Verständnis Fragen

M1h0u

Cadet 4th Year
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Hi Community,

Ich bräuchte mal eurer Fachwissen für einige Fragen, die sich mir gestellt haben, seit ich auf der Suche nach einem neuem RAM bin.
-Wovon profitiert das System mehr Mhz oder Timings?(Ich weis das ist ein wenig pauschalisiert deshalb nur Grundsätzlich?)
-Bringt es überhaupt etwas bei einer CPU mit einer Unterstützung für 3200Mhz RAM, 4600Mhz RAM einzubauen?
-wenn ja wozu dann die Angabe 3200Mhz?
-wenn nein wozu könnte ich dann einen 3200Mhz RAM übertackten wenn es eh nix bringt? Oder könnte ich zb. einen 2666Mhz RAM bis 3200Mhz übertackten und danach nur noch über die Timmings Leistungszuwachs gewinnen?

Ich hoffe es gibt jemanden der mir eventuell die Fragen, und am besten noch die zusammenhänge etwas erläutern kann :)

Vielen Dank schonmal an alle
 
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Grundsätzlich führt mehr Takt zu mehr Leistung.
Aber der Teufel steckt im Detail. Erst einmal muss der Speicher bzw. der Speichercontroller den höheren Takt mitmachen. Dabei dürfen auch nicht intern Latenzen aufgebaut werden.
Dann ist der Speicher nicht alleine. Der anderen Komponenten müssen den der höheren Leistung profitieren bzw. dürfen nicht limitieren.
Beispielsweise hängt beim Ryzen der Takt des IFs am Takt des Speichers, damit beide syncron laufen. Über den IF läuft die ganze Kominikation zwischen den einzelnen CCX-Komplexen. D.h. müssen Daten zwischen den Kernen der CCX ausgetauscht werden, dann führt ein höher Speichertakt direkt zu mehr Leistung. So hat jedes System ein anderes Verhalten. (Ich habe mir gemerkt: bei Zen+ 3200er Speicher plus gute Timings; Bei Zen 2 und Intel besser mehr Takt als Timings)
Es ist auch von der Software abhängig. Einige Spiele (vorallem Open-World und schnelle Spiele) profitieren von schnellen Speicher, andere weniger. Meist werden nur die minimalen "FPS" gesteigert, die Durchschnittlichen hingegen nicht.

Kurzfassung
Du musst dich in diversen Treads über dein System (potenielles System), Software und Speichertakt selber erkundigen um diese Frage zu beantworten.
 
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Vor allem bringt eine kurze Latenz was. Die sie aus Takt und Timing ergibt. Bei Geizhals wird die rechnerische Latenz mittlerweile angegeben. 4600er RAM bei 30et Timings bringt nix, genauso wenig wie 2133er RAM bei 12er Timings.
 
@conf_t

d.h. bei 4600Mhz limitiert die CPU nicht bei 3200Mhz?(Die Timings mal außen vor)
 
Der Takt ist immer ein zusammenspiel von CPU (bzw. dessen RAM-Controller), dem Board und dem Riegel. Heißt, wenn du X MHz einstellst laufen sowohl RAM-Controller als auch RAM-Riegel mit diesem Takt.
Wenn die jeweils sagen, sie können X MHz, dann ist das der garantierte Takt. Wenn du mehr einstellst, dann ist das übertakten. Das kann gehen, garantiert dir der Hersteller aber nicht. I.d.R. limitiert aber der Riegel und nicht der RAM-Controller in der CPU.
 
@Lord Maiki

d.h. die Mhz Angabe der unterstützten Tacktraten ist eigendlich auf den Speichercontroller bezogen?
 
Da der Speichercontroller inzwischen bei allen oder so gut wie allen CPUs in der CPU selber sitzt und nicht z.B. im Chipsatz,
bestimmt die CPU wie schnell der Arbeitsspeicher mindestens und maximal sein sollte.

Der Speichercontroller der aktuellen AMD Ryzen CPUs kann nativ 3.200. Der Speichercontroller einer aktuellen Intel Coffee Lake CPU kann nativ 2.666.

