Verständnisfrage: Manjaro und die Wahl von "Abhängigkeiten"

U

UhrenPeter

Gast
Wie im Bild sichtbar, will Manjaro von mir bei jeder Installation, dass ich irgendwelche Abhängigkeiten wähle.
Ich verstehe nicht, warum es bei Manjaro notwendig ist und bei Ubuntu, Mint, etc. nicht.

Woher bitte soll ich wissen, welche Abhängigkeiten ich brauche? Ist das nicht die Aufgabe vom System?
Was verursache ich am System, wenn ich niemals irgendwelche Abhängigkeiten manuell wähle? Oder vielleicht die Falschen wähle?


Siehe Beispiel:
1231.png
 
Das sind optionale Abhängigkeiten. Woher soll das System wissen, dass du sie benötigst und/oder welche du bevorzugst. In der Liste sind z.B. auch zwei Pakete, die scheinbar dieselbe Funktion (Text-to-speech) mitbringen.

Dunno wie das Ubuntu & Co. handhaben und ob sie diese Abhängigkeiten unnötigerweise einfach mitinstallieren oder einfach komplett ausklammern.
 
Kurz gesprochen:
Das sind optionale Abhängigkeiten, die das ausgewählte Programm um Funktionen erweitern, aber nicht zwingend für die grundlegende Nutzung benötigt wird.

Du kannst (oder musst) also selber entscheiden, ob du diese Funktionalität brauchst und entsprechend deine Entscheidung treffen.
Mit großer Freiheit folgt auch große Verantwortung. ;)

Warum das Ubuntu/Mint/... nicht so ist? Kann ich nur mutmaßen - wahrscheinlich treffen sie eine Entscheidung für dich. Passt halt dann nur für einen Prozentsatz der Nutzer. Der Rest hat Pakete installiert die er nicht braucht oder muss manuell Pakete nachinstallieren.
 
Das ist mir schon klar, dass es optionale Abhängigkeiten sind.

Ein besseres Design wäre meiner Meinung nach, wenn man einfach alles mitinstalliert bekommt und in einem normalen Menü diese Dinge mit einem Haken aktiviert/deaktiviert.
Oder noch besser, es im Programm selbst als "Addon" anbietet, falls man es nachträglich installieren will. Natürlich mit der Option das Addon wieder zu entfernen.

Woher soll irgend ein Mensch überhaupt wissen, was genau beispielsweise "tracker" macht?
Ist das ein Tracker für den Entwickler?
Ein Tracker für mich? Ein Augentracker? Was genau wird getrackt?
(nur als Beispiel)

Bisher habe ich einfach nichts gewählt. Nur weiß ich natürlich nicht, ob ich mir meine Programme dadurch selbst limitiert habe bzw. Funktionen nicht habe, die ich unter Ubuntu oder Windows haben würde.

Das ist für mich persönlich ein Designfehler bei Manjaro, da die Entwickler auch damit werben, dass es "Einsteigerfreundlich" ist. Das ist aber alles andere als "Einsteigerfreundlich" und ganz sicher verwirrend.
 
UhrenPeter schrieb:
Ein besseres Design wäre meiner Meinung nach, wenn man einfach alles mitinstalliert bekommt und in einem normalen Menü diese Dinge mit einem Haken aktiviert/deaktiviert.
Oder noch besser, es im Programm selbst als "Addon" anbietet, falls man es nachträglich installieren will. Natürlich mit der Option das Addon wieder zu entfernen.
Was genau ändert sich daran, wenn du die Häkchen in einem anderen Menü setzt?
Einfach alles mitinstallieren hat andere Nachteile (zusätzlicher Platzbedarf, potentiell Sicherheitslücken/Bugs in Paketen die du gar nicht benötigst).

Im Programm selbst anbieten werden sich die Entwickler nicht antun wollen. Dann müsste man die Eigenheiten jeglicher Distro berücksichtigen, auf denen das Programm potentiell mal laufen soll. Für Cross-Plattform-Projekte wie LibreOffice käme dann auch noch Windows oder macOS hinzu - nicht händelbar. Genau dafür gibt es die Paketmaintainer der jeweiligen Disitribution.

