Von 0 auf 100 ins Home-Office

Die Frage des Verbrauchs ist eine hinsichtlich Kühlung, Netzteil, Qualität des Mainboards, nicht wegen der Stromrechnung. Das sind ein paar Euro im Jahr, der wird ja auch selten auf Volllast laufen.

Und das Argument von @Nixdorf verstehe ich als ein doppeltes: du brauchst keinen 8-Kerner und wenn man den dann energiemäßig auch noch einschränkt aus genannten Gründen, bringt er kaum Mehrleistung.

Sehe ich im Übrigen ähnlich.
 
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Ganz genau. Ich hatte die Begründung nur anders herum aufgezogen, als eine Art Optimierungsfunktion. Man kann ohne Power-Limit den 11400 so weit beschleunigen, dass er so schnell wird wie der 11700 mit 65-Limits gemäß Spec. Damit muss man entscheiden, ob man lieber etwas mehr Stromkosten hat oder gleich zu Beginn 100€ mehr ausgibt. Außerdem ist man mit dem 11700 ja erneut in der Situation, dass die Möglichkeit zum Anheben der Limits lockt.

Und dann kommt hinzu, dass man ab einem gewissen Punkt nicht einfach die Limits weiter anheben kann, sondern dafür dann auch bessere Kühlung benötigt, und eventuell ein stärkeres Netzteil und ein Mainboard mit besserer Spannungsversorgung. Dann gerät man in die Aufrüst-Spirale.

Lulu69 schrieb:
Gegenüber dem 4650g verbraucht der 11400 selbst mit 65w wohl mindestens..... einiges mehr.
Das kommt halt immer drauf an. Wenn Rechner mit beiden CPUs nur dumm rum stehen, nehmen die sich nichts. Auch bei typischen Büroaufgaben braucht der 11400 kaum mehr. Wenn man aber in den Bereich kommt, wo sich der 11700 statt des 11400 lohnen würde, dann sprechen wir über längere All-Core-Lasten (Videotranskodierung, Rendering, lange Compilerläufe, wissenschaftliche Software). Und bei denen liegen dann Welten zwischen den Prozessoren:
  • Ein 4650G verbraucht maximal 88W. Punkt. Das ist schon der maximale Turbo. Wie hoch dabei der Takt ist, regelt der Prozessor adaptiv.
  • Ein 11400 mit Limits nach Spec benötigt kurzzeitig (maximal 28 Sekunden lang) 154 Watt, und geht dann auf 65W runter:
    • Der Turbo reicht, um einmal kurz in Richtung Netzteil-Wattage zu grinsen. Das muss nur deswegen höher dimensioniert werden.
    • Während der täglichen Arbeit ist der kurze Turbo hilfreich, um einfache Sachen schneller zu erledigen.
    • Bei langen All-Core-Lasten hilft er in dieser Einstellung allerdings kaum, denn nach dem kurzen Peak geht es auf 65W runter. Der Takt geht runter, die Performance sinkt unter die des 4650G.
    • Der Prozessor hält einen durchschnittlichen Maximalverbrauch von 65W ein, denn nachdem die Last weg fällt, ist das Turbo-Intervall verkürzt. Erst nach längerer Idle-Phase steht wieder das volle Intervall zur Verfügung.
  • Ein 11400 ganz ohne Limits verbraucht im Zweifelsfall dauerhaft 140W, in Spitzen hat ComputerBase bis zu 188W gemessen. Dies ist dann der Punkt, wo man immer sagt, dass Intel auf 14nm die schlechtere Effizienz hat, denn aus diesen 140W zu den 88W des 4650G holt Intel lediglich 7% Performance-Unterschied.
  • Für einen 11700 mit Limits gilt prinzipiell das Gleiche, nur dass acht Kerne von den Limits noch stärker eingeengt werden. Und es geht weiter rauf, denn ohne Limits sind es hier um die 190W, in Spitzen mehr als 200W.
 
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Top, das war auch für mich lehrreich
 
Ratlos83 schrieb:
Die Frage des Verbrauchs ist eine hinsichtlich Kühlung, Netzteil, Qualität des Mainboards, nicht wegen der Stromrechnung
Ach so....ja dann entferne ich direkt alle Limits, soweit es meine Hardware stabil zulässt 🙃 nein...natürlich erstmal nicht.

Ok ok...den 11700 habt ihr mir ausgeredet und das sehe ich auch selber ein. Es wäre ja auch nur eine günstige Möglichkeit gewesen.

