Umstieg von NAS auf Server

Riddimno1

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Hallo zusammen,

ich betreibe aktuell eine Synology DS218+. Diese wird für drei Dinge verwendet. Einmal zum Speichern der Aufzeichnungen von zwei Überwachungskameras, zweitens als Plex Server und drittens zur Datensicherung von meinem Notebook. In der DS befinden sich 2x8TB Festplatten, die im Raid1 laufen.

Meine Probleme bisher halten sich wirklich in Grenzen. Hauptsächlich fehlt es mir jedoch an Leistung, wenn mehrere Filme vom Plex Server abgerufen werden und vor allem wenn diese auch noch transkodiert werden müssen. Dann ist es mit dem ruckelfreien Abspielen vorbei.

Nun wurden bei uns in der Arbeit ein paar Rechner aussortiert. Diese sind erstens dem NAS natürlich Leistungsmäßig weit überlegen (Intel i7, 16GB RAM, 2xGbit LAN etc.) und zweitens auch noch im 19" Rack Gehäuse mit 2HE, was genau in meinen Netzwerkschrank passen würde.
Festplatten wurden aus Datenschutzgründen natürlich nicht mitgegeben.

Nachteil hier ist natürlich ganz klar der höhere Stromverbrauch, was ich aber erstmal in den Hintergrund rücken möchte.

Nun frage ich mich, welches Betriebssystem ich hier installieren soll (ich werde zu den HDD's noch eine extra SSD für das OS installieren).

Ich bin aktuell mit dem DSM sehr zufrieden. Dies soll aber nicht so einach auf einen normalen Rechner zu installieren sein -> ist das wirklich so?

Die Laufwerke sollten weiterhin als Raid1 betrieben werden. Die verschiedenen Volumen möchte ich wie bisher als Netzlaufwerk auf meinem Notebook einbinden.

Ich denke soweit sollte das alles über einen Windows (ich bin was Linux angeht auf unterstem Anfängerniveau) basierten Server möglich sein -> bitte sagen wenn ich mich täusche :-)


Jetzt aber zu den Kameras. So gut wie alle Einstellungen der Cams laufen über die Surveillance Station der Synology. Das gefällt mir um einiges besser, als das GUI von Hikvision. Ich nutze aktuell DS Cam auf den Smartphones und da bin ich sehr zufrieden damit.

Gibt es hier Alternativen?

Das wäre so ein Knackpunkt, wenn ich da nichts angebrachtes finde, versuch ich mein Glück lieber mit DSM.

Server und NAS möchte ich natürlich nicht beides betreiben.

Wie würdet ihr das Ganze angehen?

Wichtig ist auch noch, dass die Daten auf den Festplatten natürlich erhalten bleiben müssen.

Freu mich auf eure Meinungen und Ratschläge!
 
Bevor wir das Thema auseinanderklamüsern eine Frage:

Inwiefern reicht dir die Performance der NAS nicht? Kann es sein dass es weniger die CPU ist als eher die Auslastung der beiden Platten? Sollten deine Kameras durchgängig aufzeichnen ist die Schreiblast der Platten sowieso schon groß (im RAID1 hast du ja auch nur den Speed von einer Platte). Wenn du dann noch streamen willst wäre ich mir da gar nicht so sicher ob die Platten nicht schnell genug liefern können als dass die CPU nicht nachkommt.
 
Riddimno1 schrieb:
Ich bin aktuell mit dem DSM sehr zufrieden. Dies soll aber nicht so einach auf einen normalen Rechner zu installieren sein -> ist das wirklich so?
Siehe meine Signatur und Google mal nach Xpenology, auf beiden Selbstbau-NAS läuft seit Januar 2015 DSM.
Kannst du entweder direkt auf der Hardware laufen lassen, oder auf der Hardware eine z.B. VM ESXi installieren und darin dann DSM laufen lassen.

Was Plex angeht, für die HW-Unterstützung musst du bei Xpenology ggf. dich etwas tiefer mit befassen. Ich weiß nicht ob diese Funktion out-of-the-box geht. Auch das geplante Hoch- und Runterfahren des NAS ist je nach BIOS mehr oder weniger eingeschränkt, z.B. der Microserver unterstützt beim geplanten Booten keine Wochentage, wenn ich "Montags 8 Uhr booten" einstelle, bootet er jeden Tag.
Genauso gehen natürlich Komfort-Funktionen per DSM (Lüftersteuerung, LED-Leuchten, Piepsignale bei Fehlern) nicht, teilweise oder nur durch manuelles Eingreifen in den Tiefen von DSM.

