Vorteile durch DNS-Server durch Internetanbieter

[0-8-15 User]

Ist das langsamer?

In der Regel schon.

Und was meinst du mit "bei Bedarf auflösen" ?

Dass man die Namensauflösung mit der entsprechenden Software (Unbound, Bind, ...) selbst machen kann, also ohne Zwischenstation (Google, Cloudflare, Vodafone, ...), aber allein mit einer FRITZ!Box wird das wohl nicht gehen.

 

[RalphS]

Nachteil? Man muß das einrichten können.

Geschwindigkeit interessiert bei DNS keine Sau. Das ist eine(!) Anfrage pro Server. Alles andere bleibt im Cache. Ob ich da meinen eigenen DNS frage (der ja auch weiterfragen muß) oder ob ich einen anderen nehme ist scheißegal.

Übrigens, nein. Mit "Bei bedarf" meinte ich:
1. Wenn es um einen Server außerhalb meines Zuhauses geht
2. Wenn dieser Server sich nicht in meinem DNS Cache befindet

dann muß ich dessen Auflösung weitergeben.

 

[0-8-15 User]

Geschwindigkeit interessiert bei DNS keine Sau. Das ist eine(!) Anfrage pro Server.

Das läppert sich trotzdem schnell. Ein paar Webseiten öffnen, ein paar Programme starten und man hat 500 Anfragen zusammen und wenn dann jede Anfrage dank DNS over TLS, DNSSEC und einem lahmen Server > 100 ms dauert, hört der Spaß definitiv auf.

 

[riversource]

Geschwindigkeit interessiert bei DNS keine Sau.

Das sehe ich anders. Die sehr große Anzahl an DNS Auflösungen, die nur bei einer einzigen Webseite aufgerufen wird, kann das Laden der Seiten deutlich verzögern. Das macht schnell einige Sekunden beim Seitenaufbau aus.

 

[RalphS]

Dann hoffe ich mal daß ihr nicht unbound verwendet, denn der fragt die rootserver und man profitiert von keinem Unterwegs-Cache mehr.

Paar Sekunden liegen nicht mehr an DNS. Da ist was anderes im Argen.

 

[riversource]

Dann hoffe ich mal daß ihr nicht unbound verwendet, denn der fragt die rootserver und man profitiert von keinem Unterwegs-Cache mehr.

So wie jeder andere DNS Resolver auch. Nur dass zu dem dann noch die Übertragungszeit von dir zu Hause aus deutlich länger ist. Dafür hat er vielleicht besseren Zugriff auf die Root Server.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Anfrage aus dem Cache beantwortet werden kann? In einem Heimnetz sicherlich recht groß, da die Anzahl der besuchten Hosts überschaubar bleibt (im Vergleich zu einem public resolver). Auch bei einem Public Resolver ist die Cache Größe endlich. Ist die Chance auf einen Cache Treffer höher? Bei vielbesuchten Seiten vermutlich. Bei anderen wohl nicht.

Ich überlasse es dir, anhand von Latenzberechnungen und Wahrscheinlichkeiten herauzurechnen, welche Variante am Ende eines Tages die schnellere ist. Aber ich gebe zu, dass der Performance Gewinn nicht das ausschlaggebende Argument für einen unbound ist.

Paar Sekunden liegen nicht mehr an DNS. Da ist was anderes im Argen.

Dann hattest du noch nie einen langsamen DNS Server. Ich kann dir nur empfehlen, einfach mal einen recht langsamen für ein paar Tage einzurichten. Nee, Spaß. So lange hältst du es nicht durch, das will ich dir auch nicht zumuten.

 

[netzgestaltung]

Ich hab zuletzt den hier in Verwendung: https://digitalcourage.de/support/zensurfreier-dns-server
Google & Cloudflare ist mmn ein bisserl vom Regen in die Traufe.

