Wenn man von privater Krankenkasse in die GKV muss...

kronen

Lieutenant
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Aug. 2012
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Hallo,
bei mir siehts so aus, dass ich nach dem Studium wohl in die GKV muss und vermutlich auch nicht mehr
in eine PK reinkommen werde. Da ich bisher nur privat versichert war und weiß welche Probleme man hat
wenn man nicht privat ist habe ich davor ein riesen Grausen. Ich weiß auch nicht welche Möglichkeiten man
als GKVler überhaupt hat. Muss man da immer zuerst zum Hausarzt wenn einem die Ohren wehtun und der
schickt einen dann zum HNO? Oder wenn man Sehstörungen hat kann man dann direkt zum Augenarzt oder
zum Neurologen?
Ich hab echt ne riesen Angst davor, dass Ärzte die vorher immer nett waren und sich Zeit genommen haben einen
dann behandeln wie einen Patienten 2. Klasse und so siehts ja leider aus. Ich weiß doch wie das ist. Ich war schon
so oft bei Ärzten und wurde einfach durchgewunken während die Leute im Wartezimmer schon stundenlang rumgesessen
haben.

Also angenommen man ist unter der notwendigen Verdienstgrenze für ne private Kasse kann man dann absolut nichts
machen, damit man doch etwas besser dasteht? Es gibt doch so private Zusatzversicherungen bringen die was oder ist
das dann trotzdem nicht dasselbe wie ne echte private Versicherung?
Wenn ich mir vorstell ich hab Probleme und muss dann auf nen Termin 4 Wochen warten dann ist das verdammt deprimierend.
Ich kenn paar Leute die in der GKV sind und die sind medizinisch absolut schlecht versorgt und bekommen nur ganz
billige Medikamente. :(
 
Bei mir war es genau so. Während des Studiums war ich noch über meine Mutter privat versichert. Als ich dann fertig war und angefangen habe zu arbeiten bin ich in die GKV.

Es gibt zweifelsohne Unterschiede, aber ganz so schwarz-weiß wie du befürchtest ist es nicht. Ich weiß zwar, dass es prinzipiell Nachteile in der GKV gibt, persönlich habe ich bisher von der Zwei-Klassen-Medizin wenig mitbekommen. Wobei ich größtenteils noch die gleichen Ärzte habe wie während des Studiums und, dort werde ich exakt gleich behandelt.
Beispiele von mir persönlich:
- Hausarzt, dort gehe ich 1x im Jahr zu impfen, rufe paar Tage vorher an, lass mir einen Termin geben und bin dann innerhalb von 20-30 min dran. Wenn's mir morgens mal scheiße gehen sollte (auch vielleicht 1x im Jahr), keine Ahnung Mandelentzündung oder so (hatte ich z.B. letztes Jahr), gehe ich einfach direkt ohne Termin hin, länger als eine Stunde hab ich da auch nie gewartet
- Augenarzt, brauchte vor 3 Jahren einen neuen zur Kontrolle der Sicht, dort habe ich dann erst über einen Monat später einen Termin bekommen. Beim Termin selbst aber nicht viel gewartet. Anfang dieses Jahres hatte ich eine leichte Hornhautentuündung an einem Auge. Freitags von der Arbeit aus in der Praxis angerufen, gebeten worden Montags in die offene Sprechstunde zu kommen wo ich dann vielleicht 1 Stunde gewartet habe. Bei den Folgekontrollterminen in der Woche habe ich nie mehr als 15 min gewartet.
- Zahnarzt (Kontrolle) und Hautarzt bekomme ich auch immer recht schnell Termine.

Habe eigentlich keine großen Klagen nach über 3 Jahren GKV.

Du musst nicht erst zum Hausarzt, wenn du spezifische Beschwerden hast, die klar in das Fach eines bestimmten Facharztes fallen (siehe z.B. oben mein Augenarztbeispiel). Ich geh dann auch direkt zum Facharzt.
Das mit den "billigen Medikamenten" ist meiner Meinung nach Unsinn, Generika sind zu 99% problemfrei und wenn es Probleme gibt, darf der Arzt immer noch das Originalpräparat verschreiben.

Auch hat die PKV nicht nur Vorteile. Klar, gerade wenn man jung ist und halbwegs was verdient, kommt man von den Beiträgen oft günstiger weg als in der GKV, aber die Beiträge steigen teilweise signifikant wenn man älter wird, trotz Altersrückstellungen. Und als Rentner kannst du dann auch nicht mehr ohne weiteres zurück in die GKV wenn die PKV zu teuer wird. Wobei bis dahin unser System vielleicht eh schon lange zusammengebrochen ist ^^
 
Ne gute Freundin von mir regt sich immer total über die GKV/PKV geschichte auf. Ihre Schwester konnte zb in der grundschule fast nix mehr sehen und hat dann, so wie sie es erzählt, fast 6 Monate auf nen Termin beim Augenarzt warten müssen :freak:

Ich bin auch in der PKV und werds nach dem Studium wohl auch wieder werden sobald ich mehr als die geforderten 4,5k monatlich verdiene.
 
