Stimmt das "Mooresche Gesetz" ?

DruckRollen1

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Hallo,

man liest ja gerne, dass sich die Leistung der aktuellen System rund alle 2 Jahre verdoppelt.
Dafür kann man das Mooresche Gesetz als Referenz nehmen.

Ich versuche im Moment in die Materie einzutauchen. Zum einen, weil ich den Computer Tag für Tag über mehrere Stunden nutze und zum anderen, weil bei mir in rund 10-12 Monaten ein kompletter Neukauf ansteht.

Nun wurde mir auch hier im Forum geraten, dass man frühstens 3-4 Wochen vor dem Kauf sich damit ernsthaft beschäftigen sollte, was wirklich im Gehäuse landet.

Aber die Frage ist, ist das denn wirklich so ?
Ich meine, alle wie viele Monate kommt eine neue Grafikkarten-Generation raus oder wann sind die heutigen 16 GB RAM veraltet ?

Jetzt auf mich als Beispiel bezogen.
Ich möchte rund 1400-1600 € ausgeben und den PC im nächsten Juni, spätestens Juli haben, sprich in 12 Monaten.

Ist wirklich damit zu rechnen, dass sich die Komponenten bis dahin stark verändern oder dass der Preis bis dahin so stark abfällt ?

Ich würde das Ganze an sich einfach gerne mehr verstehen wollen.
 
Die einfachste Antwort keine Ahnung guck dann imm nächsten Jahr nochmal.
Von und kann keiner in die Glaskugel gucken.
 
Das Gesetz stimmt nicht mehr. In den letzten Jahren ist die Entwicklungsgeschwindigkeit massiv nach unten gegangen da man langsam physikalische Grenzen erreicht. Signifikante Fortschritte werden immer schwieriger zu erreichen sein in den nächsten Jahren. Speziell neue Fertigungstechnologien können nur noch mit extremen Aufwand entwickelt werden.
 
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Nein, wie Steini schon sagt ist die Strukturbreite beschränkt und das Schrumpfen der Hardware nicht mehr so einfach wie damals noch. Die Schritte werden kleiner und der Fortschritt damit auch. Dennoch kann ein bedeutender Shrink wie z.B von 12nm auf 7nm eine deutliche Leistungs- und Taktsteigerung bedeuten und den Stromverbrauch um ~50% senken. Sofern man also nicht einen bahnbechenden Shrink macht oder eine bedeutende neue Technologie auf Lager hat sind 100% Leistungssteigerung aktuell utopisch.
 
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Nein, das Gesetz besagt lediglich dass sich die Komplexität verdoppelt.

"Unter Komplexität verstand Gordon Moore, der das Gesetz 1965 formulierte, die Anzahl der Schaltkreiskomponenten auf einem integrierten Schaltkreis. Gelegentlich ist auch von einer Verdoppelung der Integrationsdichte die Rede, also der Anzahl an Transistoren pro Flächeneinheit."
https://de.wikipedia.org/wiki/Mooresches_Gesetz
 
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In gut einem Jahr dürften schon einige 7nm Produkte auf den Markt kommen. Ich schätze ab hier kommt erst die große Durststrecke für die Hersteller.
 
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helionaut schrieb:
"Unter Komplexität verstand Gordon Moore, der das Gesetz 1965 formulierte, die Anzahl der Schaltkreiskomponenten auf einem integrierten Schaltkreis. Gelegentlich ist auch von einer Verdoppelung der Integrationsdichte die Rede, also der Anzahl an Transistoren pro Flächeneinheit."
https://de.wikipedia.org/wiki/Mooresches_Gesetz

Ja, klingt gut, aber als Durchschnittsmensch versteht man das leider nicht.
 
Sinnlos jetzt schon etwas dazu zu schreiben.
Vor allem die Speicherpreise sind nicht vorhersehbar.
 
