News Telekom-Chef äußert sich zur Netzneutralität

Patrick

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In einem umfangreichen Interview zum Thema Internet mit der Wochenzeitung DIE ZEIT hat sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, auch zum Thema Netzneutralität geäußert. Seiner Meinung nach wird ohne eine Priorisierung der Daten die Wirtschaftlichkeit der Netzbetreiber gefährdet.

Zur News: Telekom-Chef äußert sich zur Netzneutralität
 
Warum ist da die Rede von den Entgelten, die andere Provider an die Netzbetreiber zahlen müssen? das hat doch jetzt so direkt nichts mit der Datenpriorität zu tun. Könnten nicht theoretisch einfach diese Entgelte unabhängig von der Netzneutralität angehoben werden (was natürlich zu teureren Anschlüssen führen würde)?
 
Habs auch gelesen, die Zeit ist ist schon eine gute Zeitung :daumen:

Wenn es vernünftig gestaffelt wird, kann ich das durchaus akzeptieren, ist im Leben doch überall so.
Will man ein schnelleres Auto, zahlt man mehr, will man etwas besseres essen zahlt man mehr etc. blablub.

Klar, ne Straße steht bspw. jedem zur Verfügung, das könnte man aber auch ähnlich handhaben, sagen wir mal es gibt eine standardisierte Variante mit niedriger Geschwindigkeit/Datenvolumen, und eben teurere Angebote mit mehr Dampf/Volumen.

Wenn nun alle eine Gebühr zahlen sollten, um die Entgelte zu decken, wäre das im Hinblick auf Menschen die das Netz nur sporadisch nutzen, auch nicht fair.
 
Du zahlst ja jetzt auch schon mehr damits schnelelr wird, hier gehts aber eher um folgendes:

(Beispiel)
MyVideo gegen google(youtube)

Beide wollen erster sein.

Google hat mehr geld und kauft sich höhere prioritäten, bedeutet bei hoher last wird myvideo laggen, und das nur, weil se weniger schotter haben..


Is nur nen Beispiel und es gibt auch genug Pro Argumente dafür aber ohne ne gesetzliche Regelung bin ich dagegen!
 
vor allem ist dabei nicht zu vergessen. ICH zahel 44,95 für eine 16mbit+ Leitung. Dann will ich auch 16mbit haben und nicht nur 3 mbit, weil mein Gegenüber, in dem Fall vielleicht myvideo nicht die nötige Bandbreite gekauft hat.
 
Vodafone – plant noch für dieses Jahr mobile Datentarife, die sich deutlich in den Geschwindigkeiten unterscheiden sollen.

Heißt das, dass man jetzt zusätzlich zu seinem UMTS Volumen noch für die Geschwindigkeit zahlen soll?
 
xri12 schrieb:
Heißt das, dass man jetzt zusätzlich zu seinem UMTS Volumen noch für die Geschwindigkeit zahlen soll?

Natürlich. Die wollen noch Geld verdienen und im Moment verdienen sie doch so wenig.
 
Obermanns Philosophie ist dabei relativ einfach: Wer mehr Leistung haben will, soll mehr zahlen.
Ich möchte privat mehr Leistung und bin auch bereit deutlich mehr zu zahlen. Wo muss ich unterschreiben? Schade, dass es hier halt nur DSL Light bis DSL 1500 gibt...
 
Seiner Ansicht nach könne ein Netz, dass nur gesellschaftspolitischen Kriterien entspricht, nur vom Staat, beziehungsweise einem Staatskonzern betrieben werden.
Grundsätzlich ginge es nicht darum, Inhalte zu blockieren, sondern das zu verkaufen, „was unsere Kunden gut finden.“
wann verstehen die leute endlich, dass ein unternehmen aus dem privatsektor grundsätzlich nach ökonomischen prinzipien handelt und keinen sozialen auftrag erfüllen muss? warum sollte diesbezüglich gerade im internet marxismus herrschen?
 
Ja, das war schlecht ausgedrückt von mir, Geschwindikeit ist nicht das richitge Wort, Priorität trifft es eher.

Und ja, natürlich bruacht man eine gesetzl. Regelung, ein vernünftiger Mindeststandard ist Pflicht.

Mir ist jedoch etwas anderes Unterlaufen, was meine ganze Argumentation über den Haufen wirft, passiert doch immer wieder :D Erst Posten, dann denken :D.
 
nachtstute schrieb:
vor allem ist dabei nicht zu vergessen. ICH zahel 44,95 für eine 16mbit+ Leitung. Dann will ich auch 16mbit haben und nicht nur 3 mbit, weil mein Gegenüber, in dem Fall vielleicht myvideo nicht die nötige Bandbreite gekauft hat.

