Welthunger

Wow, langer Post :D
Ich denke nicht, das in Deutschland nur ein einziger Mensch hungern muss. Allein wenn man schon auf die Post/Klick-Relation dieses Threads guckt, sieht man doch, dass die meisten mit dem Thema Hunger wohl nichts anfangen können, weil es in Deutschland nur freiwillig geschieht. Ich denke, die Leute gehen nicht zur Tafel, damit sie überhaupt etwas bekommen, sondern weil sie damit Geld sparen, dass sie für andere Dinge ausgeben können. Schließlich träumt jeder von Luxus.
Unsere Armut in Deutschland wird meistens relativ berechnet, also wird es immer arme Menschen geben. Doch diese müssen nicht wirklich hungern.

Teure Nahrung: Lidl rechnet mit Preisschub bei Lebensmitteln schrieb:
Daher werde er bei den Vereinten Nationen sofort eine hochrangige Arbeitsgruppe einberufen, die Lösungsvorschläge ausarbeiten solle. Zuletzt hatten auch der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank vor den politischen und sozialen Gefahren des Preisanstiegs für Grundnahrungsmittel wie etwa Reis gewarnt. In mehreren Regionen Asiens und Afrikas kam es bereits zu Unruhen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,548575,00.html
 
Zuletzt bearbeitet: (Link und Zitat hinzugefügt)
Passend zum Thema läuft heute um 21 Uhr auf Arte eine Dokumentation. Es geht darum, das in den 60er-Jahren drei Dutzend Nilbarsche im Viktoriasee angesiedelt wurden. Die Raubfische, die dort eigentlich nicht heimisch sind, vermehrten sich stark und verdrängten inzwischen über 400 andere Fischsorten.

Der kostbare Fisch wird exportiert, während die Bevölkerung vor Ort hungert. Die Verkaufserlöse werden auch nicht sinnvoll genutzt.

http://www.tvspielfilm.de/programm/tagesprogramm?sendungs_id=12422109
http://de.wikipedia.org/wiki/Darwins_Alptraum
 
Und hier sagt ein bekannter Investor, dass die Preise für Lebensmittel noch zu niedrig sind, weil die Bauern ihr Angebot nicht ausweiten werden, wenn die Regierungen die Preise einfrieren. Das führt dazu, dass Restbestände abgebaut werden und eine Krise entsteht.

Das heißt wenn man pure Marktwirtschaft zulässt und die Preise dann erst richtig explodieren, dann wird es langfristig eine Lösung geben...
 
Wir leben im Überfluss es sollte eigentlich keine Hungersnot herrschen, aber die Dummheit des Menschen die Gier nach immer mehr Geld treibt den ärmeren immer weiter runter.
Und wenn es mir gut geht und ich meine Hälfte abgebe kann ich einen anderen nicht helfen.

Mit dem Ergebnis, dass auf einen Schlag die ganze Wirtschaft inländischer Lebensmittel zusammenbrechen würde. Schick mal in einen unterentwickelten Agrarstaat eine Ladung kostenloses Gemüse und lass sie wählen zwischen Einheimischen Produkten, für welche der Erzeuger Geld sehen möchte und kostenlosen Produkten aus Europa. Eine ziemliche Zwickmühle. Einerseits soll ihnen durch kostenloses Bereitstellen von Nahrungsmitteln und Kleidung geholfen werden, andererseit senkt man damit die Inländischen Nachfrage und schädigt schlussendlich den Einheimischen Produzenten/Bauern, der auf seinen Erzeugnissen sitzten bleibt. Nun könnte man behaupten, dass andere Staaten damit künstlich die Wirtschaft kleinhalten wollen und unter dem Vorwand etwas gutes zu tun, letzendlich schaden wollen. Man bedenke, was passieren würde, wenn in Afrika ein Boom, wie in China losbrechen würde, nochmehr Konsumenten, mit steigenden Ansprüchen. Es ist eigentlich ihr natürlichster Anspruch auch etwas vom westlichen Kuchen abhaben zu wollen, nur geht es eben nicht. Man Bedenke allein die Ressourcen, die von Nöten wären um jedem Afrikaner einen PKW bereitstellen zu können, ganz zu Schweigen vom Brennstoff und natürlich auch der unterschiedlichsten Nahrungsmitteln; man bedenke, was wir für eine Vielfalt haben, aus der wir wählen können ! Wobei man dies gerade am Beispiel China sehen kann und dem steigenden Verbrauch von Milcherzeugnissen. China war noch vor wenigen Jahren nur die "Werkbank Europas" und musste hinten anstehen. Was wäre da selbstverständlicher, wenn sie nun auch den gleichen Luxus haben wollen, wie wir Europäer ! China kann sich nicht selbsständig mit Lebensmittel versorgen und muss dazukaufen. Nur haben wir gar nicht die Kapazität um alle und jeden mit Milcherzeugnissen versorgen zu können.