Beiss die Zähne zusammen und werd nicht krank. Is halt blöd wenn man tatsächlich im Wartezimmer warten muss, und nicht mehr sofort rann kommt und einem der Arzt in Hintern kriecht, aber daran gewöhnt man sich. Kannst ja immer noch alles privat bezahlen wenn die Kohle reicht. Sei lieber froh raus zu sein, bevor die KV Deine gesamte Rente frisst, darauf läuft es nämlich in der Regel raus, nur denkt niemand so weit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade im Alter wird man krank und möchte PKV versichert sein ;) Wenn man natürlich nur knapp an der Grenze verdient wirds aber knapp, da hast du recht. Wenn du aber schon Haus bezahlt und Rückstellungen gebildet hast, evtl. noch erbst, passt das.
 
Oh fällt da gerade wem der goldene Löffel aus dem Mund? So einen abwertenden Beitrag habe ich lange nicht mehr gelesen.
Welche Probleme hat man denn in der GKV? Ich kann jederzeit zu meinem Hausarzt und warte dann max 30 min. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese Zeit nicht hat, Termine bei Fachärzten bekomme ich auch innerhalb von 1-2 Tagen und Generika haben die gleichen Inhaltsstoffe wie die teuren Medikamente. Ich bin nach dem Studium auch aus der Pkv raus und in die gvk und all deine Befürchtungen sind dämliche Vorurteile.
 
GKV ist top, also wer da jammert hat andere Probleme. Man bekommt eine sehr gute Versorgung. Nur die Wartezeit auf Termine ist manchmal sehr lange, aber hast du was aktutes müssen sie dich genauso schnell versorgen wie einen PKV Patienten, also keine Angst ;)

PKV könnte ich jederzeit, weil ich genug verdiene. Aber sehe darin keinen Vorteil, eher den Nachteil, dass es extrem teuer wird später und mit Familie kannst du es sowieso vergessen. Also lieber nicht.
 
kronen schrieb:
Also angenommen man ist unter der notwendigen Verdienstgrenze für ne private Kasse kann man dann absolut nichts
machen, damit man doch etwas besser dasteht? Es gibt doch so private Zusatzversicherungen bringen die was oder ist
das dann trotzdem nicht dasselbe wie ne echte private Versicherung?
Wenn ich mir vorstell ich hab Probleme und muss dann auf nen Termin 4 Wochen warten dann ist das verdammt deprimierend.
Ich kenn paar Leute die in der GKV sind und die sind medizinisch absolut schlecht versorgt und bekommen nur ganz
billige Medikamente. :(
Du solltest dir vielleicht mal überlegen, warum es diese Grenze gibt. Und solange du angestellt bist, gibt es imho keine Möglichkeit da rauszukommen.
habe selbst noch eine private Zusatz für den stationären Bereich, die außerdem einen Tagegeldzusatz hat. Bin ganz froh darüber, weil ich aktuell keine private ohne großen Aufschlag mehr bekomme würde. Zumal ich mittlerweile auch schon den ein oder anderen Aufenthalt hatte (Sportverletzungen, Weisheitszähne....).
Und was bitte sind 4 Wochen? In anderen Ländern wartet man bedeutend länger. Wenn du für kürzere Wartezeiten bist, dann schreib doch mal an deinen politischen vertreter. Der soll sich um mehr Ärzte kümmern. das kostet halt Geld, aber wer gute Versorgiung will, der muss sie auch bezahlen wollen.

YannK schrieb:
Du musst nicht erst zum Hausarzt, wenn du spezifische Beschwerden hast, die klar in das Fach eines bestimmten Facharztes fallen (siehe z.B. oben mein Augenarztbeispiel). Ich geh dann auch direkt zum Facharzt.
Das mit den "billigen Medikamenten" ist meiner Meinung nach Unsinn, Generika sind zu 99% problemfrei und wenn es Probleme gibt, darf der Arzt immer noch das Originalpräparat verschreiben.
Das problem war bis zum letzten jahr eben, dass man die Überweisung seines hausarztes brauchte oder nochmal Praxisgebühr zahlen musste. Das ist nun aber wieder geändert worden. Kann nunalso direkt zum Facharzt.
Generika sind wie oben geschrieben wurde idR problemfrei. Wer damit dennoch ein problem hat bzw die neustens Präparate will, ich kann mich nur wiederholen. Deutschland ist eines der Länder mit den höchsten Arzneimittelpreisen. Warum? Weil die Politik nichts dagegen machen will. Es wäre ein leichtes den Druck auf die Hersteller zu erhöhen. In England werden die Zulassungen zT direkt mit einer Preisgrenze verknüpft. Trotzdem gibt es dort nicht weniger Medis.