Genau genommen bezahlst du für BIS ZU 16mbit. ;)

@topic

Richtig relevant wird das, wenn evtl. bestimmte Inhalte nicht mehr anwählbar sind weil man sich davon keinen finanziellen Nutzen verspricht.
 
Die reden doch alle am Thema vorbei. :freak:

Bei Netzneutralität geht es darum, dass alle Datenpakete, die verschickt werden, mit gleicher Priorität verschickt werden.
D.h. ein VOIP-Paket kommt genauso schnell durchs Netz, wie z.B. ein Youtube-Videopaket.
(Danke dMopp für die Beschreibung.)

Es geht dabei nicht um die dem Kunden zur Verfügung stehende Bandbreite.
Dass man für mehr Geschwindigkeit mehr bezahlen muss, ist denke ich jedem klar und es macht auch Sinn für die Betreiber.

Dass aber MyVideo-Datenpakete langsamer zugestellt werden, als WoW-Datenpakete, weil letztere mehr für die Priorisierung zahlen, ist unverständlich.

Herr Obermann und Konsorten suchen nur nach Möglichkeiten, mehr Geld zu verdienen.
Und da sie bei den Content-Anbietern ala Google beim Thema Datenpriorisierung etc. auf Granit gebissen haben, versuchen sie es nun wieder bei uns.

Die oben beschriebene Netzneutralität ist deswegen so wichtig, weil man nur so Zugriff auf alle Seiten bekommt.
Wenn nun Seiten oder Dienste, die der Telekom nicht so genehm sind, "etwas" unterpriorisiert behandelt werden, kommt das einer Zensur relativ nahe.
- Ein Teufel, wer böses dabei denkt. :evillol:
Mich würde es dann nicht wundern, wenn man die Homepage von Vodafone als Telekom-Kunde auf einmal nicht mehr so leicht erreichen kann.
 
Wer mehr bekommt, soll mehr zahlen, joar, nichts dran auszusetzen, aber wie wärs wenn man auch das bekommt was man bezahlt? ;)

Ich würde mir direkt Entertain un 100Mbit buchen, wenn die Telekom ihrer Leitung zu mir enstprechend verbessert ...
 
"Priorisierung" durch bezahltes Routing durch Netzwerke wie Akamai gibt es doch schon seit Jahren, also etwas neues ist das nicht, und auch nicht fern von der Realität.
Wenn man wirklich von einem durchgehenden Datenstrom abhängt, dann nutzt man eben auch zusätzlich private Netze.
Die gesammte Diskussion zielt doch sowieso nur auf Unternehmen ab, für einen Privatkunden ist sowas schlichtweg nicht realisierbar, zumal alle Netzwerkknoten in Deutschland zusammenarbeiten müssten um eine übergreifenden Priorisierung der Datenpakete zu ermöglichen, und erst die Kosten dafür (Realtime Paket-Analyse im Gbit-Bereich? $$).

Ich halte das ganze für technisch einfach nicht umsetzbar.
 
Google hat mehr geld und kauft sich höhere prioritäten, bedeutet bei hoher last wird myvideo laggen, und das nur, weil se weniger schotter haben..

das wird sind auch meine befürchtungen. die gesetze dazu werden so formuliert werden,
dass kleinere unternehmen keine chance mehr haben sich im internet zu präsentieren, weil
die großen die gesetze für sicg auslegen.
es geht auch dabei, wie in unserer gesamten wirtschaft, um zentralisierung und kontrolle.

@floq0r
es geht auch nicht darum, dass leute denken, es wäre eine soziale wohltätigkeit, das internet.
das internet wurde von den menschen geschaffen für FREIEN informationsaustausch für JEDERMANN.
Das system funktioniert doch auch gut bis jetzt. auf der einen seite der informationsaustausch
auf der anderen seite die wirtschaftliche nutzen. die firmen verdienen schon millionen damit.
mit millionen im plus kann davon reden, dass ökonomische prinzipien voll und ganz erfüllt werden.
 