Und wenn ich keinen 11700 brauche, dann brauche ich auch keinen 11400 ohne Limits.
Nixdorf schrieb:
Dies ist dann der Punkt, wo man immer sagt, dass Intel auf 14nm die schlechtere Effizienz hat, denn aus diesen 140W zu den 88W des 4650G holt Intel lediglich 7% Performance-Unterschied.
Genau das macht mir noch etwas Kopfschmerzen...zumindest solange ich noch in der Widerrufsfrist bin.

Der 11400 wird in vielen Test-Berichten teilweise gelobt aber auch kritisiert

  • mäßige Sechskernleistung
  • teilweise langsamer (65w) als der 10400
  • ineffiziente Cpu
  • nur sinnvoll wenn Leistungsaufnahme unrelevant
  • nur für OC

Und das alles habe ich über den 4650 nicht wirklich gelesen. Dazu halt die 88W...da kommen mir gerade schon die Zweifel, auch weil der Unterschied dann nur bei 7% liegt und für mich wohl absolut unspürbar sein wird.
 
Aber der 11400 kostet 50€ weniger bei höherer CPU Leistung
 
Lulu69 schrieb:
Der 11400 wird in vielen Test-Berichten teilweise gelobt aber auch kritisiert
Solange man eher "lightly threaded" arbeitet, ist der 11400 ein Fortschritt gegenüber dem 10400. Das ist ein Großteil der Alltagsaufgaben. Hier auf ComputerBase wird das unterbetont, weil der Single-Core-Index stiefmütterlich behandelt wird. Man muss nicht gleich so einen Quatsch wie UserBenchmark machen, aber das fast komplette Ignorieren dieser Anwendungsfälle ist dann auch falsch. Besser sieht man die Fortschritte bei TechPowerUp, zum Beispiel bei der Web-Browser-Performance, wo es teilweise mehr als +25% Performance zum Vorgänger gibt. Da sind oft nur ein bis zwei Kerne gefragt, und die passen auch ins 65W-Limit. Da kann sich dann das breitere Design mit der höheren IPC voll entfalten.

Lulu69 schrieb:
teilweise langsamer (65w) als der 10400
Das passiert nur in Voll-Last-Situationen, wo bei Rocket Lake wegen der breiteren Kerne mit mehr Strombedarf pro Kern der Takt weiter runter muss als bei 10400. Das kann den Leistungszuwachs komplett auffressen, wenn man den Prozessor nach Spec betreibt und das 65W-Limit forciert. Ohne Limit ist der 11400 immer klar schneller als der 10400, verbraucht dabei dann aber auch deutlich mehr.
 
Lulu69 schrieb:
Ach so....ja dann entferne ich direkt alle Limits, soweit es meine Hardware stabil zulässt 🙃 nein...natürlich erstmal nicht.
Je nach Mainboard kann man die Parameter komplett selber einstellen. Die Limits müssen ja nicht komplett weg, aber 65W sind halt arg wenig, denn das entspricht nur circa zwei Kernen auf vollem Turbo. Eventuell setzt man es auf 95W hoch. Mit etwas Spaß am Gerät kann man es auch selber mit CineBench ausloten und gucken, ab welchem Limit der CPU-Lüfter unangenehm auffällt.

Ein komplettes Aufheben der Limits ist nicht nur thermisch wenig ratsam, sondern man kommt dann auch in den Bereich des sinkenden Grenzertrags ("diminishing return"), wo man z.B. für 30W mehr nur noch 2% mehr Performance bekommt. Das obere Ende des Taktschraube ist aus der Sinnlos-Abteilung, aber Intel zieht das bei den K-Modellen dennoch durch, weil man ja AMD in den Testberichten schlagen muss.

Bei Non-K-Modellen anheben, bei K-Modellen etwas senken. Die Power Limits sind das neue Prozessor-Tuning.
 
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Nixdorf schrieb:
Je nach Mainboard kann man die Parameter komplett selber einstellen. Die Limits müssen ja nicht komplett weg, aber 65W sind halt arg wenig, denn das entspricht nur circa zwei Kernen auf vollem Turbo. Eventuell setzt man es auf 95W hoch
Komplett aufheben hätte mich wohl wieder in die Abteilung 11700 gebracht.

Ohne mich in das Thema Limit Aufhebung eingelesen zu haben hätte ich jetzt auf 100w Limit als idealen Kompromiss getippt.

Weißt du zufällig, ob die Parameter bei dem von mir bestellten Msi Mainboard eingestellt werden können bzw. ist das im Bios nur den Wert 65W suchen und durch 95/100 etc. ersetzen?

Mit der Temperatur sollte der DarkRock4 Pro (ja der Pro 🙃) eigentlich zurecht kommen, aber wie teste ich das System auf Stabilität mit dem neuen Wert? Reicht da dieses CineBench?

