Strom im Tank 2.0

B.XP schrieb:
@AjtopperWas schlecht kalkulierbar ist, ist wieviele der Angebote denn "Abwehrangebote" sind.
Die 60.000 von der Stadtwerke sind leider kein Abwehrangebot, ich hätte auch mit einem ähnlichen Preis kalkuliert. Tiefbau ist nunmal sauteuer, insbesondere im Asphalt. Es liegt kein Kabel da, welches die Leistung bereitstellen könnte, das Haus an sich ist bereits versorgt -> Neubau zum Volltarif.
Die Erweiterung könnte auch berechtigt sein, die ganze Ecke hier ist seit den 70ern voll erschlossen, Strombedarf ändert sich kaum. Wenn die Trafostation bereits optimal oder maximal ausgebaut ist, dann können die 70kW durchaus zu viel sein -> zumindest Umbau nötig.
@Förderung
Hab ich schon an Paar Stellen hier und auch im CO2 Tread geschrieben. Für die Energiewende (sofern sie klappt) und den Umstieg auf E-Autos muss in etwa die gleiche Menge an Geld in die Netze investiert werden wie in die Generation. Nur interessiert es iwie so gut wie niemanden...

Scheitel schrieb:
das stinkt immer wie hulle, aber alle Leute schauen immer erfreut, wenn se den Wagen sehen.
Dann soll er mal eine vernünftige Werkstatt aufsuchen.^^ So alles ab den 50ern stinkt(so richtig) eig. nur wenn der Motor schlecht eingestellt/defekt ist oder Öl mitverbrannt wird.
P.S. Das Problem an sich bleibt allerdings bestehen.

Gaugaumera schrieb:
die Brennstoffzelle aus dem Forschungsstadium herauskommt.
Die Brennstoffzelle selbst ist schon lange einsatzfähig, es hapert am Umfeld.
Man streitet sich ob Wasserstoff, Methan(ol), Propan(ol) oder sonst was (Gase in Gasform oder verflüssigt), Ängste wegen der Sicherheit, die Autoindustrie ist nicht wirklich an der Technik interessiert uvm.
Dazu kommt das Henne/Ei-Problem -- keine Autos -> keine Tankstellen und umgekehrt; kleine Serie ->teure Autos. Stromer kann man wenigstens in der heimischen Garage laden, wenn man eine hat.
 
"Die Brennstoffzelle" ist viel, viel schlechter als ihr Ruf. Also genauer gesagt: Wasserstoff als Energiespeicher. Die Brennstoffzelle an sich ist ausgereift, wenn auch technisch komplex zu händeln.

Autos sind aber nur ein kleiner Teil im "Wasserstoffkreislauf", von dem quasi alle anderen noch fehlen. So lange Wasserstoff unter Energieeinsatz aus Erdgas hergestellt wird ist nicht wirklich was gewonnen. Ich weiß aus Gesprächen bei Messen, von Studenten etc. Dass hier die "etablierten Hersteller" in kürzester Zeit Modelle auf den Markt bringen könnten - Wenn denn die Nachfrage und die Infrastruktur überhaupt da wäre. Im Moment stehen sogar Erdgasfahrzwuge regelmäßig vor Legitimations-Problemen, weil sie schlicht nicht gekauft werden obwohl sie eine ganze Reihe von Vorteilen ggü. Benzinern und Dieseln bieten.
 
Anstatt Erdgas etc müssen für Wasserstoff die regenerativen Energiequellen genutzt werden.
Im Sommer wird durch Wind und Solar teilweise mehr Energie hergestellt als abgebaut werden kann. Und die Energie im Netz muss immer komplett abgenommen werden.
Der Irrsinm ist, das am Strommarkt einige sich Strom zu negativpreisen kaufen und ihn dann in Widerständen verheizen. Und das nicht zu knapp.

Regenerative Energien und Wasserstoff passen prinzipiell doch schon ganz gut zusammen.
Apropos. Strom für die E-Antriebe wird auch zu großen Teil aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Da hat man dich gleichen Verluste und noch das "Lithiumproblem".
 
