Uni oder dual? -> Perspektive

jonesjunior

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Hallo allerseits,

da der Bewerbungszeitraum für die dualen Studiengänge bevorsteht, mache ich mir momentan viele Gedanken, ob es etwas für mich wäre.

Uni und Dual haben beide ihre Vorteile, wobei das klassische Studentenleben wahrscheinlich angenehmer ist.

Aber wie sieht es mit den Perspektiven aus? Als Uni-Absolvent hat man zwar mehr Möglichkeiten, weil ein dualer Student an das Unternehmen gebunden ist.
Jedoch stelle ich es mir schwierig vor, direkt in einem Konzern einzusteigen.

Große Unternehmen bilden ihre Mitarbeiter durch die dualen Studiengänge selbst aus, somit werden viele Stellen schon intern belegt. Auf Uni-Abgänger ist man somit nicht mehr besonders angewiesen.
Für den normalen Absolventen bleiben dann "nur" noch kleine, mittelständische Unternehmen mit tendenziell geringerer Bezahlung und weniger Aufstiegschancen oder die eher seltenen Trainee Plätze.

Ist mein Gedankengang nachvollziehbar?
Diese Entwicklung, dass Konzerne ihre zukünftigen Mitarbeiter schon früh selektieren und anpassen, müsste es doch schwer für Außenstehende machen. Wenn man sich beispielsweise offene Stellen für Berufseinsteiger bei Audi anschaut, kommen insgesamt 9 Stellen. Bei anderen Konzernen ist es ähnlich.

Was würdet ihr tun, wenn ihr später in einem Konzern arbeiten wollt? Dabei denke ich an Audi, Bosch, BASF, Siemens.. :)
 
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Naja wenn du meinst, dass du ein Duales Studium packst und dein Schnitt auch dementsprechend ist, dann würde ich es mit einem Dualen Studium probieren.
Du musst allerdings erstmal genommen werden. So wie du denken nämlich viele...die Konkurrenz ist groß:D

Ich würde mich einfach auf beides bewerben und gucken was draus wird.
 
Auf beides bewerben kann ich mich nicht. Abitur schreibe ich nämlich erst im Januar (RLP) und die Uni Bewerbung wäre folglich nächsten Sommer.
Für das duale Studium müsste ich jetzt das 12/2 Zeugnis verwenden.

Ich weiß, dass es sehr hart sein soll. Deshalb kommt es für mich nur in Frage, wenn es langfristig wirkliche Vorteile mit sich bringt. :D
 
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Naja die meisten dualen Studenten machen es auch nur, weil sie einen monatlichen Lohn bekommen. Ansonsten würde ich ein duales Studium nicht als schwerer einschätzen. Vor allem da es genug Studenten gibt, die nebenbei arbeiten. Ich als Werkstudent bei einem großen dt. Konzern verdiene btw mehr als die dualen Studenten im gleichen Unternehmen. ^^


Ansonsten kann ich zu der Sache mit den Auswahlverfahren nur sagen, dass es stark von Unternehmern zu Unternehmen variiert. Hab es vor 3,5 Jahren selber durchgemacht und wurde von ein paar genommen und von ein paar nicht. Letztendlich habe ich mich aber trotzdem dagegen entschieden.

Für den normalen Absolventen bleiben dann "nur" noch kleine, mittelständische Unternehmen mit tendenziell geringerer Bezahlung und weniger Aufstiegschancen oder die eher seltenen Trainee Plätze.

Große Unternehmen beschäftigen mehr als genug frische Hochschulabsolventen, stellen aber nicht viele ei. Hier ein Verweis auf konzerneigenen Zeitarbeitsfirmen.
 
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Werkstudent ist natürlich optimal. :D

Wieso hast du dich dagegen entschieden? Waren es letztendlich die Firmen oder das System an sich?
 
Also schwieriger isses nicht. Als normaler Student musst du ja auch nebenbei jobben um dich finanziell über Wasser zu halten. Und sonst ist es vom Stoff her ziemlich gleich. Suchs dir aus :)
 
Beim dualen Studium sitzt Dir halt dein Meister/Chef im Nacken und treibt dich an. Wehe wenn dann mal die Noten nicht so toll sind, dann gibt's Mecker vom Chef.