Wenn Du die Vorgehensweise bei Manjaro nicht zusagt, gibt es ja noch genug Alternativen im Linux-Umfeld die das scheinbar anders handhaben.
 
Es ist ein Designfehler, wenn dir ein Programm, ein Betriebssystem die Wahl überlässt, was installiert wird und was nicht?
Was welche Abhängigkeit macht, sollte sich beim Entwickler der Software nachlesen lassen. Er muss sich ja was dabei gedacht haben, diese Abhängigkeit "optional" zu machen...
Gute Software ist auch gut dokumentiert.

Das ist genau die Freiheit, die Linux ja eigentlich bietet. Unter Windows oder scheinbar auch anderen Distros wird halt einfach mal alles installiert. Egal ob man es braucht, oder nicht. Hier kannst du die Software modular so zusammenschustern, wie du es brauchst.

Wenn du mal nicht weiter weißt, Google hilft:
https://wiki.gnome.org/Projects/Tracker

Wäre natürlich praktisch, wenn das Paket eine Kurzbeschreibung wie auch die anderen Pakete mitliefert ;)
 
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Also grundsätzlich bin ich schon der meinung das man den dialog wie im screen dargestellt besser gestalten kann. Es gibt ja bei den meisten Paketen mittlerweile Metadaten wie eine Kurzbeschreibung und möglichkeiten diese darzustellen. Tracker ist tatsächlich unklar hier.

Es würde sich empfehlen ein Bugticket dazu aufzumachen beispielsweise.

Ansonsten gibt es hier https://johnfactotum.github.io/foliate/ unten bei "Optional dependencies" eine genauere Beschreibung. Ev handelt es sich hier sogar eher um eine Eigenheit des Programms.
 
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Grundsätzlich ist Arch für 99% der User "hardcore" in Sachen Benutzbarkeit. Die meisten können es nicht installieren und oder möchten sich damit nicht beschäftigen. Dafür bietet das System viele Freiheiten und Eigenschaften, die andere Distributionen nicht haben.

Manjaro bietet mit seiner GUI und vielen Voreinstellungen und -installationen ein Hilfe, so dass das aufbauende Arch System es für 90% der User einfach ist.

Daher finde ich solche Abfragen sinnvoll.

Bsp.: Wenn ich einen Mediaplayer toll finde, um lokal meine Videos aus dem NAS abzuspielen, will ich doch vermutlich garnicht, dass er Videos von Youtube abrufen und anzeigen soll. Daher kann ich das selber bestimmen. ;)
 
@Schneee
Es gibt mehr und mehr Projekte, das man Arch ganz einfach installieren kann wie jede andere Distro auch. Das beste daran, es kommen keine extra Quellen in die Sourcelist. Es bleibt ein reines Arch Linux.

Ein Projekt:
https://archlinuxgui.in/
 
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Danke, Dumm wie Brot. Noch nie davon gehört.
 
Mittlerweile kommt Arch auch mit archinstall ausgeliefert. Damit ist's auch schnell installiert, wenn man auf eine grafische Partitionierung verzichten kann.
 
ich bin jetzt auch erst auf Linux umgestiegen und kann sagen, dass es mit dem Wiki von Arch auch ohne Probleme möglich ist sich Arch als Anfänger zu installieren.

Ich habe es soweit gemacht bis ich KDE drauf hatte. Danach war mir allerdings der Aufwand zu viel den Rest zu machen, da man ja doch wirklich alles händisch installieren muss.

Dafür fehlt mir einfach die Zeit. Manjaro ist da einfacher und erst mal zum reinkommen benutzerfreundlicher.

Wenn man sich aber mit allem beschäftigt klappt das.
 
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UhrenPeter schrieb:

In Gentoo gnu linux gibt es das(s) konzept der USE Flags und den USE FLAG editor kurz ufed.