GregoryH schrieb:
Ne gute Freundin von mir regt sich immer total über die GKV/PKV geschichte auf. Ihre Schwester konnte zb in der grundschule fast nix mehr sehen und hat dann, so wie sie es erzählt, fast 6 Monate auf nen Termin beim Augenarzt warten müssen :freak:
Wäre die einfach mal zu nem anderen Arzt. wenn du dich in die Praxis setzt, weil es dir scheiße geht, dann kann der Arzt dich nicht wegschicken. Hatte letztes jahr auch probs mit den Augen. Also beim Arzt angerufen, Problem geschildert, gleich morgens hingefahren, kam nach ner halben Stunde schon dran (vielleicht auch Glück dabei). Zu meinen Kontrollen rufe ich einfach zeitig genug an. Das ist ok, schließlich weiß ichs ja.

HisN schrieb:
Kannst ja immer noch alles privat bezahlen wenn die Kohle reicht. Sei lieber froh raus zu sein, bevor die KV Deine gesamte Rente frisst, darauf läuft es nämlich in der Regel raus, nur denkt niemand so weit.
Jupp so sieht es aus. Es hindert einen niemand daran als Selbstzahler aufzutreten, wenn es nicht schnell genug geht oder man vom Arzt mehr Zeit möchte. Was den letzten Satz angeht, so sieht es doch aus. Die Beiträge steigen im Alter enorm an. Da ist dann die Frage, ob man es sich noch leisten kann.

GregoryH schrieb:
Gerade im Alter wird man krank und möchte PKV versichert sein ;) Wenn man natürlich nur knapp an der Grenze verdient wirds aber knapp, da hast du recht. Wenn du aber schon Haus bezahlt und Rückstellungen gebildet hast, evtl. noch erbst, passt das.
Ist halt die Frage, ob das noch passt. Man sollte nämlich auch nicht vergessen, dass man bei der PKV im ambulanten Bereich oftmals in Vorkasse treten muss. Das kann im Alter schnell mal passieren. Habe schon zig Fälle erlebt, wo es wirklich kritisch wurde. Gerade auch, weil bei PKV-Patienten dann mal nicht die Generika verschrieben werden oder besonders neue "bessere" Medikamente, die man dann erstmal selbst bezahlen darf. Bei multimorbiden Patienten kommt da schnell was zusammen. ich gebe auch mal zu bedenken, was es im Zeifelsfall für die Nachkommen bedeutet, wenn man im Pflegeheim landet, dann noch die PKV drauf kommt, irgendwer muss das bezahlen und da kommt man mit der Rente schnell ans Limit.
 
Ich bin schon immer in der GKV und wüsste nicht was daran so schlecht sein soll. Ich hab noch nie länger als 30 min gewartet. Habs auch noch nie erlebt das die Ärzte jemanden durchgewunken haben. Bei so einem asozialen Arzt wäre ich auch die längste Zeit gewesen.
 
Wenn es um direkte Versorge beim Arzt geht dann kann man auch als Privatpatient richtig pech haben. Ich bin nur übe rmeinen Vater bis zum Ende meines Studiums Privat und saß letztens 2h beim Hausarzt weil ich krank war. Und davor habe ich immer gute 3-4 Stunden gewartet bis ich dran war.
Das hat sich erst gebessert als ich den Arzt gewechselt habe aber der Ärztin war es egal das ich Privat bin, da geht es nur schneller weil sie ihr Sprechzimmer nicht soweit füllt bis es voll ist.
Kurz gesagt bis jetzt habe ich bei mir im Osten keinen Vorteil erlebt bei normalen Ärzten.
Erst beim Zahnarzt und Kieferorthopäden wird es anders denn da zahlt die Private in vielen Bereichen mehr oder bezahlt mehr zu.
Also habe keine Angst, in Deutschland wirst du nicht umkommen als Gesetzlich versicherter
 
Ich kapiere das Schlecht-machen der GKV auch nicht, wenn ich zum Arzt muss kriege ich kurzfristig Termine, Wartezeiten liegen bei 30min und die Leistungen sind absolut ok.
 
Ich kenn jemand der ist in der gkv und dem gehts es sehr schlecht und er bekommt auch keine teuren Medis und mal zum Spezialisten oder maln MRT machen kannste da vergessen. :(

Gibt es also keine Zusatzversicherung wo man direkt zum Spezialisten kann ohne Überweisung?