Die oberste Priorität bleibt dabei immer die Lautstärke....unhörbar wird der wohl bei 95/100w nicht mehr sein?
 
Lulu69 schrieb:
Weißt du zufällig, ob die Parameter bei dem von mir bestellten Msi Mainboard eingestellt werden können
Screenshot_2021-05-12 Intel500BIOS pdf.png

Ergänzung ()

Lulu69 schrieb:
Mit der Temperatur sollte der DarkRock4 Pro (ja der Pro 🙃) eigentlich zurecht kommen, aber wie teste ich das System auf Stabilität mit dem neuen Wert? Reicht da dieses CineBench?
Für die Stabilität einen Stresstest (z.B. Prime95) nehmen. Für Messungen mit typischer "Normal-Volllast" passt der Cinebench besser, der sollte zum Ausloten des Limits herhalten. Die noch höheren Werte von Prime95 sind eher selten, daher ist es dafür unpassend.
 
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Und nach meinem Verständnis brauchst du da nicht groß auf Stabilität testen: du gibst ihm ja nicht evtl. zu wenig Spannung, wie früher beim OC, sondern gibst nur vor, wie viel Saft er maximal ziehen darf. Oder täusche ich mich da?
Ergänzung ()

Wäre tatsächlich eine spannende Frage: kann man powerlimit und undervolting per offset theoretisch kombinieren um im "Energierahmen" noch ein paar Prozent mehr Leistung rauszuholen?
 
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Jep, man muss bei Anpassungen nicht mehr auf Stabilität testen als ohne. Man sollte aber ein neues System einfach generell auf Stabilität prüfen. Das mit dem Cinebench war davon ab als Werkzeug gemeint, um beim Feintuning des Power Limits Gesamtverbrauch an der Steckdose und Lüfterlautstärke schnell zu prüfen.
Ergänzung ()

Ratlos83 schrieb:
kann man powerlimit und undervolting per offset theoretisch kombinieren
Kann man, aber es ist Vorsicht geboten. Bei AMD zum Beispiel läuft der Prozessor bei zu starkem Undervolting weiter (statt Absturz), aber die Performance sinkt. Das passiert, ohne dass es an den angezeigten Takten erkennbar ist (Stichwort "clock stretching"), man muss Benchmarks fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei AMD war mir das bewusst und so was zeigt ja dann cinebench. Wobei mein 3700X tatsächlich mit offset von 0,075 noch etwas besser lief als stock, entgegen aller tests
 
Nixdorf schrieb:
Für die Stabilität einen Stresstest (z.B. Prime95) nehmen
Ratlos83 schrieb:
du gibst ihm ja nicht evtl. zu wenig Spannung, wie früher beim OC, sondern gibst nur vor, wie viel Saft er maximal ziehen darf.
Andersherum bedeutet das für mich, das ich den zweiten Cpu 12v (4Pin) Stecker am Mainboard nicht berücksichtigen muss, wenn ich das Limit anhebe?

Davon ab, dass das Netzteil diesen sowie nicht anbietet soll dieser optionale 4 Pin nur den zusätzlichen Strom bei extremen OC liefern. Allerdings nimmt er ja auch mehr Strom, wenn die Limits höher gelegt werden?
 
Lulu69 schrieb:
Andersherum bedeutet das für mich, das ich den zweiten Cpu 12v (4Pin) Stecker am Mainboard nicht berücksichtigen muss, wenn ich das Limit anhebe?
Der erste muss bestückt werden, der zweite ist überall nur Protzerei vom Mainboard-Hersteller. Der erste 8pin kann theoretisch schon über 300W liefern. Da bekommst du Ärger beim Netzteil oder bei weniger guten Boards bei den Spannungswandlern, bevor der überlastet.
 
Nixdorf schrieb:
Der erste muss bestückt werden
Das ist mir bekannt. Ich dachte nur an den zweiten Stecker wegen der angehobenen Limits.

Das der 8pin am Ende das Schwierigste ...oder eher das Schmerzvollste beim Einbau wird hätte ich vorher auch nicht gedacht.

Vor Einbau des Mb's anbringen ging leider nicht, weil das Kabel des Netzteils dafür zu kurz ist.

Am Ende hat soweit alles geklappt und der Rechner läuft. Vielen Dank nochmals für die gute Beratung.

Hat jemand eine sichere Quelle von der man die Programme wie Prime, Cinebench,Cpu Z etc. laden kann?

Was mir nur noch etwas Sorgen macht ist die Frage, ob die Temperatur so stimmt bzw. im Soll ist. Das werde ich ja zwangsläufig mit den Testprogrammen erfahren.