 

[0-8-15 User]

@netzgestaltung, mit 5.9.164.112 via DoT scheint durchaus die Post abzugehen:

drill computerbase.de (@5.9.164.112 via DoT)
;; Query time: 14 msec

Aber:

Kein EDNS Client Subnet
...
Wir haben uns deshalb dafür entschieden, "EDNS Client Subnet" auf unseren Servern zu deaktivieren. Beim Ansurfen von Großanbietern ist uns deshalb schon berichtet worden, dass die Inhalte manchmal langsamer als normal laden.

 

[norKoeri]

Was sind die Vor- und Nachteile durch einen DNS-Server, der durch den Internetanbieter zugewiesen wird? Sollte man das umstellen in der FritzBox?

Du zeigst das Bild, den Upstream-DNS-Resolver in der FRITZ!Box umzustellen. Danach gehen alle Anfragen aus Deinem Heimnetz weiterhin über die FRITZ!Box (sofern die Clients nicht selbst DoH oder DoT nutzen).

Ich persönlich bin mit dem DNS-Forwarder von AVM nicht glücklich geworden. Laufend fand ich irgendwelche richtig obskuren Software-Fehler. Die zu melden war möglich aber aufwendig. Und weil AVM bisher keine echte Fehler-Kultur hat, wurde ich nie informiert, ob in einem Release der Fehler jetzt behoben sein sollte … ich musste dann immer nachtesten, erneut melden …

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe es aufgegeben. Ich habe die FRITZ!Box so umgestellt (Abschnitt 2), dass ich „direkt“ den DNS-Resolver nutze. Um weiterhin lokal Geräte aufzulösen, habe ich also meinen eigenen DNS-Forwarder. Das ist Open-Source … sollte ich da einen Software-Bug finden, dann kann ich dessen Lebenszyklus wenigstens überwachen.

Das ist eigentlich gar nicht Deine Frage gewesen. Wäre aber ein Pro-Argument einen eigenen DNS-Resolver daheim neben die FRITZ!Box zu stellen. Und ja, seitdem fliegt mein DNS regelrecht (auch noch).

 

[0-8-15 User]

Laufend fand ich irgendwelche richtig obskuren Software-Fehler.

Beispiel?

dass ich „direkt“ den DNS-Resolver nutze

Welchen DNS-Resolver?

Um weiterhin lokal Geräte aufzulösen, habe ich also meinen eigenen DNS-Forwarder.

Und an wen schickt der DNS-Forwarder die Anfragen zu lokalen Hostnamen weiter?

 

[Zock]

Bin hier am mitlesen und habe mir mal den Tipp mit dnsforge in die FRITZ!Box eingetragen, bis jetzt bin ich sehr zufrieden mal sehen wie das auf Dauer ist.

 

[0-8-15 User]

Ob ich da meinen eigenen DNS frage (der ja auch weiterfragen muß) oder ob ich einen anderen nehme ist scheißegal.

Wenn der vorgelagerte Resolver die EDNS Client-Subnet Option nicht unterstützt, kann es passieren, dass man als Antwort auf eine Anfrage ein CDN ausgeliefert bekommt, welches aus dem eigenen Netz nur über eine langsame Route erreichbar ist. Dann war zwar vielleicht die DNS Antwort selbst schnell, aber die eigentliche Datenübertragung mit dem Zielserver, nach dessen IP man gefragt hat, ist dann unnötig langsam.

 

[kingpin42]

Wenn der vorgelagerte Resolver die EDNS Client-Subnet Option nicht unterstützt, kann es passieren, dass man als Antwort auf eine Anfrage ein CDN ausgeliefert bekommt, welches aus dem eigenen Netz nur über eine langsame Route erreichbar ist. Dann war zwar vielleicht die DNS Antwort selbst schnell, aber die eigentliche Datenübertragung mit dem Zielserver, nach dessen IP man gefragt hat, ist dann unnötig langsam.

Dürfte bei den großen CDNs keine Rolle mehr spielen, die bekommen mit ihren lokalen Cachingservern via BGP die Kundenrouten mit und steuern damit den Trafficflow, nicht mit der EDNS Option.