Man sollte sich also auch die Randeffekte genau überlegen; möchte man das klassische Studentenleben führen und in seinem eigenem Tempo studieren, ist ein duales Studium wohl nichts.
Wenn da die Regelleistung nicht gebracht wird oder man schlimmstenfalls zum Ende vielleicht 2-3 Fächer noch nicht bestanden hat und länger braucht, wird es interessant wie der jeweilige Arbeitgeber reagiert.
Schliesslich zahlt er ja Lohn und übernimmt oftmals auch die Studienkosten. Dann kommst Du nach 3 Jahren und musst noch 6 Monaten ranhängen...

Außerdem haben die Verträge meist Klauseln, wo nach Ende der Ausbildung der Mitarbeiter noch z.B. mindestens 1 Jahr bei dem Betrieb arbeiten muss bzw. bei Kündigung die Kosten der Ausbildung (anteilig) erstatten muss.
Da können schnell mehrere tausend Euro an Forderungen auf einen zukommen, wenn man woanders arbeiten möchte.
 
jonesjunior schrieb:
Werkstudent ist natürlich optimal. :D

Wieso hast du dich dagegen entschieden? Waren es letztendlich die Firmen oder das System an sich?

Mir hat das System nicht wirklich gefallen. Außerdem hätte man zwischen Betrieb und Hochschule eine relative große Distanz gehabt. Von daher etwa Wohnung in betriebsnähe oder Wohnung in hochschulnähe.

Außerdem ist der große Vorteil am regulären Studium, dass man sich die Zeit so einteilen kann, wie es einem selbst gerade passt. *Hust* Unternanderem kann man dann auch einfach mal innerhalb der Woche saufen gehen, was in der Praxisphase eines dualen Studenten natürlich nicht geht, wenn man jeden Tag arbeiten gehen muss.

Beim dualen Studium sitzt Dir halt dein Meister/Chef im Nacken und treibt dich an. Wehe wenn dann mal die Noten nicht so toll sind, dann gibt's Mecker vom Chef.
Ist vertraglich sogar oft festgelegt, dass man einen Schnitt von 2,4 oder besser haben muss.

Außerdem haben die Verträge meist Klauseln, wo nach Ende der Ausbildung der Mitarbeiter noch z.B. mindestens 1 Jahr bei dem Betrieb arbeiten muss bzw. bei Kündigung die Kosten der Ausbildung (anteilig) erstatten muss.

Je nach Hochschule kann es schon teuer werden. Eine Freundin von mir kann sich zum Glück relativ günstig bei ihrem Unternehmen freikaufen, weil das Unternehmen nur ein Semester lang Studiengebühren zahlen musste und sie danach abgeschafft wurden.
 
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Was das Thema freikaufen nach Abschluss des Studiums / Ausbildung / Schulung / etc. angeht, so lohnt sich vielleicht ein Gespräch mit einem Anwalt. Wenn ich richtig informiert bin gibt es verschiedene Urteile vom Arbeitsgericht (?) die eine Rückforderung seitens des Arbeitgebers als unzulässig erklärt. In meinem Unternehmen stand so etwas auch mal im Arbeitsvertrag, die Klausel wurde (oder wird noch?) bei Neuverträgen gestrichen da eine wirkliche Einforderung nur sehr schwer bis gar nicht möglich ist. Frei nach dem Motto "Wenn der Arbeitnehmer zahlt ist gut, wenn nicht ist auch egal".
 
Nicht nur die DAX30-Unternehmen bieten duale Studiengänge an, es gibt auch mittelständische, manchmal sogar kleine Unternehmen die ein duales Studium anbieten. Der Wettbewerb um die besten Köpfe wird immer härter, davon profitieren dann auch durchaus auch die guten Köpfe^^

Klar ist es schöner als Dualstudent bei BMW/Audi/VW/Bosch/etc. mit 1400€ Brutto und einem Wohnkostenzuschuss am Studienort zu leben. Oftmals sind die großen Unternehmen allerdings nur an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg vertreten, dadurch hat man halt auch oftmals die räumliche Trennung von Praxis- und Theoriestandort.