Bei der Montage hatte ich etwas Bedenken, ob ich zu viel oder zu wenig oder genau die richtige Menge an Wärmeleitpaste genommen habe. (Cpu+Kühler vorher mit Alkohol gereinigt + Paste dünn aufgetragen/verteilt)

Im Bios bewegt sich die Cpu Temperatur von 26 - 30°C während der Cpu Kühler bzw. die beiden Lüfter so bei 300-400 rpm liegen Cpu/Pumpenlüfter können frei eingestellt werden (bei Temp X soll rpm Y anliegen)

Das scheint mir als Temperatur "nur für das Bios" zu hoch? Da habe ich leider 0,00 Erfahrungen.
 
Lulu69 schrieb:
Hat jemand eine sichere Quelle von der man die Programme wie Prime, Cinebench,Cpu Z etc. laden kann?
https://www.computerbase.de/downloads/

Lulu69 schrieb:
Das scheint mir als Temperatur "nur für das Bios" zu hoch? Da habe ich leider 0,00 Erfahrungen.
Nö, da sind 30°C sogar extrem niedrig. Im UEFI ist die CPU nicht im Idle, weil die ganzen "schlauen" Stromsparmechanismen erst im OS greifen. Man hat da grob einen Kern unter schwacher Last, und kann auch schon mal höhere Temperaturen sehen.
 
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Nixdorf schrieb:
Nö, da sind 30°C sogar extrem niedrig
Dann berichtige ich das mit der Wärmeleitpaste auf "genau richtig" 🙃


Nixdorf schrieb:
Eventuell setzt man es auf 95W hoch.
Aus dieser Aussage zusammen mit dem Bios und deinem Beitrag Nr. 49 werde ich dann doch irgendwie nicht schlau, weil das Bios wie folgt aussieht.
20210521_150536.jpg

Da steht nichts mit 65W. Das war bereits alles auf 255w. Oder übersehe ich etwas?
 
Lulu69 schrieb:
Da steht nichts mit 65W. Das war bereits alles auf 255w. Oder übersehe ich etwas?
Ja. Das ist dann genau eines der Boards, bei denen ab Werk die offizielle Spezifikation kackdreist ignoriert wird. Der Prozessor darf dauerhaft bis zu 255 Watt verbrauchen, ist also faktisch unlimitiert. Das Long Duration Maintained ist hier ohne Funktion, weil beide Limits identisch sind. Für einen 11400 sind die korrekten Werte 65W/28s/154W.

Eventuell steht links auch nicht der Ist-Wert, sondern der Maximalwert oder eine Empfehlung? Du kannst ja mal testen, wie die Verbrauchswerte bei AUTO sind.
 
Nixdorf schrieb:
Der Prozessor darf dauerhaft bis zu 255 Watt verbrauchen, ist also faktisch unlimitiert

Anscheinend war das tatsächlich so. Die 255W waren vielleicht der Maximalwert, wobei ich auch 400W hätte eingeben können.
Ich habe mal einen Test mit Cinebench und Prime jeweils mit den "Auto-Werten" und den Werten:
Long Duration PL 65W
Long Duration Maintained 28s
Short DurationPL 154W
gemacht. Beide Programme habe ich für ca. 15 Minuten laufen lassen.

Wo ich etwas erschrocken haben waren die Cpu Temperaturen ohne Limits (also AUTO) unter Prime...Die haben sich zwischen 76 bis 90°C bewegt. Ich meine gelesen zu haben, dass man eine CPU auch dauerhaft schädigen kann mit zu hohen Temperaturen. Oder ist damit der Dauerbetrieb mit z.B. 90°C über xy Monate/Jahre gemeint. Wäre es dem 11400 zu warm geworden, wäre wohl ein BlueScreen gekommen? Ich weiß zwar, dass die Auslastung unter Prime im Alltag absolut nie vorkommen wird, aber jetzt mache mir nun doch wieder Sorgen, ob die 90°C bleibende Schäden hinterlassen haben :mad:

Bei Cinebench liegt die Differenz zwischen offen und 65W bei ca. 1.600 Punkten.

Anbei ein paar Screenshots jeweils vorher/nachher.
Temp MC AUTO Cine3.jpg

Temp MC 65_28_154 Cine3.jpg
Win Idle.jpg
P95 AUTO Blend.jpg

P95 65_28_154.jpg
20210522_182650.jpg

Edit: Der Unterschied zu 65W (aktuell) geht also bis maximal ~143W unter Last (Prime) ? Das heißt nur mit 143W oder mehr liegen die vollen 4400Mhz an?
 
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