Welches externe Festplattengehäuse?

violentviper

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Hallo,
ich habe eine 3,5" WD Gold Festplatte, welche ich in ein externes Festplattengehäuse verbauen möchte. Anwendungszweck ist Backup. Auf dem Markt finde ich einige Festplattengehäuse, aber viele davon wirken qualitativ minderwertig. Manche zwar teurer, aber überzeugen mich auch nicht so richtig. Anforderungen habe ich keine speziellen, ein Ein-Ausschalter wäre schön und eine externe Stromversorgung ist Pflicht.

Kurzum, habt ihr Empfehlungen für externe Festplattengehäuse, die nicht schon beim ersten Gebrauch kaputtgehen und die auch die Performance der WD Gold gerecht werden?
 
es gibt viele marken die ein paar produkte von deutlich weniger herstellern vertreiben. Die meisten davon haben Chipsets von ASMedia oder Jmicron. Jeder davon hat pro generation 1-2 unterschiedliche chips, die wohl zusammen fast den kompletten markt bedienen

Kurz: Es ist Wumpe.

Ich habe 2 Euro Cases von Ali und 50 Euro Cases von mediamarkt. Es ist einheitsbrei und ich hatte noch keins was nicht funktioniert.
Am ehesten geht mal das Netzteil kaputt.

violentviper schrieb:
und die auch die Performance der WD Gold gerecht werden?
WD Gold sind datacenter platten die auf Dauerbetrieb ausgelegt sind. Lass die durch laufen und schalte sie nicht öfter als 1-2x am tag an und ab. Gilt bei HDDs ganz allgemein, aber die professionellen leben am längsten wenn man sie 1x an schaltet und dann einfach laufen lässt.
Besonders performant sind die im Vergleich nicht. Aktuelle HDDs sind sehr nah bei einander. Die aktuellen cases schaffen ein Vielfaches dessen, was HDDs bieten.
 
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madmax2010 schrieb:
Ich habe 2 Euro Cases von Ali und 50 Euro Cases von mediamarkt. Es ist einheitsbrei und ich hatte noch keins was funktioniert.
Du scheinst Pech zu haben. Oder meintest Du “…noch keins was nicht funktioniert…”?
 
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madmax2010 schrieb:
WD Gold sind datacenter platten die auf Dauerbetrieb ausgelegt sind. Lass die durch laufen und schalte sie nicht öfter als 1-2x am tag an und ab. Gilt bei HDDs ganz allgemein, aber die professionellen leben am längsten wenn man sie 1x an schaltet und dann einfach laufen lässt.
Danke für deine ausführliche Antwort. Dann schaue ich nach einem günstigen Modell.

Das ist allerdings ein interessanter Aspekt. Ich dachte eigentlich, dass professionelle Platten langlebiger sind und besser für lange Datenhaltung geeignet sind. Dauerhaft laufen lassen möchte ich die Platte nicht am externen Gehäuse. Außerdem widerspricht das auch den Backupprinzipien, wenn alles immer angeschlossen ist (Stromschäden, Malware etc.).

Sind hier WD Reds oder andere besser geeignet für häufiges Ein und Ausschalten?
 
Willst du ein Gehäuse nur für Backups?

Dann würde sich z. B. folgendes anbieten:
FANTEC DS-X2U3

Da kannst du die Festplatten austauschen, falls du mehrere HDDs für Backups nutzt.
 
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Wie @madmax2010 schon sagte:
madmax2010 schrieb:

Es wird nicht allzu viele Hersteller geben, welche SATA-USB-Chips herstellen. Also ist auch in jedem Gehäuse nahezu die gleiche Technik drin.

Sonst ist die Platte im Endeffekt nicht schneller oder besser als nahezu jede x-beliebige. Die SATA Schnittstelle ist der Flaschenhals.
Externe Stromversorgung: Ich kenne nix anderes...

Aber um deine Frage zu beantworten: ich fand die Fantec immer ganz gut, ist allerdings schon viele Moonde her, als ich mal ein externes Gehäuse gekauft habe.

Der Punkt mit dem Dauerbetrieb:
WD Red sind NAS-Platten, Gold Serverplatten, Blue Allgemein und Green sind die "Sparvariante", nix besonderes, funktionieren auch. Aber die sind bei uns damals vermehrt aufgefallen mit im HDD-Schrotthaufen... (Aber auch alles 10-15J her)
Anyway: RED sind genauso wie die Gold, wie @madmax2010 auch schon erwähnte, für Dauerbetrieb ausgelegt. Dann laufen die auch ohne Probleme. An/Aus bzw. Spin-Up/Down mögen die gar nicht!
Das hört man auch, wenn sie anlaufen. Die Motoren quälen sich Regelrecht...

Ich habs immer so gehandhabt:
Red und Gold: 24/7 laufen lassen.
Blue in den Everyday-Betrieb im PC mit vielen An/Aus
Und Green hab ich nur für externe genutzt, da, naja, wie gesagt, die sind uns halt in PCs negativ aufgefallen...