Bei den kleineren Unternehmen ist es oftmals so, dass sich beides in relativer Nähe befindet und man nur eine Wohnung benötigt, dafür ist die Vergütung natürlich nicht sehr hoch und die Berufsakademie/ Hochschule hat natürlich nicht das Standing einer Universität, da diese Einrichtungen halt für die Praxis ausbilden/studieren lassen und nicht für eine wissenschaftliche Karriere in der Forschung.

Das solltest du bei deiner Wahl auch bedenken. Bist du eher der praktische Typ der sein Wissen anwenden will oder willst du Forschen und Entwickeln? Wenn du Wissen anwenden willst, dann entsprechend dual oder sehr praxisorientiert an einer FH studieren. Soll es eine wissenschaftliche Karriere werden, also Entwicklung und Forschung, dann musst du quasi an eine Universität gehen. Abgesehen von der DHBW und einigen anderen (Fach)Hochschulen gibt es auch oftmals "nur" einen staatlich anerkannten Abschluss und keinen wissenschaftlichen Grad verliehen bei Abschluss des Studiums.

Der Vorteil am dualen Studium ist natürlich, dass Praxis und Theorie verbunden werden und die Übernahme-Chancen nach einem erfolgreichen Studium mit entsprechender Note äußerst hoch sind.

Als Uni/FH-Absolvent muss man dann schonmal anfangen zu suchen.
Es hängt sicherlich auch viel davon ab, in welche Richtung man studieren möchte. Als Ingenieur mit entsprechenden Abschluss muss man sicherlich nicht lange suchen.
Wenn man in die BWL-Richtung gehen will und da Personal und/oder Marketing machen möchte, dann muss man an der Uni schon früh anfangen sich über Praktika die entsprechenden Referenzen und Vitamin B zu holen. Als DualStudent ist es in dem Bereich sicher einfacher einen Einstieg zu finden bzw. wird man einfach übernommen und kann erstmal Berufserfahrung sammeln, die sich sicher nicht schlecht im Lebenslauf macht.

Hoffe, dass das Ganze jetzt nicht zu unstrukturiert ist, ist so ein bisschen hingeschmissen, was mir beim schreiben in den Sinn gekommen ist.
Ich fange übrigens dieses Jahr ein duales Studium im Bereich Wirtschaft an, falls du Fragen hast, wo man sich bewerben kann und so weiter, kannst du dich gerne per PM melden, den ein oder anderen Tipp habe ich vielleicht, bzw. vielleicht hilfts dir weiter.

MfG
 
Ich hab dual studiert und es bisher nicht bereut. Für mich war die praxisnähe sowie die fast garantierte Übernahme nach Beendigung des Studiums ausschlaggebend.

Die Karrieremöglichkeiten sind aber sowohl bei Uni-Absolventen als auch bei dualen Studenten "gleich" gut. Hier zählt m.E. das Selbstmarketing als größerer Faktor für die zukünftige Karriere was als der Studienweg.

@Tyr0
Die aktuellen Ausbildungs- und Studienverträge sind der Rechtslage entsprechend angepasst. Grob umfasst findet man meist folgendes im Vertrag:
-> wird nach dem Studium ein Arbeitsplatz angeboten und dieser nicht angenommen, dann wird entsprechend eine "Strafgebühr" fällig
-> wird nach dem Studium kein Arbeitsplatz angeboten, dann kommt man ohne Lasten raus
-> nimmt man einen Arbeitsplatz an, so verfällt die Strafgebühr anteilig in den folgenden 24 Monaten

Ist aus meiner Sicht ein faires Modell sowohl für den Student als auch für das Unternehmen. Hier hat der Studi gleich 2 Jahre Berufspraxis als Quasi-Garantie und das Unternehmen profitiert von einem neuen Mitarbeiter der das Unternehmen sehr gut kennt und somit schneller einsatzfähig ist
 
Hi,

würde dir auf alle Fälle auch zum dualen Studium raten.
Oder, sofern das für dich in Frage kommt, erst eine Ausbildung absolvieren und danach an die Uni/FH. Dann hast du schon mal einen Betrieb, in dem du in den Ferien oder als Werksstudent arbeiten kannst und hast vor allem die praktische Erfahrungen und nicht ganz soviel Stress auf einmal ^^

Kenne einen Elektroingenieur, der nach seinem Studium einfach keine Stelle gefunden hat. Er ist nun seit paar Jahren Selbstständig, aber das Studium hätte er sich bei der Tätigkeit eigentlich sparen können.
 
