Was ist uns unsere Gesundheit wert und was unsere Freiheit?

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Khaotik schrieb:
In dem Zuge kann man dann auch nicht verlangen, dass man seine Einkäufe täglich macht um sie transportieren zu können. Manche haben nur für einen wöchentlichen Einkauf Zeit
Die Zeit hat jeder. I.d.r. nur eine Willensfrage, ob man die dafür aufwenden möchte.
Ansonsten könnte man auch Leitungswasser trinken oder einen Fahrradanhänger nutzen.
 
Das ist so lustig wie alle hier nur noch davon sprechen ob etwas ein "Gewinn" ist oder ob eine "Rechnung aufgeht" oder ob sich "etwas lohnt".
Der Kapitalismus hat es geschafft dass alle nurnoch versuchen alles in Geld umzurechnen, was völlig absurd ist wenn es um Sachen wie Freiheit, Glück, Zufriedenheit, Unbeschwertheit, Seelenfrieden, Zustand der Gesellschaft etc. geht.
Bis vor ungefähr 200 Jahren hat das niemand gemacht, da ging es darum ein gottgefälliges Leben zu führen, einen guten Ruf zu haben, angesehen zu sein, bestimmte Fertigkeiten zu haben usw.
Heute wird alles nurnoch versucht in Geld umzurechnen, doch obwohl das bei vielen Sachen möglich ist, ist es nicht immer sinnvoll und bei manchen Dingen schlichtweg unmöglich oder sogar schädlich.
Diese kapitalistische Denkweise die sich in die Köpfe der Menschen eingebrannt hat bedarf dringend einer Überarbeitung, denn es gibt Dinge die sind unglaublich wertvoll und lassen sich nicht mit Geld kaufen, z.B. wenn ein Baby einen das erste mal anlächelt, man sich verliebt, ein wunderschöner Sonnenuntergang am Strand etc.
Und langfristig betrachtet zerstört diese Fixierung aufs Geld unsere Gesellschaft, da es dazu führt, dass jeder sich ständig fragt: "Kann ich für den Aufwand den ich betrieben habe vielleicht etwas noch besseres bekommen?"

Mit der heutigen Denkweise hätte es z.B. die Musik von Johann Sebastian Bach nicht gegeben und die ganzen Rennaissancekünstler hätten sich vermutlich gefragt "lässt sich das Kunstwerk teuer verkaufen?" und im Falle eines "Nein" gäbs dann so Sachen wie Michelangelos David oder DaVincis MonaLisa nicht.
 
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Ach Mensch, ich dachte hier wirds philosophisch aber es bleibt eine sehr oberflächliche Kapitalismuskritik. Schade!
Vereinfacht strebt der eingebildete "Freidenker" nach Befriedigung seines obersten Bedürfnisses, der Selbstverwirklichung; hedonistisch, egozentriert, unsolidarisch. Die eigene Freiheit ist ihm wertvoller, als die Freiheit der Anderen.
Gäbe es nur Freidenker, gäb es keine "Freidenker".

Schönes Wochenende.
 
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@D0m1n4t0r deine genannten beispiele sind oft auftragsarbeiten, für die der künstler bezahlt wurde. Viele musiker dieser zeit waren zum beispiel hofkomponisten. Oder sie hatten förderer, die sie finanzierten. Das ist zwar kein konkretes bezahlen eines werkes aber immer noch das gesamte scahffen des künstler. Also marktwirtschaftlich ging es damals genauso zu. Du gehst es nur falsch an. Der künstler hat nicht was gescahffen und dann versucht es zu verkaufen, sondern er wurde beauftragt ein werk zu schaffen.
 
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e-ding schrieb:
ich dachte hier wirds philosophisch aber es bleibt eine sehr oberflächliche Kapitalismuskritik
Dann sieh es als deine Chance, zu philosophieren.

Das Thema bietet in beide Richtungen mehr als genug Potenzial.

Sobald ein gewisses Maß an Sicherheit ( damit ist dann alles gemeint, von Schutz vor Elementen, über finanzielle Absicherung bis hin zu Übergriffe Dritter) steigt meiner Meinung nach der Wunsch nach Selbstverwirklichung, bis ersteres wieder die Überhand bekommt.
 