Wie schon andere geschrieben haben: ja es wird schwieriger die Sturkturen zu verkleinern. Tortzdem kann dir keiner jetzt sagen welche Hardware wir nächstes Jahr im vergleich zu heute haben, und wie teure diese ist. Vor allem: wenn du so oder so erst nächstes Jahr kaufen willst: warum fragst du? Wenn du doch heuer noch kaufen willst und dich so nur absichern willst dass nächsts Jahr nicht irgendeine +100% CPU/GPU rauskommt: eher nicht, und wenn ja eher teuer :-). Ansonsten nächstes Jahr fragen :-)
 
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DruckRollen1 schrieb:
Ja, klingt gut, aber als Durchschnittsmensch versteht man das leider nicht.

Sagt aber auch nichts anders aus als alle anderen Kommentare oben: Mehr Transistoren auf kleinerer Fläche = Gewinn. Oder eben nicht.
 
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Verdoppeln wird sich bis dahin nichts aber es ist bereits angekündigt, dass Intel für den Desktop einen 8 Kerner bringen wird (statt bisher max. 6 Kerne) und Nvidia im Verlauf des Jahres neue Grafikkarten bringen wird.

Also wirst du nächstes Jahr um diese Zeit höchst wahrscheinlich deutlich mehr Leistung für dein Geld bekommen als heute. Nicht doppel so viel, aber eben schon deutlich mehr.

edit.
Es kann natürlich auch in die negative Richtung ausschlagen, wenn beispielsweise die Speicher- / oder Grafikkartenpreise durch das Mining und den höheren Bedarf wieder durch drehen.
Das kann man heute aber natürlich noch nicht absehen.
 
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nitech schrieb:

Es ging mir eher um die Frage, wie sich ein System im Laufe eines Jahres verändern kann.
Ich habe meinen zukünftigen Kauf einfach als Anreiz genommen, weil mich das Thema an sich sehr interessiert hat.
Zumal man vor allem in den Medien immer wieder davon hört, dass sich die Leistung verdoppelt.
Aber scheinbar stimmt diese Aussage pauschal ja so nicht mehr.

Ich finde das Thema an sich sehr interessant, das ist der eigentliche Punkt derzeit :P
 
DruckRollen1 schrieb:
Ja, klingt gut, aber als Durchschnittsmensch versteht man das leider nicht.
Öhm doch auch als "Durchschnittsmensch" solltest du das verstehen o.O "Anzahl an Transistoren pro Flächeneinheit" was gibts da nicht zu verstehen?
 
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DruckRollen1 schrieb:
man liest ja gerne, dass sich die Leistung der aktuellen System rund alle 2 Jahre verdoppelt.
Dafür kann man das Mooresche Gesetz als Referenz nehmen.
helionaut schrieb:
Nein, das Gesetz besagt lediglich dass sich die Komplexität verdoppelt.

"Unter Komplexität verstand Gordon Moore, der das Gesetz 1965 formulierte, die Anzahl der Schaltkreiskomponenten auf einem integrierten Schaltkreis. Gelegentlich ist auch von einer Verdoppelung der Integrationsdichte die Rede, also der Anzahl an Transistoren pro Flächeneinheit."
https://de.wikipedia.org/wiki/Mooresches_Gesetz

Da Komplexitätsverdoppelung mitnichten eine Leistungsverdoppelung zur Folge hat, hat das mooresche Gesetzt nie gesagt, dass sich die Leistung alle 2 Jahre verdoppelt.
Insofern ist der Rest deiner Überlegung auch nicht richtig.

Gerade in Sachen CPU Leistung ging es jahrelang eher im Schneckentempor voran, weil sich Intel auf seiner marktbeherrschenden Position ausgeruht hat. Dank Ryzen ist da wieder Bewegung drin.

Trotzdem kommen immer alle paar Monate neue Produkte raus, teils mit neuen Leistungswerten, teils einfach wegen "es muss aus marketintechnischen Gründen neu drauf stehen".

Und deswegen macht es nur Sinn sich mit Konfiguration und konkreten Komponenten zu beschäftigen wenn es soweit ist.

