Wie Eltern abhalten Soft- und Hardware vor die Wand zu fahren?

humanica

Lt. Junior Grade
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Juni 2015
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Hallo,

ich habe meinen Eltern nun bereits den dritten Linux Computer eingerichtet. Leider gab es bisher immer wieder Schwierigkeiten. Insbesondere mein Vater probiert gerne Lösungen aus und ist nicht verlegen, die bestehende Hard- und Softwarekonfiguration komplett über den Haufen zu werfen.
Da wird schon mal die Festplatte vom einen in den anderen Computer getauscht, angeblich defekte Hardware kurzerhand ausgebaut oder andere Betriebssysteme installiert. Aus irgendwelchen Foren werden Commands kreuz und quer in die Console gepastet. Heute wird dabei ein neuer Browser installiert, morgen mal eben das Ubuntu 16.04 Lts auf 20.04 geupdatet.
Am Ende werde ich dann angerufen, aber erst wenn der Rechner wirklich garnicht mehr bootet und mein Vater kurz davor ist den halben Rechner auf eBay neu zu kaufen weil angeblich alles defekt ist.
Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage was ich machen soll. Folgende Ideen sind mir gekommen:
1. Hypervisor oder Vm installieren und darin automatisch ubuntu lts booten. Das fällt allerdings flach, da mein Vater kurzerhand mit dem Bootstick drüber bügeln würde sobald mal etwas nicht funktioniert. Daher hätte ich keine Chance zur Wiederherstellung.
2. Ubuntu einrichten/konfigurieren und anschließend ein Image erstellen. Das würde mir zwar nicht vor den Anrufen schützen, ich könnte das ganze aber schneller beheben. Natürlich nur, solange der Rechner noch nicht auseinander gebaut ist.
3. Bios locken, dem Nutzer keine Admin Rechte geben und einen Fernzugriff einrichten. Einerseits geht es dann nichts kaputt, andererseits werde ich dann für Kleinigkeiten angerufen.
4. Aufgeben und für unverschämtes Geld einen Mac Mini kaufen.
Leider kennen sich meine Eltern viel zu gut mit Linux und It aus um mich einfach zu fragen bevor sie ins System eingreifen, das fällt also auch flach.
Habt ihr weitere Ideen? Welche der Lösungen würdet ihr nehmen?
 
Also ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.
Bei mir hat es geholfen, dass ich beim gefühlten hundertsten Einrichten gesagt habe, wenn das nächste mal ein Fehler auftritt und er "verschlimmbessert" bis zum geht-gar-nicht-mehr wird, dann helfe ich nicht mehr.
Natürlich kam es dann dazu.
Dann habe ich auch gesagt selber schuld, ich hab euch gewarnt. Da war ich auch gerade im Urlaub, hat also gut gepasst.

Nach knapp einer Woche bin ich dann doch hin und habs nochmal gerichtet - seitdem ist aber Ruhe und es wird bei einem Problem oder einer Frage vor dem rumpfuschen gefragt :)
 
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Wie wärs damit, deinen Eltern mal ne satte Standpauke zu halten, dass sie gefälligst ihre verdammten Griffel vom System lassen und es einfach so benutzen sollen, wie es da steht?!
Und ihnen gleichzeitig klarmachen, dass du keinen Finger mehr krumm machen wirst, sollten sie doch Hand anlegen.

Ganz einfache Nummer. Wer nicht hören will, muss fühlen.
 
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Ich würde meinen Eltern sagen, beim nächsten mal müssen sie in einer Computerladen gehen (und dafür Geld bezahlen). Wenn sie das einmal gemacht haben, werden sie sich überlegen, nochmal am PC rumzudoktern.
 
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ganz ehrlich!?!? das sind erwachsene menschen, die eigene entscheidungen treffen. wenn sie sich dazu entscheiden alle gut gemeinten ratschläge zu ignorieren, lass sie ihren kram machen, du machst deinen und wirst ne harte linie fahren OHNE einzuknicken. einmal, zweimal... vieeeeeeeeeeeeeeeeelleicht ein 3. mal sind OK aber das war es dann auch und irgendwann ist schluss ;-)
 
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Ich würde sie auch ihrem Schicksal überlassen. Wer Scheiße baut muss dafür gerade stehen, Eltern hin oder her. Zeit ist eine der wenigen Dinge auf diesem Planeten die allen gleich zur Verfügung steht und die sich nur bedingt kaufen lässt - deinen Eltern sollte das vllt mal bewusst werden, bevor sie deine verschwenden.
Ich wäre sonst auch zu den gleichen Lösungen wie Backup und Mac übergegangen. Btw, wenn sich deine Eltern so gut mit Linux auskennen... wie schaffen sie es, es immer wieder kaputt zu spielen?! Vlt sollte dein Vater sich auch einfach angewöhnen ein Backup selber zu erstellen (oder vlt regelmäßig?) und es aufzuspielen wenn er wieder Scheiße gebaut hat. Sollte er es nicht tun, bist du raus aus der Nummer.
 
