Wie wichtig sind CachyOS-Omptimierungen wirklich?

sverebom schrieb:
"Öhm, warum habe ich kein Terminal mehr?"
In solchen Situationen hilft es entweder Strg+Alt+F[1-8] zu drücken, da wird sich schon ein Terminal befinden, oder bei der Installation von Paketen einfach mal die Zusammenfassung was gleich passiert zu lesen, denn das bieten dir alle Paketmanager an. Sollte da, warum auch immer, eine Abhängigkeit bedingen, dass eine Terminal App flöten geht, steht das da und du kannst "NEIN!" wählen. Das ist das Wissen für diese Situation. Dazu brauchst du nicht bei Adam und Eva anfangen.
 
sverebom schrieb:
Ehe ich dieses dann aber verbindlich auf meiner System-SSD installiere, werde ich auch mal Cachy testen um mir selber ein Bild davon zu machen, was die CPU-Optimierungen für mich bedeuten können
Für die Desktop Wahl ist eine VM prima. Aber behalte im Hinterkopf, dass du in einer VM auch auf Probleme und falsche Eindrücke stoßen kannst, die du mit einem richtig installierten Arch/CachyOS dann eher nicht hättest.
 
Grimba schrieb:
In solchen Situationen hilft es entweder Strg+Alt+F[1-8] zu drücken, da wird sich schon ein Terminal befinden,
Wenn dort allerdings kein getty läuft .......
Oder halt in rescue oder die initrd booten. (Früher single-user)
Kuristina schrieb:
die du mit einem richtig installierten Arch/CachyOS dann eher nicht hättest.
Was ist in einer VM "nicht richtig" installiert?
 
Kommt darauf an, was er dann noch alles testen will. Wenn es nicht mehr nur oberflächlich um den Desktop oder eine Standardinstallation geht. Wenn er schon von Leistung und Optimierungen schreibt. Spiele testen. Ging mir um Probleme und Eindrücke.
 
@Kuristina Oder einfach auf einer Platte installieren die man wahlweise physikalisch oder virtuell bootet.
 
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sverebom schrieb:
Ich möchte mir Linux so weit erschließen, dass ich kompetent entscheiden kann, welche Pakete ich brauche, um zufrieden zu sein, dass ich alles mit den verfügbaren Mitteln für mich konfigurieren kann und ich Probleme (wie "Öhm, warum habe ich kein Terminal mehr?") selber lösen kann. Alles ohne den Anspruch, selber Kernel-Code o.Ä. zu schreiben.

Auf Arch bin ich wie gesagt auch nur gekommen, um die "Die Distro-Autoren entscheiden für mich, welche Pakete ich brauche bzw. haben sollte, und wenn was nicht funktioniert, weiß ich nicht weiter"-Falle zu umgehen. Deshalb, gebt mir Linux so nackig wie möglich, ohne dass es "Dann kompilier dir mal einen Kernel!"-absurd wird, damit ich mir Grundkomponenten wie WMs oder DEs ungestört anschauen und entscheiden kann, was ich wirklich haben möchte.

Wahrscheinlich wird es jetzt wie folgt laufen:
  • in den nächsten Tagen richte eine VM mit Arch ein (damit ich bei Bedarf nebenbei bequem in die verfügbaren Nachschlagewerke schauen kann)
  • dann in aller Ruhe erkunden, welche DE am besten zu mir passt (die Kandidaten sind Gnome, Plasma und Cinnamon)
  • an dem Punkt dürfte ich dann so vertraut mit dem Terminal und den Repositories sein, dass ich mit allen weiteren Komponenten experimentieren kann (wie bspw. LACT/Mangohud und Pipewire als unausweichliche Ablösung für meine GPU- und Audio-Steuersoftware - oder schlicht Lösungen für meine Kreativ-Software entweder in Form Linux-nativer Alternativen oder Windows-Emulationen)
  • natürlich auch schauen, dass ich meine Spiele-Bibliothek zum Laufen bringe
  • In ein bis zwei Wochen habe ich dann hoffentlich ein grobes Bild, wie mein finales Linux-System aussehen kann.
  • Ehe ich dieses dann aber verbindlich auf meiner System-SSD installiere, werde ich auch mal Cachy testen um mir selber ein Bild davon zu machen, was die CPU-Optimierungen für mich bedeuten können


Das klingt vernünftig und ich kann das sehr gut nachvollziehen. Nicht jeder möchte eine Distribution "von der Stange" in der x-hundert Programme installiert sind die man alle gar nicht nutzt.
Da gibt es für dich jedoch Distributionen, die dir eher den Baukasten entsprechen. LFS oder vor allem gentoo geben dir eine unfassbare Konfigurationsmöglichkeit deines Systems, das du bei keinem anderen Linux bekommen kannst. Gentoo ist auch nicht mehr so schlimm wie früher, vieles passiert über Profile und auch für den Kernel gibt es vorgeferttigte Pakete (gentoo-kernel[-bin]). Anhand von Useflags kannst du fast deine komplette kompilierte Software noch weiter herunterbrechen was nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Sicherheit erhöht.

