Umschulung/Lehrgang/Kurs für Quereinsteiger

Captain Flint

Lt. Commander
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Ahoi Matrosen,
ich wende mich mal an euch mit einer etwas anderen Angelegenheit.

Es geht um einen sehr guten Freund von mir, Familienvater, geschieden, mitte 40 und im Berufsleben als IT Händler mit mehrjähriger Schraubererfahrung.
Nun hat er erfahren das seine Firma Mitte 2020 geschlossen wird.

Aus einigen Gesprächen habe ich erfahren das er gerne in der Branche bleiben will aber keine klassische Ausbildung in der IT hat.
Er hat einen Gesellenbrief als Handwerker und Mittlere Reife sowie Erfahrung in dem Job seit gut 20 Jahren, also durchaus kompetent.
Aber bei Anfragen in anderen Firmen will man immer eine Ausbildung aus der IT oder gar Studium sehen.

Was machen wir mit Ihm?

Eine komplette Umschulung ist wahrscheinlich finanziell nicht tragbar für ihn.
"In die Arbeitslosigkeit" ist nur dann eine Option wenn er da eine Förderung erhalten kann um sich in dem Beruf zu festigen.

Ich würde ihm gerne helfen, bin aber null informiert über Möglichkeiten und ja, man könnte (wird man auch früher oder später) bei der Agentur für Arbeit anrufen aber vielleicht gibt es hier ja schon den ein oder anderen guten Tipp :)

Besten Dank schon mal und kommt gut ins neue Jahr :)
 
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Agentur für Arbeit ist wohl eine gute Anlaufstelle, ggf. wird ihm dort eine Fortbildung o.ä. bezahlt, wenn er Glück hat.
Alternativ weiter Bewerbungen schreiben... Klingt doof, aber viele suchen halt, und mit etwas Glück wird das auch was. Wüsste auch spontan nicht, was man da an "Fortbildungen" machen könnte, die auf dem Markt tatsächlich was bringen, aber im bezahlbaren Ramen sind.

Wir haben ab Mitte nächstes Jahr auch einen neuen Kollegen. Mitte 50, keine Ausbildung in der IT, arbeitet aber seit 20 Jahren in der IT. Ist jetzt ein gewisser Wechsel für ihn, aber genommen wurde er.
 
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Das lässt ja hoffen ;)
Aufgeben ist keine Option für aber er sieht die Lage schon recht kritisch.

Er hat halt die Hoffnung das es eine Weiterbildung gibt die ihm auf dem Arbeitsmarkt Türen leichter öffnet.

zB Netzwerk und/oder Server Administration (einfache Grundkentnisse sind ja vorhanden) er hat halt all die Jahre Endkunden betreut und mit der "Firmenschiene" wenig bis gar nichts zu tun gehabt.
 
Wenn er Masochist ist, wäre evtl. First-Level Support was. Hotline usw.
Zum Überbrücken ist es ganz Ok würde ich schätzen, aber dauerhaft könnte ich sowas z.B. nicht. Aber das kommt ja auf die Person an ;)
 
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Zur Not nimmt er alles was berufsnah ist, sagt er :D aber stimmt schon, könnte ich auch nur übergangsweise...

Wenn man nach Kursen/Weiterbildungen bei google sucht, stösst man auf ganz schön hohe Kosten (teilweise)
Wir müssen mal bei der Agentur anfragen ob/was die überhaupt zahlen würden im Falle der akuten Arbeitslosigkeit.
 
Könnte man nicht als Anfang die kompletten Module des ECDL übers AA machen ?
War mal ne Zeitlang arbeitslos und da wurde mir das angeboten. Je länger ich arbeitslos gewesen wäre umso mehr Module hätte ich machen können.
Wäre zumindest nen Anfang.
 
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Captain Flint schrieb:
Er hat halt die Hoffnung das es eine Weiterbildung gibt die ihm auf dem Arbeitsmarkt Türen leichter öffnet.

zB Netzwerk und/oder Server Administration (einfache Grundkentnisse sind ja vorhanden) er hat halt all die Jahre Endkunden betreut und mit der "Firmenschiene" wenig bis gar nichts zu tun gehabt.

Wenn er bereits Berufserfahrung hast ist das eigentlich kein Problem, vor allem Leute die Kunden betreuen sind gefragt bei Systemhäusern. Wüsste da auf Anhieb 10-15 verschiendene Jobs!
Die Sache mit der fehlenden Qualifikation ist meistens eher eine Ausrede der Betriebe, heißt eher da besteht kein Interesse.

