News Synology DS223j: SoC-Upgrade und DSM 7.2 bringen Btrfs mit Snapshots

Yosup schrieb:
Es geht mir hier nur um einen Denkanstoss, was sich mittlerweile Signalverarbeitungstechnisch bewältigen lässt.
Als Nachrichtentechniker weiß ich um die praktisch erzielten Werte und um die theoretisch im Labor erzielbaren Werte, da sind oft mehr als Faktor 10 dazwischen. Wer dicke Wände überbrücken muss, nimmt weiterhin das Ethernetkabel (Kupfer oder LWL, je nach vorhandenem Budget und Anforderungen)
Yosup schrieb:
Aber man kann natürlich darauf beharren, dass es gottgegebenes Schicksal ist, dass wir auf einem Kabel, das vier unabhängige Luxus-Äther oder -Medien zur Verfügung stellt (wie es Cat7 nunmal tut), es nach wie vor als Herausforderung betrachten, da mal 10 GBit über 50m zu schicken, während derzeit über 46 GBit WIFI diskutiert wird. Da spielts auch keine Rolle, ob davon dann nur 1/3 erreicht werden wird.
Erstens schafft man die 46 GBit WiFi nur im Labor und zweitens ist Physik nicht änderbar. Man muss mit ihr leben und damit auch mit der "gewollten Energievernichtung" (Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme) beim 10GBit-Ethernet, um sauber die Signale ohne zu große Verschleifungen über längere Distanzen überbrücken zu können. Wäre es so einfach, könnte man ja auch "einfach so" über eine Klingeldraht-Telefonleitung VDSL im GBit-Bereich schalten. Geht aber aus eben besagten Gründen (Problemen mit der Dämpfung sowie der Reflektion) nicht.
Yosup schrieb:
Kann das Ganze auch mal anders formulieren: Nach 25 Jahren GBit Ethernet freuen wir uns über Geräte, die endlich mal mit 2.5 GBit daherkommen. In weniger Zeit hat sich WLAN von 54 MBit auf 9600 MBit ver 178facht.
Ich verspüre keine Ver-178-fachung beim WiFi seit es die ersten 54 MBit Applikationen gab. Das Spektrum ist ein wertvolles Gut, welches man nicht allein für sich beanspruchen kann (es sei denn, man Wohnt auf einem 10 Hektar-Grundstück). Gefühlt ist mein Pixel im 5G-Netz von O2 nicht langsamer beim Datenversenden als in meinem WLAN mit mehreren Repeatern. Das größte Problem bei WiFi: Fast der gesamte Fortschritt spielt sich ausschließlich bei 5 oder 6 GHz ab, obwohl hier bereits wenige cm Wandstärke das Signal unheimlich dämpfen. Das macht alles nur Sinn, wenn die Geräte im gleichen Raum wie der Access Point stehen.
 
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Just my 2 cts:

NBase-T (2,5 und 5 Gbps) ist "erst" 7 Jahre standardisiert, von verkaufsfähigen oder gar bezahlbaren Chips will ich gar nicht sprechen und die ersten Intel Interpretationen (225) davon schienen auch gar nicht so toll zu sein. Auch wird es eine Rolle spiele, dass viele Haushalte gleich von 0 (keine Konnektivität) auf 1 Gbps gegangen sind und der "Schmerz" zwischen keine Konnektivität und 1 Gbps ist größer als zwischen 1 Gbps und 2,5 Gbps.

https://www.ip-insider.de/was-ist-8023bz-a-751276/

Denn das ganze R&D muss von den ersten Chips erst mal bezahlt werden -> relativ teuer.
Man sieht aber in letzter Zeit, dass langsam eine Marktdurchdringung stattfindet, PCie-Karten werden billiger (ab 20 €) und 2,5 Gbps ist zunehmend häufiger auch auf Mittelklasse MBs. 1 Gbps Chip werden mittlerweile ja quasi von jeder "Hinterhofwerkstatt" gefertigt und entsprechnde Karten für 1/3 erhältlich. Also ein 1 Gbps Chips ist ein Cent-Artikel..... bei N-Base-T ist das leider noch nicht so.

Bei NAS kann man meist mit USB-Adaptern auch 2,5 nachrüsten.

Wünschenswert wäre zumindest bei der + Serie per Default mindestens eine 2,5 Gbps Schnittstelle. Ist leider nicht....


Weyoun schrieb:
10GBit-Ethernet, um sauber die Signale ohne zu große Verschleifungen über längere Distanzen überbrücken zu können.
Stimmt schon, aber wenigstens wurde es geschafft die Leistungsaufnahme von Schnittstellenkarten mehr als zu halbieren, seit der Einführung von 10 Gbps.

Bereits in den letzten Jahren gab es da schon ordentlich Fortschritt:

(ältere finde ich gerade nicht)
Intel X520T2: 22,8 Watt @ 10 Gbps
Intels X540T2 : 17,4 Watt @ 10 Gbps
Intel X710T2: 9,6 Watt @ 10 Gbps

Oder auch mein Mikrotik 12x 10 Gbps Switch kommt mit einem 60 Watt NT aus ( 60 Watt / 12 Ports = 5 Watt/Port abzgl Anteil für den SoC).

