TransnetBW bringt Warn-App "StromGedacht" für Warnungen zum Stromnetz

jusaca

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TransnetBW stellt jetzt über den AppStore eine App "StromGedacht" bereit, mit der sie die aktuelle Lage des deutschen Stromnetzes darstellen.
Sollte es die Tendenz zu einer Nachfrage über der aktuellen Produktion geben warnt die App die Nutzer und bittet darum, Energieintensive Geräte, wie z.B. eine Waschmaschine, erst später einzuschalten, wenn das Stromnetz wieder etwas entlastet wurde.
Somit könne die Aktivierung weiterer Kohlekraftwerke reduziert und die Umwelt geschont werden.
„Mit der StromGedacht-App setzen wir einen ganz neuen Impuls. Wir schaffen erstmals eine Möglichkeit für die Bevölkerung, den eigenen Stromverbrauch an die Situation im Stromnetz anzupassen“, sagt Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von Transnet BW.
Quelle: https://www.pv-magazine.de/2022/11/...status-des-stromnetzes-in-baden-wuerttemberg/

Meine Meinung dazu ist gerade noch nicht ganz gefestigt. Einerseits kann man dem Netzbetreiber jetzt natürlich vorwerfen, dass er die Netzregelung damit auf den Kunden abwelzen möchte und selber Geld spart, indem Stoßzeiten abgemildert werden und teure Energieerzeugung reduziert wird. Die Ersparniss dadurch wird kaum bei kooperativen Kunden ankommen, der zahlt ja weiterhin schön brav seinen Festpreis.
Ich finde die Idee aber trotzdem schon interessant. Solange Energiespeicher in großem Umfang zur Pufferung der Regenerativen noch fehlen kann man somit zumindest einen kleinen Beitrag leisten, etwas weniger Kohlestrom zu verbrauchen. Waschmaschine lieber dann anschalten, wenn eh gerade die Sonne scheint. Wer jetzt mit den ganzen neuen Arbeitsmodellen eh den ganzen Tag im HomeOffice sitzt ist da ja flexibel. Für Angestellte vom Musk ist das halt nicht möglich :p

Langfristig fände ich es so oder so sehr wichtig, dass die Angebots- /Nachfragelage auch über den Strompreis beim Kunden ankommt.
Gibts gerade Strom durch alternative Quellen im Überfluss, muss der Strompreis sinken. Gibts ne "Dunkelflaute" geht der Preis halt bissel rauf. Dann kommt die regelnde Wirkung der Kunden von ganz allein.

Naja, ich werd auf jeden Fall mal verfolgen, wie die App ankommt.
 
Und der nächste Schritt gemacht auf dem Weg zum Rück-Entwicklungsland.

Übernächster Schritt: Abschaltung und Abbau der Stromnetzes und Verkauf des Altmetalls aus den Leitungen.
 
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Wie gesagt, die Idee find ich nicht per se schlecht.
Böse Zungen würden sagen, es sind tendenziell eben gerade die Entwicklungsländer, die einfach dummblöd Energie raushauen, dreckige Energieträger verfackeln und auf die Umwelt scheißen. Und irgendwie kann man es nachvollziehen, dort gibt es einen geringen Lebensstandard und die Bilig-Billig Energie verspricht da kurzfristige Besserung. Dass es dem Land selber (und eigentlich allen Ländern) langfristig viel mehr schadet als nützt ist da eben nicht relevant, wenn man nur versucht irgendwie nicht zu verhungern.

Wir hingegen sind kein Entwicklungsland, wir haben Essen und alles was wir sonst zum Leben brauchen. Wir haben den Luxus, uns Gedanken machen zu können. Wir können mitdenken (naja, manche zumindest) und vorrausschauend Planen. Wenn wir unseren Beitrag zur CO2-Reduktion leisten können, indem wir energieintensive Verbraucher einfach nur etwas in ihrer Einschaltzeit hin- und herschieben brauchen, dann ist das schonmal deutlich intelligenter und moderner, als es z.B. in vielen afrikanischen Ländern aktuell passiert (again, es fällt mir schwer ihnen da einen Vorwurf zu machen).

Was jetzt diese App hier angeht: Nicht sicher, wie viel sie helfen wird :lol:
 
jusaca schrieb:
Wir können mitdenken (naja, manche zumindest) und vorrausschauend Planen.
Wenn man wirklich in der Lage waere vorrausschauend zu planen, haetten wir auch genug Stromspeicher fuer erneuerbare Energien.
Die App hat theoretisch schon einen Sinn. Noch besser waere es, wenn eben der Strompreis angepasst werden wuerde und man es in die Hausautomatisierung einbinden koennte. Wie gesagt, theoretisch. Praktisch hat man als Nutzer eben nichts davon.
 
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Wenn das nicht gezielt vom Netzbetreiber und automatisch gesteuert wird bringt das doch fast gar nichts.

Ausser dass man sehen kann ob man evtl bald auf Eigenversorgung umstellen muss weil das Netz schon am Kippen ist - dazu reicht es aber auch die Netzfrequenz zu messen und zu beobachten.
 
Axxid schrieb:
Die App hat theoretisch schon einen Sinn. Noch besser waere es, wenn eben der Strompreis angepasst werden wuerde und man es in die Hausautomatisierung einbinden koennte.

Der feuchte Traum eines jeden Hausautomatisierers
 
Naja das bringt aber nur was wenn die Preisänderungen bestimmte Mindestlaufzeiten haben und oder wneige da nutzen - das aber wäre wohl nicht der Fall - Redispatch etc sind doch alles im 10 oder 15 Min Zeitfenster.

Also dann 14:00 meldet die "Zentrale" Strompreis kostet nur noch 30 Cent => Hausautomatisierer wirft Waschmaschine an, E-Auto laden an, etc => 14:15 meldet die Zentrale Strompreis jetzt 100 Cent, weil der Verbrauch wegen des günstigen Preises sprunghaft gestiegen ist => Hausautomation bricht Waschvorgang und Ladevorgang ab?
 
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