TV-Werbung die ich nicht verstehe

größte fails:
"Actimel aktiviert Abwehrkräfte"
"Come in and find out" Douglas - von den meisten Deutschen verstanden als "komm rein und finde wieder raus"
"Powered by emotions" Pro7 - von den älteren Deutschen verstanden als Kraft durch Freude (Naziorganisation)
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe gerade (9:30/Pro7) mal alle Werbungen mitgeschrieben:

PlusDental (Vers.), Parship, Hello Fresh, Ottonova (Vers.), wirkaufendein auto, bett1, Venize (!!!), Strato, Alpecin, Somat, sevDesk, Verivox, Wick, Wildz, Dobensan, Quäse, Autohero, Hannoversche, blen a med, Elitepartner, Liferando. (Zeitspanne 5:25 Minuten)

Eins vorwerg, um diese Urzeit laufen auch Glückspiel und Erotik Werbung !!!.
Diese Argumente von wegen ich schaue nur noch Streaming und kein TV (Private etfc) wegen Werbung finde ich persönlich lächerlich. Bei Netflix und Co wird monatliche Geld bezahlt damit man keine Werbung sieht und bei den Privaten muss das ganze natürlich über Werbung reinkommen. Wer natürlich mehr bezahlt bekommt auch mehr Werbezeit oder Werbeblöcke. Kann mir auch gut vorstellen, dass die Streaminganbieter irgendwann auch ein Abo mit Werbung anbieten werden um den günstigen Einstieg zu wahren.

Nun zu den Fragen.
Ich denke mal ich bin da noch aus Schulzeiten sehr geprägt. Wir hatte dort über einen "langen Zeitraum" Werbung im Unterricht geschaut und ihn danach analysiert. Als was will die Werbung uns unterschwellig verkaufen (Reiz), wie will sie es verkaufen (Ideal) was wird in uns dabei geweckt (Wunsch).

Bei Glücksspielwerbung ist es doch offensichtlich das die Werbung uns vermitteln will, dass MEHR Geld jeder gebrauchen kann. Mit MEHR Geld kann man Reise, kaufen wohnen, alles was man will. Da die Werbung uns zeigt wie einfach das geht, ist die Erfüllung dieses Wunsches sehr einfach. Nimmt man jetzt noch @DerOlf s Konditionierung hinzu, hat die Werbung ihren ersten Schritt geschafft.

Bei Dildowerbung müssen wir allerdings etwas anderes betrachten. Früher gab es mehr Alkohol und Tabakwerbung. Da wir gesellschaftlich natürlich jetzt wissen welche Folgen Alkohol und Tabak haben, ist diese Werbung natürlich nicht mehr zielführend. Klar die Branche (Alkohol) macht derzeit einen Weg mittels "Kenn dein Limit". Einerseits möchte man zeigen, dass man Party und Alkohol verbinden kann, andererseits möchte man nicht die Ursache von Folgeproblemen sein. Das da Werbepartner eher den Dildo nehmen, der den gleichen Preis für Slot bezahlt liegt doch auf der Hand. Was die Kritik von Sexsucht betrifft, ja sie kann natürlich eintreten, allerdings ist dies "nur" eine psychische Sucht, die per se keine direkten Schäden verursacht. Alkohol und Tabak sind da anders.

Das Kleingedrucke der TV Werbung hat @Idon schon wunderbar erklärt. Andererseits möchte uns doch die Werbung (Siehe obere Analyse) ein neues wunderbares Produkt beipulen. Die Frage ist dann aber, wie bringe ich dieses dann doch so teures Produkt an den Kunden? Geld hat, solange er nicht spielt ;) , niemand. Also sollte man das ganze Finanzieren, ist ja schließlich günstiger.

Bei alldem kommen wir dann noch zu @downforze . Wie bleibt die Werbung im Kopf es möglichen Kunden? Man braucht eine Werbung die einen Slogan hat der hängen bleibt, keinen Song den man sich merken kann oder der bekannt ist. Jetzt noch gut plazieren und hoffen.

Wenn ich dieses Wissen aber habe (meine Aussagen hierüber), sehe ich die Werbung aber aus einem ganz anderen Blick. Hello Fresh bewirkt in mir den Wunsch nächste Woche mal was neues auszuprobieren, aber selbst zu kochen (selbst einkaufen). Die Versicherungen haben mich daran erinnert, dass ich meine Belege noch einreichen muss. Wick und Zahnpasta veranlassen mich dazu meine Gesundheit zu prüfen und evtl. im Haushalt nochmal sauber zu machen.