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du hast glück, dass es "nur" deine eltern, bzw. dein vater ist.
ich habe einige kumpels dieser art.
ich habs so gemacht wie Towatai geschrieben hat.
jetzt kommt höchsten noch ein anruf im monat. da helfe ich dann auch, weil wir kein auto haben. wenn fahrten zum einkaufen zu machen sind ,kann man sich auf ihn verlassen.
er kam auch schon mal um 5.30 morgens, als wir ihn brauchten.
eine hand wäscht in dem falle die andere.
 
Ich würde ein Image erstellen. Den Eltern Hilfe zu verweigern, finde ich irgendwie realitätsfremd.
 
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Ich würde bei so viel Ignoranz gar nicht mehr helfen ganz einfach. :)

TorenAltair schrieb:
Den Eltern Hilfe zu verweigern, finde ich irgendwie realitätsfremd.

Wir reden hier über erwachsene Personen!
Diese sollten in der Lage sein ihre Fehler einzusehen.
Aber scheinbar werden dennoch immer wieder die guten Ratschläge ignoriert.

Wie sagt man so schön bei der Erziehung von Kindern, aus Fehlern lernt man.
Das sollte andersherum auch gelten.
 
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Such deinem Vater vielleicht mal ein zeitfüllendes Hobby?
Klingt so als hätte er zu viel Zeit sich "unnötig" Gedanken zu machen
 
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TorenAltair schrieb:
Ich würde ein Image erstellen. Den Eltern Hilfe zu verweigern, finde ich irgendwie realitätsfremd.

Was ist denn daran realitätsfremd. Wer nicht hören will muss fühlen das gilt ab einem gewissen Alter in beiden Richtungen.
War bei uns genauso mein Bruder hatte die Schnauze voll und hat nichts mehr am PC repariert und ich bin nur 1mal im Jahr da also hält unser Vater nun die Finger still.
 
humanica schrieb:
Da wird schon mal die Festplatte vom einen in den anderen Computer getauscht, angeblich defekte Hardware kurzerhand ausgebaut
Vorhängeschloss an das Gehäuse machen.
humanica schrieb:
3. Bios locken, dem Nutzer keine Admin Rechte geben und einen Fernzugriff einrichten. Einerseits geht es dann nichts kaputt, andererseits werde ich dann für Kleinigkeiten angerufen.
Meine Eltern kommen ganz gut ohne Administrationstätigkeiten zurecht. Ich werde zwar wegen Kleinigkeiten gefragt aber um diese Anliegen zu lösen braucht man im Normalfall keine Admin Rechte.
humanica schrieb:
4. Aufgeben und für unverschämtes Geld einen Mac Mini kaufen.
Du könntest auch einfach aufgeben oder dir immer 1 bis 2 Wochen Zeit lassen.
 
A.Xander schrieb:
Was ist denn daran realitätsfremd. Wer nicht hören will muss fühlen das gilt ab einem gewissen Alter in beiden Richtungen.
War bei uns genauso mein Bruder hatte die Schnauze voll und hat nichts mehr am PC repariert und ich bin nur 1mal im Jahr da also hält unser Vater nun die Finger still.
Hätte es anders ausdrücken sollen. In meiner Generation wäre das realitätsfremd. Sehr vereinfacht gesagt, man hat selbst früher Mist gebaut, auch wenn man es besser wissen hätte müssen und im Bereich Computer sind viele Eltern eben doch Kind/Jugendlicher.
 
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Wieso installiert man denen nicht einfach Windows. Linux ist doch - offensichtlich - nichts für Leute, die keine Ahnung von der Materie haben...
 
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Beim nächsten Mal ganz klare Ansage machen, das es dieses Mal das letzte Mal ist, das die Basteleien wieder gerade gebogen werden. Wird dann diese Warnung auch in den Wind geschlagen, und es geht irgendwann wieder nichts, dann eben auch mal Nein sagen, damit die EZF auch wirklich mal sieht, was die sinnlose Bastelein für Folgen haben kann. Denn wer nicht hören kann muß auch mal fühlen. Auch wenn es die eigenen Eltern sind.

