Welthunger - Uns kanns ja egal sein! Uns gehts gut!

Stadtlohner

Lt. Commander
Registriert
Aug. 2008
Beiträge
1.227
Hallo Computerbasler,

Wenn man sich die aktuelle Lage in Deutschland anguckt, denken viele uns geht es schlecht. Die Finanzkrise macht alles kaputt, Leute verlieren ihre Häuser, verdienen weniger und der Staat hilft lieber den Banken als den Bürgern. Also, müssen wir ja wohl erstmal uns helfen als dem Rest der Welt, der darf gucken wo er bleibt. Aber haben die es nicht genauso verdient genug zu Essen zu haben wie wir, oder sind sie es nicht wert?
Anscheinend sehen die Regierungen der G8 so, das die 3. Weltländer nichts wert sind, wir geben lieber 1 BILLION € im Jahr für Rüstung aus, als läppische 40 Milliarden um den Hunger zu stillen, wir verschwenden lieber Lebensmittel und kaufen uns allen Schrott den wir nicht brauchen, als Geld zu spenden, was gut zu gebrauchen in einen 4. Fernseher investiert wird.

Wenn ich nun unsere Gesellschaft betrachte kann ich echt nur den Kopfschütteln, auch über mich kann ich da nicht besser reden. Wenn nur die hälfte der deutschen jeden Monat 10 € spenden würde, wäre man schon bei 4,8 Milliarden € die man zur Hunger Bekämpfung hätte und es gibt genug andere Staaten auf der Welt die mehr Geld spenden könnten um diese 40 Milliarden € zu erreichen.

Was denkt ihr darüber? Was kann man dagegen machen und wie denkt ihr nun über unsere Gesellschaft wenn man sich das alles anguckt?

Hier noch ein guter Artikel dazu, wie ich finde:
>>Klick mich<<

LG Stadtlohner
 
Stadtlohner schrieb:
Wenn nur die hälfte der deutschen jeden Monat 10 € spenden würde, wäre man schon bei 4,8 Milliarden € die man zur Hunger Bekämpfung hätte ...

In Deutschland leben knapp 82 Millionen Menschen, die Hälfte von 82 ist 41. Wenn du 41 Millionen * 10 nimmst, kommst du aber nur aus 410 Millionen. Auf das Jahr gesehn kommen aber schon 4.92 Milliarden raus.

Also Frage ich mich: was hast du gerechnet !?



Zurück zu deinem Anliegen:

Es ist eigentlich ganz logisch, das Menschen woanders hungern. Hast du dir mal die Erdbevölkerungszahlen der letzten Jahre angesehn?
Die steigt unaufhaltsam an, weil es bspw. in Afrika üblich ist 10 Kinder zu haben um selber im höheren Alter besser dazustehen.

Von daher ist das kein Wunder, das Leute hungern, wenn die Bevölkerungszahl weiterhin dermaßen steigt.
 
Vielleicht ist es das Problem, das die bislang gängige Spendenpraxis nur noch zu mehr Bedürftigen in der Dritten Welt geführt hat. Nur schätzungsweise 1 von 10 Projekten hat meiner Meinung nach zu mehr Eigenversorgung in der Dritten Welt geführt. Der Rest hat nur noch mehr Bedürftige produziert. Jeder Spendeneuro mehr in solche Projekte, verschlimmert also nur noch die Problematik. Denkt mal darüber nach!

edit:
Mindestens in der Hälfte der afrikanischen Staaten werden korrupte Regierungen nur durch die Lebensmittelhilfen an der Führung gehalten. Ein Volk was (angeblich von der eigenen Regierung) die Lebensmittel bequem per Laster nach Hause erhält, rebbeliert nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sry hätte ich dazu schreiben sollen, das es aufs jahr gerechnet war mit den 4,8 Milliarden € ;)

Das ist aber auch nur ein Formfehler.


dennoch finde ich nicht das man das als Selbstverständlich ansehen darf. Wenn es anch dir geht, müssten überall auf der Welt die menschen hungern, aber dies ist zum Großteil nur in den 3. Welt Ländern so.