Wie gesagt, dass ich meine Meinung. Andere sehen das vielleicht anders ^^
 
CCIBS schrieb:
Ich habe jetzt gerade mal ein Werbeblock im Schnelldurchlauf durchgeschaut. Sender, ProSieben Maxx. Also es wurden Hauptsächlich Apps beworben. Steuer, Autokauf, Casino. Was da noch halbwegs Originell ist, ist bett1.de.
Wobei gerade bei der Pro7-Sat1-Gruppe längst gewandelt hat. Seit der Konzern die Fernsehsender primär als Lautsprecher für die eigenen Firmen verwendet schließt sich der Kreis.
 
P4ge schrieb:
Bei alldem kommen wir dann noch zu @downforze . Wie bleibt die Werbung im Kopf es möglichen Kunden? Man braucht eine Werbung die einen Slogan hat der hängen bleibt, keinen Song den man sich merken kann oder der bekannt ist. Jetzt noch gut plazieren und hoffen.
In dem man eine Coporate Identity konstruiert und in der Werbung dann Signalgeber. BMW hat das perfekt hinbekommen mit ihrem zweifachen metallischen Geräusch am Ende der Werbespots.
Ansonsten werden Farben und der Faktor der Emotionalität benutzt. Grün und blau stehen bspw. für Naturverbundenheit; Spendenaufrufe werden immer auf dynamische schnell wechselnde Kameraschwenks verzichten: wenig Szenen -> hohe Einprägsamkeit.
 
Im Moment sehe ich häufig diese HD+-Werbung mit dem "Supergeil!"-Typ aus der Edeka-Werbung. Die bleibt hängen. Und vermutlich wissen so manche jetzt sofort, welchen Typ ich meine, auch ohne die Werbung gesehen zu haben. Bleibt einfach hängen, der Kerl. Und deshalb die Werbung. Die markante tiefe Stimme mit ziemlich "sinnlichem" Unterton, der Vollbart, die elegant legere Kleidung...

Friedrich Liechtenstein heißt der Herr. Und die Edeka-Werbung in der Langfassung, also quasi das Supergeil Musikvideo, feiere ich immer noch. Da haben die lieben Werbefuzzis alles richtig gemacht!

Kaufe trotzdem lieber bei Rewe, bin auch nicht bei der Sparkasse, fahre keinen Benz und sehe auch kein HD+ - alles Firmen, für die der Kerl schon Werbung gemacht hat. Ist anscheinend eine Erfolgsgarantie! Gut... ich bin da immun :p

Apropos Rewe: Aktuell auch mit einer neuen Werbung am Start, in der sie offensichtlich mit Deepfake rumgespielt haben. Motto: "Leichter besser essen". Einfach mal YT anwerfen... ich find sie klasse, vor allem den Schluss ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was auch wohl sehr Positiv aufgenommen wurde und Erfolgreich war:

"Dann geh doch zu Netto!"

Das war wirklich in aller Munde :D
 
@Mustis
Interessant, darf man fragen in welchen Aspekten? Das ist ja schon ein hartes Urteil.
 
Weil die Vergleiche und damit der Herleitung völlig bescheuert sind und der Typ derart widerlich schleimig für mich rüberkommt, was die dekadente Aufmachung nur unterstreicht. Die ganze Werbung appelliert, wie so viele Werbungen in den 2000ern an billige Reize und möglichst wenig intellekt. Daher auch diese Beispiele. Die werden nicht gewählt, weil sie vll witzig ironisch passen sondern weil sie jeder Depp kennt und es ist dabei völlig egal, wie an den Haaren herbeigezogen das ist.
 
P4ge schrieb:
Diese Argumente von wegen ich schaue nur noch Streaming und kein TV (Private etfc) wegen Werbung finde ich persönlich lächerlich. Bei Netflix und Co wird monatliche Geld bezahlt damit man keine Werbung sieht und bei den Privaten muss das ganze natürlich über Werbung reinkommen. Wer natürlich mehr bezahlt bekommt auch mehr Werbezeit oder Werbeblöcke. Kann mir auch gut vorstellen, dass die Streaminganbieter irgendwann auch ein Abo mit Werbung anbieten werden um den günstigen Einstieg zu wahren.
Warum ist das lächerlich? Ich verstehe, dass ein Fernsehsender und auch ein Streamingdienst sich finanzieren muss. Für lau Filme und Serien senden geht nicht. Wer kein Problem mit Werbung hat, darf sich das gerne anschauen.

