsthaft, ich hatte nach der moralischen und ethischen Grundlage für diese Forderung gefragt, du ignorierst diese jedoch.

NedFlanders schrieb:
bzw. bei speziellen Paketen, die von der Regierung aufgelegt werden, also alles was nicht "aus der Portokasse" bezahlt werden kann.
Diese "Pakete" sind bereits an Bedingungen geknüpft.

NedFlanders schrieb:
Das könnte man z.B. an Bedingungen knüpfen, wenn sich der Gewinn von Unternehmen ver x-facht (eine genaue Zahl könnte man festlegen).
Dir scheinen nur die Bedingungen nicht zu gefallen und du willst noch zusätzliche oben drauf.

NedFlanders schrieb:
Im Coronafall ist ja eher ersichtlich, wer massiv profitiert als zu anderen Zeiten, wo dies nicht so ganz ersichtlich ist.
Ist es das?

Klar, in einem idealisiertem Extremfall, da findet man einen eindeutigen "Profiteur", aber selbst bei Corona wage ich zu behaupten, dass es nahezu unmöglich ist zu beziffern wie sehr Biontech von der Situation profitiert hat.

Aber wieso soll jetzt ein Friseur zusätzliche Abgaben leisten, nur weil die Konkurrenz, warum auch immer, diese Woche keine Kunden bedienen konnte und er somit von dieser (zugegeben, relativ kleinen) Krise profitiert hat?

Liefer bitte konkrete Angaben und Grenzen abseits von Extremen und nicht nur schwammiges Zeug.
 
Es ist ja nicht so, dass die Firmen dann ihre Gewinne auf die Bank tragen und dort vergammeln lassen. Das Geld wird weiter investiert und fliesst direkt wieder in die Wirtschaft. Am Ende gibt es eine Hand voll Manager, die "in der Krise" sicherlich nicht nur Daeumchen gedreht haben, die ihre (verdienten) Bonuszahlungen einstreichen.

Mal sehen wann die "Diskussion" hier in den Thread ueber Kapitalismus uebergeht.
 
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Ich finde es interessant, wie hier die Unternehmen verteidigt werden.

Ok, liegt wahrscheinlich daran, das hier jeder über 100k verdient und bei einer möglichen Corona-Steuer, diese schulterzuckend hinnimmt.

Es wäre aus solidarischer Sicht durchaus diskussionswert, dass wenn man von den Bürgern fordert, den Gürtel enger zu schnallen, ob man dies von den Unternehmen nicht ebenso fordern darf?

Aber es ist leider die gängige Denkweise, das sowohl der Glückliche als auch der Pechvogel nicht bestraft werden sollen.

Das Problem ist nur: Wenn die die übermäßig Glück haben, nicht die finanzieren, die übermäßig Pech haben, dann müssen diejenigen die weder Glück noch Pech haben, beide vollständig finanzieren.
 
Andy8891 schrieb:
Es wäre aus solidarischer Sicht durchaus diskussionswert

Und aus freiheitlicher, individueller Sicht vollkommener Schmarrn.

Andy8891 schrieb:
Ich finde es interessant, wie hier die Unternehmen verteidigt werden.

Als wäre das noch interessant.

Andy, Flanders, Peter... - sind doch am Ende immer die Selben. Als würden hier neue Diskussionsgrundlagen auf der Basis stichhaltiger Argumente entstehen. Ermüdend trifft es eher.

Man ließt sich ja nun schon etwas länger und kennt die gegenseitige politische Einstellung. Für mich ist die Ambition dieses Threads wieder einmal nur der Versuch Zustimmung zu ernten. Nicht über Vor- und Nachteile zu diskutieren. Die Meinung ist bereits im Vorfeld klar gesetzt und festgefahren.
 
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Andy8891 schrieb:
Es wäre aus solidarischer Sicht durchaus diskussionswert, dass wenn man von den Bürgern fordert, den Gürtel enger zu schnallen, ob man dies von den Unternehmen nicht ebenso fordern darf?
Wurde von den Bürgern gefordert den Gürtel enger zu schnallen?

Ich kann mich im Zusammenhang mit Corona nur an flächendeckende Vorgaben erinnern, unter denen auch Unternehmen litten und welche teils hohe Investitionen seitens der Unternehmen erforderten, da viele nicht für Homeoffice etc. vorbereitet waren. Ja, es gab Unterstützung von Unternehmen, aber hier vorrangig im Hinblick darauf, dass die Angestellten möglichst wenig Probleme haben oder gar entlassen werden.

