Wie sollte ich meine Informatik-Module am besten wählen ?

Peter_2498

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Guten Tag an euch alle,

ich bin soweit fertig mit meinem Mathe-Bachelor und beginne im nächsten Semester meine Master-Vorlesungen. Ich habe als Nebenfach Informatik und darf im Master 2 Vorlesungen mit jeweils anschließendem Praktikum aus dem Modulhandbuch der Informatik auswählen und bin nicht ganz sicher, ob ich wirklich die Module komplett nach Interesse wählen sollte.

Damit verbunden ist die Frage, inwiefern diese zwei Vorlesungen überhaupt einen Unterschied machen. Ich bin in erster Linie Mathematiker und weiß, dass diese durchaus als Quereinsteiger in die Informatik-Branche gehen.

Würde es mir für die Zukunft etwas bringen, Module zu wählen, die zurzeit sehr gefragt sind ?

Es werden unter anderem so Dinge angeboten wie Data Mining, Machine Learning und künstliche Intelligenz, was ja anscheinend zurzeit sehr gefragt ist.

Hab schon mit paar anderen Leute darüber geredet und die meinten, dass diese zwei Module den Braten nicht fett machen und einen der Arbeitgeber sicherlich nicht deswegen einstellt. Auch habe ich öfters gehört, dass dieser Data Science Bereich wohl ziemlich überlaufen sein soll und man es dort lieber nicht versucht, wenn man nicht gerade dafür brennt. Was würdet ihr mir in meinem Fall empfehlen ? Einfach nur nach Interesse gehen ?


Falls es euch interessiert, was an Informatik-Modulen bei uns so angeboten wird, könnt ihr das hier ab Seite 25 einsehen:

https://www.studium.fb08.uni-mainz.de/files/2021/01/BSc_Informatik_Modulhandbuch_V8-2021.pdf

Dort stehen auch die groben Inhalte, die im jeweiligen Modul gelehrt werden.
 
@Peter_2498 :
Ich würde einfach das machen, was mir voraussichtlich am meisten Spaß macht. Umsteigen, dazulernen, einfach mal irgendetwas anderes machen, auch außerhalb von Mathematik oder IT, geht doch immer!

Natürlich muss man sein Studium erstmal erfolgreich zum Abschluss bringen, such Dir einfach das aus, was für Dich wahrscheinlich am einfachsten zu erlernen ist.
 
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Peter_2498 schrieb:
[...]
Würde es mir für die Zukunft etwas bringen, Module zu wählen, die zurzeit sehr gefragt sind ?
[...]

Nein. Es bringt dir in Zukunft das zu wählen, was zum dann jeweiligen Zeitpunkt gefragt sein wird, und bis dahin gezielt auf diesen Schwerpunkt hinzuarbeiten.

Was das sein wird? Keine Ahnung.
 
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Mein Vote für Data Mining und Machine Learning. Data Science ist mitnichten "überlaufen", zumindest müssen die Leute es auch zum Abschluss bringen. Die Nachfrage existiert und so schnell wird die auch nicht gedeckt werden.

Vor allem aber passt es zu deinem Grundstudium Mathematik am besten. Was möchtest du als Mathematiker dich mit Webentwicklung beschäftigen? Das wären Perlen vor die Säue.

Und in der IT gibt es immer Bedarf - manche Sachen sterben da ja auch nie aus - ein Systemadministrator wird es auch noch in 20 Jahren geben ... schließlich gab es ihn die letzten 40 Jahre auch schon. Genauso ein DB Admin ... nur die Datenbankarchitekturen ändern sich. (oder man findet halt noch Unternehmen mit entsprechend alter Software) ;)

PS ich warte jetzt eigentlich nur ein Kommentar von ascer, der uns alle erklären wird, dass man nur an einer "Elite-Uni" so richtig Data Science lernen kann und die Wald und Wiesen FH doch einpacken könnte. Dabei hab ich doch so schön meine ER Diagramme getanzt als Prüfungsleistung für Datenbanken. :D
 
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Interessant und für die Zukunft bringende Module sind z.B. Data Mining, Künstliche Intelligenz, Machine Learning, Datenbanken und IT-Sicherheit. Das sind Module wo ich selber einen Schwerpunkt legen würde.
 