Aber warum sollte ich mir den Film und Seriengenuss mit Werbung versauen? Für mich ist das ein sehr schönes Erlebnis, klar bin ich da bereit entsprechend Geld zu bezahlen statt mit meiner Zeit und Aufmerksamkeit zu zahlen.

Kann schon sein, dass es zukünftig werbefinanziertes Streaming geben wird, youtube macht das ja schon so.
Nur halt ohne mich, ich werde zumindest Filme und Serien nicht mit Werbung ansehen, bei lustigen Katzenvideos&Co auf youtube mache ich noch eine Ausnahme, aber obwohl ich sehr wenig youtube schauen, fängt es an, ziemlich zu nerven.
 
downforze schrieb:
In dem man eine Coporate Identity konstruiert und in der Werbung dann Signalgeber.
Naja (im positiven) die Werbung muss ja vieles gleichzeitig.
Sie muss zum einen und zuerst DAS Produkt bestmöglich darstellen
Danach muss die Marke/Hersteller positiv in Erinnerung bleiben
Und am Ende soll der Zuschauer/Kunde sich immer wieder an diese Situation (Werbung) oder die Situation in der Werbung (Rewe) erinnern.

Unter diesen Punkten finde ich die Kasinowerbung total dumm. Sie hinterlässt nie eine positive Stimmung. Nur das man "angeblich" immer überall gewinnen kann.


CCIBS schrieb:
Das war wirklich in aller Munde
An dem Punkt muss man aber aufpassen, dass der Slogan nicht hängen bleibt siehe Douglas.


TheManneken schrieb:
Friedrich Liechtenstein heißt der Herr. Und die Edeka-Werbung in der Langfassung, also quasi das Supergeil Musikvideo, feiere ich immer noch. Da haben die lieben Werbefuzzis alles richtig gemacht!
An sich finde ich die Figur Lichtenstein lustig.
Wir kommen allerdings immer zu dem Punkt wie nehmen wir persönlich Werbung auf. ICH sehe sie mir gerne an, rein der Unterhaltung wegen, nicht des inhaltes wegen.
 
calippo schrieb:
Warum ist das lächerlich?
Das Argument ist in meinen Augen deshalb lächerlich, weil gesagt wird: Fernsehen (Film/Serie) wird durch Werbung schlechter/zerstört. Das Gesamterlebnis leidet etc.
Als Gegenpart wird dann Streaming herangezogen. Hier wird "angeblich" Null Werbung ausgestrahlt. Es wird im Gesamtpaket als deutlich positiver empfunden.
Das dafür aber wesentlich mehr bezahlt wird, wird als notwendiges etwas empfunden.
Statt Streaming müsste man aber z.B. mit PayTV die Rechnung machen (Sky).

Vergleicht man also Netflix mit Sky und ich meine damit den gesamten Katalog des jeweiligen, bleibt zunächst einmal 2 Punkte übrig.
1. Ist die Werbung die zwischen 2 Filmen bzw. Serien(folgen) ausgestrahlt wird ein notwendiges übel um die Zeitplanung einzuhalten oder ist sie 1zu1 mit FreeTV Werbung also 100% Werbetechnisch zu sehen.
2. Ist der genannte Katolg ansprechend für mich (Senderauswahl).

Wenn ich die Sky Argumente auf Netflix rüber nehme, muss ich mich also fragen ist die NetflixEigenwerbung geschickte Selbstvermarktung oder tatsächliche Werbung im klassischen Sinne?
Desweiteren ist der Umfang an Material das gestreamt werden kann ständig im Wandel, jedoch mit der Prämisse das bestimmte Angebote evtl. dauerhaft entfernt werden können ohne das ich dies vorher mitbekomme (Disney Content z.B.)

Hier also Werbung aus dem FreeTV Werbung reinzuhauen und Streaming als 1. Alternative (weil keine Werbung) zu nennen, ich mmn lächerlich. Es ist halt nicht die gleiche Ebene.

