Was für eine ISDN-Verkabelung ist das?

Stannis

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Hi. Vorerst ist das hier kein Problem-Thread, Ich frage nur aus Neugier.
Wir wollen demnächst mal den Anschluss eines Freundes umstellen; da die Telekom ja ISDN sowieso abschalten will vermutlich auf einen reinen IP-Anschluss, so fällt gleich der ganze Kabelsalat mit weg.

Aber was hat denn der Techniker hier Schönes zusammengekabelt?
DLAN+Fritzbox haben wir eingerichtet, der Rest war schon so.

ISDN+DSL kenne Ich normal so: Von der TAE zum DSL-Splitter, von dort einmal zum DSL-Modem und einmal zum NTBA, an letzteren können dann ISDN-Telefonanlagen usw. angeschlossen werden.
Aber was sollen jetzt die Adern, die von Hand direkt von der TAE zur ISDN-Anlage führen; ist das Notstrom??

So einen Kabelsalat habe Ich selten gesehen :D
Weiß anbei jemand, was es bringt / wie es funktioniert wenn man auch die ISDN-Telefonie über die FritzBox laufen lässt; erkennt die FritzBox automatisch, welche Rufnummern der ISDN-Anschluss zur Verfügung stellt?

Und wo wir doch alle historisch so interessiert sind, kann vielleicht einer diese Frage beantworten:
Witz an ISDN war, dass man zwei Kanäle zur Verfügung hatte, also erstmals gleichzeit telefonieren und ins Netz gehen konnte. Was für ein Endgerät wurde benutzt, um via ISDN ins Internet zu gehen?
 

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Stannis schrieb:
Was für ein Endgerät wurde benutzt, um via ISDN ins Internet zu gehen?

Entweder einen ISDN-Router oder eine ISDN-Karte / ISDN-Modem am PC > War letzlich eine normale Telefonverbindung die für Daten genutzt wurde.
 
Zu dem Kabelsalat kann ich nichts sagen. Natürlich kann man ISDN auch mit der entsprechenden Fritzbox nutzen. Die Rufnummern werden von der Fritzbox erkannt.
Wir hatten früher ein ISDN Modem damit ging man ins Internet. Am Modem hing dann noch ein Teledat USB 2 a/b da wir ein analoges Telefon hatten.
 
Beim grauen Kabel von der Eumex Richtung 1. TAE: Gucke mal genau, auf welche Klemme der Eumex das graue Kabel liegt und wo das andere Ende tatsächlich endet. Vielleicht ist gar nicht die 1. TAE mit der Eumex verbunden, sondern es werden Ausgänge der Eumex genutzt und das graue Kabel verschwindet nur in der Wand wo die TAE sitzt und geht von dort ganz woanders hin.

Fritzbox: Statt vom NTBA in die Eumex kann man auch in die Fritzbox gehen, sofern diese ISDN beherrscht. Welche Fritzbox habt ihr? Einrichten wie hier: https://avm.de/service/fritzbox/fri...3_Festnetzrufnummern-in-FRITZ-Box-einrichten/

Je nach Eumex konnte man mit dieser über USB per ISDN online gehen, manchmal war USB auch nur für die Konfiguration der Eumex. Sonst gab es ISDN-Karten für z.B. PCI War auf dem Karton nicht manchmal eine Maus/Ratte? http://www.ebay.de/bhp/fritz-isdn
 
Zur letzten Frage:
Es gab Modems für ISDN
 
Hallo,

so wie es aussieht, gehen von der Eumex noch 1 oder 2 Nebenstellen zu einer anderen Telefondose im Haus/Wohnung.
An Nst 2 und 4 hast du ja was angesteckt. Somit könnte Nst 1 und/oder 3 noch weiter verkabelt sein. Dort wo die Adern aufgelegt sind (Eumex), sollte an der Klemmung auch Nst 1,2,3 oder 4 stehen.

An di FritzBox, falls sie einen S0-Ausgang (ISDN intern) hat, kannst du ohne weiteres ISDN-Endgeräte (Telefon/TK-Anlage) anschließen. Wichtig hierbei, das Y-Kabel der FB muss am NTBA angeschlossen sein.

Die MSN erkennt sie normalerweise automatisch und reicht sie an den ISDN-int. durch. Du kannst aber auch die Nummern im Entsprechenden Telefoniemenü separat eintragen.