_killy_ schrieb:
Vor allem aber passt es zu deinem Grundstudium Mathematik am besten.
Beinhaltet Data Science viel nicht triviale Mathematik ?

Haumea schrieb:
Interessant und für die Zukunft bringende Module sind z.B. Data Mining, Künstliche Intelligenz, Machine Learning, Datenbanken und IT-Sicherheit. Das sind Module wo ich selber einen Schwerpunkt legen würde.
Ja, zurzeit habe ich zwei Modulkombis in die engere Auswahl genommen. Das wären Data Mining + Machine Learning und IT Sicherheit + Kryptographie.
 
Hört sich gut an. Kannst dir ja mal KNIME angucken, falls du im Vorfeld schon bisschen etwas machen möchtest. Ich vermute das dein Prof. und ihr Studenten in Data Mining mit dieser Software arbeiten werdet.
 
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Kurz und knapp:
Wähle das was dir persönlich am Meisten zusagt.

Wenn du jetzt erst mit dem Master beginnst, liegen nochmal 1,5 - 2,5 Jahre bis zu deinem Abschluss dazwischen. Bis dahin kann das jetzige "IN" wieder "OUT" sein.
Und keiner stellt jemanden ein nur weil er Kurs "X" besucht hat. Mathematiker können in die Informatik gehen, aber nicht jeder Mathematiker gehört in die Informatik ;)
 
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Ich würde auch das machen was dich interessiert bzw. dir Spaß macht.

Mit Hype-Themen wäre ich immer etwas vorsichtig. Schweine-Zyklus und so. Ein Indikator wäre beispielsweise wie viele deiner Kommilitonen welche Module wählen. Ansonsten würde ich die Wahl der Module für die spätere Berufswahl nicht überbewerten. Denn für einen Arbeitgeber bist du zunächst mehr "Absolvent" als "Experte im Bereich X oder Y". Echte Expertise kommt erst mit Berufserfahrung. Zumal man als Mathematiker oder Physiker eh öfter mal quer einsteigt. Ich denke, da werden deine Chancen so oder so nicht schlecht stehen.

Klar, aktuell sieht man viele offene Stellen als "Data Scientist", aber meist mit dem Wörtchen "Lead" davor. Aber damit man hier ein "gefragter Mann" ist, muss man schon ein paar Jahre Berufserfahrung in diesem Bereich vorweisen können. Inklusive der Zeit bis zum Abschluss reden wir also von einem Zeitraum von 5-10 Jahren bist du für die aktuelle Arbeitsmarktsituation vorbereitet wärst.

Bis dahin kann noch viel passieren. Oder viele der ganzen Tisch-Kicker-/Naturholz-Möbel-/Glaswand-/Free-Fruit-and-Coffee-/Office-Dog-/Start-Up-Buden, die aktuell massenhaft solcher Stellen ausschreiben, gibt es dann vielleicht schon nicht mehr ;)

Oder aber der Arbeitsmarkt explodiert in diesem Bereich. Man kann es nie wissen.
 
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Wisst ihr wie es mit den Jobaussichten bei den "IT-Security-Leuten"/Kryptographen ausschaut ?
 
Das hängt von vielen Faktoren ab.

Generell gilt:
Wer gut ist, der bekommt immer einen (guten) Arbeitsplatz.

Wer durchschnittlich ist, der muss auf Hilfe durch Konjunktur, Kontakte oder Glück vertrauen.

Wer schlecht ist, der sollte es bleiben lassen.
 
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Peter_2498 schrieb:
Wisst ihr wie es mit den Jobaussichten bei den "IT-Security-Leuten"/Kryptographen ausschaut ?
Quantität der Jobs: Aktuell sehr gut.
Qualität der Jobs: Aus den Nachrichten der Recruiter eher meh. Vieles ist "Low-Level"-Kram.

Hier muss auch unterschieden werden, was du unter IT-Security verstehst. Pen-Testing, Rund um Firewall(s), SIEM, Implementierung von Security-Lösungen, ... sind Bereiche die alle IT-Security umfassen. IT-Security ist nur ein Oberbegriff für viele Teildisziplinen. IT-Security kann auch bedeuten, dass du nur Firewallregeln pflegst und Reports der Firewall auswertest.