Um aber diesen Ausflug rüber zum Thema zu holen.
Werbung dient ja auch dazu uns Verbraucher neue Produkte näher zu bringen. Klar vieles kann man im Internet, in Foren etc lesen und finden. Aber das z.B. bestimmte Produkte neue Namen, neue Geschmacksrichtungen neues Aussehen etc. haben erfahren wir meistens aus der Werbung.
Wenn Streaming also DIE Zukunft wird, wir aber gleichzeitig beim Surfen AddBlocker benutzen müssen sich die Firmen fragen, WIE können wir dem Verbraucher die notwendigen Informationen mitteilen?
 
P4ge schrieb:
Das Argument ist in meinen Augen deshalb lächerlich, weil gesagt wird: Fernsehen (Film/Serie) wird durch Werbung schlechter/zerstört. Das Gesamterlebnis leidet etc.
Äh ja, genau das? Zumindest, was Werbung innerhalb der Laufzeit angeht, am Ende noch mit Überblendungen im laufenden Bild. WTF?
Bei Shows oder Sportveranstaltungen mit Halbzeitpause mag das noch mal was anderes sein. Die Langnese-Werbung im Kino gehörte natürlich zum Gesamterlebnis dazu, ich glaube, die gibt es so gar nicht mehr.

P4ge schrieb:
Als Gegenpart wird dann Streaming herangezogen. Hier wird "angeblich" Null Werbung ausgestrahlt. Es wird im Gesamtpaket als deutlich positiver empfunden.
Das dafür aber wesentlich mehr bezahlt wird, wird als notwendiges etwas empfunden.
Was heißt "angeblich"? Bei Netflix ist mir noch keine Werbung untergekommen, bei Prime Video werden auf dem Homescreen halt noch andere Inhalte promoted. Wenn das mehr wird und aufdringlicher, dann bin ich da auch weg.
Der Knackpunkt ist "wesentlich", für mich sind die paar Euro pro Monat Peanuts. Für DVB-C TV-Empfang müsste ich 20€ Kabelgrundgebühr bezahlen, für Netflix und Prime zahle ich zusammen unter 20€ inkl. der Prime Leistungen und spare mir den TV-Empfang, die ÖR Sender kann ich ja immer noch streamen.

Mit Sky kann man das durchaus auch vergleichen. Bei Sky Ticket fällt mir zunächst leider die miserable technische Umsetzung auf, Auflösung, Bitrate und App waren zumindest bei meiner letzten Buchung eine Katastrophe.
Das klassische Sky TV-Programm ist natürlich noch mal was anderes. Wer Fußball mag, kommt wohl kaum um Sky herum. Aber dann zahlt man einiges mehr und muss sich mit der Hardware rumplagen und Sachen aufnehmen.
Letztendlich sind Netflix, Prime, Sky etc. halt alle Pay-TV. Man zahlt einen monatlichen Betrag und bekommt dafür eine gewissen Menge an Inhalten.
Da muss man sich raussuchen, was die persönliche Präferenz am besten bedient.

P4ge schrieb:
Wenn Streaming also DIE Zukunft wird, wir aber gleichzeitig beim Surfen AddBlocker benutzen müssen sich die Firmen fragen, WIE können wir dem Verbraucher die notwendigen Informationen mitteilen?
Na die Antworten sind in vielen Bereichen schon gefunden. Statt mit der Gießkanne TV-Werbung zu schalten gehen viele der Konsumgüterhersteller zum Influencer Marketing über. Ein Träumchen aus Sicht der Marketinglehre, authentischer, zielgerichteter und einfacher geht es doch nicht.

Ich mag ja auch weiterhin die Produkttests hier bei CB, die werden ja oft durch die Hersteller ermöglicht. Statt die Sachen nur auszuleihen, könnten sie die Geräte auch verschenken, dann könnten die Tester auch mal einen Blick in Innenleben werfen, ohne Angst zu haben, die Muster zu beschädigen.

