Ein weiterer Unterschied zwischen Consumer -> NAS -> Datacenter ist die Rüttelresistenz im Betrieb. In NAS und Datancenter-"Gehäusen" bzw. - Schränken werden HDDs unentkoppelt verbaut. Jeder Stoß, den eine HDD ausübt, wird so an alle anderen HDDs in dem jeweiligen Gehäuse/Schrank übertragen. Was für Stöße? Na das, was auch das Rattergeräusch macht, die Bewegung des Schreib-/Lesearms. Consumer-Platten sind für wenige HDDs im gleichen Gehäuse gebaut. Wieviele steht bei denen nirgendwo in Handbüchern. Bei NAS-HDDs habe ich es schonmal vor Jahren in Handbüchern gesehen, da stand dann beispielsweise "für NAS bis 5 HDD" oder "für NAS bis 7 HDD" oder "für NAS bis 10 HDD". Bei Datacenter-HDD stehts wieder nicht im Handbuch, da ist einfach von sich aus klar, dass die das aushalten müssen, wenn ein ganzer Schrank voll damit ist. Google hat vor 15 Jahren mal groß posaunt, dass sie in ihren Datenzentren Consumer-Platten verbauen, und sich das für sie finanziell gelohnt habe - dass also der Preis soviel niedriger gewesen sei, dass das die ggf. höhere Ausfallrate oder kürzere Lebensdauer mehr als ausgeglichen habe.
Als die Gold-Serie von WD noch nicht Gold, sondern SE hieß, hatte das WD mal zur SE so ähnlich erklärt, wie ichs hier gerade beschreiben habe, weil die Gold etwas anderes als die UltraStar ist. Die jährliche Schreibrate ist etwas niedriger als bei der eigentlichen Datenzentrumsplatte UltraStar, aber die Rüttelresistenz macht sie zu einer Datenzentrumsplatte. Ich gehe mal davon aus, dass es um den statistisch sehr seltenen Fall geht, dass alle Lesearme des Datenschranks einmal gerade gleichzeitig die gleiche Bewegung machen.
Die halten aber vermutlich alle nicht so starke Stöße im Betrieb aus wie alte Notebook-HDD von anno dazumal mit G-Sensor und Havarie-Lesearm-Aus-Dem-Plattensstapel-Zieh-Mechanismus. Letztere konnten manchmal schadfrei bleiben, wenn ein Notebook, während die HDD las/schrieb, vom Küchentisch rustchte und auf die Fliesen krachte. Der Notebook-Bildschirm war dann oft kaputt, aber die HDD manchmal noch ganz. Gleiches gilt für HDD-Tragbare-Musikspieler wie etwa den ersten iPod.
Dass Datenzentrenplatten dann, wenn sie nicht 24/7 eingesetzzt werden, früher kaputt gehen - mhh., naja:
madmax2010 schrieb:
10k start / stop schaffen die in der Regel alle mindestens. Passt schon
Eben und da sehe ich bei einer Backup-Platte keine Gefahr, dass die in Jahren überschritten werden.
P.S.
Ums klar zu sagen: Wer keinen HDD-Vibe-Fixer hat
https://de.sharkoon.com/product/00029
https://www.computerbase.de/forum/attachments/pc-014-jpg.129899/ (nicht mein Bild, ich habs
von hier)
und mehr als zwei HDDs in ein Gehäuse verbaut, sollte mindestens auf NAS-Freigabe achten. Eine 24/7 Freigabe bedeutet, dass die die Garantie
nicht verlieren, wenn sie 24/7 betrieben werden. Wenn mir eine Consumer-HDD ohne diese Freigabe im ersten Monat kaputt geht und die Smart-Werte ausweisen, dass sie eine Mehrheit der Stunden dieses Monats mit Betriebsstunden gefüllt hat, kanns passieren, dass mir der Hersteller die Garantieleistung mit Verweis darauf verweigert, dass die Platte unangemessen lange Betriebszeiten ohne Pausen hatte.