Wie bei allem gilt, wie Idon es auch schon schön formuliert hat, wer etwas drauf hat findet auch einen Job.

Gruß
 
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Stimmt es eigentlich, dass für viele Firmen IT-Security eine lästige Angelegenheit ist, die nicht als so wichtig angesehen wird, da man als IT-Security-Fachmann nicht wirklich zur Gewinnsteigerung des Unternehmens beiträgt ? Lese sowas immer mal wieder. Die großen! Unternehmen achten auf sowas, aber was ist mit den Kleineren ?

Kann man behaupten, dass es in der IT-Security-Branche eigentlich immer Bedarf geben wird ? Bei sowas kann ich mir schwer vorstellen, dass zeitnah plötzlich entsprechendes Personal nicht mehr gebraucht wird. Es wird doch immer wieder Leute geben, die versuchen an solche wichtigen Daten ranzukommen mit immer neuen Methoden/Ideen.
 
Mit IT Security wirst du immer gute Jobangebote bekommen, aber das dürfte auch für die anderen genannten Bereiche gelten. Generell sind die Jobaussichten für Informatiker hervorragend, und das wird sich auch nicht ändern. Ich wundere mich immer, wie leergefegt der Markt sein muss, wenn ich mir anschaue, wie lange Stellen trotz intensiver Suche unbesetzt bleiben. Ok, die gehen über 0815 Niveau hinaus, trotzdem erstaunlich, und es liegt nicht daran, dass zu wenig gezahlt werden würde.
 
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_killy_ schrieb:
Mein Vote für Data Mining und Machine Learning. Data Science ist mitnichten "überlaufen", zumindest müssen die Leute es auch zum Abschluss bringen. Die Nachfrage existiert und so schnell wird die auch nicht gedeckt werden.
...
Dem schließe ich mich an, Data Science ist nicht überlaufen, auch wenn die Angebote zur Zeit häufiger ins Auge springen. Dein Mathe-Bachelor ist eine Top-Vorbereitung dafür und die Zukunft sieht IMO sehr gut aus.

Die Frage aller Fragen aber am Ende ist, wofür du brennst. Welcher Bereich in der Mathematik zieht dich an? Wenn es die Statistik ist und du den Data Scientist machen willst, dann kann dir nur dazu raten. Mache dort den (Neben-)Abschluss und du wirst viel Arbeit haben und den Spaß, den du suchst.
 
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Uff, das sind eine Menge Fragen auf einmal und die sind auch nicht ganz pauschal beantwortbar.

Peter_2498 schrieb:
Stimmt es eigentlich, dass für viele Firmen IT-Security eine lästige Angelegenheit ist, die nicht als so wichtig angesehen wird, da man als IT-Security-Fachmann nicht wirklich zur Gewinnsteigerung des Unternehmens beiträgt ? Lese sowas immer mal wieder. Die großen! Unternehmen achten auf sowas, aber was ist mit den Kleineren ?
Leider ist es oft so, dass es einen Bereich im "Management"-Level gibt und einen Bereich auf der "Arbeiter"-Ebene. Die Management-Ebene trifft alle Entscheidungen und die Arbeiter dürfen es umsetzen. Leider ist es dabei oft so, dass das Management zwar ein Basiswissen hat aber nicht unbedingt aus dem IT-Sec-Bereich kommt. Die Arbeiter sind hingegen Menschen, die sich tagtäglich damit befassen. Nun stell dir die Frage nochmal ;)

Der Konflikt beruht auch darauf, dass IT-Security sehr viele Störungen im Betriebsablauf erzeugt. IT-Sec soll Bereiche schützen und nicht notwendige Kommunikation reduzieren. Richtig umgesetzt ist es ein mächtiges Werkzeug, nur scheitert es meistens daran, dass der Betriebsrat/Datenschützer/XYZ... etwas dagegen hat weil Mitarbeiter überwacht werden könnten. Dann kommen halbgare Lösungen raus....

Ich denke, so ein Szenario trägt dazu bei dass diese Sichtweisen im Management entstehen. Fakt ist aber, dass IT-Sec, wenn sie richtig und konsequent umgesetzt wird, enorm viel bringen kann. Aber so lange nichts passiert kostet sie halt nur. Aber passiert etwas, hast du "unbegrenztes Budget"....