Ein Lösungsvorschlag wäre sicherlich, wenn wir auf die Vielfalt der unterschiedlichen Lebensmittel verzichten würden und nur noch Einheimische Produkte zur Verfügung hätte. Dies bedeutet aber auch: keine Bananen, keinen Reis, keine Argentinischen Rinder. Nur deutsche Erzeugnisse. Ob dafür die Kapazitäten überhaupt da sind weiß ich selbst nicht, doch würden die wenigsten auf ihren Luxus verzichten, um den anderen überhaupt erst die Grundlagen zu sichern. In diesem Hinblick muss ich 2006 also Recht geben, nur ist es unsere Gier und man kann die Schuld nicht nur (jedoch natürlich auch mit!) den bösen Großindustriellen in die Schuhe schieben, welche nach unseren Wünschen handeln ! Er wird auch nur das tun, was ihm am meisten Profit verspricht und wenn er mehr Geld bekommt wenn er seine Mais-Erzeugnisse zu Tiernahrung verarbeitet, damit am Schluss billigstes Massenfleich für den Endverbraucher herausspringt, wird er das eben so machen. Auch wenn das heisst, dass Schlussendlich viel weniger Menschen vom Rindfleich ernährt werden können, als sie hätten vom Mais leben können. Der Kunde ist König und der Produzent macht das, was wir wollen !
 
@Odium
Ganz so falsch liegt der Mann nicht. Es gibt tatsächlich mehrere Staaten, in denen z. B. die Endverbraucherpreise für Nahrungsmittel festgeschrieben sind. Normalerweise würde eine steigende Nachfrage zunächst zu Preissteigerungen führen, um den Nachfrageüberhang abzuschwächen. Gleichzeitig würden die verbesserten Gewinnaussichten die Bauern ermutigen, ihr Angebot auszudehnen. Mittelfristig stünde der höheren Nachfrage ein höheres Angebot gegenüber. Die Preise würden sich wieder einpenden usw.

Allerdings ging in einigen Ländern auch landwirtschaftiche Nutzfläche verloren, etwa durch Versalzung, durch Dürre oder durch die Nutzung als Siedlungsgebiete. In Europa garantierte man den Bauern lange Zeit hohe Erträge und kämpfte gegen die Überproduktion an. Daraufhin wurden Gelder gezahlt, wenn Flächen stillgelegt wurden.

Die staatlichen Eingriffe, die aus verschiedenen Gründen gemacht werden, führen immer zu Verschiebungen. Das ist völlig normal und auch gewollt. Allerdings muss man dann auch am Ball bleiben, um auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können.
 
Ich habe mir die Sendung angesehen. War allerdings etwas nervig wegen der Untertitel. Der Fisch ist ein dickes Vieh und er scheint begehrt zu sein. Man kann aus ihm große Filetstücke herausschneiden. http://de.wikipedia.org/wiki/Nilbarsch Ich glaube, es war von 55 Tonnen pro Tag die Rede, die täglich aus dem See gefischt werden. Jedenfalls ist noch genug Fisch vorhanden.

Der Nilbarsch hat die Artenvielfalt deutlich reduziert. Das heißt aber nicht, dass auch alle anderen Fische aufgefressen wurden. Wir reden immerhin vom zweitgrößten See der Welt. Und die Fischerboote werden doch mehr oder weniger in Küstennähe fischen. http://de.wikipedia.org/wiki/Viktoriasee

Jedenfalls zahlen die Europäer und die Japaner gut dafür. Vor Ort ist der Fisch nach seiner Verarbeitung für die einheimische Bevölkerung bereits nicht mehr bezahlbar. An dieser Stelle wurde es im Film echt eklig. Die Menschen bekommen nämlich nur die Reste, die sie sich aufkochen. Ein Teil des „Abfalls“ wird z. B. in Tansania weiterverkauft.