Außerdem darf man nicht leugnen das wir viel zu verschwenderisch mit den Ressourcen umgehen. Was wir in Deutschland im Jahr wegschmeißen, davon könnte man wohl theoretisch nochmal ein Jahr lang leben ;)

man muss bedenken das der Großteil des auf der Welt angebauten Nahrung in die reichen Länder geht, und die Anzahl der Menschen in den reichen Ländern ist nunmal wesentlich kleiner als in den armen Ländern.

man muss nurmal überlegen das wir sehr viel Fleisch essen, wenn man diesen Konsum aber stark reduzieren würde, könnte man die armen Länder stark unterstützen, wenn man sich anguckt, das man ca. 7 kg Pflanzen braucht um 1 kg Fleisch zu erzeugen.

Desweiteren kann unsere erde ca. 15 Milliarden menschen (!!!) ausreichend mit Nahrung versorgen, ohne das jemand hungern muss, wenn man es denn mal gescheit aufteilen würde ;)

LG Stadtlohner

@ThomasK_7

Das stimmt, da muss sich grundlegend was ändern. Allerdings wird in der Hinsicht auch viel zu wenig unternommen. Aber auch für sowas muss man endlich versuchen eine Lösung zu finden. Es ist aber nicht so, das in jedem land in dem Hunger herrscht eine regierung an der macht ist, die korrupt ist, allerdings in den meisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
ThomasK_7 schrieb:
Mindestens in der Hälfte der afrikanischen Staaten werden korrupte Regierungen ....

Ich seh das ähnlich. Es bringt nix einfach irgendwo Geld oder Lebensmittel hinzuschieben um die Folgen von Misswirtschaft zu lindern. Viel wirkungsvoller wäre es die Ursachen der Probleme auszumerzen. Und das würde bedeuten, Regierungen oder besser noch, ganze Systeme müssten fallen. Das geht aber nicht so einfach.
 
Ich wollte auch keines falls dazu Auffordern das einfach Blind Geld nach Afrika und Lebensmittel in den Kongo gepumpt werden. Dennoch finde ich, dass besonders von Seiten der Politik viel zu wenig getan wird um den Menschen in diesen Ländern zu helfen.

Außerdem gibt es auch in Ländern wie Indien noch große Probleme mit Hunger und dort herrscht im Moment kein Krieg ;)

Man kann es sich nicht so einfach machen und sagen "ist doch eh alles Korrupt, also lasst se krepieren"

LG stadtlohner
 
Das Hungerproblem in Indien sehe ich in einem anderen Grund:

Der Religion


Da ihr Glaube es ihnen verbietet, Kühe in irgendeinerweise Schaden zuzufügen oder gar zu essen, fehlt ein doch recht beachtlicher Teil der Nahrungspalette weg.
 
Keine Tiere zu essen hat nur Vorteile ;) Es bleibt mehr Nahrung (in Form von Mais bzw Pflanzen die der Menschen essen kann) für den menschen übrig.

Ich bin kein Vegetarier, aber man muss bedenken das man Wesentlich mehr Pflanzen braucht um Fleisch zu erzeugen, als das Fleisch nachher wieder hergibt. Auf 1 kg Fleisch kommen 7 kg Pflanzen in Form von pflanzen die ein Mensch auch essen kann, sprich Mais usw.

LG Stadtlohner
 
Die Kühe futtern sich so oder so fett, also ist das Fleisch schon da allerdings muss man es noch zerlegen.
 
Ich bezweifel irgendwie das Kühe schon immer in Ställen standen, gefüttert wurden und gezüchtet und gezielt vermehrt wurden ;)
 
In der liste der 100 größten Wirtschaftsmächte sind mittlerweile mehr Konzerne als Länder.