Verständnis muss man für beide Seiten haben.
Das is das Fazit? Das wird dann wohl auf etwas analoges zur Relevanzdiskussion bei Wiki rauslaufen und was kommt dabei dann zutage? Scheiß. Was es bedeutet, wenn Inhalte nach Relevanz gestaffelt verfügbar gemacht werden, ist selbst hier vielen wohl nich klar. Im Extremfall werden die Inhalte unerreichbar. Die Frage is nicht ob der Kapitalismus das diktiert oder nicht, sondern ob es aus dem gesellschaftlichen Kontext heraus wünschenswert ist oder nicht.

wann verstehen die leute endlich, dass ein unternehmen aus dem privatsektor grundsätzlich nach ökonomischen prinzipien handelt und keinen sozialen auftrag erfüllen muss?
1. muss es einen soz. Auftrag erfüllen (Sozialabgaben etc) und 2. is es kein Argument. Jedes Unternehmen unterliegt immernoch dem staatlichen Gewaltmonopol und hat im rechtlich erlauben Rahmen zu agieren. Dieser Rahmen bezieht sich ein Glück nicht nur aufs Geldscheffeln, sondern zieht so unwichtige Dinge wie gesellschaftl. Faktoren/Auswirkungen mit ein.
 
Alienate.Me schrieb:
@floq0r
es geht auch nicht darum, dass leute denken, es wäre eine soziale wohltätigkeit, das internet.
das internet wurde von den menschen geschaffen für FREIEN informationsaustausch für JEDERMANN.
Das system funktioniert doch auch gut bis jetzt. auf der einen seite der informationsaustausch
auf der anderen seite die wirtschaftliche nutzen. die firmen verdienen schon millionen damit.
mit millionen im plus kann davon reden, dass ökonomische prinzipien voll und ganz erfüllt werden.

frei heisst was? gratis? meines wissens muss man immer an irgendeiner ecke dafür zahlen, um ins internet zu dürfen, selbst wenn es bei einem freien wlan die kosten für das gerät oder der stundensatz im inet-cafe ist. irgendwie bekommt man immer eine möglichkeit, komplett ohne kosten ins internet zu können, die breite masse muss aber eben dafür zahlen. und das, was den providern monatlich gezahlt wird übersteigt mit sicherheit größtenteils die nettokosten der netznutzung.
16mbit zugänge bekommt man ja schon nachgeworfen, aber spätestens wenn man vernünftigen upstream braucht wirds teuer.
ökonomische prinzipien sind dann erfüllt, wenn die kunden für so wenig wie nötig so viel wie möglich zahlen (gewinnmaximierung), was sich wiederrum durch den wettbewerb nicht in reinstform erfüllen lässt und am ende züge annimmt, die in den aktuellen debatten münden.

Afrokaracho schrieb:
1. muss es einen soz. Auftrag erfüllen (Sozialabgaben etc) und 2. is es kein Argument. Jedes Unternehmen unterliegt immernoch dem staatlichen Gewaltmonopol und hat im rechtlich erlauben Rahmen zu agieren. Dieser Rahmen bezieht sich ein Glück nicht nur aufs Geldscheffeln, sondern zieht so unwichtige Dinge wie gesellschaftl. Faktoren/Auswirkungen mit ein.
sozialabgaben sind nicht das, was ich mit "sozialem auftrag" gemeint habe.
unternehmen mit sozialem auftrag != kapitalorientiertes unternehmen
was ich damit impliziert habe ist, dass die industrie weitestgehend versucht, staatliche instanzen zu privatisieren um sie den gesetzen des freien marktes zu unterwerfen. der gesetzliche rahmen wird so weit wie möglich gelockert, um eben solche fragen nicht mit sozialen grundsätzen lösen zu müssen.
wer nach der wirtschaftskrise noch daran glaubt, dass der staat nur damit beschäftigt ist unsere grundrechte und soziale fairness zu schützen, der hat den kapitalismus nicht verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Afrokaracho schrieb:
Das is das Fazit? Das wird dann wohl auf etwas analoges zur Relevanzdiskussion bei Wiki rauslaufen und was kommt dabei dann zutage? Scheiß. Was es bedeutet, wenn Inhalte nach Relevanz gestaffelt verfügbar gemacht werden, ist selbst hier vielen wohl nich klar. Im Extremfall werden die Inhalte unerreichbar. Die Frage is nicht ob der Kapitalismus das diktiert oder nicht, sondern ob es aus dem gesellschaftlichen Kontext heraus wünschenswert ist oder nicht.
Das ist nicht das Fazit, eher eine Diskussions-Anregung.