Zum surfen über ISDN gab es mehrere Möglichkeiten.
-ISDN-Karte (intern oder per USB) am/im PC
-die Eumex hat auch eine eingebaute ISDN-Karte, somit per USB mit dem PC verbinden. Mit den entsprechenden Treibern konntest du dann eine Verbindung aufbauen.
-analogmodem an einem analogport der Eumex angschließen. ging auch aber langsamer als mit den anderen lösungen


Gruß Michi
 
Man kann leider nicht erkennen welche Adern wo angeschlossen sind. Sieht auf jeden Fall wüst aus.

Bei mir im Haus z.B. kam nur eine Ader direkt an der TAE Dose an, die andere wurde über eine Abzweigdose im Dachgeschoss des Anbaus zur TAE Dose gelegt, wer auch immer auf so gloreiche Ideen kommt, es hat auch solange gut funktioniert, bis wir den Anbau renoviert und die vermeintliche Nebenstellendose abgeklemmt haben - Die Techniker früher waren einfach kreativer :D
 
Pichl_71 schrieb:
so wie es aussieht, gehen von der Eumex noch 1 oder 2 Nebenstellen zu einer anderen Telefondose im Haus/Wohnung.
An Nst 2 und 4 hast du ja was angesteckt. Somit könnte Nst 1 und/oder 3 noch weiter verkabelt sein. Dort wo die Adern aufgelegt sind (Eumex), sollte an der Klemmung auch Nst 1,2,3 oder 4 stehen.

Oh oh... Ich habe da schon so eine Theorie...
vom Hausverzweiger (Post-Kästchen an der Hauswand) führen eigentlich zwei Kabel ins Haus, für zwei der selben Familie gehörenden Wohnungen. Die zweite davon hat man nachträglich (samt Leitung) gebaut.
Das erklärt auch, wieso der Besitzer felsenfest behauptet, nur einen einzigen Vertrag trotz zweier Leitungen zu haben: Vermutlich führt die Leitung der neuen Wohnung zur Anlage auf den Fotos und von dort legt die Telefonanlage einen Ausgang über ein freies Paar zurück zum Hausverzweiger, von dort auf das ursprüngliche, ältere Kabel und rauf in die erste Wohnung (wo es nur ein normales Telefon gibt)...

Würde bedeuten, dass wir beim Umstellen doch Wohnung-Nr.1 berücksichtigen müssten. Vielleicht töten wir die alte Leitung am besten und stellen ein DECT-Telefon hoch.

@raekaos: Das klingt bei Dir also genau so abenteuerlich. Wenn Ich jemals ein Haus baue wird da alles mit Leerrohren und Infrastruktur zugekleistert, damit so ein Unsinn nicht passiert... ^^

Anbei:
Ist denn ein ISDN-Telefonat leitungsvermittelnd? Die Sprache wird ja digitalisiert, aber dennoch über eine eigene feste Leitung / Frequenz zur Gegenstelle übertragen und wieder analogisiert, korrekt? Das wäre ja der entscheidende Unterschied zum ebenfalls digitalen VoIP.
Faxgeräte funktionieren an ISDN demnach nur, wenn sie bereits digital kommunizieren, da ein rein analoges Signal vermutlich durch die ungenügende 8kHz-Abtastung ebenso beschnitten würden wie ein VoIP-Fax...
 
Stannis schrieb:
Ist denn ein ISDN-Telefonat leitungsvermittelnd?

Kommt darauf an wie "Leitung" definiert ist. Physikalisch wurden beim Basisanschluß zwei B-Kanäle plus ein D-Kanal auf eine Doppelader geschaltet.

Die Sprache wird ja digitalisiert, aber dennoch über eine eigene feste Leitung / Frequenz zur Gegenstelle übertragen

Ein fester Kanal, keine feste Leitung und keine feste Frequenz.

Das wäre ja der entscheidende Unterschied zum ebenfalls digitalen VoIP.

Die Daten wurden/werden für den Transport in die Ferne (übers Ortsnetz hinaus) in Systemen höherer Bitrate zusammengepackt. Der wesentliche Unterschied ist das Protokoll, hier SDH oder ATM, dort IP. Der wesentliche Unterschied ist in meinen Augen der Aufwand der damals noch betrieben wurde um wirklich jede Bitkombination der Signalisierung und jede daraus folgende zulässige Reaktion zu beschreiben.

