Verständnisfrage ISP-Router vs. mehrerer nachgeschalteter Router oder Bridges oder APs

Promaetheus

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Hallo liebe Forengemeinde!

Ich habe eine Verständnisfrage. Aufgrund einer Überspannung wurde mein ISP-Router, sowie die beiden nachgeschalteten Router zerstört und ich musste die Komponenten erneuern, bisher lief das Netzwerk 10 Jahre lang gut. Leider habe ich jetzt ein kleines Problem bezüglich der Einstellung der multiplen Router (welcher Bridge oder Access Point, welcher Router).

Meine derzeitige Situation:
  • ISP-Modem (UPC) [im Keller] -> verbunden mit LAN-SWITCH, dieser verteilt die LAN-Verbindung in jedes Zimmer des Hauses (2 Geschosse).
  • Router 1 [im Erdgeschoss] (hängt an einem LAN-Anschluß der vom Switch kommt)
  • Router 2 [im 1. Obergeschoss] (hängt an einem LAN-Anschluß der vom Switch kommt)
  • —-
  • 2 Drucker in 2 verschiedenen Zimmern welche die fixe IP 192.168.0.5 und 192.168.0.6 haben, an LAN-Dosen hängen die vom Switch im Keller direkt nach dem ISP-Modem kommen und im Netzwerk zum Drucken verwenden werden können.
  • —-
  • diverse Fernseher und mobile Devices die sich über das WLAN mit dem Internet verbinden können.

Nun meine Verständnisfrage. Wenn ich den ISP-Router als reinen Bridge schalte und den Router 1 (im Erdgeschoß) als Router konfiguriere, sowie den Router 2 (im 1. Obergeschoß) ebenso als Bridge, so ist der Router 1 quasi der Hauptrouter und vergibt alle IP´s dynamisch (so habe ich das konfiguriert)? Sehe ich das so richtig? Funktioniert das so obwohl der Router irgendwo im LAN hängt? Dieser Router generiert auch das WLAN, denn das ISP-Modem/Router steht im Keller und das Signal kommt nicht durch die Decken.

Mein Problem ist nämlich, ich habe 2 Drucker an solchen LAN-Anschlüßen in anderen Zimmern, diese hatten die fixe IP 192.168.0.5 und 192.168.0.6. Diese Drucker sind jetzt aber nicht mehr im Netzwerk erreichbar und/oder sichtbar.

Oder sollte besser das ISP-Modem bzw. Router als Router konfiguriert werden und alle nachfolgenden Router als Bridge oder sogar „nur“ als Access-Points um das WLAN zu erweitern und in das ganze Haus zu tragen?

Ich wäre Euch über Aufklärung und/oder Tipps hierzu sehr dankbar.

LG Alex
 
Promaetheus schrieb:
Oder sollte besser das ISP-Modem bzw. Router als Router konfiguriert werden und alle nachfolgenden Router als Bridge oder sogar „nur“ als Access-Points um das WLAN zu erweitern und in das ganze Haus zu tragen?

So wäre es richtig bzw. sinnvoll für die meisten.
Als Endanwender, der nur ein paar Geräte hat, macht es keinen Sinn Router, die hinter dem ISP Router hängen, auch als Router laufen zu lassen es sei denn man weiss was man macht.

Von daher, konfiguriere den ISP Router ganz normal und die dahinter liegenden Router im Bridge Mode.
Und in dem Szenario sollte der ISP Router auch alleiniger DHCP Server sein, also diese Funktion bei den anderen beiden abschalten.
 
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was Routen den die Router 1 und 2 ?
hast du verschieden IP- Ranges ?
Warum feste IP Adressen bei den Druckern ?
Welche IPs ziehen sich die PCs ?
 
Hast du denn irgend einen Vorteil durch die Unterteilung in unterschiedliche Netze? Falls du ehh nur ein Netz willst und die Router keine Zusatzaufgaben wahrnehmen (wie firewall, adblocker, DNS-Mittelsmann oder ähnliches) kannst du gut den ISP-Router alles machen lassen und die anderen als APs konfigurieren.
 