Und wieviel muss man denn netto verdienen für die PKV? Haben da normale Leute überhaupt ne Chance so viel zu verdienen?
 
Du brauchst keine Überweisung zum Spezialisten, da kannst einfach so hingehen, das haben wir dir hier schon mehrfach gesagt. Die letzten Jahre war es zwar so, dass sinnvoll war sich eine zu holen, wenn man in einem Quartal schon bei einem anderen Arzt war, um zu vermeiden nochmals 10 € Praxisgebühr zu zahlen. Notwendig war es aber auch dann nicht. Praxisgebühr ist zum 1. Januar 2013 wieder abgeschafft worden.

Mindestjahresverdienst für Angestellte die in die PKV wollen war 2012 50.850 EUR brutto, evtl. 2013 paar Euro mehr, keine Ahnung. Selbstständige, Freiberufler und Beamte können einfach so in die PKV.
 
kronen schrieb:
Ich kenn jemand der ist in der gkv und dem gehts es sehr schlecht und er bekommt auch keine teuren Medis und mal zum Spezialisten oder maln MRT machen kannste da vergessen. :(

Gibt es also keine Zusatzversicherung wo man direkt zum Spezialisten kann ohne Überweisung?

Und wieviel muss man denn netto verdienen für die PKV? Haben da normale Leute überhaupt ne Chance so viel zu verdienen?

Wie wäre es, wenn du mal Google benutzt um all deine Fragen zu klären? Was für teure Medikamente soll den dein schwerkranker Bekannte bekommen? Generika (http://de.wikipedia.org/wiki/Generika) sind genau das gleiche, nur das eben nicht Bayer drauf steht. Zum Spezialisten wird man in der Regel verwiesen, wenn der behandelnde Arzt die Notwenigkeit dafür sieht (da man in der PKV solche Behandlungen selbst zahlt, kann man natürlich auch zum MRT bei einer Grippe, die Sinnhaftigkeit erschließt sich mir allerdings nicht).
Vielleicht sollte dein Bekannter einfach mal den Hausarzt wechseln, das hat aber nichts mit PKV oder GKV zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.
 
Bin seit ich denken kann in einer GKV und bin absolut zufrieden. Dieses Jahr wohl noch mehr ,da die TKK eine Dividende in Höhe von 80€ an all ihre Versicherten auszahlt. Bei meinem Zahnarzt musste ich zu meinen Kunststofffüllungen bisher nichts dazu bezahlen und werde auch heute noch mit einem Lächeln von meinem Arzt empfangen.

Wenn du zu lange auf einen Termin bei einem Arzt warten musst dann geh zu einem anderen. Es ist wie in der freien Marktwirtschaft auch, bist du unzufrieden oder willst ne zweite Meinung geh zu einem anderen Arzt. Selber Schuld wenn man sich mit 4 Monaten Wartezeit auf einen Termin abspeisen lässt immerhin hast du eine Wahl!

Unterschiede machen sich bemerkbar bei z.B. Hörgeräteversorgung! Hier zahlt die GKV max. 420€ pro Gerät, je nach Vertrag zahlt die GKV 1000-1500€ dazu. Aber bis sowas für dich in Frage kommt hast das Geld dafür 3 mal gespart indem du in der GKV bist.

Grüße
 
Moment mal, also wenn man in der GKV ist kann man garantiert nicht einfach mal in die Uni-Klinik zum Professor in die Sprechstunde. Das geht 100% nicht. Ich bin ja privat und die wollen immer wissen ob ich privat bin. Andernfalls käme ich da nie unter dann bekäme ich nen Termin in der Ambulanz.

Und ich glaube auf ein MRT muss man als GKVler auch ewig warten. Das ist schon richtig schlecht. :(
 
Wenn das mit den privaten Krankenversicherungen alles so toll ist, frage ich mich, warum seit der gesetzlichen Neuregelung so viele wechselwillige Kunden der privaten KV den gesetzlichen die Türen einrennen. Hat doch nicht etwa etwas mit den horrenden Beiträgen zu tun, daß viele "Besserverdiener" zu den gesetzlichen KV wollen?
Ich bin freiwillig gesetzlich krankenversichert, da können mir die privaten noch so viel Honig um das Maul schmieren. Und über die Leistungen meiner Krankenkasse oder schlechte Behandlung bei Ärzten kann ich auch nicht klagen. Und erst recht möchte ich den privaten nicht irgendwann meine gesamte Rente in den Hals werfen, wie HisN das so trefflich formulierte.
Also ist die entscheidende Frage: was wäre an dem Wechsel so schlimm?
 
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