Weyoun schrieb:
Das größte Problem bei WiFi: Fast der gesamte Fortschritt spielt sich ausschließlich bei 5 oder 6 GHz ab, obwohl hier bereits wenige cm Wandstärke das Signal unheimlich dämpfen. Das macht alles nur Sinn, wenn die Geräte im gleichen Raum wie der Access Point stehen.
Stimmt. Der noch größere Pferdefuß ist imho meist die Organisation / Anzahl der Radio-Interfaces der Endgräte: Mit 2x2 oder 1x1,was so üblich ist ist halt kein Blumentopf zu gewinnen, da nutzt auch ein 6x6 AP nicht.
 
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Atkatla schrieb:
Auf Arbeit haben wir auch 100G-Schnittstellen produktiv und manche testen oder setzen auch schon die nächste Stufe ein (400). Aber ich mach mir da keine Illusionen, das wird erst in Ewigkeiten den Massenmarkt erreichen, weil es einfach noch derbe teuer ist.
100 und erst recht 400Gbit Ethernet sind für Carrier Anwendungen gedacht, sie haben mit den “LAN“ Produkten bis 10Gbit ausser wenig gemein, außer dass sie Ethernet Frames verschicken. In planbaren Zeiträumen werden sie nicht in den Markt für Endkunden kommen. Wozu auch?
Yosup schrieb:
Sie wird aber auch nicht dadurch besser, dass es in jedem Forum mindestens einen User gibt, der eine NIC nach Standard 1998 für angemessen hält.
Also GBit Ethernet als „Standard 1998“ zu bezeichnen, mag zwar in formal stimmen, aber aus Marktsicht ist es Unsinn. Da bin ich bei @Weyoun.
1998 waren die meisten Systeme nur mühsam in der Lage 100Mbit auszunutzen. Ich habe 1999 den ersten 100 Mbit Hub (!!) in unserem Rechnerraum in Betrieb genommen, zusammen mit unserem ersten 10 Mbit Switch, der einen 100Mbit Uplink hatte. 10 Mbit Switching und 100 Mbit begannen damals gerade erschwinglich zu werden.
Wir waren damals sehr stolz auf unsere symmetrische 2Mbit Internetanbindung mit E1 Standleitung für 1500 DMark im Monat (die Leitung, das Internetvolumen ging on top).
Gbit hatten wir glaube ab ca. 2003/2004, aber nur für die Verbindung zwischen unserem DB Server und den SAP Anwendungsservern und unserer Dell NAS Appliance, die das Ziel der ersten Backup Stufe war.
Mein Sandy Bridge Laptop von 2012 hatte noch einen 100 Mbit NIC.

Trotzdem finde ich, die Zeit wäre reif für 2,5Gbit auch in SOHO NAS Geräten.
Ich habe das Datenblatt für den SoC in meinem uralten DS115j, der hat schon zwei 2,5Gbit MACs eingebaut. Synology hat halt nur einen 1Gbit Phy verbaut. Gut, der einkernige Marvell Armada 370 schafft es ja nicht, den auszulasten, insofern ist das ok. Aber bei der 23er Serie hätte Synology gut daran getan, durchgängig einen 2,5Gbit Phy zu verbauen.

Atkatla schrieb:
Recherchiere doch mal, wieviele Spatial Streams du da parallel befüttern musst und was das dementsprechend für höhere Anforderungen an die Antennenbaugruppen und den WLAN-Chipsatz hat.
Gibt es überhaupt SoCs mit 8 Spatial Streams?
Weyoun schrieb:
Das größte Problem bei WiFi: Fast der gesamte Fortschritt spielt sich ausschließlich bei 5 oder 6 GHz ab, obwohl hier bereits wenige cm Wandstärke das Signal unheimlich dämpfen. Das macht alles nur Sinn, wenn die Geräte im gleichen Raum wie der Access Point stehen.
Das kapieren halt viele Leute nicht, das WLAN und Wände Glücksache sind, auch bei 2,4Ghz übrigens. Ein ordentlich ausgelegtes WLAN hat als Faustregel einen AP je Raum, man muss halt durch Leistungsreduzierung und Richtantennen die Überlappungen im Griff behalten.

Da die meisten Endgeräte „out-of-the-box“ nur 2x2 Spatial Streams haben, sind bei guter Auslegung in der Praxis 300Mbit netto gut möglich, darüber wird es dann schnell eng. 4x4 und höher hat eigentlich nur als Uplink zwischen Repeatern praktischen Nutzen.