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leipziger1979 schrieb:
Von daher, konfiguriere den ISP Router ganz normal und die dahinter liegenden Router im Bridge Mode.
Und in dem Szenario sollte der ISP Router auch alleiniger DHCP Server sein, also diese Funktion bei den anderen beiden abschalten.
Super, vielen vielen Dank Leipziger1979!

pebas schrieb:
was Routen den die Router 1 und 2 ?
hast du verschieden IP- Ranges ?
Warum feste IP Adressen bei den Druckern ?
Welche IPs ziehen sich die PCs ?
Hallo Pebas!

Die Router routen eigentlich nichts, sie generieren bzw. erweitern nur die Reichweite des WLAN. Deshalb war auch meine Idee ob ich sie überhaupt als Access-Points einstellen soll. Sie haben alle denselben Netzwerknamen für das WLAN damit meine Geräte wie in einer WLAN-"Wolke" auch roamen können. Leider können meine Linksys Router (3200) kein Mesh.

Die Drucker hatte ich damals so eingestellt damit ich auch immer direkt über die IP im Webbrowser auf deren Füllstände und so weiter zugreifen kann, diese werden über das Webinterface angezeigt.

Mein iMac hat auch eine fixe IP-Adresse, welche sich innerhalb 192.168.0.2 und 192.168.0.30 befindet. Darüber habe ich den Range die IP´s dynamisch zu vergeben.

2Stoned schrieb:
Hast du denn irgend einen Vorteil durch die Unterteilung in unterschiedliche Netze? Falls du ehh nur ein Netz willst und die Router keine Zusatzaufgaben wahrnehmen (wie firewall, adblocker, DNS-Mittelsmann oder ähnliches) kannst du gut den ISP-Router alles machen lassen und die anderen als APs konfigurieren.
Vielen Dank 2Stoned. Das meinte wohl auch Pebas. Das werde ich dann am besten so umsetzen.

Eigenartig finde ich im Moment nur dass ich eben meine beiden Drucker mit den fixen IP-Adressen nicht sehen kann, das müsste ja trotzdem bei meiner derzeitigen Konfiguration gegeben sein.
Dann mache ich mich mal auf und konfiguriere alles um.

Und noch etwas zum Verständnis: soll ich die Router als Bridge konfigurieren oder als Access-Point? Den Unterschied habe ich noch nicht so ganz erfasst?

Vielen vielen Dank nochmal für Eure Hilfe und Anregungen!

Alex
 
Promaetheus schrieb:
Deshalb war auch meine Idee ob ich sie überhaupt als Access-Points einstellen soll.
Ja, solltest du. Wenn man einen WLAN-Router via LAN-Port verbindet und WAN leer lässt sowie den DHCP-Server abschaltet, ist er effektiv nur ein Access Point mit Switch. Mehr brauchst du nicht, mehr willst du nicht.


Promaetheus schrieb:
Die Drucker hatte ich damals so eingestellt damit ich auch immer direkt über die IP im Webbrowser auf deren Füllstände und so weiter zugreifen kann, diese werden über das Webinterface angezeigt.
Aha, dann reserviere im DHCP-Server die IP für die Drucker permanent, dann bekommen sie immer dieselbe IP zugewiesen. Zudem kannst du die Drucker auch über ihre Namen ansprechen. D.h. du kannst in deren Webinterface oder ggfs am Display den Druckernamen zB auf "XeroxDrucker" und "EpsonDrucker" einstellen und dann kannst du sie im Browser auch darüber ansprechen, ganz ohne IP.

Promaetheus schrieb:
Mein iMac hat auch eine fixe IP-Adresse, welche sich innerhalb 192.168.0.2 und 192.168.0.30 befindet. Darüber habe ich den Range die IP´s dynamisch zu vergeben.
Und der iMac hat eine fixe IP, weil? Ein Gerät braucht nur dann eine fixe IP - sei es manuell eingestellt oder über DHCP permanent reserviert - wenn es zB Ziel einer Portweiterleitung sein soll oder im Falle eines Druckers eben damit ein konfigurierter Drucker am PC nicht ständig neu eingerichtet werden muss. Clientgeräte wie 08/15 PCs, Laptops, Smartphones, AV-Receiver, smarte Kühlschränke, etc. können sogesehen stündlich die IP wechseln und man merkt es gar nicht. Server, Access Points, Switches, Router - oder allgemein: Geräte der Infrastruktur -
müssen stets erreichbar sein und sollten daher entweder eine statische DHCP-Reservierung bekommen oder ggfs eine manuelle statische IP.
 