Es gab weitere kritische Anmerkungen. Für manche Piloten (in diesem Fall Russen) machte die Fischladung wohl nur ein Zusatzgeschäft aus. Es klang durch, dass sie eigentlich Waffen nach Afrika flogen und den Fisch nur als zusätzliche Fracht und zur Aufbesserung ihrer Rendite mitnahmen. Offen gesprochen wurde darüber aber nicht so gerne. Doch irgendwer in Uganda oder im Kongo scheint Geld für die Waffen zu haben, die dort eingeschmuggelt werden.

Aufgrund der Dürre in Tansania – so berichteten die Medien – kurbelte die UN ein Hilfsprogramm für 17 Mio. Dollar an, um den Bedürftigen zu helfen. Man hatte den Eindruck, das sei ein Witz, da schließlich genug Fisch vorhanden ist. Aber der wird ja exportiert. Und so verdienen wieder andere daran, dass Hilfsgüter eingekauft werden. Sehr skurril.

Aids ist ein großes Problem vor Ort. Die Frauen, oft ehemalige Bauern, werden angeblich aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation in die Prostitution getrieben. Und der Pastor rät nicht ausdrücklich zum Gebrauch von Kondomen, weil er der Sünde damit keinen Vorschub leisten will. Die Todesraten in dem einen Dorf waren erschreckend. Etwa 15 Tote pro Monat. Teilweise werden Kinder von ihren Eltern aus dem Haus geworfen. Sie sollen für sich selbst sorgen, weil die Eltern sie nicht länger ernähren können. Andere snd Vollwaisen. Kinderheime, medizinische Versorgung oder Bildung sind Mangelware.

Alles eine einzige Katastrophe.

Die EU hat die Fischfabriken rund um den See subventioniert. und ist stolz darauf, dass die Verarbeitung den europäischen Standards entspricht. Allerdings kümmert man sich nicht darum, wie das Drumherum aussieht. Die Fischer lassen sich ihre Arbeit auch nicht sonderlich gut bezahlen. Sie könnten wahrscheinlich viel mehr für sich herausholen. Manche von ihnen sind sicher nie zur Schule gegangen. Andere haben früher andere Jobs gemacht und sind nun Fischer. Wenn Du als Bauer kein Geld mehr verdienst, gehst zu eben zum See und versuchst dort Dein Glück.

Eine andere Sache war auch interessant. Ich weiß nicht mehr, wer es sagte, aber es war jemand von der Regierung. Er merkte an, dass den Menschen auch dann nicht geholfen wäre, wenn es in Tansania genug Lebensmittel gäbe. Denn die Leute hätten kein Geld, sich diese zu kaufen.
 
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Eshfire schrieb:
Neben den schon bekannten Grundrechten sollten Recht auf Nahrung, auf medizinische Versorgung, auf Ausbildung und auf ein Dach über den Kopf ebenso Grundrechte eines jeden Menschen sein! Die Weltengemeinschaft sollte sich darum kümmern, dass diese Rechte überall umgesetzt werden.


..

Recht hast du ,aber momentan wird weltweit eher daran gearbeitet wie man die Börsenkurse hoch bekommt, das scheint der Welt ein wichtigeres Problem zu sein, als das Menschen in der Welt vor Hunger schon regelrecht ausflippen müßen,wie in der Karibik geschehen.
traurig aber wahr. wer da nicht erkennt das was in der Welt völlig aus den fugen gerät der ist....

Das schlimme ist ja das man die Armut der Menschen auch noch auf übelste ausbeutet in dem man die Menschen in z.b Asiatischen Ländern für 1 Euro den ganzen Tag schuften läßt und ihnen später erzählt das sie doch gewinner seien.
 
Bei der Grafik im ersten Post geht mir spontan erstmal eins durchden Kopf: "Ah, Afrika geht es besonders schlecht. Das ist da, wo die EU - und auch die USA - die einheimische Landwirtschaft kaputt subventionieren."

Hat jemand gute Quellen zu diesem Thema? habe da schon öfters was drüber gesehen und gelesen. Finde das immer wieder interessant, wie sich das alles auswirkt, was man da in guter Absicht tut.

PS: Wird Zeit, dass Biokraftstoffe der 2. Generation kommen. Finde es wirklich nicht tragbar, dass man bei uns - und in den USA - Mais und Weizen auf Lebensmittel-Qualitätsniveau einfach verbrennt.
 
