Surround-Emulation mit Stereo-Kopfhörern (Diskussion)

Der Barber Shop macht da keine Ausnahme. Surround funktioniert, die Tüte funktioniert, aber vom "Center" kommt gar nichts.
 
Cokocool schrieb:
Woher sollen die Raumklang Informationen bei Stereo Musik kommen?!
Beim hören - vom Raum. Den hat man beim Kopfhörer ausgeblendet. Bei einer klassischen Aufnahme (Lautsprecher-Stereofonie) ist die richtige Lautsprecher-Wiedergabe im Raum - auch von den Reflexion der Seitenwände abhängig. Schon die Grundaufstellung der Lautsprecher ist relevant (Stereodreieck).

Deshalb umschreibt man eine bestimmte Abhörposition - auch als eine Art Kopfhörersound-Nachbildung.

Es gibt ja bei der reinen Stereowiedergabe über Lautsprecher auch mal spezielle Raumklang-Effekte. Diese liegen in der Aufnahme (beim Mastering erschaffen) und werden realistisch nur dargestellt, wenn die Interaktion Raum/Aufstellung passt. Über KH SO (!) gar nicht, egal welche "räumlichen" HighEnd-Kopfhörer man nutzt.

Hier wäre eine Kunstkopfstereofonie (Kopfhörer-Stereofonie) notwendig.
Dieses Aufnahmeverfahren eignet sich (logischerweise) dann aber nicht für die Wiedergabe über Lautsprecher.

Das Hauptproblem ist, man will eine Stereo-Tonaufnahmen (wenn es denn überhaupt eine echte ist...) die über Lautsprecher abgemischt wurde - über Kopfhörer räumlich wiedergeben (?) und dann noch räumlicher darstellen.

... (...) Jedoch unterscheidet sich beim Abhören der Höreindruck erheblich von Lautsprecher-Boxen. So entspricht das Fehlen des Übersprechens nicht der natürlichen Wahrnehmung des Menschen und eine Extremortung wird bereits bei ca. 9 dB Pegelunterschied und 1 ms Laufzeitunterschied wahrgenommen.

Die dreidimensionale Darstellung des Klangbildes geht weitestgehend verloren, die Tiefenstaffelung verschwindet. Bei einem Stereo-Mittensignal kommt es zu einer Im-Kopf-Lokalisation bzw. Innenkopflokalisation des Schallereignisses, wobei die Schallquelle in der Mitte des Kopfes zu sein scheint.

Hinzu kommt, dass bei der Benutzung von In-Ear-Kopfhörern die Kopfbezogene Übertragungsfunktion (HRTF) und Körperschall durch die Knochenleitung gänzlich wegfällt. Lediglich bei Ohr-umschließenden Modellen ist zusätzlich die Übertragung von einem geringen Anteil an Körperschall gewährleistet, sowie der Einbezug der Ohrmuschel.

Beim Abhören mit Lautsprechern verhalten sich die beschriebenen Faktoren meist umgekehrt: Hier ist eher eine natürliche Wahrnehmung durch den Weg über die Luft gegeben und der Faktor Übersprechen wirkt sich in einem Pegelunterschied von ca. 18 dB und 1,5 ms bei Extremortung aus.

Seite 53: https://www.hdm-stuttgart.de/~curdt/Koehler.pdf

@JMP $FCE2
Ich verstehe die Frage nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
foxio schrieb:
Hi,

Wer hat Stereo-KH und nutzt Surround-Emulation und wie sind eure Erfahrungen damit?

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Ich nutze Surround-Emulation für Filme und Musik. Dafür nutze ich frei verfügbare BRIRs (Binaural room impulse response) mit der freien Software Convolver. Meine Erfahrung ist damit sehr gut. Bei Filmen klappt auch die schwierige Vorne Ortung sehr gut und gefühlt habe ich schon einen klang der etwas von Kinosound hat.

Für Spiele nutze noch Dolby Headphone da die andere Methode leider hier nicht verwendet werden kann.
 
Kopfhörervirtualisierung ist jetzt aus und "Kopfhörer" ingame in Alien:Isolation eingestellt und damit klappt die Ortung gut.

Was anderes ... auf meinem ASrock-Board habe ich das "Purity Sound"-Feature, u.a. ein ALC1150 und ein Kopfhörerverstärker auf dem Board. Wie schlägt sich der Onboardsound gegen dedizierte Soundkarten? Hat das schon einmal wer objektiv untersucht?
 
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