Raijin schrieb:
Ja, solltest du. Wenn man einen WLAN-Router via LAN-Port verbindet und WAN leer lässt sowie den DHCP-Server abschaltet, ist er effektiv nur ein Access Point mit Switch. Mehr brauchst du nicht, mehr willst du nicht.
Vielen Dank nochmal für deine Ausführung. Ich habe das in Angriff genommen, dabei leider jedoch gewisse Probleme:

Am ISP-Router habe ich die Range der dynamisch vergebenen IP´s von 192.168.0.100 aufwärts vergeben.
Dann habe ich bei den reservierten IP-Adressen die MAC-Adresse des Routers eingegeben und die IP-Adresse 192.168.0.2 für ihn reserviert.
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 11.44.23.png

Soweit so gut.

Mein Plan wäre nun am Linksys 3200 Gerät folgende Einstellungen zu tätigen:
- Im Menüpunkt "Konnektivität -> Interneteinstellungen" Bridge-Modus aktivieren, DHCP deaktivieren

Leider bekomme ich hier immer wieder folgende Fehlermeldung:
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 11.54.05.png

Dann dachte ich mir einen Workaround zu tätigen indem ich im selben Menü "Konnektivität -> Interneteinstellungen" die IP des Routers statisch vergebe:
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 11.58.40.png

Nun war jedoch noch immer im Menü "Konnektivität -> Lokales Netzwerk" der Router als 192.168.1.1 deklariert. Ich habe dies auf "192.168.0.2" geändert und DHCP deaktiviert, der Router hat sich danach neu gestartet.
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 11.59.14.png

Eigenartigerweise sind nun folgende Einstellungen im Punkt "Konnektivität -> Lokales Netzwerk" aufgetaucht, woher diese kommen ist mir schleierhaft:
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 12.17.03.png

Ich bin wirklich ratlos mittlerweile. Habe ich einen grundlegenden Denkfehler? Ich bitte noch einmal um Hilfe.

LG Alex

EDIT: Ich habe WAN (Router2/AP) 2 LAN (Hauptrouter/ISP-Router im Keller) gemacht, das könnte wohl auch der Fehler sein oder? Aber ich hatte definitiv bis jetzt WAN (Router2) 2 LAN (Hauptrouter im Keller)?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist das Problem, wenn die Hersteller meinen, dass Otto Normal zu blöd ist, einen WLAN-Router mit zwei Handgriffen in einen AP zu verwandeln - dann bauen sie ach-so-tolle umschaltbare Modi ein und irgendwie geht dann gar nix mehr, weil keiner weiß was der Modus nu konkret tut.

"Normalerweise" geht der manuelle AP-"Modus" so:

  • Kabel vom Internetrouter in einen der LAN-Ports am Zweitrouter stecken
  • WAN-Port bleibt leer
  • Am Zweitrouter für LAN eine IP aus dem Subnetz des Internetrouters wählen (wie bei dir die .2)
  • DHCP am Zweitrouter abschalten
  • WLAN konfigurieren (SSID+Key)
  • fertig, ganz ohne Modusgedöhns

Laut Linksys soll das aber wohl mit dem Bridge-Modus gehen: https://www.linksys.com/de/support-article?articleNum=143751
 
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Raijin schrieb:
Das ist das Problem, wenn die Hersteller meinen, dass Otto Normal zu blöd ist, einen WLAN-Router mit zwei Handgriffen in einen AP zu verwandeln - dann bauen sie ach-so-tolle umschaltbare Modi ein und irgendwie geht dann gar nix mehr, weil keiner weiß was der Modus nu konkret tut.

"Normalerweise" geht der manuelle AP-"Modus" so:

  • Kabel vom Internetrouter in einen der LAN-Ports am Zweitrouter stecken
  • WAN-Port bleibt leer
  • Am Zweitrouter für LAN eine IP aus dem Subnetz des Internetrouters wählen (wie bei dir die .2)
  • DHCP am Zweitrouter abschalten
  • WLAN konfigurieren (SSID+Key)
  • fertig, ganz ohne Modusgedöhns

Laut Linksys soll das aber wohl mit dem Bridge-Modus gehen: https://www.linksys.com/de/support-article?articleNum=143751
Danke nochmal für deine Mühe Raijin!