Um die Brücke zum NAS zu schlagen: Die schleppende Verbreitung von 2,5Gbit kann auch damit zusammenhängen, dass in typischen Haushalten ein Großteil der Endgeräte per WLAN angebunden ist, und da ist eben Gigabit Ethernet in der Regel nicht der Flaschenhals.
 
conf_t schrieb:
Stimmt schon, aber wenigstens wurde es geschafft die Leistungsaufnahme von Schnittstellenkarten mehr als zu halbieren, seit der Einführung von 10 Gbps.
Da hast du recht. Man konnte generell die Leistung der Ethernet-Transceiver (das Herz eines jeden Ethernet-Clients) an sich reduzieren. Was man leider nicht maßgeblich reduzieren kann, sind die Verluste der Terminierungsnetzwerke. Um die zu reduzieren, müsste man den Codec sowie die Modulation auf dem Kupferkabel ändern.

Aus diesem Grund tut man sich auch so extrem schwer bei 10 GBit Automotive Ethernet (bei dem Thema bin ich zu Hause). Zum einen hat man hier nur eine statt vier Kupfer-Doppeladern, zum anderen sind die Adern maximal verdrillt aber nicht geschirmt. Im Gegensatz dazu müssen die Steuergeräte immer weniger Energie verbrauchen (um am Ende den Verbrauch von E-Fahrzeugen nicht maßgeblich zu verringern). Maximal möglich wäre hier noch die Übertragung via Glasfaser, doch bei Antriebskomponenten ist das Thema "Erschütterung" ein sehr großes (es darf nicht bei jedem Schlagloch oder jedem Gangwechsel, welcher Vibrationen mit sich bringt, die Glasfaser brechen).
 
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TomH22 schrieb:
Gibt es überhaupt SoCs mit 8 Spatial Streams?
Für Clients sicher nicht. Bei APs habe ich einen Enterprise-AP von Ruckus gefunden, der zwar eine 8x8-Konfiguration hat, von den unterstützten Datenraten aber auch nur auf 4,8 Gbps auf dem Interface kommt. In unserem WLAN mit mehreren Tausend BYOD-Usern sind aber Clients mit 3 Streams das höchste was ich je gesehen habe, obwohl wir auch theoretisch 4 unterstützen. 8 Streams und die 9,6 Gbps sehe ich daher als reine Laborhardware und -theorie an. Das kommt wegen Unsinnigkeit noch nicht mal im Enterprisemarkt an.

1G wird bei LAN noch lange das Valueprodukt sein, 2,5G und 5G im Prosumersegment und bei 10G fehlt im Consumerbereich noch die PoE-Fähigkeit, ist aber Standard im Enterprisesegment, wo jetzt 25G hinzukommt.. Und genau so bieten es Synology und Co auch an.

(Hmm, eine kleine passive Synology die mit bt-PoE gefüttert wird, das wäre mal was. Für den SoC und zwei SSDs oder so sollte das locker reichen. Spart Netzteil und Stromkabel)
 
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M-X schrieb:
Das Dateisystem ZFS steht aus historischen Gründen weiter unter der Lizenz CDDL, die nach Meinung einiger Juristen und vor allem laut den Linux-Kernel-Entwicklern nicht kompatibel zur GPL ist.
Ja. Aber was bedeutet das jetzt für den Anwender konkret?
Ich würde das ja alles gelten lassen, wenn die Konsequenz wäre das wenn Du zuhause ZFS einsetzt Dir die GSG-9 die Tür eintritt und Dich verhaftet wegen Verstoß der Lizenz.
DAS wäre ein Grund ZFS nicht einzusetzen. Aber nicht irgendwelche theoretischen Überlegungen, die in der Praxis gar keine unmittelbaren Folgen haben.
 
andy_m4 schrieb:
Ja. Aber was bedeutet das jetzt für den Anwender konkret?
Zb das es kaum Desktop Distributionen gibt die ZFS out of the Box anbieten und man selber Hand anlegen muss wenn man es für das ganze System nutzen will. Ist für den versierten nutzen natürlich kein Problem aber für andere schon. Kann natürlich jeder machen was er will.
 
M-X schrieb:
Zb das es kaum Desktop Distributionen gibt die ZFS out of the Box anbieten
Ah ok. Es geht gar nicht um die Lizenz oder darum, das ZFS für den Desktop prinzipiell ungeeignet ist, sondern das es zu wenig Distributionen gibt die das Out-of-Box anbieten.
Na gut, das wir das endlich mal geklärt haben.
 
Hätte Sie irgendwelche für mich Spürbare Vorteile außer dem neuen File System gegenüber meiner betagten aber noch voll zufriedenzustellend laufenden DS213j ?

Nutze sie nur für DLNA und Backup
 
Klar, da liegen Welten dazwischen, zumindest was den SoC angeht, aber so lange sie zufriedenstellend läuft, warum was neues? Denn dann spürst du auch nicht viel davon, dass der SoC besser ist, wenn du mit deinem Uralt SoC noch zufrieden bist.
 
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M-X schrieb:
Wo habe ich das je geschrieben ?
Gar nicht. Ich wusste nur nicht, in welche Richtung Dein genannter Grund gehen sollte. Deshalb hab ich nachgefragt und Du hast es mir erklärt. Also alles gut. :-)
 
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