Andy8891 schrieb:
Aber es ist leider die gängige Denkweise, das sowohl der Glückliche als auch der Pechvogel nicht bestraft werden sollen.
Bestraft ... wofür?

Sowohl du als auch @NedFlanders wollen Unternehmen für etwas bestrafen für das sie weder etwas können noch für das irgend ein Gesetz auch nur angekratzt werden musste. Um genau zu sein, ihr wollt Unternehmen dafür bestrafen, dass sie genau das machen, was von ihnen grundsätzlich verlangt wird. Eine Nachfrage erkennen und diese versorgen.

Nur das ihr zwei der Meinung seit es gäbe eine imaginäre Obergrenze für Nachfrage, ab welcher ein Unternehmen gefälligst Strafe zahlen soll, dafür, dass es seinen Job macht.

Andy8891 schrieb:
Das Problem ist nur: Wenn die die übermäßig Glück haben, nicht die finanzieren, die übermäßig Pech haben, dann müssen diejenigen die weder Glück noch Pech haben, beide vollständig finanzieren.
Was?

Sorry, ich verstehe diesen Abschnitt nicht. Also grundsätzlich ohne dabei auf die extremen ethischen und moralischen Probleme ein zu gehen.
 
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NedFlanders schrieb:
Wäre es nicht z.B. fair, wenn ein Impfstoffhersteller, der Milliarden am Impfstoff verdient, einen Teil der Profite abgeben müsste, wenn man hingegen den Menschen sagt, dass sie kürzer treten müssen, wenn sie ihre Arbeit durch die entsprechenden Maßnahmen verlieren oder sonstwie eingeschränkt sind?
Wäre es u.U. nicht viel gerechter, wenn Firmen, die staatliche Hilfen (z.B. Kurzarbeitergeld , und zwar unabhängig von der aktuellen Situation) in Anspruch nehmen, diese erst einmal vollständig zurück zaheln müssten, bevor sie irgendwelche Boni (egal, ob an die MA, Vorständer oder Aktionäre) auszahlen dürfen? Wo bleibt da die Forderung nach Solidarität innerhalb des eigenen Konzerns?

Warum darf die Automobilindustrie, überwiegend durch eigenes Versagen verschuldete Produktionsstillstände durch den Steuerzahler finanzieren lassen, wenn die Konzerngewinne gleichzeitig gut genug für massive Vorstands-Boni und Dividenden sind? Andere Firmen haben auch denjenigen Mitarbeitern, die während der Pandemie schlicht nicht zu arbiten konnten, das Gehalt weiter gezahlt und es über die erwarteten Gewinne und Rücklagen finanziert. Jemand im Büro- oder Reisemanagement schult man nicht mal in drei Wochen zum Forscher oder Produkitonsmitarbeiter um.

Gerade die Beispiele BioNTech und CuraVec zeigen schön, wie riskant solche Entwicklungen sind. Da läuft bei der Zulassung irgendwas schief (=die Wirksamkeit ist nicht hoch genug) und schon sind es nicht hohe Gewinne sondern hohe Verluste, für die der Staat dann aber natürlich nicht einspringt.

NedFlanders schrieb:
Im Coronafall ist ja eher ersichtlich, wer massiv profitiert als zu anderen Zeiten, wo dies nicht so ganz ersichtlich ist.
Ist es das? Nicht jeder, der keine Kurzarbeit beantragt hat, zählt im Gesamtkonzern zu den Profiteuren. Zählt Mercedes-Benz in 2021 und 2022 wegen gemeldeter Rekordgewinne zu den Corona-Profiteuren. Und wenn ja, warum durften (und dürfen immer wieder) sie auf Staatskosten ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, wenn die Planung wieder ein paar Euro sparen wollte und die Verlagerung des Lagers auf Zuliefere und Straße mal nicht funktioniert.

Wo bleibt zunächst die persönliche Haftung der Politiker (bis hin zum Verlust jegleicher Pensionsansprüche, wenn sie, nicht nur während der Pandemie, unser Steuergeld verschwenden? Wie kann man den Apothekern 6€ je FFP2 Maske zugestehen, welche über die Krankenkasse finanziert wird, wenn der Gegenwert (Materialwert+Aufand) bedeutend geringeer ist?

Und warum erhält Intel jetzt Milliarden an Subventionen für neue Werke? Die sind politisch auch nur auf Gurnd der Pandemie und deren Auswirkung gewollt.