Faxgeräte funktionieren an ISDN demnach nur, wenn sie bereits digital kommunizieren, da ein rein analoges Signal vermutlich durch die ungenügende 8kHz-Abtastung ebenso beschnitten würden wie ein VoIP-Fax...

Komplett falsch. Dem Faxgerät ist es egal ob seine Sprachsignale in der Vermittlungsstelle (wie beim analogen Anschluß), in der Vermittlungsstelle (wie bei der POTS-Karte für AllIP-Vermittlungsstellen), im A/B-Wandler einer ISDN-Telefonanlage oder im gleichen A/B-Wandler der gleichen Telefonanlage am AllIP-Anschluß gewandelt wird. Die Parameter der Wandlung (8000 Abtastungen pro Sekunde, G.711 oder besser als Codec) sind entscheidend, ebenso die Güte des Übertragungskanals in Bezug auf Latenz, Aussetzer und Codewandlung. Ich betreibe selbst ein Fax an der Fritzbox, völlig ohne Probleme.
Das Problem sind hier m.E. meist die Protokolle und der Zwang zu Billig Billig. So einen Scheiß wie ein Cisco-IP-Telefon hätten wir früher dem Verkäufer dahin gesteckt wo die Sonne nicht hinscheint.
 
Kenneth Coldy schrieb:
Ein fester Kanal, keine feste Leitung und keine feste Frequenz.

Das ist doch der entscheidende Punkt, oder nicht? Es wurde ein fester Kanal geschaltet, der mir für das Gespräch exklusiv zur Verfügung stand - wie mir der Handymast heute auch einen zuweist. Bei IP-Telefonie hingegen sind alle Pakete gleichberechtigt, was bei starker Auslastung zur Verbindungsstörung führen kann. Wie das Telefonieren via whatsApp vs normales Telefonieren.
Wobei Ich nicht ganz verstehe, warum die Provider die Möglichkeiten des IP nicht nutzen, zumindest Telefonpakete zu priorisieren.

Ich habe das Fax als anfällig gegenüber paketvermittelnden Verbindungen erlebt, bei uns läuft's nicht. Wenn meine Theorie stimmt, dass ISDN und Analog eine direkte Verbindung mit weitgehend konstanten Verbindungseigenschaften bereitstellten.

Der wesentliche Unterschied ist in meinen Augen der Aufwand der damals noch betrieben wurde um wirklich jede Bitkombination der Signalisierung und jede daraus folgende zulässige Reaktion zu beschreiben.

Du sprichst vom Demultiplexen?

G.711 oder besser als Codec

G.711 ist doch ein Codec?

Bei mir lief das Fax leider nicht an der FB, wobei der Provider auch kein T.38 unterstützt. So oder so gebührt den Jungs von AVM Respekt dafür, was das Gerät alles kann. Wenn eine Fax-Übertragung erkannt wird erzwingt die FB einen nicht komprimierenden Codec und schaltet automatisch die digitale Signalverarbeitung ab.
 
Stannis schrieb:
Das ist doch der entscheidende Punkt, oder nicht? Es wurde ein fester Kanal geschaltet, der mir für das Gespräch exklusiv zur Verfügung stand - wie mir der Handymast heute auch einen zuweist. Bei IP-Telefonie hingegen sind alle Pakete gleichberechtigt

Nein, sind sie eben nicht "bei IP". Dafür gibt es Quality of Services. Gleichberechtigtes IP hast Du wenn Du Skype oder WhatsApp zum Telefonieren verwendest. Entsprechend ist die Qualität - völlig unvorhersehbar.
Bei VoIP eines Providers hast Du im Router eine Priorisierung der VoIP-Pakete, Du hast im Switch eine Ausleitung der VoIP-Pakete nach oben und eine Priorisierung nach unten, Du hast eigene virtuelle Festverbindungen die nur VoIP aufnehmen und dafür feste Bitraten reservieren.

VoIP ist kein Hexenwerk. Das Problem ist die Qualität der Standards und insbesondere die Qualität der Implementierungen zusammen mit einem völlig überhasteten Wechsel bei dem dann auch DSL-Leitungen mit grenzwertiger Stabilität für den Transport herhalten sollen. Mit einer schlechten Leitung hast Du aber auch analog und mit ISDN keinen Spaß gehabt, auch da ist die Verbindung gestört worden bis hin zur Unterbrechung.