Gleiches gild mit den jeweiligen Derivaten der Konkurenten.
Ergänzung ()

IcyBox war auch immer gut...
 
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Ich kaufe gern einfach die wd mybook / elements.
Bei 14 und 16tb waren die letzten Jahre immer die hier verbaut:
https://www.westerndigital.com/de-d...ter-drives/ultrastar-dc-hc550-hdd?sku=0F38580
Gut und langlebig.


violentviper schrieb:
Ich dachte eigentlich, dass professionelle Platten langlebiger sind und besser für lange Datenhaltung geeignet sind.
Stimmt vor allem bei dauerbetrieb. Die laufen dann halt gern mal 10+ Jahre durch
Consumer Platten sterben je nach Serie gern mal frühe

violentviper schrieb:
Dauerhaft laufen lassen möchte ich die Platte nicht am externen Gehäuse. Außerdem widerspricht das auch den Backupprinzipien, wenn alles immer angeschlossen ist (Stromschäden, Malware etc.).
Absolut
violentviper schrieb:
Sind hier WD Reds oder andere besser geeignet für häufiges Ein und Ausschalten?
10k start / stop schaffen die in der Regel alle mindestens. Passt schon

Sowohl im Rechenzentrum und auch privat sehe ich die meisten Platten in den ersten Monaten sterben, da sie beim Transport unsanft behandelt wurden.
Daher bestell ich gern an unterschiedlichen Tagen, in unterschiedlichen Shops mit unterschiedlichen Versanddienstleistern.

Privat fürbsckups gern die billigste pro tb und dann lieber eine Platte mehr.
Da passen die externen von wd oft gut
Ergänzung ()

schneup schrieb:
Du scheinst Pech zu haben. Oder meintest Du “…noch keins was nicht funktioniert…”?
Zeit fürs Bett. Danke :)
 
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Danke für eure Aufklärung zu so später Stund. Dann hole ich mir fürs Backup noch eine weitere rezertifizierte Mybook. Die gibts günstig und haben auch ein Jahr Garantie. Ich bestelle gerne bei WD direkt, da ich mit Onlineshops schon sehr miese Verpackungserfahrungen mit HDDs gemacht habe. Stellenweise waren die HDDs schon einzeln ohne Verpackungsmaterial in einem großen Karton. Sowas schicke ich direkt wieder zurück. Bei WD wird immer ordentlich verpackt und mit UPS versendet.
Aber ja, ich sollte eigentlich eine Seagate kaufen, um hier auch Herstellervariation reinzubringen. Mit Seagate hatte ich bis dato aber keine guten Erfahrungen.
 
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violentviper schrieb:
Mit Seagate hatte ich bis dato aber keine guten Erfahrungen.
Jup, Sea-Gate geht mal, Sea-Gate mal nicht... 😉

Da hat sich aber in den letzten Jahren vielen geändert, wenn ich so Erfahrungsberichte lese/höre.
Kann aber nicht mit eigenen Erfahrungen beitragen.
Hab noch immer alte WD RED Pro im Einsatz mit 62300h auf der Uhr. Und grad mal 118 Starts...
Aber Ersatz in Form von Seagates liegt schon hier, muss nur mal mein neues NAS bauen...
Wird wohl in den winter verlagt...
 
Hi...

Tja, bei WD sind die Laufwerke der Gold-, Purple- und Red(Pro/ehem. Plus)-Serien als Dauerläufer für den Businessbereich zweckkonzipiert und basieren überwiegend auf der UltraStar-Technologie, die der Green-, Blue- und Black-Serien eher für den Alltagsbetrieb von Konsumern.
Für Backup-Zwecke empfiehlt sich m. Mg. n. durchaus die Black-Serie, allerdings sollte auch bewußt sein, dass die Datensicherungshaltbarkeit auf diesen Medien natürlich trotzdem nicht für Jahrzehnte gedacht ist - für "Langzeitarchivierung" eignen sich eher optische Medien, bspw. M-Disc.
Daneben ist halt die Frage, ob wirklich ein externes Gehäuse benötigt wird, wenn der Datenträger doch wirklich nur zum Backup-Zweck benutzt und ansonsten wahrscheinlich i-wo gut "verwahrt" wird.
Mglw. passt ja anforderungsgemäß dieses ICY-Box Gehäuse IB-377 aus Aluminium.​
 