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Ob das alles in 'guter' Absicht geschieht lassen wir mal lieber so dahingestellt.

Erstmal sollen die Subventionen ja die eigene Landwirtschaft schützen, danach kommt die Überlegung billiger zu produzieren und schlußendlich solllen benachteiligte Höfe unterstützt werden.

Hat irgendwas davon funktioniert oder überhaupt einen Erfolg gebracht?
Das Höfesterben ging/geht munter weiter, die großen Agrar-Betriebe stecken das meiste Geld ein und anstatt Qualität wird nur noch Masse produziert.

http://www.reason.com/news/show/36207.html

Allein wenn man die Unsummen anschaut wird einem Übel.

Über den Biosprit der 2. Gen werden sich vor allem die freuen die sich Kachelofen und/oder Pelletsheizung angeschaft haben.
 
Ich hab gerade noch einen interessanten Artikel in der WZ (Westdeutsche Zeitung) gelesen, in dem es um die UN-Konferenz in Rom geht.

"Nur 30 Milliarden Dollar" pro Jahr wären notwendig, um Hunger und Unterernährung auszurotten, sagte Jacques Diouf, Generaldirektor der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO)

Das finde ich klingt nach einem Spottpreis das könnte sich sogar die Bundesrepublik im Alleingang leisten, zwar unter schweren Bedingungen aber es wäre möglich.

Nur denke ich, dass diese Aussage nur ein leeres Versprechen ist. Das darauf abzielt das der FHO mehr Geld zur Verfügung gestellt werden soll und von einer vlt jetzigen bestehenden Schuld ablenken soll.
 
Mit 30 Milliarden Dollar pro Jahr könne man die weltweite Nahrungskrise bekämpfen

Das hört sich hier aber ganz anders an.
1. Ist bekämpfen was anderes als auszurotten und
2. geht er nicht näher darauf ein wie das gemeint ist.

Sollen damit Nahrungsmittel nach Afrika geschafft werden oder soll damit die Bevölkerung damit unterstüzt werden um sich selbst zu versorgen?

Aber wie in dem Artikel von Keshkau steht ist es schon unmöglich daß größere Mengen an Geld überhaupt dort ankommen wo es gebraucht wird oder wo es sinnvoll wäre.
 
Ach, es hat sich doch schon eine riesige Bürokratie und Industrie rund um das Thema Welthunger gebildet. Die ganzen Stiftungen und Einrichtungen wie das DRK bekommen regelmäßig Spenden, bezahlen damit regelmäßig ihre Mitarbeiter in Afrika und alles geht seinen Gang.
Dieser Spiegel-Artikel von keshkau wirft wirklich ein anderes Licht auf das ganze Geschehen: Wer hat eigentlich ein Interesse daran, dass dieser Massenhunger bekämpft wird?
Die (korrupten) Politiker vor Ort anscheinend nicht. Die Hilfsorganisationen wohl auch nicht, denn der nachhaltige Aufbau von Infrastruktur würde ja wirklich deren Arbeitsplätze gefährden. Und wir haben uns auch schon dermaßen mit dem Thema abgefunden, dass wir es als selbstverständlich hinnehmen, dass Afrika immer ein Problem bleiben wird.
Klingt nicht gerade optimistisch, aber dieser ganze Kontinent steht seit Jahrzehnten auf der Stelle.
 
Alleine mit der Ackerfläche der Ukraine könnte ganz Europa + Rußland versorgt werden.
Unsere Bauern fahren ja auf "Sparflamme" wegen einer drohenden Überproduktion, die dann wegen der Gefahr eines Preisverfalles vernichtet werden müsste.(Milchkontingent, Brachlandförderung usw.)

Wenn man Afrika durchfüttert, was LEICHT ginge, ohne drastische Begleitmaßnahmen(Geburtenkontrolle) zu ergreifen, dann wäre eine Bevölkerungsexplosion die Folge.
Es ist also völlig sinnlos Afrika so zu helfen.

Warum in Südamerika auch nur einer hungern muß?
Weil Biosprit und Schweinefutter(für Europa) profitabler sind.

Eine Gesunde Weltbevölkerung läge bei ca. 1,5 Milliarden, wie um 1900.
Wie müssen also gesundschrumpfen.

Ernähren könnte man wohl auch 25 Milliarden Leute, aber um welchen Preis?
Kein m2 freie Natur mehr, und damit natürlich auch keine Wildtiere usw.