Mal wieder jede Menge Halbwissen. Die Tage mit "negativem Strompreis" sind 2018 auf 5 Stück hochgerechnet. In den letzten Jahren waren es immer noch max. 34 Tage. Also jeden zehnten Tag hätte es sich also gelohnt Wasserstoff durch Elektrolyse herzustellen. Wobei ... es hätte sich mehr gelohnt ~30-40% davon in Batterien zu speichern und die restlichen 60-70% zu verheizen. Denn so viel Energie bekommt man durch den "Wasserstoff-Kreislauf" in etwa wieder zurück. Noch effektiver als Batterien wären natürlich Pumpspeicherkraftwerke...

Ob der Strom aus einer Brennstoffzelle oder einer Batterie kommt ist dem E-Motor aber erstmal egal. Wie sich die CO2-Bilanz für Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern schlägt (incl. Herstellungskosten...) hat der ADAC schön aufgeschlüsselt: https://www.adac.de/der-adac/motorw...novation/studie-oekobilanz-pkw-antriebe-2018/
Dass die Energiebilanz von Wasserstoff und E-Fuel verheerend ist, ist nichts neues. Dazu gibt es schöne Übersichten. Und wenn knapp die Hälfte der elektrischen Energie durch Fossile Brennstoffe erzeugt wird - ist es d da nicht Unsinnig, die Hälfte davon wegzuwerfen indem man erstmal Wasserstoff erzeugt? Dann braucht man nämlich zwei Energieeinheiten statt nur einer ... anders: Energieverschwendung. Auf Heise gibt es dazu auch noch mal einen netten Kommentar: https://www.heise.de/tr/blog/artikel/Sektor-Abkopplung-4055915.html
Man betrachte auch mal dieses schicke Dokument, Seite 6: https://www.umweltrat.de/SharedDocs...005C641FE.1_cid321?__blob=publicationFile&v=5

Und beim Thema "Lithiumproblem" frage ich mich: Welches Lithiumproblem? In der aktuellen Akkutechnologie ist Lithium bei weitem nicht der teuerste Rohstoff. Das wäre nämlich Kobalt, wovon blöderweise auch deutlich mehr benötigt wird als Lithium. In neueren Zellen wird die Zellchemie mit anderem Elektrodenmaterialien, besseren Elektrolyten, Tuning in der Zellchemie durch Additive der Einsatz der teuren Rohstoffe verringert. Ironischerweise wird bei Fans der Brennstoffzelle immer wieder die angebliche Seltenheit von Lithium betont, aber völlig verschwiegen, dass Brennstoffzellen neben ihrer extrem geringe Haltbarkeit auch einen hohen Ressourcenaufwand in Sachen Edelmetalle wie Platin oder Palladium erfordern.
 
B.XP schrieb:
Also genauer gesagt: Wasserstoff als Energiespeicher.
Deswegen probiert man mit verschiedenen Kohlewasserstoffen rum.
B.XP schrieb:
nicht Unsinnig, die Hälfte davon wegzuwerfen indem man erstmal Wasserstoff erzeugt?
Nun ja, als Speicher kann es sich u.U. lohnen, aber es ist bei weitem kein Wundermittel und muss wie alles andere genau getestet und berechnet werden.
 
Gaugaumera schrieb:
Der Irrsinm ist, das am Strommarkt einige sich Strom zu negativpreisen kaufen und ihn dann in Widerständen verheizen. Und das nicht zu knapp.

Ja, das wird vereinzelt gemacht, aber insgesamt sprechen wir über keine großen Mengen. Negative Strompreise gibt kommen nur an wenigen Tagen im Jahr vor, das ist nicht so das Problem. Und der Hauptgrund für die negativen Preise liegt ja in den unflexiblen Atom- und Braunkohlekraftwerken. Deren Ende ist aber in Sicht.
 
Ajtopper schrieb:
Deswegen probiert man mit verschiedenen Kohlewasserstoffen rum.

Ganz blöd gesagt: E-Fuels sind noch größere Energieverschwendung als H2 ... weil man erstmal H2 erzeugen muss und dann noch CO2 überzeugen damit zu Kohlenwasserstoffen zu reagieren. Das ist auch wieder ein endothermer Prozess, sprich: Energieaufwand, den man weniger zurückbekommt. Jeder zusätzliche Prozessschritt kostet Energie und verringert die Effizienz. Ich meine, im Zweifelsfalle kann man ja sowas erzeugen, bevor man Energie "wegwirft", aber das ist nun mal die schlechtest bekannte Möglichkeit Energie zu speichern. Ich fand die Idee auch mal ganz cool, einen Hybriden mit Wasserstoffspeicher auszulegen. Als ich das durchgerechnet habe (sehr oft!) fand ich die Idee irgendwie nur noch sehr uncool.
 
