Ubiquiti UDM & Switch zu überambitioniert für mich?

iamrob

Cadet 1st Year
Registriert
Jan. 2020
Beiträge
10
Hallo zusammen,

ich benötige Hardware für folgende Anschlüsse.
  • 26x Verlegekabel (5x davon POE - 2x Unify AP, 2x Reolink Outdoor Kameras, 1x Unify Outdoor AP).
  • 4x externe Geräte (1x Hue Bridge, 1x Homeatic, 1x NAS, 1x Modem)

POE Geräte sind schon vorhanden. NAS und und Modem noch nicht.

Ich hatte nach ein bisschen Recherche an die Kombi UDM Special Edition (wegen POE und SFP+) + Switch Pro 24 (aufgrund SFP+) gedacht.

Einige Beiträge hier aus dem Forum (u.a. von @Raijin) haben mich aber nochmal zum denken angeregt. Aktuell sind die Geräte sehr teuer, kaum verfügbar und irgendwie habe ich dann doch das Gefühl, nicht genug Know How für so eine Kiste zu haben.

Wichtig ist mir aus den letzten 5 Jahren Fritz!Box in der Wohnung, dass ich sehen kann, was z.b. zu viel Traffic im Haus verursacht, wenn das Internet nicht richtig funktioniert.
Darüber hinaus benötige ich einen Gastzugang, Telekom Entertain, NAS (Hauptsächlich Musik & Fotos), evtl. ein Mediaserver.

Ist die Kombi zu überambitioniert für mich als "Laie" und für mein Vorhaben?

Gibt es vielleicht viel günstigere und verfügbare Alternativen für meine Wünsche?

Danke und viele Grüße
 
Beschreib am besten zuerst, was du willst und lege dich nicht auf die zu kaufende HW fest.

Als erstes brauchst du ein Patchfeld, wo die ganzen Verlegekabel aufgelegt werden. Wichtig: das Teil sollte/muss geerdet sein.
Idealerweise sitzt das Patchfeld in einem Netzwerkschrank. Bei der Größe entsprechenden Platz einkalkulieren, um in Zukunft noch Platz für weitere Spielereien zu haben.

Beim Switch und 5 PoE-Geräten ist ein PoE-Switch einfacher zu händeln. Hierbei schauen, welcher PoE-Standard für die Endgeräte gebraucht wird.
Für Entertain brauchst du IGMPv3. Wichtig sich dabei nicht auf die Preissuchmaschinen zu verlassen, sondern das nochmal im Datenblatt des Hersteller verifizieren.
Bei 26 Kabeln und 4 Geräten landest du schnell bei einem 48-Port-Switch, um alles versorgen zu können und auch noch Reserven zu haben. Nimmt man man dann noch PoE hinzu, wird es schnell teuer. Alternativ einen 24-Port-non-PoE-Switch und einen 8-Port-PoE-Switch.
Bei großen Switchen hat man öfter auch SFP+ dabei. Macht aber eigentlich nur Sinn, wenn man die 10 Gbit/s als Anbindung braucht (Internet, Routing, Uplink usw.)
 
iamrob schrieb:
Wichtig ist mir aus den letzten 5 Jahren Fritz!Box in der Wohnung, dass ich sehen kann, was z.b. zu viel Traffic im Haus verursacht, wenn das Internet nicht richtig funktioniert.
Darüber hinaus benötige ich einen Gastzugang, Telekom Entertain, NAS (Hauptsächlich Musik & Fotos), evtl. ein Mediaserver.
Ganz ehrlich: Bis auf den Gastzugang und Telekom Entertain sind diese Anforderungen komplett unabhängig vom Router und Switch.

Wenn du zu viel Funktionalität in ein Gerät packst, dann bedeutet das immer Kompromisse. Vor allem NAS und Mediaserver sind in Routern immer nur Notlösungen, aber nie gut. Oder du musst ein völlig überdimensioniertes Gerät kaufen, nur um deine Anforderungen in einer Disziplin zu erfüllen.

Ich bin immer viel flexibler und preiswerter damit gefahren, spezifische Komponenten optimiert auf ihre jeweilige Aufgabe zu beschaffen. Warum sollte ich mir einen neuen Router kaufen, weil mein NAS zu langsam wird? Und spätestens bei RAID etc. ist an Routern eh schluss.