Eine gute Möglichkeit sind auch Einführungspreise oder Rabatte. Ich schaue zwar so gut wie keine Werbung mehr, aber ich will ja schon wissen, was mich mir als nächstes kaufen könnte (man merkt, in welchen Problemstellungen der allerersten Welt wir hier unterwegs sind, oder?) Ich klicke sehr regelmäßig durch Dealplattformen wie Mydealz. Das ist letztendlich nicht viel anders als Werbung, nur dass ich dort viel besser mit Informationen versorgt werde: Ich sehe den Preis, ich kann die Eigenschaften recherchieren und ich kann mit der Community über Vor- und Nachteile diskutieren.

Klassische (TV) Werbung brauche ich ganz bestimmt nicht, um mich über neue Produktangebote zu informieren. Zumal die moderne Werbung mit Information ja kaum noch was zu tun hat. Wer kennt das nicht, man kennt den Werbeclip, kann den Song mitsingen, aber welches Produkt von welchem Hersteller da beworben wird? Man sieht schöne Bilder von Stränden, Bergen, Städten bei Nacht, von vielen sehr individuellen Menschen die sehr tragende und bewegende Sachen sagen, aber ob es um den neuen Joghurt, ein Auto oder ein Handy geht, das ist gar nicht so klar.
 
calippo schrieb:
Zumindest, was Werbung innerhalb der Laufzeit angeht, am Ende noch mit Überblendungen im laufenden Bild. WTF?
Das eine Serie/Film nicht primär für Werbung produziert wird sollte klar sein. Dort die richtige Plazierung für die Blöcke zu finden ist dementsprechend schwierig. Ich streite nicht ab, dass dies manchmal ärgerlich ist, aber in der Summe erachte ich es als nicht so schlimm. Wobei mitlerweile klar sein sollte, dass ich Werbung generell offener gegenüber stehe.


calippo schrieb:
Bei Netflix ist mir noch keine Werbung untergekommen
Ich hatte ja auch geschrieben, ob die Netflix eigene Werbung innerhalb von Netflix als Werbung anzusehen ist. Denn dein verhalten was du siehst wird analysiert und vergleichbares wird dir angezeigt. Hintergrund du sollst weiter bei Netflix bleiben und das Abo nicht kündigen. Ist dieses Verhalten Eigenwerbung?


calippo schrieb:
Da muss man sich raussuchen, was die persönliche Präferenz am besten bedient.
Das ist es was ich sagte. Das Subjektive empfinden des Angebotskatalog. "Problem" ist man kann sich mit Geld ein Stückchenweit von der Werbung freikaufen. Es ist und bleibt schwierig.


calippo schrieb:
Statt mit der Gießkanne TV-Werbung zu schalten gehen viele der Konsumgüterhersteller zum Influencer Marketing über. Ein Träumchen aus Sicht der Marketinglehre, authentischer, zielgerichteter und einfacher geht es doch nicht.
Natürlich freuen sich die Hersteller wenn sie mittels Influencer viel direkter Werbung plazieren können. Doch genau diese Werbung bringt unheimlich große Gefahren. Beim normalen Werbespot ist es wie du schreibst, es kann sein dass sie komplett an dir vorbei geht. Aber sie kommt ja mehrfach. Der "Influencerspot" ist zunächst einmal einmalig. Gleichzeitig weiß ich als Nutzer das genau DIESE Werbung bezahlt wird. Ich bin also von anfang an anders sensibilisiert. Würde die gleiche Person in einem Gespräch das gleiche Produkt erklären/empfehlen würde ich vielleicht aufgeschlossener sein. Ich hoffe der Gedankengang kommt verständlich rüber.


calippo schrieb:
Wer kennt das nicht, man kennt den Werbeclip, kann den Song mitsingen, aber welches Produkt von welchem Hersteller da beworben wird?
Das hatte ich weiter oben schon geschrieben. Die Frage ist ja was will ich vermitteln. So z.B. die derzeitig AUDI Werbung. Es geht um kein Fahrzeug, es geht um kein genau Feature, es geht einzig um die Marke Audi. (Gezeigt werden ein junger und ein älterer Mann mit einem Concept Auto). Oder auch die besagte Werbung von @TheManneken (Rewe). Dort soll der Nutri-Score und die allgemeine Marke Rewe als Gesund plaziert werden. Es bleibt schwierig.
calippo schrieb:
Klassische (TV) Werbung brauche ich ganz bestimmt nicht, um mich über neue Produktangebote zu informieren.
Dem würde ich im ersten Schritt zwar zustimmen, ich stelle aber folgende Frage: Wenn du jetzt deinen Kühlschrank öffnest und dir alle SAchen darin anschaust stell dir mal die Frage warum gerade dieses Gekauft wurde.
Es werden bestimmt nicht alles Markennamen sein. Sollte ich falsch liegen hätte Werbung (TV oder Verpackung) zugeschlagen. Ich gehe eher davon aus dass ein Großteil "noname" Produkte sind. MMn liegt das darin begründet dass wir bei der Entscheidung (Diess oder Jenes Produkt) nicht der Werbung erliegen wollten, unterstützt durch den Faktor Preis und Erfahrung (viele noname Produkte sind Marke nur günstiger). Aber hat an diesm Punkt nicht doch die Werbung wieder zugeschlagen?
 