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Ein weiterer Unterschied zwischen Consumer -> NAS -> Datacenter ist die Rüttelresistenz im Betrieb. In NAS und Datancenter-"Gehäusen" bzw. - Schränken werden HDDs unentkoppelt verbaut. Jeder Stoß, den eine HDD ausübt, wird so an alle anderen HDDs in dem jeweiligen Gehäuse/Schrank übertragen. Was für Stöße? Na das, was auch das Rattergeräusch macht, die Bewegung des Schreib-/Lesearms. Consumer-Platten sind für wenige HDDs im gleichen Gehäuse gebaut. Wieviele steht bei denen nirgendwo in Handbüchern. Bei NAS-HDDs habe ich es schonmal vor Jahren in Handbüchern gesehen, da stand dann beispielsweise "für NAS bis 5 HDD" oder "für NAS bis 7 HDD" oder "für NAS bis 10 HDD". Bei Datacenter-HDD stehts wieder nicht im Handbuch, da ist einfach von sich aus klar, dass die das aushalten müssen, wenn ein ganzer Schrank voll damit ist. Google hat vor 15 Jahren mal groß posaunt, dass sie in ihren Datenzentren Consumer-Platten verbauen, und sich das für sie finanziell gelohnt habe - dass also der Preis soviel niedriger gewesen sei, dass das die ggf. höhere Ausfallrate oder kürzere Lebensdauer mehr als ausgeglichen habe.

Als die Gold-Serie von WD noch nicht Gold, sondern SE hieß, hatte das WD mal zur SE so ähnlich erklärt, wie ichs hier gerade beschreiben habe, weil die Gold etwas anderes als die UltraStar ist. Die jährliche Schreibrate ist etwas niedriger als bei der eigentlichen Datenzentrumsplatte UltraStar, aber die Rüttelresistenz macht sie zu einer Datenzentrumsplatte. Ich gehe mal davon aus, dass es um den statistisch sehr seltenen Fall geht, dass alle Lesearme des Datenschranks einmal gerade gleichzeitig die gleiche Bewegung machen.

Die halten aber vermutlich alle nicht so starke Stöße im Betrieb aus wie alte Notebook-HDD von anno dazumal mit G-Sensor und Havarie-Lesearm-Aus-Dem-Plattensstapel-Zieh-Mechanismus. Letztere konnten manchmal schadfrei bleiben, wenn ein Notebook, während die HDD las/schrieb, vom Küchentisch rustchte und auf die Fliesen krachte. Der Notebook-Bildschirm war dann oft kaputt, aber die HDD manchmal noch ganz. Gleiches gilt für HDD-Tragbare-Musikspieler wie etwa den ersten iPod.

Dass Datenzentrenplatten dann, wenn sie nicht 24/7 eingesetzzt werden, früher kaputt gehen - mhh., naja:
madmax2010 schrieb:
10k start / stop schaffen die in der Regel alle mindestens. Passt schon
Eben und da sehe ich bei einer Backup-Platte keine Gefahr, dass die in Jahren überschritten werden.

P.S.
Ums klar zu sagen: Wer keinen HDD-Vibe-Fixer hat
https://de.sharkoon.com/product/00029
https://www.computerbase.de/forum/attachments/pc-014-jpg.129899/ (nicht mein Bild, ich habs von hier)

und mehr als zwei HDDs in ein Gehäuse verbaut, sollte mindestens auf NAS-Freigabe achten. Eine 24/7 Freigabe bedeutet, dass die die Garantie nicht verlieren, wenn sie 24/7 betrieben werden. Wenn mir eine Consumer-HDD ohne diese Freigabe im ersten Monat kaputt geht und die Smart-Werte ausweisen, dass sie eine Mehrheit der Stunden dieses Monats mit Betriebsstunden gefüllt hat, kanns passieren, dass mir der Hersteller die Garantieleistung mit Verweis darauf verweigert, dass die Platte unangemessen lange Betriebszeiten ohne Pausen hatte.
 
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Danke für deinen ausführlichen und sehr interessanten Beitrag.
MountWalker schrieb:
Ums klar zu sagen: Wer keinen HDD-Vibe-Fixer hat
Ich habe eine interne HDD als Datengrab im Rechner verbaut. Diese ist nur leicht entkoppelt über eine Art Stift, der in einem kleinen runden Gummiring gefasst ist. Die Methode mit den langen Gummibändern sieht aber Klasse aus, das muss ich mir merken.
 
Die WD SATA Platten auf Helium Basis (bis vor kurzem alle 12 TB aufwärts, inzwischen 14 TB aufwärts) basieren eh alle je TB Schiene auf derselben Hardware. Egal ob Purple, Red Pro, Gold, Ultrastar oder halt auch die White Label Platten in den externen Gehäusen. Tragen alle dieselben R/N Nummern auf dem Label (die whites teilweise die einer größeren TB Schiene wenn sie per Firmware in der Kapazität reduziert werden mussten). Die Unterschiede in den Datenblättern kommen nur durch unterschiedliche Optimierung der Firmware zustande.
Ob ständiger Start Stop Betrieb der Platte schadet ist aber eher ein Thema der Hardware Auslegung. Und die ist wie gesagt identisch....

Nur in den kleinen Kapazitäten mit Luftfüllung und weniger als 7200 RPM sieht das vermutlich anders aus...
 
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