Das sind einige seltsame Beispiele für vorgeschlagene Gesundheits-Maßnahmen im Startpost. Gibts dafür irgendeine (wissenschaftlich) Grundlage oder entspringen die deiner Vorstellung @j-d-s, das wirkt insgesamt ziemlich willkürlich gewählt?
Substanzmissbrauch, zu dem ich auch Alkohol und Nikotin zähle, wird es immer geben egal wie regulierend hier eingegriffen werden sollte. Der Konsum allein ist kein Problem insofern (selbst-)verantwortlich konsumiert wird.
Homeoffice? Eine Verlagerung findet doch schon statt nachdem Pandemie-bedingt den AG aufgefallen ist das dadurch Kosten gesenkt werden können. Klar, es holpert noch etwas, ich sehe nicht warum hier der Staat regulieren sollte.
Warme Kleidung im Winter ziehen wohl die meisten selbstverständlich an. Niemand ist gern krank.

Es gibt jetzt schon viele Menschen (ohne Auto) die täglich freiwillig mehr als 5km Fahrrad fahren. Wäre die Infrastruktur besser wären es sicher noch einige mehr. Die Radläden sind/waren im Moment besser besucht als jemals zuvor. Da „Fahrrad“ zu meinen Lieblingsthemen gehört (...) für regelmäßig schwere Lasten gibts Lastenräder, Getränkekisten können geliefert werden, wer in der Stadt wohnt kann relativ leicht ohne Auto auskommen – für unsportliche, körperlich eingeschränkte und auf mehr Komfort bedachte Menschen gibts Elektro-Räder. Auf der Arbeit/beim Kunden muss jedenfalls niemand verschwitzt ankommen.
Im ländlichen Raum ist die Situation nochmal anders zu bewerten, ich glaube gänzlich unmöglich ist es nicht hier ohne Auto auszukommen.

Was ich gut fände ist die weiterführung des Gebotes zur Maskenbenutzung in z.B. Supermärkten und öffentlichem Verkehr. Inzwischen sollte sich die Mehrheit daran gewöhnt haben und die Vorteile bei Fortführung überwiegen meiner Meinung nach.

Was ich mir gut vorstellen könnte und trivial umsetzbar wäre:
  • Abgabe/Verkauf von Alkohol oder anderen Drogen erst ab 21, andere Länder zeigen das es geht.
  • Legalisierung von jetzt illegalen Drogen, den Verkauf könnten Apotheken übernehmen. Vorteile wären; höhere Qualität und Sicherheit für Konsumenten, Schaffung von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen, Kriminalitätsabbau
  • höhere Bezuschussung von gesundheitsfördernden oder erhaltenden Maßnahmen die Bürger selbst bestimmen (Abwrackprämie Rad, etc.)
  • Suchtprävention schon in Schulen (findet sowas statt?)
  • (...)

Anders als Verbote finde ich Gebote besser.
Ob der Kapitalismus das große Problem ist wage ich zu bezweifeln, den gabs schon als nur Naturalien getauscht worden, irgendwer hat sich sicher auch „damals“ auf Kosten von Anderen zum eigenen Vorteil bereichert. Ob das nun Muscheln oder jetzt Aktien sind macht für mich keinen Unterschied.
 
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SE. schrieb:
Suchtprävention schon in Schulen (findet sowas statt?)
Stattfinden schon ... aber mMn oft eher halbherzig und mit einem klaren Tenor ... "legal = OK (aber man muss halt bisschen aufpassen)" ... "illegal = nicht OK ... einfach die Finger davon lassen".

Bei mir ist es schon sehr lange her, und damals waren die 1960er und 70er noch nicht lange her, also legte man darauf ein gewisses Augenmerk ... aber ganz ehrlich ... als ich die Schule verließ, hatte ich 0 Ahnung davon, was "Drogen" wirklich sind, was dei tatsächlich machen und wie leicht man in diesen Sumpf abgleiten kann.
Die Aufklärung war einfach scheiße ... im Prinzip nichts anderes, als Propaganda mit dem Ziel, den Leuten so viel Angst vor allem anderen zu machen, dass sie doch lieber bei den Volksdrogen bleiben, und erst garnicht nach Alternativen Ausschau halten.

Mancher mag das für richtig halten, aber wenn man berücksichtigt, dass Jugendliche grundsätzlich rebellisch sind, also der Obrigkeit (egal ob Staat oder Eltern) nicht so ganz über den Weg trauen und ihre Grenzen austesten wollen (es ist mMn mehr ein müssen, aber darüber kann man sich trefflich streiten), dann kann man Suchtprävention eigentlich garnicht falscher aufziehen.
Das eine oder andere habe ich nur deswegen ausprobiert, WEIL ich im Bezug auf andere Substanzen in meiner "Aufklärung" dreist belogen wurde ... ich dachte mir eben, dass ich es wohl selbst ausprobieren muss, wenn die offizielle Aufklärung eben lügt (und z.B.Alkohol verharmlost während Canabis verteufelt wurde).