NedFlanders schrieb:
Steuergerechtigkeot spielt wie hier schon angesprochen sicherlich auch eine Rolle, evtl. wäre auch keine extra Maßnahmen notwendig, wenn diese aufgrund möglichst einfacher Gesetze gegeben wäre.
Eine weltweit abgestimmte Steuer-/Abgabenpolitik wäre was schönes. Niemand könnte seine Gewinne aus einem Land in ein steueroptimiertes Land abführen, kein Politiker dürfte Jahrelang auf drei Augen blind Milliiarden verschwenden (und danach noch eine politische Karriere machen) usw. Bis es aber mal soweit ist, wird es innovation nur dort geben, wo auf Leute davon profitieren können.

Andy8891 schrieb:
Wenn die die übermäßig Glück haben, nicht die finanzieren, die übermäßig Pech haben,
Interessant, dass Forschung (nicht nur Biontech hatte seine Grundlagen schon vorher und musste sie "nur" noch korrekt auch den Coronavirus anwenden) jetzt reines Glück ist.
 
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Hallo

NedFlanders schrieb:
Sollten sich Firmen, die von Krisen profitieren am Gemeinwohl beteiligen?
Nein, Warum ? Die Firmen zahlen jetzt schon genug Steuern und stellen jetzt schon genug Arbeitsplätze zur Verfügung.

Andy8891 schrieb:
Wenn die die übermäßig Glück haben, nicht die finanzieren, die übermäßig Pech haben,
Geld muss man sich erarbeiten, Geld verdienen/haben hat nichts bis ganz selten mit Glück zu tun.
Ich sehe keinen Grund wieso diejenigen die übermäßig viel arbeiten diejenigen finanzieren sollen die zu wenig arbeiten.
Diejenigen die arbeiten finanzieren auch schon diejenigen die zu wenig arbeiten, wer mehr als Hartz4 will soll selber arbeiten.
Aktuell werden an jeder Ecke Arbeitskräfte gesucht, wer es aktuell nicht schafft Arbeit zu finden will oder sucht nicht.
Echt interessant das Ihr euch bei keinem Ereignis zu schade seid um Geld fürs nichtstun zu fordern.
Flut - Gebt uns Geld fürs nichtsun.
Corona - Gebt uns Geld füs nichtsun.
Ukraine - Gebt uns Geld fürs nichtstun.
In jeder Krise gibt es unterschiedliche Gewinner und unterschiedliche Verlierer, erarbeitet euch endlich die Gewinnerseite.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ich sehe keinen Grund wieso diejenigen die übermäßig viel arbeiten diejenigen finanzieren sollten die zu wenig arbeiten.
Kannst du bitte aufhören die Aussage zu verdrehen, sondern darauf so Antworten, wie es gemeint ist?

Übermäßig Glück beim Beispiel Pandemie, waren die Unternehmen die extrem davon profitiert haben
Übermäßig Pech waren die, die dicht machen mussten.

Und nein, das waren keine Hartz4 Empfänger.

Tomislav2007 schrieb:
Geld verdienen/haben hat nichts bis ganz selten mit Glück zu tun.
Eben und wenn du die Aussage so genommen hättest, wie sie dasteht, dann wüsstest du, das diese Leute nicht gemeint sind.

Tomislav2007 schrieb:
Echt interessant das Ihr euch bei keinem Ereignis zu schade seid um Geld fürs nichtstun zu fordern.
Da du Experte im Aussagen verdrehen bist, nochmal für dich zur Verdeutlichung:

500 Mrd an Kosten

Zwei Möglichkeiten:

1. Mittelschicht zahlt alles
2. Mittel- und Oberschicht teilen sich gerecht! die Last


Wenn du mir nun erzählen willst, das aktuell bereits Variante 2. durchgeführt wird, darfst du mir erklären, wie es sein kann, das die Vermögen der Oberschicht gestiegen sind, während die Mittelschicht abbaut?
 
Hallo

Andy8891 schrieb:
Wenn du mir nun erzählen willst, das aktuell bereits Variante 2. durchgeführt wird, darfst du mir erklären, wie es sein kann, das die Vermögen der Oberschicht gestiegen sind, während die Mittelschicht abbaut?
Das ist ganz einfach erklärt, es geht beides gleichzeitig, das die Oberschicht mehr Geld verdient und der Solidargemeinschaft mehr Geld gibt.
Die Oberschicht verdient mehr Geld und zahlt mehr Steuern in die Solidargemeinschaft ein und stellt mehr Arbeitsplätze zur Verfügung.
Das die Vermögen der Oberschicht steigen hat nichts mit den aufgezählten Krisen zu tun, deren Vermögen steigen immer.
Ich gehöre zu denen die nicht neidisch sind, ich gönne jedem sein Vermögen und ich will nichts von anderen haben, ich vediene mein Geld selber.