In achtjäriger kinderarbeiter kostet 30$.

An der Schokolade die du im discounter kaufst klebt Blut.
 
Schon in der Eröffnung leistet dieser Thread eine Verschiebung der Betrachtungsrichtung. Wie sollen uns nicht damit beschäftigen, warum es uns so schlecht geht, sondern damit, wie elend es den Armen in den armen Ländern geht. Dabei wäre es so leicht zu durchschauen, dass für beide so unterschiedlichen Sachen denselben Grund gilt: das Prinzip der Wirtschaft, wonach wer Geld hat, andere für sich arbeiten lässt, und zwar so, dass sein Geld immer mehr wird. Und dabei werden die anderen immer ein Stück ärmer. Nicht nur, dass mit der Prinzip der "Freiheit" dieses Glück allen Bewohnern der Erde geschenkt wurde. Aber zwischen den Ländern gilt es auch noch und bringt so manchen armen Hungernot und deren Staaten den Verfall, neudeutsch "failed states"
 
Stadtlohner schrieb:
dennoch finde ich nicht das man das als Selbstverständlich ansehen darf.

Außerdem darf man nicht leugnen das wir viel zu verschwenderisch mit den Ressourcen umgehen. Was wir in Deutschland im Jahr wegschmeißen, davon könnte man wohl theoretisch nochmal ein Jahr lang leben
Ich hatte vor einiger Zeit hier mal einen Thread zum Thema eröffnet, aber ich sehe das ganze aus einer anderen Perspektive. Du siehst auf der einen Seite die hungernden Leute und auf der anderen die Lösung, nämlich die Nahrung. Aber wenn man sich so das einfach macht, haben wir in 20 Jahren nicht nur immer noch das gleiche Problem, sondern auch noch einen Haufen neuer Menschen, die auch hungern.
Wollen wir das? Oder lassen wir der Natur ihre letzte Möglichkeit, die exponentiell steigende Weltbevölkerung in Grenzen zu halten?
Schau nach China oder Indien. Die haben es aus eigener Kraft geschafft, brauchen keine Entwicklungshilfe mehr. Das schafft Afrika auch.
 
Das Problem ist, dass der Kontinent Afrika so viele Menschen nur schwer versorgen kann.

Ehemalige Konrkammern wie Simbabwe sind heruntergewirtschaftet und können nicht mehr andere Länder mitversorgen, ja, nicht mal mehr sich selbst versorgen.

Was Afrika viel mehr helfen würde, als Geld aus reichen Staaten, wäre eine Geburtenkontrolle oder, wenn man es noch krasser ausdrücken will, eine (wie auch immer) reduzierte Bevölkerung. Dann müssen nämlich nicht mehr hunderte Millionen Menschen nach westlichem Verständnis schlecht leben, sondern 100-200 Millionen könnten durchaus gut leben, wenn auch wohl nicht auf unserem Lebensstandard.

Ein weiteres Problem in Afrika, neben der extremen Korruption und den dauernden Bürgerkriegen, sind die ideologischen Verhältnisse. In vielen afrikanischen Staaten ist es völlig normal, dass die Person das sagen hat, die genug Irre mit Kalashnikow ausstatten konnte. Da ist es auch nicht mit Nahrungslieferungen getan, das hat man schon Anfang der 90er in Somalia gesehen, als die tollen UN-Lieferungen nur dazu führten, dass Warlords wie Aidid noch mehr Macht bekamen.

Achso, uns geht es übrigens tatsächlich gut. Aber das haben "wir" bzw. unsere Vorfahren uns auch erarbeitet. Irgendwann später geht es vielleicht anderen besser, früher ging es zumindest anderen besser, also was soll´s?
 