Ich weiß nicht, ob das heute noch genauso ist, aber auf eine Drogen-Aufklärung wie in den 1980ern sollte man mMn eher verzichten.
 
SE. schrieb:
das wirkt insgesamt ziemlich willkürlich gewählt?
Das ist es auch, es geht ausschließlich um Whataboutismus in diesem Thread. Daher tummelt sich der TE inzwischen auch wieder lieber im allgeminen Coronathread als hier mitzuwirken, wo er nirgends auf irgendeinen Kritikpunkt mehr eingeht. Stattdessen fängt er im Coronathread wieder mit FFP3 Masken an, ein Thema, was bereits zig mal diskutiert und erklärt wurde.
 
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SE. schrieb:
den Verkauf könnten Apotheken übernehmen.
Eine solche Idee gab es schon mal (Ein Parteitag von "die Linke" hatte das 2011 mal beschlossen) ... und der Apothekerverband quittierte das mit "Wir sind doch keine Drogenhändler".
Insgesamt stieß die Partei mit dem Vorstoß auf wenig Zustimmung.

Ich fand die Reaktion des Apothekerverbandes damals durchaus humorig.
 
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DerOlf schrieb:
Stattfinden schon ...
Ich hab leider keinen Kontakt zu Jugendlichen in der relevanten Altersgruppe und bin da wirklich uninformiert. Mein Umfeld und auch Lehrer war(en) teilweise progressiv und haben uns schon gut aufgeklärt, zumindest was „normale“ Substanzen anging; also Alkohol, Nikotin und Cannabis. Es gab sogar aufsuchende Sozialarbeit vor Party-Locations inklusive Test-Stationen (Reinheit, etc.) für vorbei oder mitgebrachte Substanzen. Es ist möglich das das Zufall war oder da gerade Versuche/Projekte durchgeführt wurden, inwiefern es das so in der Form heute noch gibt, keine Ahnung.
In B sehe ich regelmäßig Busse für Konsumenten die (Heroin-)Konsum unter kontrollierten, sauberen Bedingungen ermöglichen. Welche Initiativen sich dort engagieren weiß ich nicht genau, ich glaube die Kommune ist mit involviert.

Das Zeug was „heutzutage“ so konsumiert wird würde ich eher im Baumarkt als in der Apotheke vermuten, allerdings hab ich da vielleicht auch einen Bias durch die Arbeit meiner Freundin.
DerOlf schrieb:
Na dann wird halt in Drogerien verkauft, ist ja auch egal, irgendwer wird sich schon finden ^^
Mustis schrieb:
Das ist es auch, es geht ausschließlich um Whataboutismus in diesem Thread.
Ich hab das nicht so verfolgt, andererseits können andere ja trotzdem zum Thema hier diskutieren. Vielleicht meldet sich der TE ja auch nochmal.
 
j-d-s schrieb:
Nachdem gegenwärtig umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Menschen in Kraft sind, die gleichzeitig aber auch die Freiheit einschränken, halte ich es für sinnvoll, diese Abwägung zu diskutieren.


Ebenso gilt, dass Deutschland eine freiheitlich-demokratische Grundordnung hat, sodass umfangreiche Bevormundung, auch zum eigenen Besten der Menschen, nicht wirklich vorgesehen ist.
Der Grundsatz der Eigenverantwortung hat daher - auch grundgesetzlich - hohen Stellenwert.

Freiheit, setzt Verantwortung voraus... jedenfalls in einer Gesellschaft / Gemeinschaft
Wir haben einen Teil unserer Freiheit aufgegeben und dem Staat übertragen. Wir dürfen nicht mehr einfach so jemandem den Kopf abreißen und ins Jenseits befördern, wir dürfen nicht mehr bauen wo es uns gerade beliebt oder einfach so Land- bzw. Jadggebiete in Beschlag nehmen... Wir haben einen Teil unserer Freiheit einem Regelwerk an Gesetzten, Weisungen, Erlasse etc. untergeordnet damit wir in einer Gesellschaft mit Regeln leben können. Diese Regeln sollten uns Verlässlichkeit und Berechenbarkeit bieten