Ich habe das nun nochmal von Grund auf gemacht:
# man DHCP erst in einem 2. Schritt deaktivieren kann sobald man die IP-Adresse geändert hat und auch gespeichert hat
# man keine Interneteinstellungen tätigen kann, diese wurde automatisch übernommen:
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 13.53.29.png
- dann habe ich noch die WLAN-Einstellungen (SSID und Passwort) ident zum Hauptrouter übernommen

FAZIT: WLAN läuft nun, jedoch extrem langsam, LAN klappt. Desaströs.

Speedtest WLAN (1m Abstand vom Zweitrouter mit vollem Signal):
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 14.04.22.png

Speedtest mit angeschlossenem USB-LAN-Adapter:
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 14.02.32.png


Raijin schrieb:
Laut Linksys soll das aber wohl mit dem Bridge-Modus gehen: https://www.linksys.com/de/support-article?articleNum=143751
Ich werde es nun doch nochmal mit dem Bridge-Modus versuchen müssen.
Wobei ich kein WLAN-Bridge machen möchte, denn ich habe ja eine Kabelverbindung zwischen den beiden Routern und diese "Kabel-Bridge" ist wohl definitiv schneller und stabiler als eine WLAN-Bridge. Aber auch das scheint nicht SO eindeutig zu sein bei dem Linksys-Zeugs.

Hier die Einstellungsmöglichkeiten beim 3200er Router von Linksys:
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 14.15.56.png

Der Wlan-Bridge mit folgenden Möglichkeiten:
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 14.17.40.png

Dann dachte ich es könnte der Überbrückungs-Modus sein, jedoch darf hier die Internet-IP (192.168.0.1) nicht ident mit der Haupt-Router-IP sein, was jedoch der Fall sein müsste:
Bildschirmfoto 2020-03-19 um 14.17.03.png

Ich bin nahe davor einen "normalen" Access-Point zu kaufen, dann sollten sich diese ganzen Probleme wohl erledigt haben. Wahnsinn dass man einen Router nicht einfach als solchen konfigurieren kann. Kabel an Kabel, WLAN klonen und fertig. Aber das ist wohl zu banal für mich als Laie. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Promaetheus schrieb:
Wahnsinn dass man einen Router nicht einfach als solchen konfigurieren kann. Kabel an Kabel, WLAN klonen und fertig.
Es ist auch so einfach, zumindest wenn der Hersteller keine Betriebsmodi einbaut. Das Problem dabei ist, dass sie dabei den Router in einen für den Anwender undefinierten Zustand versetzen, weil eben zum Teil mehr als das passiert was ich oben beschrieben habe. Bei Asus wird zB im AP-Modus die VPN-Funktion abgeschaltet. Warum? Weil Asus das so definiert hat. Es gibt keinerlei technische Gründe dafür, sondern ist eine bewusste Entscheidung von Asus.

Promaetheus schrieb:
Dann dachte ich es könnte der Überbrückungs-Modus sein, jedoch darf hier die Internet-IP (192.168.0.1) nicht ident mit der Haupt-Router-IP sein, was jedoch der Fall sein müsste
Zunächst richtig gedacht, dann geht's aber falsch weiter.

Ich versuche es mal etwas bildlich darzustellen:

www
|
(WAN)
Internetrouter (WLAN+LAN) --> Heimnetz 192.168.0.x
(LAN @ 192.168.0.1)
|
(LAN @ 192.168.0.2; Gateway=192.168.0.1; DNS=192.168.0.1)
Linksys (WLAN+LAN) --> Heimnetz 192.168.0.x

Auch wenn ich Begriff "Überbrückungsmodus" so noch nie gelesen oder gehört habe - man muss doch nicht alles eindeutschen?!? - wird das der Bridge-Modus sein. Wireless-Bridge ist etwas vollkommen anderes.
In diesem "Überbrückungsmodus" musst du dem Linksys nun seine eigene IP nebst Gateway und DNS geben - so wie jedem 08/15 Endgerät eben auch. Das heißt:

IP = 192.168.0.2
Subnetz = 255.255.255.0
Gateway = 192.168.0.1
DNS = 192.168.0.1 (oder auch 1.1.1.1, 8.8.8.8 oder sonstwas)
 
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Vielen vielen Dank. Ich hatte dies zwar heute schonmal so gemacht, aber anscheinend war da noch irgendwas falsch. Jetzt funktioniert es auf jeden Fall.

Tausend tausend Dank Raijin!
 
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