Die Sache hat halt zwei Seiten, die man betrachten muss. Auf der einen Seite stehen Netzbetreiber wie die Deutsche Telekom, die größtenteils aus eigenen Mitteln die Netze ausbauen sollen, diese dann aber gegen sehr geringe Gebühren an die Konkurrenz vermieten müssen. In viele Fällen lohnt sich das halt schlicht und ergreifend nicht. Auf der anderen Seite stehen die Internet-Nutzer und die Anbieter von Inhalten, die durch Grundgebühren etc. ja schon für das Internet zahlen.
 
ice-breaker schrieb:
"Priorisierung" durch bezahltes Routing durch Netzwerke wie Akamai gibt es doch schon seit Jahren, also etwas neues ist das nicht, und auch nicht fern von der Realität.
Wenn man wirklich von einem durchgehenden Datenstrom abhängt, dann nutzt man eben auch zusätzlich private Netze.
Die gesammte Diskussion zielt doch sowieso nur auf Unternehmen ab, für einen Privatkunden ist sowas schlichtweg nicht realisierbar, zumal alle Netzwerkknoten in Deutschland zusammenarbeiten müssten um eine übergreifenden Priorisierung der Datenpakete zu ermöglichen, und erst die Kosten dafür (Realtime Paket-Analyse im Gbit-Bereich? $$).

Ich halte das ganze für technisch einfach nicht umsetzbar.

Die Telekom macht dies schon längst, nur noch nicht "Hardcore". Es werden Peeringleitungen "verkauft" die es vor 10 Jahren umsonst gab. Dies führt dazu, dass kleinere Dienste und viele aus dem Ausland über überfüllte Leitungen laufen.
Das Ganze ist nicht so, wie man sich als Verbraucher alles ausmalt.

Früher hatte Arcor auch mit jedem ein "Peering" abgeschlossen. Heutzutage sieht das nicht mehr so aus. Ein Grund warum ich von Vodafon/Arcor zu Alice bin, aber o2/Telefonica wird es auch sicher bald anfangen.

Entweder jeder Anbieter zahlt um ins DSL-Netz zu kommen oder er muss über "volle" Leitungen seine Daten abschütten.

Die ganzen ISP die über eine direkte DTAG Leitung (Läuft nicht über Transitanbieter sondern direkt ins Telekomnetz) verfügen, zahlen meist gutes Geld dafür und freuen sich, wenn es wenig Telekomuser gibt...

Man kann auch das falsche mit den bezahlten Diensten erreichen.

Meiner Meinung nach, ist die ganze Netzneutralitätssache nur eine reine Sache um Geld und verschlechterung der Leistung, für die die wenig zahlen oder zu klein sind. Es kann also nur schlechter werden.
 
War von einem Unternehmen wie Telekom auch nicht anders zu erwarten.
Beispiel gefällig?

Um als Gamer kurze Ping Zeiten zu haben bieten die Telekomiker den "Fastping" an.
Kostet einmalig wohl 25 EUR, und jeden Montat 1 EUR. (war zumindest mal so, als ich noch bei denen war)

Bei anderen kostet das NIX ! (bei meinem zumindest nix)

Es wird ja auch nur die Fehlerkorrektur zw. DSLAM und DSL-Modem abgeschaltet.

Für so was Geld zu verlangen ist schon ne Nummer, aber monatlich noch?
Das ist definitiv ne Frechheit!
Ergänzung ()

nachtstute schrieb:
Natürlich. Die wollen noch Geld verdienen und im Moment verdienen sie doch so wenig.

Wundert dich das bei den Mondpreisen was Datentarife im Mobilfunk angeht ?
Die müssen alles, aber auch echt alles, mit ihrer grenzenlosen Geldgier zur Totgeburt machen !
Ergänzung ()

akuji13 schrieb:
Genau genommen bezahlst du für BIS ZU 16mbit. ;)
.

Nicht bei allen !
Als ich damals zu Arcor (jetzt Vodafone) gewechselt bin, waren das die EINZIGEN die
mir die Bandbreite schriflich zugesagt haben.
Also 16er DSL ohne den Zusatz "bis zu".

ALLE ISPs können bei den Telekomikern die beim Endkunden verfügbare/machbare Bandbreite
erfragen. Nur macht das keiner, kostet Geld und man würde dann ja zugeben müssen,
dass bei neuen Provider auch nur 1Mbit als Beispiel gehen.

"Bis zu" 16Mbit verkauft sich halt besser als die reale Geschwinfigkeit.
Habe einige in der Verwandschaft, die zu Alice und Co. gewechselt sind und sich wunderten
warum sie immer noch nicht schneller im Netz sind.
Ja, weil sie immer noch nur 2Mbit haben, und weil da eben nicht mehr geht.

"Bis zu 16Mbit" hat eben was psychologisches...
 
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