Und trotzdem scheint es einen großen Teil zu geben die tatsächlich glauben, sie hätten die Freiheit selbst darüber entscheiden zu dürfen, ob sie sich an diese Regeln halten oder nicht.. Beispiel Stassenverkehr... Ob nun Geschwindigkeitsübertretungen, Auf Rettungseinfahrten parken, drängeln, oder noch schnell bei Rot über die Ampel.... Auch die Coronabeschränkungen.... Da stehen Mitarbeiter am Eingang einer Shopping Mall, weißen Leute darauf hin die Maske aufzusetzen (was zum einen mittlerweile bekannt sein dürfte und zum anderen auch Fett an der Eingangstüre steht) machen es dann, und 10 Meter weiter nehmen sie die Maske wieder ab. Die Menschen haben da genau nur 2 Rechte.... sich entweder an die Beschränkung und die Hausordnung zu halten, oder aber das Recht der Shopping Mall fern zu bleiben wenn sie sich nicht daran halten möchten.

So langsam verstehe ich da weder Staat noch Gesellschaft. Vernunft scheint einem großen Teil der Bevölkerung nur durch unvernüftig hohe und völlig übertriebene Strafen beizubringen zu sein.
Besoffen Auto fahren = 3 Jahre Knast ohne Bewährung
Müll illegal Entsorgen = 5 Jahre Knast ohne Bewährung
Falsches Parken = Einkommensabhängig so das es selbst einem Millionär so richtig weh tut
McDonalds Tüte aus dem Autofenster werfen = 10.000 Euro Bußgeld

Anscheinend lernen es die Leute einfach nicht anders....
Freiheit will jeder haben, aber die Verantwortung möchten dafür auch nur die wenigsten übernehmen.

Intelligenz, Verstand und Vernunft sind 3 Attribute die der Mensch nur zu gerne für sich attestiert.
Aber wann treffen sie denn wo zu?
 
Das stimmt zwar alles, aber die Leitlinie war einmal "soviel Freiheit wie möglich" und unsere Gesellschaft entfernt sich immer mehr davon und marschiert Richtung Kommunismus oder Faschismus

Ich würde es aber gar nicht an Corona Massnahmen festmachen wollen
 
azweik schrieb:
und marschiert Richtung Kommunismus oder Faschismus
Ich tendiere ja eher dazu, das ein eher kleiner Teil der Bevölkerung einfach immer weiter in Richtung maßlosen, haltlosen Übertreibungen marschiert bzw. an Wahnvorstellungen leidet. Vll ist es auch die totale Unkenntnis über die Dinge, mit denen unser Staat/unsere Gesellschaft gegenübergestellt wird, die zu diesen unsäglich blödsinnigen Vergleichen führt.
 
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azweik schrieb:
aber die Leitlinie war einmal "soviel Freiheit wie möglich" und unsere Gesellschaft entfernt sich immer mehr davon
Es wird doch nur noch über Freiheit und Rechte geredet!
Wer redet denn noch von Pflichten?
Noch nie hatten wir so viele Freiheiten und Rechte wie heute.... (die Steinzeit etc mal ausgenommen)

azweik schrieb:
Ich würde es aber gar nicht an Corona Massnahmen festmachen wollen
Persönlich mache ich das an jeder Kleinigkeit fest (angefangen).
Ich kann hinschauen wohin ich will... mittlerweile hält man sich selbst ja schon für blöde, wenn man sich noch an gewisse "Bürgerpflichten" hält.
 
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ohne jetzt jeden einzelnen post gelesen zu haben, aber im eröffnungspost ist ja schon eine prämisse falsch: die eigene gesundheitsgefährdung durch z. b. exzessiven alkoholkonsum unterliegt der freiheit der selbstbestimmung. corona oder eben auch passiv-rauchen hingegen gefährdet andere menschen. und zum schutz anderer sind hier einschränkungen nicht nur möglich sondern vom grundgesetz her dringend geboten. der staat muss das recht auf körperliche unversehrtheit schützen. dir selbst steht es frei dich mit corona zu infizieren, aber dann musst du isoliert leben, damit du nicht andere gefährdest, die das nicht wollen. denn du darfst nicht die rechte und freiheiten anderer menschen beschneiden! das ist der entscheidende punkt. niemand will dir deine persönlichen freiheiten nehmen, es müssen aber die rechte und freiheiten deiner mitmenschen geschützt werden.

davon ab sind die einschränkungen, die wir in deutschland wegen corona haben wirklich lächerlich. ich verstehe das ganze gejammer nicht. klar vermisse ich auch einige massenveranstaltungen, aber wenn die nicht stattfinden, finden die eben nicht statt. das ist keine beschneidung von rechten. wenn konzerte wegen unwetter abgesagt werden, ist das ja schließlich auch keine beschneidung von rechten.
 