Lebensmittelpreise:
Steigen auch deshalb, weil viele Millionen Leute der 2. Welt auf unsere Ernährung(MILCH!=Rinder die riesige Flächen begrasen) umsteigen.
Statt einer handvoll Reis am Tag eben ein 2 Handflächen großes Schnitzel(+Reis+Kartoffel+Salat) am Tag, plakativ gesagt.
Anhand der Zahl der Autos die in China und Indien verkauft werden, kann man ungefähr abschätzen wie viele Leute viel mehr als früher essen, glaube ich.
 
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Warum immer andere durchfüttern ?
So lernt man nie was und aus der fatalen Situation kann sich keiner befreien.

Wie sagt man so schön ?

"Bietet keine Fische an", sondern "lehrt fischen".
 
Lehrt fischen alleine bringt nichts.
Lehrt die 1 Kind Familie gehört auch dazu.
Wie in China, die haben das mit einserner Faust unter Kontrolle gebracht.
Afrika hat leider schon viel zu viele Einwohner in eigentlich unbesiedelbaren Gebieten, die durchgefüttert werden.
Aber ohne vernünftiger Obrigkeit geht da gar nichts.
Stellt euch vor, ihr müsstet euch + 5 Kinder durch eueren Hausgarten(Bestenfalls) + 1 Kuh + 3 Hühner am Leben halten.
Da ginge ,trotz bester Bedingungen, auch in Deutschland nichts!
Nicht für 82 Millionen Leute auf 170.000km2 Acker+Weidefläche = 2.100m2 für jeden, also eine bessere Bauparzelle.
In Paraguay/Brasilien/Argentinien hat ein Rind eine Weidefläche von 10.000m2 = 1ha zur verfügung.
Darum verfüttern wir unseren Kühen Kraftfutter(Silage+Tiermehl(Fischabfall)) und unseren Schweinen Saubohnen(Soja) aus Übersee.
 
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Eines der Dauerprobleme in den ärmsten Regionen der Welt ist sicher das löchrige bzw. nicht vorhandene Sozialnetz. Hier in Deutschland gibt es im Alter die Grundsicherung in Höhe von 600 Euro – absolut wenig, keine Frage, aber immerhin.

Woanders – und das fängst schon in Osteuropa an – kannst Du nicht einmal mit einer vernünftigen staatlichen Rente rechnen. Die Menschen setzen dann zwölf Kinder in die Welt, weil ohnehin nur die Hälfte von ihnen das fünfte Lebensjahr vollendet, auch weil Kinder in der Gesellschaft ein Statussymbol darstellen und weil die Eltern darauf hoffen, später einmal von ihnen versorgt zu werden. Kinder als Altersvorsorge.

Das Bevölkerungswachstum kommt somit dort zum Tragen, wo wir es am wenigsten gebrauchen können. Das ist schon bitter, weil sich dadurch die Armutssituation vor Ort noch einmal verschärft. Als Mutter füttert man sicher drei Kinder besser durch als acht.
 
@keshkau

Tja, und nun stell Dir mal vor, von den 8 Kindern kommen auch alle, dank Hungerhilfe, durch.
Gerade in diesen Entwicklungsländern ist Hilfe zur Selbsthilfe kombiniert mit einer regiden Geburtenkontrolle angebrachter. Schwer durchzusetzen? Sicher! Dennoch halte ich den Großteil der Entwicklungshilfemaßnahmen für kontraproduktiv, da sie Abhängigkeiten generieren und als Nebeneffekt die Poltiklandschaft in Entwicklungsländern negativ beeinflussen.


Soziale Sicherheit ist dort noch lange kein Thema. Erst muss das Verhältnis von Leistungsfähigkeit des Landes und Bevölkerungzahl stimmen. Solange die Einheimischen noch gerade so überleben, wird sich nicht viel verändern.

MFG
 
Osi hat im lezten Post das Stichwort gegeben.

Hilfe zur selbst hilfe, alles andere ist nicht dauerhaft oder nachhaltig.

Da komm ich (wie immer) auf die gesicherten Eigentumsverhältnisse. Hab es gestern wieder in einer Vorlesung gehört.
Dem Einzelnen muss sein Erarbeitetes auch "sicher" sein - sonst wird er keine Anstrenungen unternehmen.
Das setzt eben ein halbwegs funktionsfähiges Rechtssystem voraus.
 
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