Peter_2498 schrieb:
Kann man behaupten, dass es in der IT-Security-Branche eigentlich immer Bedarf geben wird ? Bei sowas kann ich mir schwer vorstellen, dass zeitnah plötzlich entsprechendes Personal nicht mehr gebraucht wird. Es wird doch immer wieder Leute geben, die versuchen an solche wichtigen Daten ranzukommen mit immer neuen Methoden/Ideen.
Es wird immer Personen geben, die gebraucht werden um die Themen auf fachlicher Ebene umzusetzten. Was aktuell ein großer Trend ist, dass das Fachwissen für die Tools und Bereiche reduziert wird und auf die "Cloud" ausgelagert wird. Also, dass du selber nicht mehr die verdächtigen Aktiviäten auswertest und bewertest sondern die Cloud dir alles vorfiltert. Du entscheidest dann nur noch ob es relevant ist.

Was sich auch grade sehr stark dadurch wandelt ist die Arbeitsweise. Wo früher vielleicht viel Wissen auf Konsolenebene nötig war sind es nun Programmierkentnisse oder Machine Learning. Aber auch das wandelt sich laufend....

gruß
 
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Also von IT-Security wuerde ich abraten, denn da ist dir jeder Info-Student voraus.

Der traditionelle Weg waere wohl eher das Bankenwesen - eine bessere Kombination als Mathe + Info gibt es dafuer wohl kaum (ggfs. noch BWL/VWL). Ansonsten kannst du dir auch das Thema Blockchain anschauen, denn daran wird man zukuneftig nicht vorbeikommen. Wenn du gut in Mathe bist, dann lassen sich im Blockchain-Bereich relativ schnell ueber 120.000 an Lohn realisieren. Lern eine typische R&D Sprache wie Pyhton, Haskell oder R und du bist gut vorbereitet.

Persoenlich wuerde ich auch eher eine Stelle in der Mathematik mit einem Mathe-Studium suchen, da die entsprechenden Stellen noch besser bezahlt werden, als Informatiker. Die Konkurrenz ist halt gross.
 
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Faizy schrieb:
Also von IT-Security wuerde ich abraten, denn da ist dir jeder Info-Student voraus.
Das kann man doch dann für jeden anderen Teilbereich der Informatik auch sagen, aber trotzdem landen Mathematiker, vielen Aussagen nach, oft im Info-Bereich.

Faizy schrieb:
Der traditionelle Weg waere wohl eher das Bankenwesen - eine bessere Kombination als Mathe + Info gibt es dafuer wohl kaum (ggfs. noch BWL/VWL).
Ich dachte, dass ich für das Bankenwesen im Nebenfach irgendwas in Richtung Wirtschaft gemacht haben müsste.

Was Blockchain angeht, bin ich wohl nicht gut genug. Überall wo so hohe Summen fließen, werden wohl TOP! Mathematiker genommen zu denen ich mich nicht zählen würde.

Faizy schrieb:
Persoenlich wuerde ich auch eher eine Stelle in der Mathematik mit einem Mathe-Studium suchen, da die entsprechenden Stellen noch besser bezahlt werden, als Informatiker. Die Konkurrenz ist halt gross.
Der einzige Mathematiker-Beruf wäre wohl am ehesten der Job als Aktuar. Sonst gibt es gefühlt keine Stellen speziell für Mathematiker...
 
@Peter_2498

Viele Wirtschaftsprüfungsgesellschaften stellen gerne Mathematiker mit Nebenfach XYZ ein. Sowas muss man halt wollen.
 
Peter_2498 schrieb:
...
Ich dachte, dass ich für das Bankenwesen im Nebenfach irgendwas in Richtung Wirtschaft gemacht haben müsste.
...

Genauer gesagt Volkswirtschaft.

Im Bankensektor sehe ich Mathematiker eher selten (eher Volkswirtschaftler und eben Banker), aber bei Versicherungen sind sie sehr willkommen, es gibt nicht umsonst den Job des Versicherungsmathematikers. Ich hatte mal einen im Studium als Dozent, der hat spannende und interessante Sachen über seinen Job erzählt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Versicherungsmathematik
 
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