Dann gibt es noch andere lustige Faktoren wie z.B.:
- Grafikkarten werden sündhaft überhöht teuer bzw. die Preise fallen langsam wieder wegen irrsinnigem Mining Wahn bzw. dessen jetzt langsam platzender Blase,
- Währungs-Kursschwankungen lassen Preise in die ein oder andere Richtung gehen.
- irgendein Unglück (Feuer/Erdbeben/Tsunami) lässt die weltweite Produktion von einer Komponente X zusammen brechen --> Preisexplosion (vor paar Jahren mit Festplatten passiert, da waren wegen Hochwasser irgendwie 9x% der HDD Produktion tot --> Preisexplosion, Lieferschwierigkeiten)
-usw.

Deswegen kann dir heute niemand sagen was du in 12 Monaten für welche Komponenten bezahlen musst und damit welches System du dir in 12 Monaten mit deiner Kombination aus Anforderungen und Budget zusammen stellen kannst.

Man kauft Hardware wenn man sie braucht und macht sich Gedanken wenn es soweit ist. Man wartet vielleicht zu Zeiten wenn eine Produkteinführung unmittelbar bevorsteht.
Ansonsten braucht man sich bezüglich Kaufentscheidungen über sowas abstraktes wie die mooresche Gesetze überhaupt keinen Kopf machen.
 
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DruckRollen1 schrieb:
Ja, klingt gut, aber als Durchschnittsmensch versteht man das leider nicht.

Moore war eben auch Halbleiteringeneur und Firmengründer in der Siliziumbranche. Der hat das auch nicht für Durchschnittsmenschen gesagt sondern für andere Fachleute in seiner Branche.
WIe schon vielfach oben geschrieben, das Gesetz ist aus mehreren Gründen tot (war auch nie ein wirkliches Gesetz). Zudem sind die Endkundenpreise sehr viel mehr von Dingen wie Dollarschwankungen und Schweinezyklen abhängig als von der Anzahl der Transistoren auf dem Chip. Das und nur das hat Moore mit seinem Zitat gemeint: die Anzahl von Transistoren auf den Chips.
 
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majusss schrieb:
Öhm doch auch als "Durchschnittsmensch" solltest du das verstehen o.O "Anzahl an Transistoren pro Flächeneinheit" was gibts da nicht zu verstehen?
Kannst du denn aus dem Stegreif in eigenen Worten erklären, was ein Transistor ist bzw. welche Funktion er hat? Denn ohne das erstmal zu wissen trägt das Zitat alleine wenig zum Verständnis bei, sondern ersetzt lediglich einen unklaren Begriff ("Mooresches Gesetz") durch einen anderen ("Transistor").
 
Das einzige was ich mit Transistoren zutun hatte, war dieses Computer-Spiel.
 
Ein Transistor ist in einem Computerchip eine Schalteinheit. "Strom fließt" oder "Strom fließt nicht" und das schaltet man durch Transistoren: Digitaltechnik eben. Alle höheren Funktionen von Chips werden durch Transistoren als kleinste Baueinheit realisiert. So wie wir aus Atomen oder Zellen bestehen, besteht ein Computerchip aus Transistoren.

Man muss nicht verstehen wie der Transistor funktioniert um seine Eigenschaft als "kleinste Baueinheit" zu verstehen.
 
Moores Law passt erstaunlicherweise immer noch recht gut!
man darf das nur nicht zu wörtlich sehen und am besten den PC als Gesamtsystem.

Beispiel: ich habe mir vor 10 Jahren eine der ersten Intel SSDs gekauft (XM25 "Postville").
80GB, 400€, keine 200MB/s Lesen, keine 100MB/s Schreiben
10 Jahre später bekommt man 1TB für 200€ (Hälfte) und >500MB/s Lesen und Schreiben
also von 5€/GB auf 0,20€/GB da liegen wir alleine hier schon "besser" als Moores Law.

die CPU Leistung hat sich dagegen nicht annähernd so weiter entwickelt.
 
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