Wobei Ich nicht ganz verstehe, warum die Provider die Möglichkeiten des IP nicht nutzen, zumindest Telefonpakete zu priorisieren.

Sie tun genau das.

Du sprichst vom Demultiplexen?

Nein, ich rede von Signalisierung. Schon beim ISDN, das ja aus heutiger Sicht wie ein Kindergarten vorkommen mag wenn man es nicht besser weiß, war die Referenzimplementierung ein heftiges Problem. Welcher Zustand ergibt sich wenn der Tln A auflegt während B den Rufton signalisiert bekommt. Welcher Zustand ergibt sich wenn A auflegt nachdem B abgehoben hat. Welcher Zustand ergibt sich wenn die Nachricht das B abgehoben hat gerade in dem Augenblick bei A eingeht in dem A die Nachricht das A aufgelegt hat an B gesendet, aber noch nicht die Bestätigung über den Erhalt dieser Nachricht erhalten hat.

Das sind Bitpopeleien mit StateMaschines. Es gab eine Referenzimplementierung als StateMaschine gegen die jede weitere Implemtierung des Protokolls geprüft wurde. Und zwar bis auf einzelne Takte runter. Der Aufwand war exorbitant, das Ergebnis aber auch ein ISDN bei dem man als Kunde von den Problemen unbehelligt blieb.

Heute dagegen wird dem Anschein nach nur noch geschaut ob Wählen-Sprechen-Auflegen so einigermaßen funktioniert und dann das Produkt rausgehauen. Probleme werden dann später per Update gelöst....oder auch nicht.

G.711 ist doch ein Codec?

Ja, das ist der Codec mit dem von Anbeginn der Digitalisierung an gearbeitet wurde. Nichtlineare Kennlinie, 7 oder 8 Bit bei 8 KHz.

Bei mir lief das Fax leider nicht an der FB, wobei der Provider auch kein T.38 unterstützt. So oder so gebührt den Jungs von AVM Respekt dafür, was das Gerät alles kann. Wenn eine Fax-Übertragung erkannt wird erzwingt die FB einen nicht komprimierenden Codec und schaltet automatisch die digitale Signalverarbeitung ab.

Das ist genau die Kombination die bei mir funktioniert. Welcher Provider? Wann war das?
 
Kenneth Coldy schrieb:
Das ist genau die Kombination die bei mir funktioniert. Welcher Provider? Wann war das?

Das war Vodafone in der Pampa mit 6-7 MBit/s. War auch ein recht langes Telefonkabel bis hin zum Fax; am alten Wohnort ging es damals bei 1&1 noch ziemlich gut.
In ein paar Wochen baut die Telekom hier ihr Netz aus, dann können wir auf 50 MBit hochrüsten. Vielleicht werden dann auch die Dienste neben dem Internet besser.

Nein, sind sie eben nicht "bei IP". Dafür gibt es Quality of Services. Gleichberechtigtes IP hast Du wenn Du Skype oder WhatsApp zum Telefonieren verwendest.

Wir missverstehen uns vielleicht gerade ein klein wenig ;)
Ganz früher wurde beim Telefonieren elektronisch eine Leitung durchgeschalten. Über größere Distanzen wurde das Signal hochverstärkt.
Vor (oder während?) des ISDN-Ausbaus hat man begonnen, die großen Fernmeldekabel im Land aus Kapazitätsgründen zu digitalisieren, d.h. Glasfasern zu verlegen. Seit diesem Zeitpunkt gibt es rein analoge Telefonie sowieso nicht mehr, analoge Anschlüsse werden faktisch emuliert.

Die entscheidende Frage beim VoIP wäre jetzt, ob auf den höheren Netzebenen - was der Router am Anschluss priorisiert oder nicht ist im Glasfasernetz ja bedeutungslos - noch klassische Kanäle geschaltet werden können bzw. IP-Pakete priorisiert werden. Wenn keine klassische Leitung mehr geschaltet wird, können Telefoniepakete ja auch über die USA und sonst wohin fließen.
Ich meine mich eben zu erinnern, dass das IP Priorisierung zwar vorsieht, das aber nicht eingesetzt wird, auch für VoIP nicht. Das Thema war ja neulich mit dem Stichwort Netzneutralität wieder in der Diskussion.
 
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