Dass die Überbevölkerung auf der Welt ein Problem ist, stimmt nicht. Es sind genug Kapazitäten vorhanden, um mindestens 10 Milliarden Menschen ernähren zu können.
Wenn man nur dafür sorgen würde, dass jeder Mensch auf der Welt Zugang zu sauberem Trinkwasser hat, würde das weniger kosten als die aktuelle Finanzkrise.

Das Problem liegt nicht nur in den armen Ländern selbst. Das größere Problem ist, das imho die transnationalen Konzerne und die Spekulanten den Menschen in diesen Ländern die Lebensgrundlage entziehen.
Da wird auf Reis und andere Grundnahrungsmittel spekuliert, welche Nahrungsgrundlage der Menschen in der 3. Welt sind. Natürlich gehen die Preise dann teilweise steil nach oben, was zur Folge hat, dass zwar die Spekulanten schön verdienen, die Menschen in den 3.Welt-Ländern sich die Nahrungsmittel aber nicht mehr leisten können und elend verrecken müssen.

Ähnlich die Situation bei den transnationalen Konzernen. Die haben auch die Hand an der Preisschraube und können damit die Bauern in der 3. Welt in den Ruin treiben.
Was noch dazu kommt, sind die Agrarsubventionen, beispielsweise in der EU. Das hat zur Folge, dass auf afrikanischen Märkten europäisches Obst verkauft wird, weil es dank Subventionen billiger ist, als die einheimischen Produkte, was natürlich die afrikanischen Bauern in den Ruin treibt.

Die Industriestaaten haben also einen gehörigen Anteil Schuld am Hunger in der Welt!

P.S.: Wer sich für das Thema interessiert, dem empfehle ich als Lektüre von Jean Ziegler das Buch "Das Imperium der Schande". Auch der Nachfolger "Der Hass auf den Westen" ist sehr aufschlussreich.
 
Stadtlohner schrieb:
Was denkt ihr darüber?
Mir kanns ja egal sein! Mir gehts gut! Egoistisch, makaber, unvorstellbar, ist aber so. Die täglich dahinsiechende Kinder in Afrika, Asien und sonstnochwo erwecken nichts mehr bei mir. Dank der Medien die mich so verdroschen haben!
 
Dazu empfehle ich gleich noch das Buch : Jean Ziegler " Die neuen Herrscher dieser Welt und ihre globalen Widersacher. "

Da muß man sich bald festsschnallen , sonst geht man an die Decke. :mad:
 
wenn man alles übel in der welt oder auch nur den hunger bekämpfen wollen würde, hätte man selber nichts mehr und wer entscheidet welchen menschen geholfen wird und warum entscheidet man so??


wisst ihr was irgendwann in naher zukunft passieren wird wegen klimawandel und so??

die zonen in denen "lebensmittel" angebaut werden können verschieben sich und trinkwasser wird auch mangelware sein, das passt nicht ganz zu der immer weiter wachsenden erdbevölkerung.
und da man diese nicht regelemntieren kann wird es irgendwann ganz böse knallen.
sprich es wird weltkrieg geführt um ressourcen.

es wird und kann einfach nicht für alle reichen. wir müssten schon alle zurück auf den baum ziehen und alles umweltschädigende stoppen aber dann könnten wir dei massen an bevölkerung nicht ernähren und schon gar nicht im luxus schwelgen.

der mensch vernichtet sich am ende selbst, wenns nicht was anderes macht...
 
Das Problem mit der Überbevölkerung ist ja nicht nur Nahrung. Die Leute wollen irgendwann auch alle elektrischen Strom, ein Auto und was weiß ich. Und das ist einfach nicht drin für 10 Mrd Menschen, 7 Mrd oder auch nur 5 Mrd.

Und natürlich hat es auch damit zu tun, dass diese Länder sich aufgrund ihrer Lage auf dem Planeten oder dem Zustand ihrer "Regierung" nicht selbst ernähren können. Das ist aber nur sekundär die Schuld irgendwelcher Konzerne oder des Westens.
 
Zurück
Oben