Oder man macht dual und dann danach ein Abend- oder Fernstudium ... geht auch. Fällt auch leichter, einmal richtig Geld verdient mag man(n) dann nicht mehr so schnell missen. :D
 
Danke für eure Ratschläge!

Ich werde mich doch vielleicht bei ein paar Unternehmen bewerben, bei denen Praxis- und Theoriestandort nicht weit auseinander liegen. Wie machen das eigentlich die Leute mit 2 Wohnungen zur Zwischenmiete??
Muss doch der pure Stress sein naja...

Als normaler Student musst du ja auch nebenbei jobben um dich finanziell über Wasser zu halten.
Genau das ist der Punkt, mit dem Nebenjob wäre auch das normale Studium nicht mehr so locker.

Bist du eher der praktische Typ der sein Wissen anwenden will oder willst du Forschen und Entwickeln?

Eher der Theoretiker. Studieren möchte ich übrigens Wirtschaftsingenieurwesen, da geht es auch an der Uni kaum um Forschen und Entwickeln, denke ich.
Meine Lieblingsbeschäftigung ist außerdem Reden. Also Referate halten, diskutieren, Leute überzeugen, organisieren.
Deshalb auch Wing. Ich will mich mit komplexen technischen Produkten beschäftigen. Aber nicht konkret mit der Konstruktion und der Entwicklung, sondern mit den sonstigen Tätigkeiten.

Die Karrieremöglichkeiten sind aber sowohl bei Uni-Absolventen als auch bei dualen Studenten "gleich" gut.
Was passiert, wenn man aus irgendwelchen Gründen nicht übernommen wird?
Dann steht man da mit einem FH Bachelor und jeder Menge Praxiserfahrung. Könnte man in diesem Fall einen Uni Master dranhängen?

Danke schon mal. :)
 
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Einer meiner Freunde hatte dann am Theoriestandort ein WG-Zimmer, wo er in den Praxisphasen dann nur noch 30% zahlen musste.
Gerade an den Orten, wo die Theorie stattfindet, gibt es wohl öfter solche Angebote, hab ich mir sagen lassen. Das Problem trifft mich glücklicherweise nicht, da bei mir beides in wenigen Km Entfernung zueinander stattfindet.


Wenn man nicht übernommen wird, bewirbt man sich ganz normal bei Unternehmen. Ist dann halt deine Sache, wie du dich verkaufst im Gespräch, warum du nicht übernommen wurdest.


Ob man "einfach" einen Master dranhängen kann an ein BA-Studium hängt vom jeweilgen Landesgesetz ab.
Die Abschlüsse der BA Sachsen sind den Abschlüssen der staatlichen Hochschulen gleichgestellt, insofern könnte man dann in Sachsen durchaus einen Master dranhängen, wenn man zugelassen wird. Da viele Uni's/FH's aber sowieso zu wenig Plätze für den Master haben, kann es natürlich sein, dass man zwar theoretisch darf, aber praktisch nicht kann, da kein Platz frei ist.


Bei den Abschlüssen DHBW, denke ich, sollten deutschlandweit keine Probleme bestehen, da die DHBW die Hochschulwürde verliehen bekommen hat(logisch, sonst hieße sie ja nicht Duale Hochschule BW)

MfG
 
Meine Schwester macht ein duales Studium bei Siemens --> Ausbildung Industriekauffrau, Studium International Management
Der Workload ist extrem, gerade in den Uniphasen aber wenn du die Chance dazu hast mach es auf jeden Fall. Die meisten aus ihrem Jahrgang werden wohl übernommen, auch wenn nicht direkt an dem Standort wo die Ausbildung stattfand
 
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