Es kann bei neuen Major-DSM Releases (z.B. von 6.1 auf 6.2 oder von 6.2 auf 7.0) ein neuer Bootloader erforderlich sein, der "irgendwann" von der Community bereitgestellt wird. Bei DSM 5.1 auf DSM 5.2 hat das rund 1 Halbes Jahr gedauert, aber sonst ging es schneller. Den Bootloader musst du ggf. bei jedem Major-Relase neuerstellen.
Vorzugsweise bootet man Xpenology per USB-Stick.

Es gibt aktuell im Groben 3 verschiedene Bootloader, einmal für HW neuer oder gleich Haswell (oder das AMD Äquivalent) und einmal für Hardware Älter als Haswell (oder das AMD Äquivalent). Und noch eine weitere für lätere Hardware, die man aber kaum braucht

Das DSM basiert aktuell auf den Versionen für die DS918+ (Haswell oder neuer) oder DS 3615xs (älter als Haswell).

Die umfangreichsten Funktionen hat man mit Hardware passend zu DS918+. SHR fehlt der DS3615xs beispielsweise.
 
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@holdes: Nein es ist ganz klar die CPU. Ich sehs ja am Auslastungszustand. Die kommt da auf 99% und dann is aus mit Abspielen.

Die Kameras nehmen zwar dauerhaft auf, aber das sind nur ca 30Mbit/s und wenn ich große Dateien auf die Platten schiebe, komme ich trotz zeitgleicher Aufzeichnung auf 900 Mbit/s ( da ist wohl eher das Netzwerk der Flaschenhals).

@conf_t: Werd ich mir mal ansehen. Was hat es für Vorteile, wenn ich es in einer VM anstatt direkt auf der HW laufen lasse?
 
Ok, dann kann man das natürlich machen.

Der Vorteil der VMs ist natürlich man muss auf einer Maschine sich nicht auf ein OS festlegen sondern kann für jede Anwendung sein eigenes OS bzw. eigenen Bereich schaffen. Treiberprobleme mit Hardware wirst du hier auch so gut wie keine haben, für die virtuelle Hardware liefert VMWare ja passend alles mit seiner virtuellen Treibersoftware aus.

Heutzutage gibt es in Firmen so gut wie nichts anderes mehr, so gut wie jeder halbwegs aktuelle Server arbeitet nur noch mit VMs, die lassen sich nämlich auch wunderbar von einer auf die andere Hardware verschieben. Ansonsten kannst du die VM auch als Datei absichern und brauchst nicht für jeden Fall spezielle Backupsoftware. Der Trend geht zwar so nach und nach zu Containern aber das soll jetzt hier kein Thema sein.
 
Naja Treiberprobleme werd ich m.M.n. nicht haben. Ist ja alles 0815 Hardware. Oder ist hier DSM etwa sehr eingeschränkt?
Meine Anwendungsfälle hab ich ja oben beschrieben, da sollte ich ohne Probleme mit einem einzigen OS auskommen. Zumindest fällt mir jetzt kein weiteres Anwendungsbeispiel ein, warum ich das benötigen würde.
 
Du bist damit halt einfacher flexibler und Leistung kostet es so gut wie keine, Geld übrigens auch nicht. Den Hypervisor von VMWare kann man in der Basis gratis betreiben. Würde ich auch so machen. Falls du in Jubeljahren die Maschine auf andere Hardware verschieben willst geht das als VM quasi konfigurationsfrei, installierst du das in die Hardware muss man schauen wie man das später mal migrieren kann.
 
Naja indirekt doch weil ich ja dann als Basis Windows verwenden möchte, wofür ich keine übrige Lizenz habe.
 