Aber natürlich geht da noch mehr. Das wäre dann ein übertakteter Zustand, aber nicht was die CPU angeht, sondern nur der dort enthaltene Speichercontroller würde "übertaktet".
Und auch Arbeitsspeicher selber lässt sich übertakten. Oft unbemerkt schon ab Werk.
Ich habe z.B. 3.200er Arbeitsspeicher. Aber in Wahrheit sind das 2.400er Module, die nur ab Werk mit 3.200 laufen. Das heißt der Hersteller garantiert diesen Wert.

Es gilt Takt vor Timings.
Aber: Ein niedriger Takt bei schnellen Timings kann letztlich zu einer besseren Performance führen als ein schnellerer Takt bei niedrigeren Timings/Latenzen.
Was die Timings angeht, so sind in der Regel verschiedene "Profile" in den Arbeitsspeicher-Riegeln einprogrammiert, diesen Speicher nennt man "SPD".
Aber das sind nur eine Hand voll Timings, es gibt aber noch dutzende Subtimings. Die stellt das Mainboard in der Regel automatisch ein beim booten.

Und nach oben gibt es genauso Schranken. Irgendwann steigt der Speichercontroller aus und man muss auch beachten das es innerhalb einer CPU mehrere Taktraten gibt.
Die, mit der die CPU selber läuft, die mit der der Speichercontroller läuft, sollte idealerweise gleich sein, usw.

Bei Ryzen 3.000 CPU sollte man min. 3.200er Arbeitsspeicher nutzen, weil man sonst Leistung verschenkt bzw. liegen lässt
und max. 3.600er nehmen, schnellerer ist dann im Zusammenspiel mit allem anderen u.U. insgesamt wieder langsamer.

Vom Mainboard hängt es natürlich auch ab, wie gut das mit schnellem Arbeitsspeicher klar kommt, was z.B. die Güte der Leiterbahnen angeht usw.
Es gibt zwei Arten den Arbeitsspeicher physisch an die CPU anzuschließen. In Reihe oder parallel. Parallel (T-Topologie) findet man immer seltener, da aufwändiger.
 
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@Nilson

ok danke für die Erklärung. Logischerweise wäre dann der Versuch den maximal unterstützten RAM (in dem Fall 4600Mhz) zu verbauen und gegebenen Falls nach unten zu korrigieren wenn er nicht stabil ist?

@KnolleJupp

Ist es dann besser einen höher getackteten RAM runter zu regeln und dafür die Timings zu verschärfen, oder umgekehrt?
Wenn ich das dann richtig verstehe sollte CPU, Speichercontroller und RAM optimalerweise auf der selben Tacktrate laufen?

Und herzlichen Dank für deine ausführliche Erklärung.
 
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In der Regel bringt mehr Takt mehr als niedrigere Latenzen.
 
@M1h0u
Verrate doch mal von welchen Komponenten du hier sprichst ;)
Dann kann man auch konkret helfen
mfg
 
Intel ist deutlich gutmütiger was schnellen Speicher angeht als AMD.
Bei einer Intel CPU kannst du relativ problemlos auch DDR4-4.000 und schneller verbauen. Das geht mit AMD in der Regel nicht. Da sollte man max. 3.600er Riegel verbauen.

Bei AMD: Mindestens 3.200, maximal 3.600.
Bei Intel: Grob gesprochen, je schneller desto besser.

Extrem schneller Speicher hat in der Regel relativ hohe Timings.
Da kann es u.U. sein das so ein Speicher plötzlich langsamer ist als ein etwas langsameres Modell mit niedrigeren Timings.

Und bei CPUs mit QuadChannel Speicherinterface (z.B. Sockel 2011-3 oder Sockel sTRX4) spielt die Arbeitsspeichergeschwindigkeit eine geringere Rolle
als bei den normalen Desktop-CPUs mit DualChannel Speicherinterface (z.B. Sockel 1151 V2 oder AM4).
 
@iamcriso

Ich dachte an einen Ryzen Threadripper 3970X mit einem ROG Zenith II Extreme Alpha.

@KnolleJupp

sollte der Speicher dann auf auf so viele Riegel wie möglich verteilt werden(4x8GB) oder umgekehrt(2x16GB)?
 