Ansonsten bleib einfach bei Arch. Die Installation von vorkompilierten Binärpaketen hat auch Vorteile. Vor allem ist es einfach einfach - und schnell. Wenn du nun an der Überlegung bist ob du auf grund der puristischen Installation Arch nutzt anstelle von Cachy, aber du andererseits die Cachy-Optimierungen möchtest kannst du gerne meinen Aufbau nachbauen:

Installiere dir Arch per archinstall Skript. Wenn fertig, füge die CachyOS-repos hinzu. Daraufhin wird dein komplettes Arch mit den optimierten Cachy-Binärdateien neu installiert. Du kannst dir dann auch den Cachy-Kernel (pacman -S linux-cachyos) einrichten. Dadurch bekommst du eben ein minimalstistsches Arch mit Cachy-Optimierungen. Ich wollte auch kein direktes Cachyos, da mir einfach zu viele Pakete mitinstalliert werden die ich nicht brauche.

Wie du die Cachy-OS repoos zu Arch hinzufügst erfährst du hier: https://wiki.cachyos.org/de/features/optimized_repos/

Was es bringt siehst du hier: https://www.phoronix.com/review/opensuse-tw-cachyos/4

Leider fehlt auf dem gestrigen Phoronixbenchmark der Vergleich zwischen Cachy und Arch, aber 5% Leistungszuwachs im Vergleich zu OpenSUSE, über 10% Leistungsvorteil gegenüber Ubuntu sind etwas über das man sprechen kann. Bei gleicher Arbeitslast ist der PC einfach etwas leiser, der Laptopakku hält etwas länger, in deinem Spiel hast du 1-2-3 fps mehr. Das nimmt man natürlich gerne mit.

Falls du den Weg gehst und Arch installierst um nachträglich die CachyOS repos hinzuzufügen musst du deinen Bootloader anpassen, dass er den neuen Kernel als Standard auswählt und du ihn nicht bei jedem Systemstart manuell auswählen muss. Je nachdem ob du systemd-boot oder grub als Bootloader wählst geht dies Unterschiedlich. Wenn ich dir dabei helfen kann schreibe einfach.
 
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Ich schieße mal völlig quer: Die erste Frage müsste doch die nach dem sein, was Du willst.
Ein System, das einfach läuft und auf dem man spielen und arbeiten kann? Oder eine Spielwiese, auf der man sich austoben kann, aber das Risiko eingeht, dass man sein System auch mal völlig zerschießt.
Selbst Debian (stable) kann man mithilfe von »netinstall« minimal konfigurieren, dann nach eigenen Vorstellungen anpassen und ggf. über die Backports noch aktuelle Kernel, Mesa etc. holen. Auch das wird zu einem stabilen, flüssig laufendem System führen. Aber es ist halt »langweilig«.
5–10 % Performance-Gewinn durch Optimierungen sind zwar messbar, aber höchst selten spürbar; am ehesten vielleicht noch am Übergang von »nicht spielbar« zu »so gerade spielbar«.
Für eine solche Performance-Steigerung würde man sich bei Hardware ein Wechsel 3x überlegen. Klar, da geht's um Geld, die kostet Software nicht. Aber eine virtuelle Kosten-Nutzen-Rechnung gibt's bei der Wahl der Distro und des Installationsweges schon auch.
Aber aus der Erfahrung der Vergangenheit (meine Linux-Erfahrungen begannen bei ca. Kernel 1.3 mit SuSE Linux) kann ich nur bestätigen: Der Lernzuwachs beim Basteln ist nicht zu verachten, man lernt zu verstehen, wie die Teile zusammenspielen – und wenn mal was nicht läuft, weiß man auch, in welche Richtung eine Lösung wohl gehen müsste. Insofern: Viel Spaß und Erfolg!
 
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