DSM ist Linux. Jede Generation an Diskstations hat seinen eigenen Linux-Kernel-Fork, der meist bis zum Ende des Supports der spezifischen Diskstation nicht verändert wird.
DS 3615xs hat den Linux Kernel 3.10, die DS918+ hat 4.x und der wird es auch vermutlich bis zum Ende des Supports (ich rate: DSM8?) auch bleiben. Diesen Einschränkungen des Kernels bist du unterworfen, oder musst die selbst einen passenden Bootloader mit Modulen basteln, die Community soll da aber hilfreich sein.. Dann geht aber eben nichts mehr Out-Of-The-Box, da ist z.B. bei speziellen HW-RAID Controllern so, die man aber eigentlich gar nicht braucht. Ich konnte bisher auf allen genutzten System mit minimaler Anpassung der Konfig des Bootloaders starten. Diese Anpassungen sind sehr gut erklärt.

Bleibst du bei der vom Kernels nativ unterstützten Hardware geht es meist.

Und da greift dann der Vorteil einer VM. Weiterer Vorteil von VMs ist auch die einfache Migration auf neue Hardware. Wobei DSM das einem auch schon einfach macht. Einfach Festplatten umstecken und passenden Bootloader starten und dann wird auch schon alles erledigt sein.
 
Lizenz brauchst du für Windows ja so oder so. Ob du nun Windows nativ installieren würdest oder als VM in ESXi spielt dabei ja keine Rolle. Du könntest auch Windows (Server) installieren und dort mittels HyperV DSM und Windows Server virtualisieren. Mit einer Windows Server standard Lizenz darf man btw auch 2 weitere Windows VMs mit der selben Lizenz nutzen.
 
Ah ok, das wäre dann natürlich schon ein großer Vorteil.

Das heißt, einfach Windows (würdet ihr Windows10 nehmen oder eine Server Version?) drauf und dort dann eine VM installieren und darauf dann die DSM.
Ergänzung ()

@holdes Ich hab ja daran gedacht, die DSM direkt ohne Windows zu installieren.
 
Das kann man so machen, gebrauchte Server Lizenzen sind preislich absolut im Rahmen. Würde dann z.B. so aussehen:

Windows Server mit HyperV, erste VM DSM und zweite VM nochmal Windows Server.

Installierst du DSM nativ brauchst du allerdings gar keine Lizenz hast dann aber auch kein Windows.
 
Wozu die zweite VM?
 
Nein, nimm niemals Windows 10 als VM-Host für dauerlaufende Systeme!!!
Warum? Weil die für Endanwender zugänglichen Versionen bei Updates irgendwann automatisch zwangsrebootet und deine laufende VM killt und somit ggf. zu Datenverlust führt!
 
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EDIT: Hups verlesen, ja Windows10 als Host ist natürlich Mist. Entweder Server nehmen oder anders machen.
 
@conf_t Ah ok, macht Sinn ja... Danke
 
Das zweite Windows Server (die VM) wäre zum testen gewesen oder falls du auf dem Server parallel noch was anderes hosten möchtest. Das Windows Server selbst welches als Hypervisor dient sollte natürlich keine anderen Dienste erledigen als VMs zu hosten.
 
@holdes Du kannst einem Windows 10 Home oder Pro (nicht Enterprise), den Zwangsreboot nach dem Windows Update nicht unterbinden. Es kommt einfach. Du kannst die Updates aufschieben, aber das war's. Für Enterprise und Server sieht das natürlich anders aus. Oder ändert Windows 10 sein Verhalten, wenn HyperV aktiv ist? Und wie wäre das Verhalten mit einem anderen aktiven VM eines anderen Hypervisor, wie Virtualbox oder VMware?

BTW. DSM kann auch als VM-Host dienen...... und man könnte Windows drauf laufen lassen :D - aber nee es macht schon Sinn bei VMs ein reines VM-Hosting-OS zu nutzen, was nichts anderes macht.
 
Und HyperV ist die Software, die die VM realisiert?
 
@conf_t

hatte ich schon korrigiert, ich spreche die ganze Zeit nur von Windows Server, nicht Windows 10 ;)

@Riddimno1

Korrekt, genauso ist es. Die gibt es (wie wir gerade am Missverständnis festgestellt haben) sowohl auf Windows 10 Pro / Enterprise als auch auf Windows Server. Macht natürlich nur auf Server so richtig Sinn und bietet dort den Vorteil der weiteren Lizenznutzung für die VMs (auch wenn du die nicht brauchst :D).

ESXi ist der Hypervisor von VMWare als gratis Konkurrenz, hast dann aber eben kein Windows drunter laufen.
 
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