Denn es ist ja nun nicht so, das man nicht gewillt ist, mal was zu richten. Aber wenn das durch permanentes Gebastel zum Dauerzustand wird, dann ist irgendwann auch mal gut und die Konsequenzen müssen getragen werden. So hart es dann auch ist. Vielleicht lernen es deine Eltern dann ja, das man Hilfsbereitschaft nicht über Gebühr strapazieren sollte.
 
Mein Vorschlag. Mach dir das Leben irgendwie einfacher, aber verneine nie die Hilfe bei Problemen bei den eigenen Eltern (den soweit ich hier gelesen habe, geht es nicht darum, dass du täglich bei Dingen helfen musst, von denen du keine Ahnung hast). Es sei denn, sie haben dies dauerhaft in deinem Leben mit dir gemacht.

Den Eltern Hilfe zu verweigern kann ich nicht nachvollziehen. Wenn wir schon bei den Eltern sozial abstumpfen, wo ist dann erst die Hemmschwelle bei anderen gesellschaftlichen Kontakten?

"Wer nicht hören will, muss fühlen", hört sich sehr nach 60er Erziehung an.
 
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Lass ihn doch lernen, wenn er was verstellt, dann hat er sich damit auseinanderzusetzen bis es wieder geht.
Learning by doing, wenn du ihm immer alles richtest versteht er es nie.
 
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rinatb schrieb:
Mein Vorschlag. Mach dir das Leben irgendwie einfacher, aber verneine nie die Hilfe bei Problemen bei den eigenen Eltern (den soweit ich hier gelesen habe, geht es nicht darum, dass du täglich bei Dingen helfen musst, von denen du keine Ahnung hast). Es sei denn, sie haben dies dauerhaft in deinem Leben mit dir gemacht.

Den Eltern Hilfe zu verweigern kann ich nicht nachvollziehen. Wenn wir schon bei den Eltern sozial abstumpfen, wo ist dann erst die Hemmschwelle bei anderen gesellschaftlichen Kontakten?

"Wer nicht hören will, muss fühlen", hört sich sehr nach 60er Erziehung an.
aber auch eltern sollten lernfähig sein.
 
Darf ich mal nach deinem Alter fragen?
Also wenn du noch minderjährig bist, also die Beene unter Vaters Tisch stellst, hat Vater generell recht in allem :)

Bist du natürlich erwachsen sieht das anders aus. Dann würde ich sagen, das ich beim nächsten Problem nicht mehr helfe. Weil deine Hilfe eben immer wieder missachtet wird. Vieleicht kann er dir seine Wünsche mal erklären, das du ihm hilfst, sie zu lösen. Das er nicht das bekommt, was du gut findest, sondern das, was er selber möchte.
Manche wollen kein Linux, obwohl du es eben gut findest. Man sollte anderen nichts aufschwatzen, sondern die sollen selber herrausfinden, was sie wollen und wie.

Das Problem ist, das Heute viele jüngere schon mehr Erfahrung mit und am PC haben, als die Eltern. Das was du bisher gelernt hast, hat seine Zeit gedauert. Wahrscheinlich auch der eine oder andere Fehltritt. Bei mir gabs einige böse Erfahrungen. Die mich Zeit und Geld gekostet haben. Daraus lernt man. Das eher alleine, Heute durch Fragen in Foren, früher viel in PC Magazinen lesen, die paar Leute fragen, die man kennt, die bereits mehr wussten als ich.

Da habe ich tagelang gesessen und Windows installiert, miese Hardware gequält und optimiert. Für Zwecke, wie CD brennen und sowas. Worüber man heute lacht, was man da an Zeit und Geld investiert hat. Heute ist mir jede Windows Installation lästig. Ich investier keine Zeit mehr in nutzlose Projekte.

Weil ich eben keine Eltern hatte, die mich in dem Bereich materiell oder geistig unterstützt haben.

Ich musste also alleine solche Projekte finanzieren. Schon als Azubi, wo man es nicht dicke hat. Da lernt man, das man eben nicht einfach was neu kaufen kann, weil man die Kohle garnicht hat.

Dein Vater macht diese Erfahrungen eben jetzt. Vieleicht stört ihn auch nicht, was neu zukaufen. Tut ihm weniger weh, als z.b mir früher. Dadurch ist er unabhängiger. Aber vieleicht ist das nun ein Hobby von ihm. Andere versenken tausende in Modellbahnen, die Vater eben in seinen PC.
 
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