P4ge schrieb:
Es werden bestimmt nicht alles Markennamen sein.
Exakt, da sind fast gar keine Markennamen dabei, weil ich die typischen Werbemarken erst mal aktiv ausklammere. Ein Markenprodukt muss sich wirklich beweisen, ggf. im Blindtest, damit ich es dauerhaft kaufe. Es muss sich aber auch auf Dauer beweisen, ich habe Spaß daran, es gegen Alternativen zu testen.
Da hat dann die Werbung zugeschlagen, in negativer Hinsicht.

Aus psychologischer Sicht und aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann ich auch ein gewisses Interesse für Werbung und deren Einsatz empfinden.
Als Konsument verweigere ich sie aktiv. Information in gewissen Grenzen ja, insbesondere mit Preisangabe (z.B. in den wöchentlichen Werbeblättchen der Supermärkte) pure emotionale Markenbindung geht mir komplett gegen den Strich, erst recht, wenn sie mir untergeschoben wird wie z.B. im TV.

Schuld ist vor allem der immer hemmungsloserer Einsatz und die immer aufdringlichere Art, wie Werbung im TV ab den 90ern eingesetzt wurde. Pro7 hat es dann in ihren Shows auf die Spitze getrieben. Das war dann auch der Zeitpunkt, als ich meinen Kabelanschluss kündigte vor ca. 7 Jahren und dem klassischen TV den Rücken kehrte.
 
calippo schrieb:
Es muss sich aber auch auf Dauer beweisen, ich habe Spaß daran, es gegen Alternativen zu testen.
Da hat dann die Werbung zugeschlagen, in negativer Hinsicht.
Aber ist dafür nicht Werbung da? Klar bei dir greift sich 180° anders, aber trotzdem greift sie. Sie ist ein "Warnschild" für dich. Wüsstest du ohne Werbung nicht worauf du acht geben solltest?

calippo schrieb:
Als Konsument verweigere ich sie aktiv. Information in gewissen Grenzen ja, insbesondere mit Preisangabe (z.B. in den wöchentlichen Werbeblättchen der Supermärkte) pure emotionale Markenbindung geht mir komplett gegen den Strich, erst recht, wenn sie mir untergeschoben wird wie z.B. im TV.
Versteh mich nicht falsch, aber das lies sich für mich, als ob du alles was irgendwie nur beworben wird meidest. Natürlich muss/soll man nicht alles aus der Werbung glauben, aber bei dir hätte ich das Gefühl, dass man nur noch schauen muss was nicht irgendwie irgendwo beworben wird.

calippo schrieb:
Schuld ist vor allem der immer hemmungsloserer Einsatz und die immer aufdringlichere Art, wie Werbung im TV ab den 90ern eingesetzt wurde.
Und du glaubst eine Flucht in Streaming in Social Media würde uns davor "schützen"? Du hast das nicht gesagt. Es wird halt wie bei dir gerne als Argument angeführt Streaming hätte keine Werbung. Aber wir sehen immer mehr Product Placment, immer mehr Influencer die "keine Werbung" machen etc. . Gleichzeitig müssen sich die Firmen entscheiden ob und wie sie Werbung plazieren können. Deshalb ja der Thread. Auch wenn das vielleicht nicht so rüber kommt, ich verstehe was du meinst, aber ich glaube das die Masse eher anders tickt.
 