Die Frage ist viel eher wie man rüber kommt.
Ich kenne sowohl Leute in der IT mit Ausbildung, als auch Studium und völlige Anfänger / Quereinsteiger.
Fakt ist, wenn er jetzt keinen Job findet, ist eine Fortbildung auch keinerlei Garantie.
Theoretisch kann man auch später noch z.B. den Fachinformatiker machen (das wäre sowas wie Server Admin, vor allem Integrator) aber auch da geht es oft nur um den Schein, kenne einen der hat das in 1 Jahr gemacht, theoretisch musst nur für 5.000 Euro oder was das kostet bei der IHK anmelden und die Prüfung abglegen.
Fakt ist aber auch, gibt wenige Firmen wo du das wirklich haben musst. Viele nehmen Quereinsteiger und es reichen auch Zertifikate wie MCSA oder dergleichen, die kosten natürlich auch Geld.

Würde da eher mal nach Praktikum oder Einsteiger-Jobs in der Branche schauen, normalerweise kommt man da genauso rein. In dem Alter macht es wie gesagt oft nur noch bedingt Sinn irgendwelche Qualifikationen zu machen, die eigentlich Standard sind... er müsste (eigentlich) auch ohne diese was finden und AG die potential sehen zahlen auch notwendige Qualifikationen.
Würde daher wie gesagt bei Absage wegen fehlender Qualifikation eher andere Gründe vermuten, die gleichen Firmen würden Ihn damit dann auch nicht automatisch nehmen...


Die Wahrheit ist eher, man sucht junge Leute die für möglichst wenig Geld arbeiten. Würde mir speziell im unteren Bereich echt wenig Hoffnung machen, alles was hochqualifiziert ist, wird er eh nicht mehr erreichen, schon gar nicht mit üblichen Fortbildungen übers Amt oder sowas.
Das mit dem Fachkräftemangel ist auch in der IT nur teilweise die Wahrheit, gibt bestimmte Bereiche wo gesucht wird wie die Sau, in anderen ist eher sehr schlechte Bezahlung und Projektarbeit angesagt.
 
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Oder mal bei beim Jobcenter nach einer Umschulung fragen. Wenn dies Aussicht auf eine Versicherungspflichtigen Stelle hat, wird ihm evtl. eine Umschulung angeboten. Da gibt es einige Möglichkeiten und gehen ca 2 Jahre... kannst mal auf www.ibb.com schauen. Kenne da ein paar Leute die dort Ihre Umschulung machten und soweit zufrieden waren.
 
Job enter ist erst ab alg2 zuständig
 
Besten Dank für eure rege Beteiligung und Hilfe.

Das besondere an ihm ist ja eben das die Kunden explizit nach ihm fragen, er hat einen unglaublich guten Ruf, ist sehr kommunikativ, macht in der Firma auch Aussendienst (hin und wieder) aber halt nur auf Endkundenbasis.

In ein Unternehmen welches Probleme bei "was auch immer" im Netzwerk/Server hat, kann man ihn allerdings nicht schicken.
Das einzige was er da 100% hin bekommt, die Leute verbal zu "heilen"...der würde da glatt nach 2 Stunden raus gehen und alle wären zufrieden ohne das er das Problem beseitigt hätte :D :D ;)
 
Moin,

So wie das klingt ist der Kollege im Helpdesk recht gut aufgehoben. Wir haben letztens auch eine ähnliche Stelle besetzt, bei der es Vorallem um die Office IT geht, wir den neuen Kollegen aber auch langsam an Server- und Netzwerke heranführen wollen.
Alternativ kannst dein Bekannter sicherlich wieder in einem PC-Laden arbeiten.

In solch speziellen Fällen kann ein Fürsprecher oft helfen. Wenn du einen guten Draht zu einem Key Accounter von eurem Systemhaus hast, kann man dort auch mal unverbindlich nachfragen. Die meisten Systemhäuser suchen händeringend gute Leute, die auch mit Kunden gut umgehen können.

Wichtig ist, nicht entmutigen lassen und eine ordentliche Bewerbung formulieren.

Weiterbildungen kann er auch selbst angehen, hierfür gibt es genügend online Portale die sowas anbieten. Die Kosten sind überschaubar (bis ca. 200€) und für den ersten Kontakt mit neuen Themen sehr sinnvoll. Steuerlich absetzbar sind sie ebenfalls. Wenn du hier mehr Informationen haben möchtest, sag einfach Bescheid.

Nur durch eine Weiterbildung, egal ob vom AG, Amt oder selbst finanziert kann man ein Produkt nicht automatisch sinnvoll verwenden. Es stellt mehr eine Grundlage dar.

Grüße
 
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