Andy8891 schrieb:
2. Mittel- und Oberschicht teilen sich gerecht! die Last
Wann ist es denn für dich gerecht ? Wenn die Oberschicht alles abgegeben hat und Mittelschicht geworden ist ?
Nein Danke, das ist für mich Umverteilung durch Diebstahl/Enteignung, dafür habe ich zu viel Eigenverantwortung/Selbstbewußtsein/Rückgrat.

Grüße Tomi
 
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Eine unausgegorene Idee des TE.

Geht schon los mit den nicht erfolgten Definitionen, was ist eine Krise und ab wann profitiert man davon.
Ich schlage deswegen vor, er bringt ganz genaue Beispiele, was er meint.

Ich fange gleich einmal an, um die Unausgegorenheit aufzuzeigen.
Die Klimakrise

Welche Unternehmen profitieren hiervon und wie stark sollen Sie mehr zum Gemeinwohl beitragen?

Grundsätzlich tragen doch alle Unternehmen schon zum Gemeinwohl bei, in dem sie Menschen bezahlte Arbeit ermöglichen und sie Gewinnsteuern bezahlen, wenn sie Steuern bezahlen.
Von der Klimakrise können Unternehmen profitieren, die
a) die Krise noch verschärfen,
b) die Krise nicht bekämpfen und
c) die Krise durch ihr Handeln bekämpfen.
Sollen alle Unternehmen bei gleichem Profit nach a) bis c) gleich mehr zum Gemeinwohl beitragen?

Haben die Unternehmen der Gruppe c) der Gemeinschaft nicht schon genug Gemeinwohl gebracht?
Wie sollen denn die Gesetze aussehen, die festlegen, was eine Krise ist und wer profitiert und wie hoch die Zusatzabschöpfung aussehen soll oder soll das spontan nach Gutsherrenart entschieden werden?
Geht es um den absoluten Profit oder den prozentualen vom Umsatz/irgendwas oder den Mehrgewinn im Vergleich zur Vorkrisenzeit?

Ich gebe zu, Klimakrise ist ein sehr schwieriges Beispiel.
Machen wir es vermutlich einfacher, die Pandemiekrise.
Welche Unternehmen haben davon profitiert und sollen wie mehr zum Gemeinwohl beitragen?
Ich erbitte ganz genaue Beispiele der vom TE gemeinten Profiteure!

Selbst wenn man alle gemeinten Gewinne zu 100% abschöpfen würde, wäre die Summe doch deutlich geringer als die Mehrausgaben des Staates zur Krisenbewältigung.
Würde man (übergebührlich bis 100%) die Gewinne abschöpfen leidet doch bestimmt die Bereitschaft von Firmen, in einer nächsten Krise wieder ins unternehmerische Risiko zur Krisenbewältigung zu gehen. Ist es das, was wir wollen?

Ich erkenne das Problem, das Firmen wie z. Bsp. VW staatliche Hilfen in Anspruch nehmen (Kurzarbeitergeld) und zeitgleich ihre Unternehmensgewinne verdoppeln. Ist VW jetzt ein Profiteur der Pandemie im Sinne des TE? Ich erbitte Antwort vom TE.

Ich meine, es ist für die deutsche Regierung objektiv unmöglich, bei einer Krise eine Unterscheidung zwischen Unternehmensprofiteuren und normalen Unternehmen zu treffen und schon deswegen erübrigt sich die Idee des TE.
 
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Hier wird immer wieder angeführt, dass Unternehmen ja Arbeitsplätze schaffen und den Menschen damit ein Einkommen ermöglichen. Es wird so getan, als handelten die Unternehmen dabei altruistisch ... dem ist aber ganz sicher nicht so.

Dient ein Unternehmen durch die Schaffung von Arbeitsplätzen primär dem Gemeinwohl, oder doch eher den Unternehmensinteressen?
Würde ein Unternehmen wirklich Arbeitsplätze schaffen, wenn es seine Umsätze/Gewinne auch ohne "wie von den Aktionären erwartet" steigern kann?
Natürlich nicht ... wozu denn auch. Tatsächlich führen Entlassungswellen oft genug zu Kursgewinnen an der Börse ... für die Aktionäre ist also "Arbeitsplätze vernichten" sogar attracktiver als "Arbeitsplätze schaffen" ... gerade in einem Land wie Deutschland, wo die Personalkosten ohnehin der dickste Kostentreiber sind.

Arbeitsplätze werden nicht geschaffen, um damit der Gesellschaft etwas gutes zu tun (das ist nur eine Nebenwirkung), sondern weil es die Mitarbeiter auf diesen Arbeitsplätzen sind, die den Gewinn ermöglichen (alle ... von der Reinigungskraft bis zum Vorstandsmitglied oder Manager).
Die Unternehmen profitieren in jedem Fall mehr von einem neu geschaffenen Arbeitsplatz, als die restliche Gesellschaft ... die profitiert nur von den anfallenden Steuern und das eigentlich auch nur, wenn die durch die Politik auch sinnvoll eingesetzt werden.

Aber natürlich ist es schwer festzustellen, ob in einer Krise wirklich nur aufgrund der Krise profitiert wurde, oder ob man lediglich auf Marktveränderungen aufgrund der Krise reagierte, und so die Gewinne steigern konnte.
Wenn ein Unternehmen aufgrund einer Krise Fördergelder erhält (über Kurzarbeitergeld hinaus) und innerhalb der Krise Boni auszahlt, so sollte das als Beweis für die Förderunwürdigkeit herhalten ... die Fördergelder sollten in dem Fall mMn vollumfänglich zurückgefordert werden, und der Staat solte sich eine Ermittlung wegen "Erschleichung von Leistungen" vorbehalten.
Aber natürlich würde das ein "feindliches Klima" schaffen ... es gäbe Abwanderung ... nicht weil der deutsche Staat unfair handelt, sondern einfach, weil ein anderer "Anbieter" günstiger ist. Natürlich zieht es die Wirtschaft am ehesten da hin, wo Fördergelder ohne Unternehmensprüfung mit der Gießkanne verteilt werden.


Pandemiekrise (exemplarisch Biontech ... anwendbar allerdings auf die gesamte Pharmabranche).
Biontech hat in der Entwicklung ihres Impfstoffes massiv auf staatlich geförderte (Universitäts-)forschung zurückgegriffen ... genau wie das in der ganzen Branche eben Brauch ist.
Gleichzeitig hat man Patente engemeldet ... und genau dadurch hat man die Krise verschärft, bzw. verlängert.
Es wurde überall immer wieder darauf hingewiesen, dass Corona eine globale Angelegenheit sei ... aber aufgrund mangelnder Profiterwartungen hat man eben bewusst nicht die ganze welt mit Impfstoff (oder erschwinglichen Lizenzen) versorgt ... "Verschleppung" wäre da mMn der richtige Begriff.
Natürlich wird das bei Biontech oder Pfizer niemand je so formulieren (zumindest nicht öffentlich) aber auch diese Verschleppung hat Profite gebracht ... denn je länger die Welt mit Corona zu tun hat, desto länger kann auch Biontech davon profitieren. Die Verschleppung liegt also direkt im Interesse von Biontech bzw. Pfizer.
(Die beiden hier nur als Beispiel ... eigentlich verhält die ganze Pharmabranche sich da nicht anders).
Begründet wird das (nicht die Verschleppung, sondern das festhalten an Patenten und hohen Lizenzpreisen) mit großen Forschungsinvestitionen, die man schnell wieder rein holen muss.
Wie viel dieser Investitionen tatsächlich durch Biontech oder Pfizer getragen wurden, steht allerdings nur sehr selten mal zur Debatte.

Was hat sich seit den großen globalen Impfkampagnen der Vergangenheit (z.B. gegen Polio, Diphterie, Pocken) verändert, dass der Profit einiger weniger heute über die wirksame Bekämpfung einer Krankheit gestellt wird?
Warum gibt es tausende Präparate gegen "Gesäßjucken", aber kein vielversprechendes gegen Malaria, welches sich sogar Leute in den betroffenen Regionen leisten können? ... die Antwort ist einfach ... mit dem Präparat gegen "Gesäßjucken" kann man einfach mehr Geld verdienen und da ist es auch egal, wie viel tausend Menschen täglich an irgendeiner Tropenkrankheit krepieren, OBWOHL man ihnen eventuell helfen könnte.


Wenn wir alle zu Krisengewinnlern werden sollen, damit es uns "gut" geht, dann sollte man sich schon heute darauf vorbereiten, dass wir die nächsten 150 Jahre eh nur von einer Krise in die nächste schlittern ... man will ja auch weiter profitieren können ... und das geht halt nur, wenn die Krise nicht mehr Krise, sondern Dauerzustand ist.
 
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