Also: Such dir einen möglichst einfachen Router mit Gastnetz und Entertain Unterstützung, einen managed Switch mit VLANs, IGMP und POE, und dann ein NAS mit einem integrierten Mediaserver. Ich denke, damit fährst du am besten.
 
iamrob schrieb:
Ist die Kombi zu überambitioniert für mich als "Laie" und für mein Vorhaben?
Bisher sind keine nennenswerten Anforderungen erkennbar, die überhaupt irgendeine erweiterte Konfiguration erforderlich machen würden. Ich sehe eigentlich nur das Gastnetzwerk als Zusatz zum 08/15 Heimnetzwerk. Das ist auch bei Unifi mit überschaubarem Aufwand und eingeschränktem KnowHow machbar, weil die Regeln dafür ziemlich eindeutig sind. Bei benutzerdefinierten VLANs ist es hingegen essentiell, dass man weiß was man da tut, weil das Regelwerk der Firewall individuell auf den Zweck des VLANs zugeschnitten werden müssen.


iamrob schrieb:
Aktuell sind die Geräte sehr teuer, kaum verfügbar und irgendwie habe ich dann doch das Gefühl, nicht genug Know How für so eine Kiste zu haben.
Das klingt hingegen eher so als wenn du dich vielleicht doch eher an Consumer-Hardware von der Stange halten solltest. Wie bereits erwähnt hast du ja offenbar keine speziellen Anforderungen an das Netzwerk - abgesehen von Gastnetzwerk und PoE - und das lässt sich auch ohne Unifi mit anderen Geräten umsetzen. Access Points mit PoE sind jedoch meist dennoch eher im (semi)professionellen Bereich zu finden. Trafficüberwachung ist bei Consumer-Geräten ebenfalls eher nicht gegeben, es stellt sich aber die Frage wie wichtig dir dieses Feature ist.

Auch ein gemischtes Setup ist im übrigen durchaus ein gangbarer Weg. Ich habe beispielsweise ausschließlich Access Points von Ubiquiti, aber weder Unifi Router oder Unifi Switch und auch keinen CloudKey, weil ich den Controller auf einem Proxmox-Host im Container laufen lasse und Router mit *sense bzw. EdgeRouter (auch Ubiquiti, aber kein Unifi) sowie Netgear VLAN-Switches einsetze..


iamrob schrieb:
  • 26x Verlegekabel (5x davon POE - 2x Unify AP, 2x Reolink Outdoor Kameras, 1x Unify Outdoor AP).
  • 4x externe Geräte (1x Hue Bridge, 1x Homeatic, 1x NAS, 1x Modem)
Bei 26 Verlegekabeln und 4 zusätzlichen Geräten solltest du dir ganz genau überlegen wie viele Anschlüsse du im Haus tatsächlich aktiv benötigst. Insgesamt kämst du immerhin auf 30 Verbindungen und das ist mit einem 24er Switch nicht mehr zu bewältigen. Verbindungen auf mehrere Switches zu verteilen, ist stets mit Vorsicht zu genießen, weil die Uplinks zwischen den Switches stärker belastet werden und somit zum Flaschenhals werden können. Statt nun aber einen teuren 48er PoE-Switch zu kaufen, wäre es tendenziell sinnvoller, von den 26 Verlegekabeln jene auszuwählen, die man zumindest mittelfristig nicht benötigt (zB Kinderzimmer mit Säugling, Reservedosen im Wohnzimmer, etc).
Dann reicht eventuell ein 24er Switch mit PoE oder von mir aus auch eine Kombi aus 24er Switch + 8er PoE-Switch. Bei letzterem muss man aber wie gesagt den Uplink betrachten, weil dieser mit 1 Gbit/s zum Flaschenhals werden könnte. Dem kann man beispielsweise mit LAG (zB 2x 1 Gbit/s) oder je nach Modell einem Uplink mit 2,5/5/10 Gbit/s Abhilfe schaffen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: iamrob und hanse987
iamrob schrieb:
Telekom Entertain
Das brauchst Du nur dann zu beachten (Mutlicast), wenn Du noch die alten Media-Receiver nutzt und diese ohne Switch dazwischen nicht alle direkt in die FRITZ!Box stecken kannst.
iamrob schrieb:
DSL: Vectoring oder Super-Vectoring?
iamrob schrieb:
Alternativen für meine Wünsche
Mein Tipp: Beim Internet-Router bei der FRITZ!Box bleiben. Wenn Du einen Hardware-Controller willst, würde ich zum UniFi Cloud Key Gen2 Plus greifen … UniFi ginge auch mit einem temporären Software-Controller. Der muss nicht dauerhaft laufen, weil bezüglich des WLAN-Roaming ein passiver Controller.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben