Werden durch Siri, Alexa und co alte Rollenklischees verstärkt?

Und bei all den genannten Dingen vergisst du WER das ganze macht und bestimmt: der Mensch.

Noch mal:

Das Problem lag und liegt nicht darin, technisch Töne zu manipulieren, das Problem besteht darin das ganze richtig zu machen und das kann keine Maschine, denn eine Maschine kann nicht sprechen.

Eine Maschine beherrscht das Konzept der Betonung nicht, mit dem sich aus der gleichen Reihenfolge an Wörtern, völlig andere Intentionen bilden lassen.

"WER ist hier?" und "Wer ist HIER?" sind 2 verschiedene Sätze!

Fast noch komplizierter ist Informationen aus Kontext zu erkennen.

Wenn das ganze dann in eine als angenehm empfundene Sprachsynthese münden soll, braucht man wahnsinnig viele Datensätze um vernünftige Sätze bilden zu können.

DerOlf schrieb:
Bitte? Ich sprach davon, dass der User die Sprachsamples selbst aufnimmt, die Idee, dass es dann die eigene Stimme ist, lag mir dabei ziemlich fern.

Erklär doch mal was das bedeuten soll?!
 
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Old Knitterhemd schrieb:
Eine Maschine beherrscht das Konzept der Betonung nicht, mit dem sich aus der gleichen Reihenfolge an Wörtern, völlig andere Intentionen bilden lassen.
Ich denke eher, dass die Programmierer das Konzept nicht verstehen.
Betonungen werden durch Hebung und Senkung erzeugt (das ist seit Jahrhunderten bekannt), also sind Betonungen eher ein Problem der Komposition, nicht der Technik.
Wie man es hinkriegt, dass das am ende dann "richtig" klingt, war über Jahrzehnte das Hautproblem bei der Simulation von z.B. Streichinstrumenten. Gelöst wurde es durch Analyse und (natürlich) ganz ganz viel herumprobieren.
Daran führt auch im Digitalzeitalter kein Weg vorbei ... bevor man etwas brauchbar imitieren kann, muss man es zunächst verstehen.
 
Old Knitterhemd schrieb:
Dann scheinst du nicht zu verstehen, wie komplex multilinguale Sprachsynthese im Vergleich zu Musik ist.
Also ist das technische Problem eher dem OSFA-Fetisch geschuldet?
OSFA = One Size Fits All.

Klar wird es nicht leichter, wenn man einen Algorithmus haben will, der Deutsch, Japanisch und Suaheli richtig modellieren kann. Vielleicht hätte man größere Erfolgschancen, wenn man sich zunächst auf wenige oder gar nur eine Sprache konzentriert, statt gleich eine "Welttheorie" der Sprachsynthese zu erarbeiten (ein meiner Meinung nach ziemlich unsinniges Unterfangen).

Ein weitaus größeres Problem liegt mMn darin, der doch ziemlich dummen KI beizubringen, in welcher Situation welche Modulation angemessen ist.
Dazu wäre wohl schon bei einer einzigen Zielsprache jahrelanges deep learning am Kunden notwendig ... und das würde das Gerät auch nur zu angemessner Kommunikation mit SEINEM Kunden befähigen ... ob jemand anderem das dann auch gefällt, ist eine andere Frage.
Ergänzung ()

Old Knitterhemd schrieb:
Erklär doch mal was das bedeuten soll?!
Dem Aufnahmegerät ist vollkommen egal, WAS es aufnimmt, oder sind dir Diktiergeräte bekannt, die verweigern, wenn man damit Tierstimmen aufnehmen will?
Das sollte das bedeuten.

Und jetzt mal bitte zurück zum Thema ... hier gehts nicht um die technischen Finessen der Sprachausgabe sondern um die gesellschaftlichen Auswirkungen, de eine vornehmlich weibliche Ausgabe haben könnte.

Ich finde die Sorge aus dem Artikel im Eingangspost auch nicht wirklich berechtigt ... aber das muss erstmal nichts bedeuten.
Ich frage mich trotzdem, ob es eine gesunde Entwicklung ist, wenn es zur Normalität wird, dass Maschinen weiblich klingen. Gerade bei einer Master-Slave Beziehung ist das mMn problematisch.

Mir ist es im Grunde vollkommen egal, ob eine Maschine mir überhaupt akkustisch antwortet.
Die soll sich nicht für Anweisungen bedanken, mir kein Honig ums Maul schmieren sondern einfach nur Anweisungen ausführen.
"In 500 Metern rechts abbiegen" reicht beim Navi vollkommen ... ganz egal wie das klingt, ob es ein Mann, eine Frau oder eine Blechbüchse ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
RfgsWlcm2k17 schrieb:
Also diese doch stark biologistisch geprägte Auffassung entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Wissenschaft und ist daher überholt. Heute setzt man glücklicherweise das soziale Geschlecht in den Mittelpunkt. Möglich, dass diese Erkentniss bei der Mehrheitsgesellschaft noch nicht so stark wie wie in akademischen Kreisen angekommen ist

Worauf beziehst du dich in diesem Fall? Das mag in Teilen der Sozialwissenschaft wie beispielsweise den Genderstudies so sein, in anderen wissenschaftlichen Disziplinen ist das jedoch nicht so. Unabhängig davon, dass es zwei völlig unterschiedliche Gegenstände sind. Das biologische Geschlecht gilt nach wie vor und bezieht sich schlicht auf etwas anderes als das soziale Geschlecht. Und deine herabwürdigende Äußerung, in der du versuchst Nichtakademiker als altmodisch oder zurückgeblieben zu diffamieren ist einfach quatsch. Deine Behauptung, das soziale Geschlecht steht heute im Mittelpunkt ist einfach deine persönliche Auffassung, die du ohne jegliche Grundlage formulierst und die sich nicht belegen lässt, mehr nicht.

RfgsWlcm2k17 schrieb:
Was als männlich oder weiblich wahrgenommen wird lässt sich häufig nicht eindeutig einordnen, da das soziale Konstrukte sind. Darüber hinaus gibt es auch dunkle Stimmen von Menschen die biologisch eine Frau sind und umgekehrt. Problematisch sind die Stereotype.

Damit hast du wohl recht, männlich und weiblich, wozu unter anderem Verhaltensweisen und charakteristische Merkmale zählen die den biologischen Geschlechtern zugeschrieben werden sind soziale Konstrukte. Diese sind kulturell Geprägt und unterscheiden sich auch stark danach, wo auf der Welt man sich befindet. Die Stimme hingegen ist ein biologisches Merkmal, das von Aspekten wie der Hormonausschüttung beeinflusst wird. Natürlich gibt es feminin klingende Männer oder maskulin klingende Frauen. Das sind gesamtgesellschaftlich betrachtet jedoch ausnahmen und es gibt eben biologisch betrachtet auf einer wissenschaftlichen und evidenten Basis männliche und weibliche Stimmen, die keinesfalls sozial konstruiert sondern natürlich gegeben sind. Dazu kannst du ja einfach mal Stimmbruch Googlen, ein Phänomen, das keinesfalls sozial konstruiert ist.
 
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DerOlf schrieb:
Also ist das technische Problem eher dem OSFA-Fetisch geschuldet?
OSFA = One Size Fits All.

Klar wird es nicht leichter, wenn man einen Algorithmus haben will, der Deutsch, Japanisch und Suaheli richtig modellieren kann. Vielleicht hätte man größere Erfolgschancen, wenn man sich zunächst auf wenige oder gar nur eine Sprache konzentriert, statt gleich eine "Welttheorie" der Sprachsynthese zu erarbeiten (ein meiner Meinung nach ziemlich unsinniges Unterfangen).

Hä?!
Jetzt wird es langsam peinlich!
Natürlich wird unabhängig voneinander in verschiedenen Sprachen experimentiert und trainiert.

Aber selbst Englisch und Deutsch sind hoch komplex und verändern sich mit dem Längen und Breitengrad.

Eine Individualisierung wird irgendwann kommen, es ist momentan aber schon schwer genug das ganze mit wenigen festen Stimmen zu realisieren.

Das man dazu vorhandene Vorbilder nimmt, nämlich einen Mann und eine Frau, ist da wohl nur zu logisch.
 
Old Knitterhemd schrieb:
Aber selbst Englisch und Deutsch sind hoch komplex und verändern sich mit dem Längen und Breitengrad.
Genau deswegen fände ich es einfach nur logisch, sich zunächst darauf zu konzentrieren, das in EINER Sprache vernünftig hinzubekommen ... z.B. in Englisch.
Da muss verständliches Englisch bei herauskommen ... und nicht je nach Längen- und Breitengrad dann Denglisch, Chinglish oder "awesome brilliant american english".
Es reicht, wenn Deutsche, Chinesen und Amerikaner das genauso verstehen können, wie ein Brite.
Old Knitterhemd schrieb:
Das man dazu vorhandene Vorbilder nimmt, nämlich einen Mann und eine Frau, ist da wohl nur zu logisch.
Natürlich ist das logisch ... aber eben auch der Anknüpfpunkt für alte Rollenklischees ... die haben nämlich sehr viel mit der Geschlechterdichotomie zu tun.

Es gibt Studien, die zeigen, dass Eltern in der Ansprache an ihre Kinder klar geschlechtlich differenzieren ... der "baby talk" fällt bei männlichen Kindern etwas anders aus, als bei weiblichen ... die beobachteten Unterschiede sind Geschlechtsübergreifend zu beobachten (aber bei Frauen stärker als bei Männern).
Natürlich geht es dabei nur um feine Nuancen ... das ist aber nicht das interessante. Denn die Sprache verändert sich in dem Moment, wo eine geschlechtliche Einordnung geschieht.
Die geschlechtsspezifische Sozialisation über Sprache beginnt also direkt nach der Information des Arztes, ob es ein Junge, oder ein Mädchen ist ... und wenn Eltern vor der Geburt nicht ausdrücklich sagen, dass sie es erst bei der Geburt erfahren wollen, dann sind die sprachlichen Unterschiede sogar schon pränatal festzustellen.
Die Individualisierungsprozesse laufen bei den verschiedenen Geschlechtern unterschiedlich ... und auch das macht eher das Umfeld, als das Kind. Dieses Umfeld lenkt einen auch zu unterschiedlichen Spielpräferenzen ... ganz unbewusst ... sogar bei hardcore Emanzen oder homosexuellen Päärchen ist das zu beobachten.
Man sagt zwar heute nicht mehr "das ist nichts für Mädchen", aber einen Kommentar zu einer von den eigenen Erwartungen abweichenden Spielpräferenz können sich die meisten halt auch nicht verkneifen ... und das reicht.

Wer sich wirklich für die Wirkweise von Geschlechtsrollenbildern in unserer Gesellschaft interessiert, der sollte mal einen langen Blick in Helga Bildens Artikel "geschlehtsspezifische Sozialisation" werfen (Klaus Hurrelmann/Dieter Ulich (Hg.), Neues Handbuch der Sozialisationsforschung. München, Weinheim 1991, S. 281-303).
Zu finden in jeder gut sortierten sozialwissenschaftlichen Bilbliothek.
Eventuell wird dann auch einigen hier klar, wie genau sich solche Muster über die Generationen hinweg reproduzieren ... Mensch versucht angemessen zu reagieren ... und in diesem "angemessen" stecken auch die Rollenklischees mit drin, an denen sich auch die Eltern und Großeltern sozialisiert haben .... zum Glück sorgt der ewige Generationenkonflikt auch dafür, dass man das Althergebrachte nie zu 100% übernimmt.
Und daurch kann sich das System der Geschlechterverhältnisse eben auch im Schneckentempo weiterentwickeln.

Wenn wir unseren KI's nun auch einen angemessenen Sprachgebrauch beibringen, dann machen die das nicht anders, als ihre menschlichen Vorbilder ... und es wird eben "unrealistisch" klingen, wenn Alexa und Siri Männer und Frauen gleich adressieren (egal ob mit einer männlichen oder weiblichen Stimme).

Bei einer "entmenschlichten" Maschinenstimme wird dieser gesamte Erwartungszusammenhang nicht getriggert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war jetzt zu faul, mir alle Kommentare durchzulesen, aber in der Tendenz finde ich weibliche Stimmen angenehmer als männliche. Es gibt sicherlich auch Ausnahmen, aber im Durchschnitt empfinde ich das so. Ich meine, darüber auch mal eine Erhebung gelesen zu haben, die mein persönliches Empfinden über den Querschnitt der Bevölkerung bestätigt.

Über die Frage, ob das Rollenklischees verfestigt, habe ich bisher aber noch nicht nachgedacht. Vielleicht ist mir das bei Assistenzsystemen auch egal. Auf jeden Fall danke für die Anregung zum Nachdenken!
 
RfgsWlcm2k17 schrieb:
Und tatsächlich ergaben meine Recherchen, dass in den Standardeinstellung der Sprachassitent*Innen wirklich jedes mal eine typische Frauenstimme vorausgewählt ist.
Bei Siri lässt diese sich mittlerweile zwar auf männlich umstellen, die Standardeinstellung ist jedoch leider nach wie vor typisch weiblich und das wohl nicht ohne Grund.

und der grund dafür hat natürlich nichts damit zu tun dass die stimme angenehm sein soll sondern es muss bösartiger sexismus dahinter stecken?

Eine neutrale Stimme, die nicht-binäre Menschen repräsentiert sucht man vergeblich...
was bitte soll denn eine neutrale stimme sein? es gibt frauen die wie männer klingen und männer die wie frauen klingen. was ist mit denen? wie willst du dieses "große problem" für die lösen?

Da diese Technologien immer mehr mit dem Alltag einzug finden kommen wir nicht drum herum eine breite gesellschafltiche Debatte über diese Problematik zu führen.

kein vernünftiger mensch macht sich gedanken darüber ob sein navi, sprachasistent oder der kaffeeautomat eine männliche oder weibliche stimme hat. es ist schlichtweg bedeutungslos. eine geschlechterrolle hat es nur in deinem kopf weil du dir diese gedanken dazu machst. du selbst sorgst für den sexismus dahinter, denn er findet in deinem kopf statt, nicht in meinem. ich erkenne dass das navi ein gegenstand ist und interpretier da kein geschlecht rein.

imho fördern menschen mit dieser falschen political corectnes nur rassismus und sexismus, weil sie ihn auf bereiche des lebens übertragen, wo sie bislang schlichtweg nicht existent waren und nur durch diese fragwürdigen interpretationen einzug erhalten.
 
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mental.dIseASe schrieb:
Über die Frage, ob das Rollenklischees verfestigt, habe ich bisher aber noch nicht nachgedacht.

Geht mir genau so. Nur das ich ein anderes Fazit daraus ziehe. Hab den Eröffnungspost die Tage mehreren Bekanntinnen (<< hoffe das passt so) und Kolleginnen gezeigt. Einhelliger Tenor der Damen: "Man kann es auch übertreiben." Ich persönlich finde es mittlerweile echt nur noch krass, an was man sich alles hochziehen und drüber aufregen kann. Als wenn es nichts Wichtigeres auf der Welt gäbe, als ob ein Navi/Sprachassistent jetzt eine männliche oder weibliche Stimme hat.
 
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RfgsWlcm2k17 schrieb:
Also diese doch stark biologistisch geprägte Auffassung entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Wissenschaft und ist daher überholt.

Da mir gerade kein Zitat im Zitat gelingt, hier die Aussage, auf die du dich beziehst: "[...] es gibt zwei biologische Geschlechter mit relativ typischen Erkennungsmerkmalen [...]".

Zu deiner Antwort habe ich zwei Fragen:
1) Wie kommst du zu dem Schluss, dass diese Aussage u.a. in der Biologie - als Teilgebiet der Wissenschaft - überholt ist?
2) Wie entscheidest du, ob eine Begründung "biologistisch" oder "biologisch" ist?

DerOlf schrieb:
Es gibt Studien, die zeigen, dass Eltern in der Ansprache an ihre Kinder klar geschlechtlich differenzieren ... der "baby talk" fällt bei männlichen Kindern etwas anders aus, als bei weiblichen ... die beobachteten Unterschiede sind Geschlechtsübergreifend zu beobachten (aber bei Frauen stärker als bei Männern).

Und es gibt Studien die nahelegen, dass beobachtbare Unterschiede im z.B. Spielverhalten von Kindern auch hormonell bedingt sind. Und solche, die ähnliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei anderen Primaten feststellen konnten. Also stehen wir uns mit gezückten Studien gegenüber.

Am Ende bleibt es die ewige Anlage-Umwelt-Debatte. Sich dabei auf die Umwelt zu versteifen, halte ich für eine Sackgasse.

Bevor mich jemand falsch versteht: Es gibt gefährliche Stereotype, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Dass Stereotype per se abzulehnen und bar jeglicher Grundlage sein sollen kann ich nicht nachvollziehen.

DerOlf schrieb:
Dass sich die Genderdebatte so an dem "anerzogen" festgebissen hat, liegt mMn daran, dass es um Veränderungen dieser Verhaltensweisen ging und geht. Die Chancen etwas Anerzogenes zu ändern, sind einfach weit besser, als bei etwas Angeborenem.

Insofern stimmen wir ja teilweise überein. Etwas fruchtlos dürfte der Versuch, etwas Anerzogenes zu verändern, am Ende dennoch sein, wenn du es vorher fälschlicherweise als anerzogen eingestuft hast.
 
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DerOlf schrieb:
Genau deswegen fände ich es einfach nur logisch, sich zunächst darauf zu konzentrieren, das in EINER Sprache vernünftig hinzubekommen ... z.B. in Englisch.
Da muss verständliches Englisch bei herauskommen ... und nicht je nach Längen- und Breitengrad dann Denglisch, Chinglish oder "awesome brilliant american english".
Es reicht, wenn Deutsche, Chinesen und Amerikaner das genauso verstehen können, wie ein Brite.


Sag mal hast du dich auch nur Ansatzweise mit dem Gebiet auseinander gesetzt?!

Wie kommst du auf sowas:
Da muss verständliches Englisch bei herauskommen ... und nicht je nach Längen- und Breitengrad dann Denglisch, Chinglish oder "awesome brilliant american english"."

Und was soll das überhaupt bedeuten?

Willst du dich einfach nur aufregen?

Du willst also, dass die Chinesen und Deutschen jetzt nur noch an englischer Sprachausgabe forschen?
Was soll das bringen?!
Glaubst du dann geht irgendwas schneller?

Genau deswegen fände ich es einfach nur logisch, sich zunächst darauf zu konzentrieren, das in EINER Sprache vernünftig hinzubekommen ... z.B. in Englisch.

Stell dir vor, man konzentriert sich sogar nur auf wenige Stimmen, weil es so hoch komplex ist.

Was war jetzt noch mal deine Forderung?
Ach ja, jeder kann sich seine eigene Stimme konfigurieren...

Hast du dich jetzt schön im Kreis gedreht?
 
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giessl schrieb:
Am Ende bleibt es die ewige Anlage-Umwelt-Debatte. Sich dabei auf die Umwelt zu versteifen, halte ich für eine Sackgasse.
Mir gehts da mit der Anlage auch so ... und nu?
giessl schrieb:
Es gibt gefährliche Stereotype, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Dass Stereotype per se abzulehnen und bar jeglicher Grundlage sein sollen kann ich nicht nachvollziehen.
Das habe ich nicht behauptet, und das ist mMn auch nichtmal in den Genderstudies der aktuelle stand (wahrscheinlich gibt es diese Meinung aber noch immer).
giessl schrieb:
Etwas fruchtlos dürfte der Versuch, etwas Anerzogenes zu verändern, am Ende dennoch sein, wenn du es vorher fälschlicherweise als anerzogen eingestuft hast.
Tja ... wer kämpft, der kann verlieren.
Wenn man es von beginn an für angeboren hält, ist jeder Veränderungsversuch unsinnig.
Der Abschnitt war auch nicht als wissenschaftliche Erklärung für geschlechtsspezifische Verhaltensunterschiede gedacht. Es ging mir nur darum, zu zeigen, warum es für jemanden, der die Normalität an dieser Stelle verändern möchte, einfach sinnvoller ist, sich auf die Umwelt zu konzentrieren.
Dabei ging es nicht um wissenschaft sondern um Politik. Natürlich baut man seine Argumentation um einen Kern, der das politische Ziel (Veränderung) wenigstens wahrscheinlich erscheinen lässt.

Im letzten Post ging es mir sogar primär darum, das die weitergabe (reproduktion) eben über vollkommen alltägliche Dinge läuft ... denn das ist eigentlich das Hauptproblem.
Wenn wir unsere Kinder zu vollwertigen Gesellschaftsmitgliedern erziehen wollen, dann erziehen wir sie gleichzeitig auch zu geschlechtlichen Geselschaftsmitgliedern. Und da das lernen am Modell wohl eine der am weitesten verbreiteten Lernformen ist (Nachahmung), pflanzen sich eben auch Verhaltensweisen fort.

Dabei ging es mir nicht um eine Bewertung dieses Reproduktionsmechanismus, sondern zunächst nur um seine Beschreibung.

giessl schrieb:
1) Wie kommst du zu dem Schluss, dass diese Aussage u.a. in der Biologie - als Teilgebiet der Wissenschaft - überholt ist?
Wo hat er behauptet, dass das in der Biologie überholt wäre?
Ich denke es wird trotzdem schwer fallen, Biologen zu finden, die die Unterscheidung "Sex/Gender" nicht auch auf dem Schirm haben ... zumindest wenn sie sich zu Sexualität und Geschlechtlichkeit äussern.
giessl schrieb:
2) Wie entscheidest du, ob eine Begründung "biologistisch" oder "biologisch" ist?
Ganz einfach:
Die Aussage "es hat nen Pimmel, es ist ein Junge" ist biologisch (als Beispiel ... es gibt weit mehr).
"Es hat einen Pimmel, also ist es durchsetzungsfähig, stark, wenig emotional und in jeder Zeit zu Rationalität fähig" DAS wäre eine biologistische Aussage.
Biologistisch bedeutet, aus seinen biologischen Merkmalen alle Verhaltensweisen eines Individuums erklären zu wollen.

Eine Klärung des alten Anlage-Umwelt-Streits fällt deswegen schwer, weil eben keine der beiden Richtungen auf Basis der vorhandenen Studien Alleingültigkeit beanspruchen kann.
Untersuchen kann man ohnehin nur den Effekt, den beides zusammen hat ... um zu klären, wie die Paritäten hier sind, müsste man zunächst sauber trennen können, man müsste also nachweisen, dass die Anlage X an Verhalten Y den Anteil Z hat (und andersrum mit den Umwelteinflüssen ebenfalls).
Welches ethisch vertretbare Experimentaldesign sollte das bitte leisten?
 
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Sorry für die späte Antwort.

DerOlf schrieb:
Mir gehts da mit der Anlage auch so ... und nu?

Und wieder stimmen wir einander zu. So harmonisch geht es hier selten zu.


DerOlf schrieb:
Das habe ich nicht behauptet, und das ist mMn auch nichtmal in den Genderstudies der aktuelle stand (wahrscheinlich gibt es diese Meinung aber noch immer).

Hier müssen wir uns evtl. darauf einigen, dass wir uns nicht einigen können. Die Ansicht, dass alle messbaren Unterschiede zwischen Männern und Frauen reine Folge gesellschaftlicher Konstruktion sind, lese ich durchaus immer mal. (Wenn "Mann" und "Frau" als Kategorie an sich nur soziale Konstrukte sind, wo ist dann Platz für den biologischen Anteil im Unterschied zwischen den Kategorien?)

In der abgeschwächten Form, also bezogen auf einen spezifischen Unterschied, kommt das m.M.n. sehr häufig vor. In der Debatte um die Gender Pay Gap geht man ja scheinbar auch ganz grundlegend davon aus, dass dieser alleine durch die Umwelt entsteht. Sonst könnte man als Ziel ja keine vollständige Parität fordern, weil der biologische Anteil - wie groß oder klein auch immer der dann sein mag - immer zu einem Unterschied führen wird. (Wie groß auch immer der dann sein mag.)

Man könnte nun argumentieren, dass man in Unkenntnis des biologischen Anteils (schwer zu bestimmen) aus praktischer Notwendigkeit Parität anstreben sollte. Dann muss man sich aber im Klaren darüber sein, dass man die de facto nur erreichen kann, wenn man ganz bewusst eine Gruppe der anderen gegenüber bevorteilt.


DerOlf schrieb:
Ganz einfach:
Die Aussage "es hat nen Pimmel, es ist ein Junge" ist biologisch (als Beispiel ... es gibt weit mehr).
"Es hat einen Pimmel, also ist es durchsetzungsfähig, stark, wenig emotional und in jeder Zeit zu Rationalität fähig" DAS wäre eine biologistische Aussage.
Biologistisch bedeutet, aus seinen biologischen Merkmalen alle Verhaltensweisen eines Individuums erklären zu wollen.

Mit anderen Worten: Die infrage stehende Aussage ist nach deiner eigenen Definition als "biologisch" und nicht als "biologistisch" zu bezeichnen.

Ich zitiere sie mal:

Old Knitterhemd schrieb:
Nö, kurze Überraschung, es gibt zwei biologische Geschlechter mit relativ typischen Erkennungsmerkmalen, die dürfen auch beide gerne vertreten sein.

DerOlf schrieb:
Wo hat er behauptet, dass das in der Biologie überholt wäre?

Die Aussage von Old Knitterhemd bezog sich auf einen biologischen Sachverhalt und die Antwort lautete, dass diese Sichtweise "in der Wissenschaft" überholt sei. Das schließt eben auch die Biologie mit ein.
 
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giessl schrieb:
Die Aussage von Old Knitterhemd bezog sich auf einen biologischen Sachverhalt und die Antwort lautete, dass diese Sichtweise "in der Wissenschaft" überholt sei.
So gesehen hast du natürlich recht ... aber wie leitest du aus der existenz der körperlichen Unterschiede dann Verhaltensunterschiede ab ... wie legitimieren die körperlichen Unterschiede z.B. das gender pay gap?

Gibt es dazu wissenschaftliche Daten, dass eine Frau in den Bereichen, wo sie schlechter bezahlt wird, auch tatsächlich weniger leistet?

Dass es Unterschiede gibt, wird nicht bezweifelt .. es wird nur bezweifelt, dass die daraus resultierenden oder abgeleiteten Unterschiede im Verhalten z.B. eine Unterschiedliche Bezahlung wirklich legitimieren.
Warum gibt es das gender pay gap überhaupt?
Hat sich bei Akkordarbeit irgendwie gezeigt, dass Frauen am Tag ca. 10 - 20% weniger schaffen?

Eins ist allerdings klar ... es war seit Jahrhunderten "normal", dass Frauen und Kinder eben billigere Arbeitskräfte sind, als Männer.
Einen kulturgeschichtlichen Zusammenhang zwischen dem etablierten Bild von Frau und Mann und den sozialen realitäten der beiden Geschlechter aufzubauen gelingt also schonmal problemlos.
Eine leistungsfähige biologische Herleitung des ganzen habe ich bisher nicht gesehen ... es wird immer nur auf die existenz und Natürlichkeit der Unterschiede hingewiesen (die nie jemand bezweifelt hat) ... und an der Stelle bricht es dann meist ab.

Falls es jemandem gelingt, eine geringere Leistungsfähigkeit bei Frauen in einzelnen Arbeitsbereichen nachzuweisen (am besten in einem, in dem sie auch schlechter bezahlt werden), dann wären auch die Biologisten ihrem Ziel einen Schritt näher.

Schön ware auch mal eine gute und rein biologische Erklärung dafür, dass es zwar viel mehr weibliche Studierende gibt (in fast allen Fächern), diese oft sogar besser benotet werden (müssen ... hilft ja nicht, wenn die eben so gut sind), die Hierarchie an akademischen Institutionen aber immer weniger Frauen enthält, je weiter man sich den Spitzenpositionen nähert.
Dass Männer lieber Männer einstellen (und Frauen lieber Frauen) erscheint mir da als Erklärung garnicht so schlecht ... leider ist es eine Erklärung über die Umwelt.
Dass Frauen sich eben weniger auf die Karriere konzentrieren, ist ebenfalls sehr wahrscheinlich eher den "wahrgenommenen Erwartungen" aus ihrem Umfeld zu verdanken ... wieder wäre das eher eine erklärung über die Umwelt.
Das Frauen eventuell mal schwanger werden und sich dann auch eher um ihr Kind kümmern wollen, als um ihre Karriere, und das zum "Karriereknick" führt, ist mal was biologisches ... allerdings nicht nur, denn man hätte die Arbeitswelt ja auch so einrichten können, dass dieser vollkommen normale natürliche Vorgang dabei weniger gravierende Auswirkungen hat.
Dass nur Frauen Kinder kriegen können, ist ein biologischer Fakt ... dass das in unserer Arbeitswelt gravierende Folgen hat, ist kulturelle Konstruktion, die noch dazu stark von dem Umstand abhängig scheint, dass wir in den letzten 150 jahren eben eine geschlechtlich differenzierte Arbeitswelt mit wenigen Frauenberufen (neben Hausfrau und Mutter) und sehr viel mehr männlichen als weiblichen Arbeitskräften hatten.
Natürlich hat sich die Arbeit in vielen Bereichen, so angepasst, dass sie vor allem mit Männern "gut arbeiten" kann ... schließlich war das nach dem Verbot der Kinderarbeit fast die einzige Zielgruppe.

Oder ist es ein Hormon ... wenn ja, welches?
Wenn Naturwisschenschaften doch so exakt sind, dann sollte es doch möglich sein, einen Schuldigen klar einzugrenzen ... zumindest wenn das ein Schuldiger ist, der sich mit naturwissenschaftlichen Methoden klar bestimmen lässt.

Es geht nicht um die Frage, ob Unterschiede existieren, sondern nur darum, ob die Wirksamkeit der existierenden bologischen Unterschiede im Arbeitsleben z.B. für eine unterschiedliche Bezahlung bei nüchterner Betrachtung überhaupt ausreicht.
Der Grund für diese Frage steht in unseren Grundgesetz sogar ziemlich weit vorne ... wenn da geschlechtliche Unterschiede gemacht werden, dann bedarf das einer Begründung. Und diese Begründung sollte besser sein, als "sieht man doch".
Denn auf nichts anderes bezog sich die Aussage von @Old Knitterhemd ... offensichtliche Unterschiede in den körperlichen merkmalen. "Erkennungsmerkmale" ... was wird das sein, wenn nicht die primären und sekundären Geschlechtsteile, allgemein der Körperbau oder die meist unterschiedliche Stimmlage?

Dafür, dass Bekleidungs- oder Spielpräferenzen "vorverdrahtet" sind, gibt es momanten ebenfalls nur Indizien.
Aber jedesmal wird das genutzt, um jede Genderdebatte ad absurdum zu führen, weil ja damit eindeutig bewiesen ist, dass sich alle Unterschiede aus der Biologie erklären lassen ... es gibt nur noch einige, bei denen das bisher nicht gelungen ist.
Leider fliegt einem dank wissenschaftlicher Methodik regelmäßig die eine oder andere "gesicherte Erkenntnis" um die Ohren.
Und damit haben beide Seiten zu kämpfen ... regelmäßig ... zumindest solange man die wissenschaftliche Methode ernst nimmt und mit Wissenschaft mehr will, als zu beweisen, dass man schon immer Recht hatte.
Schon von der Forschungslogik her kann Wissenschaft das Gegenteil viel besser ... nämlich zeigen, dass man Unrecht hatte.

Zum Schluss noch ein ziemlich altes, aber in den Genderstudies sehr gut bekanntes Zitat (sinngemäß):
"Solage Mädchen und Jungen in unseren Erziehungsanstalten und im Alltag so unterschiedlich behandelt werden, glaube ich nicht an irgendwelche natürlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Geschlechtern, welche über die Physiologie hinausgehen".
Das packt das Problem an der Wurzel ... wir können nur Zustände beschreiben, gerade im Bezug auf das soziale Miteinander sagen die aber nur sehr wenig über ihre Entstehung aus ... bei der Frage "Nature vs. Nurture" geht es aber genau um die Entstehung der beschriebenen Zustände.
Aus Evidenzien auf ihre Entstehungsgeschichte zu schließen, ist in etwa so, als wolle man aus einem Gruppenfoto die vorangegangenen 24 Stunden des Lebens der darauf Abgelichteten rekonstruieren. Das funktioniert einfach nicht, wenn man nicht die eigenen vorgefassten Erklärungen als gesichert annimmt.
Und das hat dann (leider) mit Wissenschaft nichts mehr zu tun, entspricht aber genau der Arbeitsweise von Biologisten, Naturalisten und Essentialisten.

Sorry für die Abhandlung ... wenn ihr es weniger komplex wollt, dann beschränkt euch auf Naturwissenschaften.
 
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DerOlf schrieb:
Gibt es dazu wissenschaftliche Daten, dass eine Frau in den Bereichen, wo sie schlechter bezahlt wird, auch tatsächlich weniger leistet?
 
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Danke für das Video ... Mai liegt wie immer genau richtig ;)
Ich hoffe der teil mit den unterschiedlichen Bewertungen eines identischen Textes ist dir auch aufgefallen ... da waren nur die Vornahmen unterschiedlich (Jennifer vs. John).
Das funktioniert witzigerweise sogar andersrum ... nach Angabe des eigenen Geschlechts schneiden Mädchen z.B. in Mathetest signifikant schlechter ab, als wenn sie auf dem Testbogen ihr Geschlecht NICHT kenntlich machen müssen.
Ein Vortrag über Geschlechterdifferenzen im Vorfeld des Tests kann ähnliche Wirkungen haben.
Die Kenntnis über Geschlecht beeinflusst nicht nur das Bewertungsverhalten, sondern auch die Leistungsfähigkeit. Natürlich macht das keiner extra und natürlich ist das Geschlecht nicht die einzige Differenzlinie an der sowas beobachtet werden kann.

Die Zahlen sind allerdings am Ende ziemlich egal, denn ob es nun 21%, 6%, 3% oder auch nur 1,1% (der unerklärbare Rest) unterschied gibt, auch ein Unterschied von 0,01% innerhalb des gleichen Berufsfeldes Stünde im gegensatz zu dieser Formulierung:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Für die unter uns, die nicht wissen wo das herkommt, hier der komplette Text von GG Art. 3.
https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_3.html
Solange es hier einen statistisch nachweisbaren Unterschied gibt, bedarf der einer Begründung jenseits der Geschlechtszugehörigkeit ... denn die scheidet nach GG Art. 3 nunmal komplett aus.