Lübke schrieb:
wenn konzerte wegen unwetter abgesagt werden, ist das ja schließlich auch keine beschneidung von rechten.
Ich glaube, entscheidend ist hier die Frage, bei wem man sich mit welchen Erfolgsaussichten beschweren kann.
Beim Wetter kann man sich beschweren, wie man möchte ... die Erfolgsaussichten sind nicht existent.

Bei Einschränkungen, die ein Staat und seine Organe beschließen, sind die Erfolgschancen einfach um ein vielfaches höher ... aber da geht es dann um Mehrheiten. je mehr Menschen etwas ablehnen (und diese Ablehnung auch ausdrücken) desto eher könnte eine nur an der Macht interessierte Regierung einknicken.

Lübke schrieb:
ohne jetzt jeden einzelnen post gelesen zu haben, aber im eröffnungspost ist ja schon eine prämisse falsch: die eigene gesundheitsgefährdung durch z. b. exzessiven alkoholkonsum unterliegt der freiheit der selbstbestimmung.
Ja, und nein ... Wer besoffen Autofährt gefährdet nicht nur seine eigene Gesundheit. und auch bei einigen anderen Anlässen sind Betrunkene eher eine gefahr ... und zwar nicht nur für sich selbst.
Wenn ich nicht wüsste, dass die negativfolgen von Verboten gerade bei Drogen weitaus größer sind, als die Schäden durch die Drogen selbst, dann könnte ich sogar für ein Verbot (von Alkohol) plädieren.
Leider kann man sich bei der deutschen Suffnasengesellschaft drauf verlassen, dass der Schwarzmarkt für Alkohol eventuell sogar NOCH schneller floriert, als der damals in den USA.

Die reglementierte Abgabe von Alkohol vermeidet die Schäden, mit denen die harte Drogenszene seit Jahrzehnten zu kämpfen hat ... Stigmatisierung und soziale Isolation, Beschaffungskriminalität und organisiertes Verbrechen. Alles negative Folgen, die die Drogen ohne die Verbote einfach nicht hätten, und die Alkohol sicherlich auch hätte, wenn er Verboten wäre.

Und natürlich ist es eine Einschränkung meiner Freiheit, wenn ich an vielen Feier-Locations nicht entspannt feiern kann, weil ich jederzeit Angst haben MUSS, dass ein Besoffener eskaliert. Ich habe einfach keine Lust auf diese Art von Stress ... egal, ob ich selbst involviert bin.
Ich finde Besoffene in den meisten Fällen nur affig, denn die zeigen im Grunde nur, dass man auch Drogen nehmen kann, ohne Spass zu haben (oder dass es verdammt bescheidene Vorstellungen von Spass gibt).

Ich lehne ein Alkoholverbot ausschließlich wegen der oben genannten Negativfolgen ab ... ansonsten fände ich das einen vernünftigen Schritt ... auch wenn ich dann ja mit den entzügigen Alkis da draußen zu tun hätte.
 
DerOlf schrieb:
Ich glaube, entscheidend ist hier die Frage, bei wem man sich mit welchen Erfolgsaussichten beschweren kann.
Beim Wetter kann man sich beschweren, wie man möchte ... die Erfolgsaussichten sind nicht existent.
und wem willst du die schuld an corona geben? ich denke da ist das gleiche. für die ursachen kann keiner was. du könntest auch bei unwetter die veranstaltung durchziehen, wenn du nichts auf die gesundheit oder das leben der veranstaltungsbesucher gibst. ähnlich ist es bei corona auch.
DerOlf schrieb:
Ja, und nein ... Wer besoffen Autofährt gefährdet nicht nur seine eigene Gesundheit. und auch bei einigen anderen Anlässen sind Betrunkene eher eine gefahr ... und zwar nicht nur für sich selbst.
aber genau das ist ja wieder verboten. aus genau dem grund darfst du ja nicht unter alkoholeinfluss autofahren, obwohl sowohl sich zu besaufen als auch auto zu fahren für sich genommen erlaubt sind. auch betrunken als beifahrer ist überhaupt kein problem. nur sobald du das wohl anderer gefährdest (in diesem beispiel durch das führen des kfz unter alkoholeinfluss) muss der staat eben eingreifen.
 
