areiland
Admiral
- Registriert
- Apr. 2010
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@n/a
Ich zitiere mich der Einfachheit halber mal selbst:
Der Knackpunkt damals war ganz einfach, dass ich eben einen Rahmenvertrag hatte, also letztlich nur eine Aushilfe war - die aber eben durchgängig in Vollzeit beschäftigt gewesen ist. Die Stadt hätte mich nach eineinhalb Jahren fest anstellen müssen und drückte sich darum, indem sie mich aus dem Rahmenvertragsverhältnis entliess. So sparte sich die Verwaltung eine besetzte Angestelltenstelle mit Unkündbarkeit (deutlich mehr Geld für mich, denn Rahmenkräfte hatten Mindestlohn) und ersetzte mich einfach durch die nächste Rahmenkraft. Es war durchaus bekannt, dass die Verwaltung gerne mal so verfuhr und auch mir war bewusst, dass dies passieren konnte. Aber zumindest hatte ich in dieser Zeit Sozialversicherungsbeiträge bezahlt und fiel nicht wieder in ALGII, sondern in ALGI - was eben einen grossen Unterschied bedeutet.
Meine jetzige Frau wurde ein paar Jahre zuvor (da kannte ich sie allerdings noch nicht) von der gleichen Verwaltung um eine Angestelltenstelle gebracht, indem sie nach mehreren Befristungen entlassen wurde, obwohl in ihrem damaligen Arbeitsvertrag verbindlich eine Entfristung vorgesehen war. Hier war der Knackpunkt, dass sie offiziell bei einem Dienstleister (IBM) angestellt war, dessen Verträge die Verwaltung auslaufen liess. Sie hätte dann also bei diesem Dienstleister angestellt werden müssen - obwohl sie von der Stadt eingestellt worden war. Und weil sie nicht in die Niederlassung von IBM abwandern wollte, hat sie dann bei einem hiesigen Pharmaunternehmen eine Initiativbewerbung eingereicht und wurde direkt eingestellt. Dort arbeitet sie inzwischen 25 Jahre und sitzt recht gut im Sattel.
Trotzdem kann man gelegentlich doch mal vom Glauben abfallen, wenn man sowas erlebt!
Ich hab halt dann nochmal die Gelegenheit genutzt, mich beruflich neu orientiert und nach der Prüfung zum Industriemechaniker trotzdem erst mal im Kabelzug (Knochenjob, ehrliche Arbeit, aber Montage) gearbeitet, bis ich an unserem Wohnort einen passenden Job finden konnte. Hätte ich das Angebot der Firma für die wir damals zogen angenommen, hätte ich deutlich mehr verdienen können als im jetzigen Job, der ebenfalls nicht schlecht bezahlt ist. Und deren Angebot war damals kein leeres Versprechen, sondern ein ernstgemeintes Angebot, das ich zu anderen Zeiten mit einem Handkuss angenommen hätte. Nur wegen meiner Familie hab ich das nicht angenommen.
Man darf sich von den gelegentlichen Nackenschlägen nur einfach nicht unterkriegen lassen, sondern muss sich selbst berappeln und das beste aus seiner Situation machen. Haben wir beide immer sehr gut hinbekommen und können heute sagen, dass wir offenbar doch alles richtig gemacht haben, trotzdem wir beide weitenteils völlig unterschiedliche Wege genommen haben.
Ich zitiere mich der Einfachheit halber mal selbst:
Ich wurde Knall auf Fall rausgeworfen, obwohl mich die Schulleitung der BBS, in der ich im Rahmen des Eurojobs sowas wie ein Hilfshausmeister war, damals als Hausmeister wollte und mich dann eben auch bekam. Dafür hatte man mich nach der Einstellung als Rahmenkraft sogar wieder von einer anderen kleineren Schule weggeholt.areiland schrieb:Davor lag Hartz IV mit einem Eurojob, aus dem ich in einen Rahmenvertrag mit der Stadt gewechselt bin und eineinhalb Jahre in Vollzeit Hausmeister in einem Berufsschulzentrum war. Bloss wollte mich die Stadt damals nicht fest einstellen, weshalb man den Rahmenvertrag dann rechtzeitig kündigte und ich wieder auf der Strasse stand.
Der Knackpunkt damals war ganz einfach, dass ich eben einen Rahmenvertrag hatte, also letztlich nur eine Aushilfe war - die aber eben durchgängig in Vollzeit beschäftigt gewesen ist. Die Stadt hätte mich nach eineinhalb Jahren fest anstellen müssen und drückte sich darum, indem sie mich aus dem Rahmenvertragsverhältnis entliess. So sparte sich die Verwaltung eine besetzte Angestelltenstelle mit Unkündbarkeit (deutlich mehr Geld für mich, denn Rahmenkräfte hatten Mindestlohn) und ersetzte mich einfach durch die nächste Rahmenkraft. Es war durchaus bekannt, dass die Verwaltung gerne mal so verfuhr und auch mir war bewusst, dass dies passieren konnte. Aber zumindest hatte ich in dieser Zeit Sozialversicherungsbeiträge bezahlt und fiel nicht wieder in ALGII, sondern in ALGI - was eben einen grossen Unterschied bedeutet.
Meine jetzige Frau wurde ein paar Jahre zuvor (da kannte ich sie allerdings noch nicht) von der gleichen Verwaltung um eine Angestelltenstelle gebracht, indem sie nach mehreren Befristungen entlassen wurde, obwohl in ihrem damaligen Arbeitsvertrag verbindlich eine Entfristung vorgesehen war. Hier war der Knackpunkt, dass sie offiziell bei einem Dienstleister (IBM) angestellt war, dessen Verträge die Verwaltung auslaufen liess. Sie hätte dann also bei diesem Dienstleister angestellt werden müssen - obwohl sie von der Stadt eingestellt worden war. Und weil sie nicht in die Niederlassung von IBM abwandern wollte, hat sie dann bei einem hiesigen Pharmaunternehmen eine Initiativbewerbung eingereicht und wurde direkt eingestellt. Dort arbeitet sie inzwischen 25 Jahre und sitzt recht gut im Sattel.
Trotzdem kann man gelegentlich doch mal vom Glauben abfallen, wenn man sowas erlebt!
Ich hab halt dann nochmal die Gelegenheit genutzt, mich beruflich neu orientiert und nach der Prüfung zum Industriemechaniker trotzdem erst mal im Kabelzug (Knochenjob, ehrliche Arbeit, aber Montage) gearbeitet, bis ich an unserem Wohnort einen passenden Job finden konnte. Hätte ich das Angebot der Firma für die wir damals zogen angenommen, hätte ich deutlich mehr verdienen können als im jetzigen Job, der ebenfalls nicht schlecht bezahlt ist. Und deren Angebot war damals kein leeres Versprechen, sondern ein ernstgemeintes Angebot, das ich zu anderen Zeiten mit einem Handkuss angenommen hätte. Nur wegen meiner Familie hab ich das nicht angenommen.
Man darf sich von den gelegentlichen Nackenschlägen nur einfach nicht unterkriegen lassen, sondern muss sich selbst berappeln und das beste aus seiner Situation machen. Haben wir beide immer sehr gut hinbekommen und können heute sagen, dass wir offenbar doch alles richtig gemacht haben, trotzdem wir beide weitenteils völlig unterschiedliche Wege genommen haben.
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