Am Ende des videos verlagert ja Mai die Frage auch aus dem Geschlechterverhältnis hinaus ... und stellt die viel interessantere Frage.
Ist es korrekt, dass gerade die Berufe, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten (Pflege, Erziehung einzelne Dienstleistungen) so viel schlechter bezahlt werden?
Um das zu klären könnte man sich sogaer komplett von der Geschlechterthematik lösen ... denn in diesen Bereichen werden auch die Männer echt scheiße bezahlt ... und entwicklen vielleicht auch deswegen einen starken Aufstiegswillen ... denn sobald man in Hierarchieetagen angekommen ist, in denen wieder mehrheitlich Männer arbeiten, wird auch in diesen Bereichen die Bezahlung schnell besser.
Wenn der statistische Unterschied bei der Qualifikation und Bildung tatsächlich unter 0,2% liegt (0,13 war in der Grafik zu sehen), dann muss es einen anderen Grund für den Frauenmangel in Führungsetagen geben.
Diesen Grund liefert Mai auch mehrmals und auch der ist nicht rein natur- sondern eher kulturwissenschaftlich - und er hat einiges mit tradierten Rollenbildern zu tun, insbesondere im bezug auf die familiäre Arbeitsteilung.

Wer allerdings denkt, die Sutiation wäre esrt dann nicht mehr "kritisch", wenn das unbereinigte GPG bei 0% angekommen ist, der kann sich meinetwegen aussuchen, welchen Grund das hat.
Denn der hat entweder das grundlegende Problem nicht erkannt, oder er versteht einfach die statistischen Methoden nicht.
In jedem Fall st die Forderung unsinnig, solange wir nicht in allen Arbeitsbereichen eine Geschlechterstruktur erreicht haben, die die in der Gesamtgesellschaft repräsentiert ... wenn also in allen Arbeitsbereichen und auf allen Führungsebenen in etwas 50% beider Geschlechter aktiv sind ... und zwar egal, nach welchen Kritzerien jenseits des biologischen Geschlechts man dfferenziert.
Erst dann macht ein unbereinigtes GPG überhaupt eine verwertbare Aussage zur unterschiedlichen Bezahlung der beiden Geschlechter.

Die Frage ist (rein statstisch betrachtet): Woher kommen die 1,1% GPG, die statstisch momentan unerklärbar sind?
 
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DerOlf schrieb:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
nette theorie, aber selbst der gesetzgeber hält sich nicht daran: die frauenquote tut nämlich genau das. ist die quote nicht erfüllt, müssen frauen bevorzugt werden und männer benachteiligt. und zwar ausschließlich aufgrund ihres geschlechts.
und die subjetkive bewertung der leistung des anderen ist nunmal von den subjektiven ansichten des bewerters abhängig. das betrifft jedes einzelne in artikel 3 aufgeführte kriterium. da steckt keine absicht dahinter, das ist ganz natürlich, dass die subjektive meinung mit in das urteil einfließt. und da kann sich niemand von lossprechen, egal für wie politisch korrekt er sich selbst hält.
 
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Lübke schrieb:
aber selbst der gesetzgeber hält sich nicht daran: die frauenquote tut nämlich genau das. ist die quote nicht erfüllt, müssen frauen bevorzugt werden und männer benachteiligt. und zwar ausschließlich aufgrund ihres geschlechts.
Da die Frauenquote eingeführt wurde, um Benachteiligung aufgrund des Geschlechts zu verringern, steht sie tatsächlich auf dem Boden des Grundgesetzes.

Falsch ist sie trotzdem, aber das hat mit Benachteiligung oder Bevorzugung nichts zu tun ... eher mit ihrem Bestätigungscharakter ... Männer kriegen den job wegen Qualifikation (warum auch sonst ... ist ja ein Mann, der kann sich nichtmal hochbumsen) ... Frauen kriegen ihn wegen der Quote (da es die Quote gibt, kann es ja schlecht an der Qualifikation liegen, schliesslich ist das eine Frau).
Die Quote entwertet sogar die Leistung der Frauen, die es auch ohne Quote nach oben geschafft haben.

Wer eingestellt wird, und zu welchen Konditionen, das wird dem AG überlassen bleiben (weil alles andere schwer vermittelbar ist). Der Staat kann nichts anderes tun, als Begründungen für die Entscheidung ausszuschließen ... das ist aber egal, weil die Entscheidung gerade in diesem Fall keine offitzielle Begründung braucht.

Natürlich kannst du Menschen wegen all der Dinge in Art, 3 benachteiligen und bevorzugen, wie du lustig bist ... das ist nur ein Gesetz. Inoffiziell kannst du sogar den Ariernachweis der Urgroßmutter fordern ... nur halt lieber nicht schriftlich, denn DANN (und nur dann) greifen ein paar Gesetze, an die du dich dann doch lieber halten solltest.
 
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DerOlf schrieb:
Da die Frauenquote eingeführt wurde, um Benachteiligung aufgrund des Geschlechts zu verringern, steht sie tatsächlich auf dem Boden des Grundgesetzes.
nein, das tut sie nicht. würden strafen verhängt wenn jemand aufgrund von geschlecht jemanden benachteiligt, dann wäre das gesetzkonform. aber das geschlecht als objektives einstellungskriterium festzulegen ist die stärkste form der diskriminierung, auch wenn die absicht dahinter gut ist.
 
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