Lübke schrieb:
und wem willst du die schuld an corona geben?
Seit wann braucht ein wütender Mob Logik?

Beim Wetter kann ich ebenfalls niemandem die Schuld geben ... und trotzdem schimpfe ich regelmäßig drüber.
Der Unterschied ist, dass sich das Wetter deswegen nicht ändern wird ... bei der Politik sieht es doch etwas anders aus. Wenn genügend Leute sich gegen die Massnahmen wenden, dann werden sie über kurz oder lang auch wider jede Vernunft fallen ... einfach um den Frieden zu wahren.

Ganz davon abgesehen demonstrieren die Leute ja nicht gegen "Corona", sondern gegen die Massnahmen. Gegen eine Krankheit zu demonstreren ist sogar vielen von denen zu doof.
Und bei den Massnahmen gibt es nunmal Menschen, die für diese verantwortlich sind ... denen kann man die Schuld geben (z.B. die Schuld an den noch immer recht niedrigen Fallzahlen in Deutschland ... oder eben die Schuld an der Atemnot unter der unsachgemäß getragenen Gesichtsmaske oder an der Isolation - ich spüre die kaum, aber ich bin ja auch nicht das Maß).
 
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DerOlf schrieb:
... bei der Politik sieht es doch etwas anders aus. Wenn genügend Leute sich gegen die Massnahmen wenden, dann werden sie über kurz oder lang auch wider jede Vernunft fallen ... einfach um den Frieden zu wahren.

Nein; nicht nur um den Frieden zu wahren, sondern um wiedergewählt zu werden und sich damit seine Pfründe für die Zukunft zu sichern. Und sei es darum, sich auf seinen zukünftigen ertragreichen Sitz in irgendwelchen Aufsichtsräten oder Beraterfirmen vorzubereiten. Nach der "Wende" gab es in Ostdeutschland die sogenannten "Wendehälse", ein Großteil der heutigen Politiker sind viel schlimmere Opportunisten.

https://www.wissen.de/fremdwort/opportunismus

"Wessen Brot ich ess, des(sen) Lied ich sing."

https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~Wes+Brot+ich+ess,+des+Lied+ich+sing&suchspalte[]=rart_ou

Insgesamt aber:
Es wäre schön , wenn jedermann gesund seine Freiheit genießen könnte. Nur schließt manchmal das Eine das Andere aus. In einer Intensivstation ist man in seiner Freiheit massiv eingeschränkt, die man leider erst wiedererlangt, wenn man sie entweder gesund wieder verlässt; oder niemals, weil man dann "in einer Urne gefangen" ist.
 
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Wie hier insbesondere bereits von @Pandora und @Mustis erkannt wurde, übersehen der Eingangspost und verschiedene Antworten etwas ganz Entscheidendes:

Es gibt nicht einfach "die Freiheit". Die verschiedenen Freiheiten eines Individuums stehen in sehr vielen Fällen im Konflikt mit den Freiheiten anderer Individuen.

Das gilt selbstverständlich auch, wenn irgend ein (vielleicht unwissentlich) Corona-Infizierter sich die Freiheit herausnimmt, durch den Verzicht auf geeignete Schutzmassnahmen seine Viren an andere Menschen (vielleicht Risikopatienten) weiterzuverbreiten. Die anderen die dadurch infiziert werden, werden dann nämlich in ihren Freiheiten sehr direkt eingeschränkt: Sei es weil sie in Quarantäne müssen, ins Krankenhaus oder sogar in die Leichenhalle.


Wenn also einer kommt und sagt: "Ich bin gegen diese und jene Massnahme (z.B. Masken), weil wir sind schliesslich ein freies Volk!" dann meint er damit nicht die Freiheit aller. Er meint einzig und alleine seine Freiheit, während er sich ganz offenkundig keinen Deut um die Freiheit von irgend jemand anderem schert. Mehr noch: Er schert sich nicht nur nicht um die Freiheiten anderer, er nimmt sogar in Kauf, diese Freiheit massenhaft und in massiver Weise einzuschränken.
Somit kommen wir zur paradoxen Situation, dass jene welche am lautesten Freiheit schreien und sich als Liberale bezeichnen in der Regel die Anti-Liberalsten Subjekte der Gesellschaft sind.

Es geht hier als nicht um Gesundheit vs. Freiheit. Es geht um Freiheit vs. Freiheit. (Wie fast immer, wenn Freiheit gegen irgend etwas ausgespielt werden soll.)
 
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