Es macht für mich sehr wohl einen Unterschied ob ich Festplattenspeicher und Kompilierzeit verschwende und Administrationsaufwand für Softwarekomponenten welche ich nie verwenden werde. z.B. ich habe keinen Scanner und oder keinen Drucker, dann brauche ich diese Software nicht mitzunistallieren. Ich habe keine Soundkarte, dann brauche ich keine Audio Komponenten usw.

Die Useflags haben eine Konsole Zeile lang Beschreibung um zu entscheiden was ich brauche oder nicht.
Das World Set über eselect profile ausgewählt bestimmt mal die Grundsatzendscheidung, die default values, welche ich dann abändern kann.

Ich stimme ihnen zu welches dieser Dialog unglücklich gebaut ist.

Code:
*  app-misc/tracker
      Latest version available: 3.1.2-r1
      Latest version installed: [ Not Installed ]
      Size of files: 1,396 KiB
      Homepage:      https://wiki.gnome.org/Projects/Tracker
      Description:   A tagging metadata database, search tool and indexer
      License:       GPL-2+ LGPL-2.1+

Off topic: Ich habe zwar 2 Wochen aufgewendet vor 15 Jahren um Gentoo zu installieren, aber ich habe mir sehr, sehr viel Zeit danach gespart. Ich verwende immer noch die Installation von vor 15 Jahren. Mittlerweile wurde öfters die CPU / HDD gewechselt, die Installation ist immer mitgezogen. Derzeit ist diese Installation auf einem Ivybridge Notebook und einem ryzen 5800x desktop rechner umgezogen.
 
kachiri schrieb:
Es ist ein Designfehler, wenn dir ein Programm, ein Betriebssystem die Wahl überlässt, was installiert wird und was nicht?
Was welche Abhängigkeit macht, sollte sich beim Entwickler der Software nachlesen lassen.

guzzisti schrieb:
Was genau ändert sich daran, wenn du die Häkchen in einem anderen Menü setzt?

Wenn "einem anderen Menü" bedeutet, dass ich dieses Häkchen innerhalb weniger Sekunden aktivieren/deaktivieren kann, viel.
Ich stelle es mir wie "Spell-Check" unter Windows mit Microsoft Word vor:

Am gezeigten Beispiel "Spell-Check":
Will ich nicht = Häkchen raus.
Will ich wieder = Häkchen rein.
Heute anders überlegt? = Häkcken
Einfach mal kurz testen? = Häkchen

Ich brauche nichts nachlesen... einfach testen.
Ich brauche mich nicht vorher informieren... einfach deaktivieren, wenn es plötzlich nicht gefällt. Mit einem wenige Sekunden schnellen "Häkchen".

Für mich ist das wie geschrieben ein Designfehler, weil die Bedienung eines Programms selbsterklärend und intuitiv sein muss.
Sobald man für eine Funktion nachlesen muss, ist es nicht optimal.
Sobald man mehrere Funktionen gleichzeitig nachlesen muss, ist es sehr nervig.
 
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Dann nutze Windows und nicht Linux. Windows verfolgt genau den Ansatz, den du dir wünscht. Linux verfolgt da einen anderen Ansatz. Es gibt zwar einige Distros, die Fokus auf UI/UX legen. Aber grundsätzlich ist Linux ein modulares stark auf die eigenen Bedürfnisse anpassbares System.
Das setzt natürlich voraus, dass man weiß was man eigentlich tut und eben nicht nur einfach einen Installer ausführt.
 
In welchem Linux-Jahrhundert lebst du denn, Kachiri ?
Die großen Linux-Distributionen sind meiner Meinung nach darauf bestrebt, es den Anwendern um einiges einfacher zu machen als unter Windows. Und das gelingt ihnen immer besser wie ich finde.
Es ist halt immer noch der Umstieg von dem Bekannten auf das Unbekannte, der es für viele zu Anfang schwierig macht.
 
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