P4ge schrieb:
ie ist ein "Warnschild" für dich. Wüsstest du ohne Werbung nicht worauf du acht geben solltest?
Ja klar weiß ich, worauf ich achten muss, warum denn nicht? Wenn ich eine typische Werbemarke erst mal liegen lasse, dann muss ich ja trotzdem bei den Nonames oder Alternativen schauen, was die so können und kosten. Ich mache da keine Doktrin draus, ich kaufe auch mal Markenprodukte und probiere halt aus.

Die Konsumenten sind nach vielen Jahrzehnten Konsumgesellschaft und erst recht seit der Einführung des Internets in Sachen Information und Wissen über Produkte der Werbung, den Fachhändlern voraus oder zumindest auf Augenhöhe.

P4ge schrieb:
aber bei dir hätte ich das Gefühl, dass man nur noch schauen muss was nicht irgendwie irgendwo beworben wird.
Ne keine Angst, ich hab da schon einen guten Weg gefunden und ich mache Ausnahmen, da muss ich nicht aktiv drauf achten, das hat sich so eingespielt. Die Wahrscheinlichkeit, dass man bei mir Markenprodukte aus der Werbung wie Rama, Bertolli,Maggi, Persil, Jacobs Krönung, Kerrygold, Hohes C, Axe usw. findet ist halt eher gering. Ausnahme ist z.B. Coca Cola, davon trinke ich im Jahr vielleicht 6-10 Dosen, da habe ich bisher keine akzeptable Alternative gefunden und aufgrund der geringen Menge suche ich auch nicht aktiv nach Alternativen. Fritz Cola ist noch ok, die machen aber auch einiges an Werbung.

P4ge schrieb:
Und du glaubst eine Flucht in Streaming in Social Media würde uns davor "schützen"? Du hast das nicht gesagt. Es wird halt wie bei dir gerne als Argument angeführt Streaming hätte keine Werbung. Aber wir sehen immer mehr Product Placment, immer mehr Influencer die "keine Werbung" machen etc. .
Social Media meide ich weitestgehend, hab kein Facebook&Co. Die Flucht in Social Media sehe ich aber eben eher bei der Werbeindustrie, die müssen schauen, wie sie die Leute in Zukunft erreichen. Mit der klassischen TV-Werbung wird das immer schwieriger.

Product Placement kann zwar auch störend sein, weil man aus der Immersion gerissen wird "Aha, ein MS Surface" aber so schlimm wie ein plärrender Werbespot mit maximaler Soundkompression "ne, ist nicht lauter, wir nutzen nur Tricks, damit es sich lauter anfühlt und ihr zuhört" ist es dann doch nicht.

Wenn sie es zu bunt treiben mit dem Product Placement, dann schalte ich halt ab. Die Bond Filme z.B. waren mir oft zu sehr mit Product Placement versehen, ging aber schon bei Brosnan los, hat also nicht mal was mit Streaming oder Influencer zu tun. Mal schauen, ob ich den neuen Bond ansehe. Hab gelesen, dass die Product Placer ihre Produkte ausgetauscht sehen wollen, weil der Film so viel später erscheint und die Handys&Co. jetzt schon veraltet sind. Ziemlich verzweifelt scheint mir das zu sein.

Grundsätzlich dürfen die Unternehmen ja auch Werbung machen, so lange ich sie nicht sehen und hören muss, ist ja alles gut.
 
Product Placement ist DIE neue Werbung und unglaublich Effektiv. Ich glaube viele Unterschätzen das Gewaltig.

Bei vielen "altmodischen" Werbespots geht es meistens nichtmal primär um das beworbene Produkt sondern einzig um die Marke, weshalb eben mit den Tricks gearbeitet wird die schon von anderen Usern genannt wurden (Farbgebung, Jingles usw.). Product Placement baut die Marke noch viel Effektiver auf, ähnlich wie die Kleidung die von "Prominenten" getragen wird.
Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zu Product Placement und ziehe klassische Werbung meistens vor. Gibt ja nicht umsonst timeshift für die paar Filme die mal im TV laufen (Mir würde jetzt Spontan kein einziger Film anfallen den ich 2020 im Fernsehen gesehen habe). Product Placement kann mMn die Immersion komplett Zerstören weil die Szenen ja explizit auf das Produkt zurechtgelegt werden andrerseits kann es sich auch organisch einbinden. Blade Runner ist wohl einer der am besten inszenierten Filme und dort gibt es ja auch sehr viel PP mit den Marken in Neontafeln
 
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