M1h0u schrieb:
d.h. die Mhz Angabe der unterstützten Tacktraten ist eigendlich auf den Speichercontroller bezogen?

Nein. Der Hersteller gibt nur Takt des Speichers an (meist wird dieser Takt im Rahmen der OC Profile gespeichert). Ob der der Speichercontroller diese mitmacht oder garantiert werden, findet dabei keine Berücksichtigung. Machmal steht soetwas wie "Für AMD Ryzen entwickelt", selbst dann kann man diese auch mit andern Systemen betreiben (in den meisten Fällen). Dieses beschreibt nur, dass im Normalfall bei einem Ryzensystem die einprogrammierten Werte ohne Probleme funktionieren.
 
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@Lord Maiki

und die einprogrammierten Werte sind in dem Fall 3200Mhz?!
 
M1h0u schrieb:
@KnolleJupp

sollte der Speicher dann auf auf so viele Riegel wie möglich verteilt werden(4x8GB) oder umgekehrt(2x16GB)?

Bei einem Quadcannel-System wie Threadripper sollte man mindestens 4 Riegel verbauen. (Bei einem Dual channel system dann immer mindesten 2 Riegel) sonst verschenkt man Leistung.
 
Bei einem Threadripper (mit QuadChannel-Speicherinterface) nimmt man vier Riegel, so wie ich welche beispielhaft genannt habe.
Also entweder 4x8GB oder 4x16GB.
 
@KnolleJupp

werde ich machen! danke.


Ich danke euch allen.
Ihr habt mir echt sehr weiter geholfen bei meinem Verständniss bezogen auf RAM´s. Jetzt weis ich auf was ich zu achten habe, und kann eine vernüftige Entscheidung treffen.

Vielen Dank euch nochmal und ein schönes WE :D
 
M1h0u schrieb:
und die einprogrammierten Werte sind in dem Fall 3200Mhz?!

Normalerweise haben die RAM Riegel immer die Standardgeschwindigkeiten nach Jedec Standard (SPD) einprogrammiert. Diese stellt das Mainboard automatisch ein und müssen funktionieren (dementsprechen harmlos sind dessen Timings).
Darüber hinaus gibt es die XMP Profile (OC bezogen auf die Jedec Spezifikationen), bei den der RAM-Hersteller andere Geschwindigkeiten und Timing zusätzlich einprogrammiert hat. Diese einprogrammieren Werte schreibt dieser auf die Verpackung (meist auch Teil des Namens). D. h. 3200er Speicher hat ein XMP Profil, bei dem 3200Mhz bei bestimmten Timing einprogramiert sind. Bei den normalen Retail Mainbords kann man diese Werte im Bios aufrufen und dann werden diese Geschwindigkeit und Timings eingestellt.
Das ist für die Leute gedacht, welche nicht in mühevoller Kleinarbeit die Stabilität des Speichers bei dessen OC prüfen wollen bzw. von den ganzen Einstellungsmöglichkeiten erschlagen werden.
 
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Hier ist mein Arbeitsspeicher: (2x16GB DDR4-3.200)

snap04042020113948.png


Unten siehst du die eingespeicherten Werte.

Der Speicher ist eigentlich DDR4-2.400, mit acht 1GB Micron-E-Chips pro Seite (DualRank x8).
Mit den Latenzen 16-16-16-39-55- usw. bei 1,20V.

Der Speicher ist aber zertifiziert für DDR4-3.200 mit den Latenzen 16-18-18-36-72- usw. bei 1,35V.
Alle übrigen Timings legt das Mainboard selber fest. Es kommt auch auf das Mainboard an, wie sinnvoll es diese übrigens Subtimings setzt.

Und natürlich läuft der Arbeitsspeicher problemlos mit eingestellten 3.200.
In diesem Fall spricht man nicht von übertakten, übertakten wäre den Arbeitsspeicher über die einprogrammierten Werte hinaus einzustellen.
Wenn ich also versuchen würde ihn z.B. mit 3.600 zu betreiben.

Diese einprogrammieten Werte nennt man auch Profile.
Im Mainboard-BIOS kannst du diese Profile unter dem Stichwort "XMP" oder bei Asus Mainboards unter "D.O.C.P." einstellen.
 
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