B.XP schrieb:
Als ich das durchgerechnet habe (sehr oft!) fand ich die Idee irgendwie nur noch sehr uncool.
Den meisten Menschen kommts am Ende doch auch nur drauf an, dass der Aufwand (tanken) nicht höher ist als jetzt und das es billiger ist.
 
B.XP schrieb:
Als ich das durchgerechnet habe (sehr oft!) fand ich die Idee irgendwie nur noch sehr uncool.
Natürlich, aber der Aufwand/Kosten für Wasserstoffinfrastruktur liegt im dreistelligen Milliardenbereich.
Dagen kann man z.B. bei einigen E-Fuels das vorhandene System 1:1 übernehmen.
Und nicht zu vergessen, gebundenen Wasserstoff kann man ohne Probleme beliebig lange speichern/lagern, was mit reinem H2 nicht so einfach geht. (n riesiger Pluspunkt in Richtung Energiewende)
 
Strom in Wasserstoff: Effizienz ~60%
Wasserstoff in Strom: Effizienz ~60%
Energie ausbeute damit: ~30%

als Notlösung ok, als Standard nicht Tragbar.
Schließlich müsste man 3x so viel Energie erzeugen wie heute.
 
Um das geht's aber nicht. @florian. hat schon den wichtigsten Aspekt an der Stelle genannt.
 
Golem hat ne Runde im Tesla Modell 3 gedreht und ist eigentlich zufrieden bis auf ein paar Kleinigkeiten.
Bezüglich des Links der Huk, wenn ich das recht mitbekomme liegt auch bei uns in der Firma eine der weitesten Anreisen bei knapp über 100/110km, das wäre ja auch mit den der Huk genannten Zahlen passend.
Noch weiter zur Arbeit fahren ist ja echt krass in Bezug auf die Zeit, die nur An und Abreise drauf geht.
 
Natürlich würde es für die meisten Alltagsfahrten langen wenn das Auto 250km schafft.
Aber halt nur für die alltagsfahrten. Für alles was darüber hinausgeht muss ich einen Benziner mieten. Erstens ist das nicht günstig und zweitens mit einem haufen Aufwand verbunden. Bahn ist keine Alternative, weder Preislich noch Zeitlich.

Ausserdem sind die Elektroautos noch zu teuer. Die können sich zur Zeit nur Leute leisten die es aus Spass oder Ideologie machen wollen. Die haben auch einen oder mehrere Verbrenner dastehen falls der Stromer mal nicht passend ist. Und in ihrem eigenen Haus mit Garage ist es auch kein Problem eine Ladestation unterzubringen.

Mach das mal als Mieter mit Durchschnittsverdienst... Da muss der gebrauchte 15 Jahre alte Corsa nochmal irgendwie über den Tüv gebracht werden weil kein Geld für was neueres da ist. So sieht nämlich für die meisten die Realität aus.
 
Gaugaumera schrieb:
Natürlich würde es für die meisten Alltagsfahrten langen wenn das Auto 250km schafft.
50% fuhren afaik kein einzigen Mal Mehr als 250km am Tag.
Und wenn man doch Mal Mehr fährt, bricht man sich auch kein Being beim Supercharger, die hoffentlich bald verbreiteter sind. So far..
 
new Account() schrieb:
Und wenn man doch Mal Mehr fährt, bricht man sich auch kein Bein beim Supercharger, die hoffentlich bald verbreiteter sind

Es wird das Elektroauto forciert, obwohl es hier immer nur heißt bald. Bald sind die Akkus besser, bald werden die Autos erschwinglicher, bald gibt es genug Supercharger...
Sobald sich ein E-Auto finanziell vor den Verbrenner schiebt, wird er auch gekauft werden. Punkt.
Bis dahin ist es nur für Nieschen sinnvoll einsetzbar.
 
Reichweitenproblem = Hybrid
einige sind wohl echt der Meinung dass es in der Zukunft nur EIN Elektroauto gibt.
und wer genau das eine Modell nicht will, der hat halt Pech gehabt.
 
new Account() schrieb:
Stimmt. Aber du willst doch noch nicht ernsthaft dem kunden aufbürden in vorleistung zu gehen außer ggf welche mit genügend Enthusiasmus bzw mit nötigen kleingeld für 3. wagen?
 
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