Surfkontrolle im eigenen Heimnetz

c0stunga

Cadet 3rd Year
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Feb. 2013
Beiträge
43
Hallo zusammen,

ich bräuchte eure Hilfe bei einer eher grundlegenden Frage.
Ich möchte gerne den ausgehenden Netzwerkverkehr in meinem Heimnetz regeln. Prinzipiell benötige ich genau die Features, welche z.B. das Google Chrome Addon StayFocusd bietet. Hiermit lassen sich Webseiten komplett oder nach einer gewissen Nutzungszeit sperren. Der Nachteil ist hier allerdings, dass das Addon auf allen Geräten installiert sein müsste um wirklich den Zweck zu erfüllen.

Da ich hier eh einen Homeserver stehen habe, möchte ich diesen gerne damit beauftragen bestimmte Seiten zu blockieren oder zeitlich zu begrenzen.
Nun stellt sich mir die Frage, welche Art von Software ich hierfür benötige. Einen Proxy? Eine Firewall? Etwas ganz anderes? Bin zwar nicht IT-fremd, allerdings habe ich auf Netzwerkebene bisher noch keine Erfahrung.

Ziel ist es am Ende, möglichst ohne Performance-Einbußen und ohne Konfiguration auf den jeweiligen Endgeräten, alle ausgehenden Verbindungen im Heimnetz über die filternde Instanz laufen zu lassen. Mein Server soll mit entsprechend aktivem Dienst also als Türsteher direkt im Router hinterlegt sein.

Ist das Vorhaben wie gewünscht realisierbar?
Falls ja, welche Software wird benötigt?
Würde man einen signifikanten Performance-Nachteil bei Up-/Download haben?
Hätte man einen deutlich schlechteren Ping bei Online-Spielen?

Eckdaten:
- Server: DELL T30
- Internet: 200 MBit über Kabel (Vodafone)
- Router: FRITZ!box 3370 (Bridge-Modus am Kabel-Modem)

Ich freue mich über Unterstützung bei meinem Vorhaben.

Gruß,
Andy

PS: Falls der Thread hier falsch ist, darf er natürlich gerne in den entsprechenden Bereich verschoben werden.
 
Klar, schließ ein Lan-Kabel vom Routrr zum Server an und ein anderes vom Server zu nem Switch an dem deine Geräte hängen.

Dann bridgts du die Verbindungen und benutzt z.B. Fiddler oder Wireshark und kannst Filter setzen und den Datenverkehr sehen.

Gibt glaube ich Anleitungen dazu im Netz. Das wäre eine der einfachsten Lösungen.

Ansonsten, weniger zuverlässig wäre es, einen eigenen DNS-Server aufzusetzen. Dort kannst du dann manche Requests einfach ins Leere laufen lassen. Wenn du die Nutzungszeit regulieren willst, müsste man den DNS-Cache natürlich deaktivieren.
Außerdem wirst du evtl. nicht alle Requests mitbekommen, weil die Geräte tlws. auf feste IPs zugreifen und dafür braucht man keine DNS-Auflösung.

Bei ersterer Lösung dürfte die Latenz relativ gering ausfallen (je nach Leistung des Servers, würde Mal auf max. 200ms tippen)

Dns-Requests dauern immer ein bissl. bei Public-DNS-Servern würde ich mit +500ms rechnen, bei nem lokalen vllt. 300-400ms wg. der kurzen Latenz bei Übertragung und evtl. weniger Last, da der DNS-Server privat ist.

Lg

PS: Falls irgendjemand einen VPN-Server nutzt kommt er damit natürlich trotzdem durch.
Bei verschlüsselten Verbindungen kannst du zwar das Ziel der Anfrage sehen (die URL), aber nicht den Inhalt.
 
c0stunga schrieb:
Hätte man einen deutlich schlechteren Ping bei Online-Spielen?
Wenn es dir nur ums spielen geht, dann schalte einfach das Wlan am Router ab, und ziehe die Stecker der anderen PC vom Router ab - nach Spielende bitte wieder alles anschalten, -stüpseln. :D
 
@FranzvonAssisi
Danke, ich werde mir mal Fiddler und Wireshark anschauen. Scheint schon mal in die richtige Richtung zu gehen.

@ForenFan
Ich lebe tatsächlich allein im Haushalt, mir kann also niemand die Bandbreite klauen :D
Mir geht es hier hauptsächlich um die Selbstkontrolle und die Steigerung der Produktivität.
 
WireShark ist ein Diagnose-Tool und hat mit dem Thema nix zu tun. Damit sieht man zwar den Traffic, aber mit WireShark wird nix geblockt, weil das ein Paket-Sniffer ist, der einfach nur alle durchlaufenden Pakete darstellt.

Filtern kann man mit WireShark zwar auch, aber das ist ein Anzeigefilter, mit dem man aus Hunderten/Tausenden von Datenpakete nur die interessanten filtern kann (zB den Traffic zwischen PC und computerbase.de).

Eine simple Lösung könnte zB pihole sein. Das ist ein lokaler DNS-Server, der meistens auf einem PI läuft - ach. Pihole kann dann mit Filterlisten ausgestattet werden, die zB Werbung aber auch nicht-jugendfreie Seiten o.ä. sperrt. Wobei sperren hier relativ ist. Wenn die Kids zB por**ub.com eingeben, gibt pihole eben nicht die passende IP zurück, sondern stellt eine Info-Seite oder gar nix dar.
Zwar können die Kids bzw. allgemein die Nutzer im Netzwerk auch einen manuellen DNS einstellen (zB 8.8.8.8), aber auch dem kann man mit geeigneten Mitteln bekommen. Bei 08/15 Routern geht das leider in der Regel nicht, aber kann sein dass Fritzboxxen das können: forced DNS mittels Port 53 redirect.

Die Frage ist letztendlich welchen Aufwand du betreiben willst.
 
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