Windows Lizenz und virtual machine

Veorr

Cadet 4th Year
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115
Hi Leute,

meine Frage bezieht sich zwar irgendwie auf Windows, aber ich glaube eher in einer Weise, wie sie Linux Nutzern unterkommt.

Und zwar würde ich mich zukünftig gerne mehr mit Linux beschäftigen. Dabei möchte ich gerne auch ausprobieren, wie weit ich Windows durch Linux ersetzen kann und wo ich dann doch auf Windows in einer Virtual Machine setzen muss. Nun möchte ich aber meine Familie nicht gleich mit diesem Prozess belästigen, wenn ich selbst noch nicht so recht Bescheid weiß.

Daher die Frage, ob es erlaubt und möglich ist eine Windows Lizenz auf einem Rechner normal für ein OS zu nutzen und auf dem gleichen (!) Rechner Linux zu verwenden und dort die gleiche Windows Lizenz in einer Virtual Machine zu verwenden. Es würde also nie die gleiche Lizenz gleichzeit mehrfach verwendet werden. Sondern entweder das Windows OS läuft, oder Linux läuft und dort ggf. Windows in der Virtual Machine.

Ich hoffe ich konnte mich verständlich machen. In den Weiten des Internets konnte ich dazu leider nichts finden.

Danke schon mal.
 
Schau in die EULA zu Deiner Windowsversion.
Gerade bei/fuer Virtualisierung ist das recht klar beschrieben.

-> C:\Windows\System32\licence.rtf

Aus meiner. (W10 Prof)

(iv) Use in a virtualized environment. This license allows you to install only one instance of the software for use on one device, whether that device is physical or virtual. If you want to use the software on more than one virtual device, you must obtain a separate license for each instance.

Wenn Du also als Host ein Linux nimmst und das Windows nur in der VM hast, ist alles gut.

BFF
 
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Veorr schrieb:
Daher die Frage, ob es erlaubt und möglich ist eine Windows Lizenz auf einem Rechner normal für ein OS zu nutzen und auf dem gleichen (!) Rechner Linux zu verwenden und dort die gleiche Windows Lizenz in einer Virtual Machine zu verwenden.
Afaik gilt die Lizenz für eine Windows-Installation.
Daher ist es offiziell nicht erlaubt.

Die VM läuft zudem mit komplett unterschiedlicher (virtueller) Hardware.
Ein Schreiben vom Anwalt ist extrem unwahrscheinlich, aber es könnte Probleme mit der Aktivierung geben, wenn die Hardware ständig wechselt.
 
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(-_-) schrieb:
Daher ist es offiziell nicht erlaubt.

Kann man sich drüber streiten.

Theoretisch ist die Windows Lizenz an den physischen Rechner gebunden.
Deswegen kannst du mehrere "nicht virtuelle" Instanzen auf zum Beispiel mehreren Festplatten haben weil du sie nicht gleichzeitig nutzen kannst.
Wenn du Win10 als Host und darin Win10 als VM hast geht es nicht da du es gleichzeitig nutzen kannst.
Hat er es aber auf einer SSD zum booten und unter einem gebooteten Linux als VM ist es genau genommen auch nicht gleichzeitig lauffähig, wäre also IO.

Aber wie gesagt, kann man sich drüber streiten.
 
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Dass ich für jede virtualisierte Umgebung eine eigene Lizenz brauche hatte ich schon heraus gefunden. Die Frage zielte eben genau auf diese Kombination virtualisiert und diskret ab.

Dass die VM mit ganz anderer Hardware läuft war mir jedoch noch nicht bewusst. Ich dachte, die würde meine echte Hardware imitieren. Daher war auch die Idee, dass ein Wechsel zwischen virtuell und diskret bei der Lizenz vielleicht kein Problem darstellt.

Ist denn die Visualisierung von Windows die einzige Möglichkeit? Oder kann ich jedes x-beliebige Programm für Windows mit so etwas wie Vine unter Linux zum Laufen bringen?
 
Veorr schrieb:
Dass die VM mit ganz anderer Hardware läuft war mir jedoch noch nicht bewusst. Ich dachte, die würde meine echte Hardware imitieren.
Ja. Sie imitiert auch echte Hardware. Das ist aber i.d.R. andere Hardware die da imitiert wird als Du tatsächlich verbaut hast.

Veorr schrieb:
Oder kann ich jedes x-beliebige Programm für Windows mit so etwas wie Vine unter Linux zum Laufen bringen?
Das Ding heißt WINE und ja, es funktioniert inzwischen erstaunlich gut.
Es gibt auch eine Datenbank, wo Du nachgucken kannst, ob und wie gut die von Dir benötigte Software läuft:
https://appdb.winehq.org/

Die ist zwar nicht immer exakt zutreffend und aktuell, aber so als Orientierung ganz gut. Vor allem, da man auch Tipps zu Einstellungen bekommt, wenn etwas nicht auf Anhieb läuft.
Ergänzung ()

Veorr schrieb:
Dass ich für jede virtualisierte Umgebung eine eigene Lizenz brauche hatte ich schon heraus gefunden. Die Frage zielte eben genau auf diese Kombination virtualisiert und diskret ab.
Streng rechtlich betrachtet, bräuchtest Du eine zweite Lizenz. In der Praxis wird diese rechtliche Seite aber nicht zum tragen kommen, weil zu unbedeutend.
Das Problem ist hier eher die schon angesprochene Aktivierung, die rumzicken wird.
 
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Danke für die Korrektur @andy_m4 . Ich bin noch nicht ganz drin im Thema. 😉 Aber dass so viel Software schon über WINE zum Laufen gebracht werden kann ist klasse. Vielleicht komme ich dann bei meinen ersten Schritten sogar ohne Virtual Machine aus. Leider scheint die Rechtslage da ja nicht sehr eindeutig zu sein.
 
Veorr schrieb:
Leider scheint die Rechtslage da ja nicht sehr eindeutig zu sein.
Naja. Eindeutig ist sie schon. Eine Lizenz, eine Windows-Installation.
Wenn Du noch zusätzlich eine in eine virtuelle Maschine machst, aber keine Lizenz dafür vorweisen kannst, ist das illegal. Im Privatbereich verfolgt das aber niemand. So getreu dem Motto: Wo kein Kläger da kein Richter
 
Du könntest auch dein Windows physisch installieren und diese Installation in der VM booten. Mit Parallels unter MacOS wurde das sogar mal offiziell angeboten. Ich denke mit KVM sollte das auch möglich sein.

Bei diesem Ansatz ist Windows nur einmal installiert :-).

Es kann aber durchaus sein, dass das nicht alle Programme mit machen. Z.B. Autodesk oder Adobe Programme könnten damit ein Problem haben.
 
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jb_alvarado schrieb:
Bei diesem Ansatz ist Windows nur einmal installiert :-).
Wie gesagt. Das Problem ist gar nicht die rechtliche Seite. Die ist für nen Privatanwender uninteressant.
Das Hauptproblem ist die Aktivierung. Wenn Du also fröhlich zwischen VM und physisch hin und her bootest und jedes Mal ändert sich (für Windows) die Hardware, das ist doch das eigentliche Problem.

Abgesehen davon das Du auch zwei unterschiedliche Sets an Treibern installiert haben müsstest. Und das funktioniert ja auch nicht immer so reibungslos unter Windows.
 
Danke für die ganzen Tipps. Echt nicht so leicht die Sache. Eine zweite Windows Lizenz werde ich mir für ein bisschen Spielerei sicherlich nicht besorgen. Dass die VM andere Hardware vorgibt, als das System tatsächlich hat ist echt ärgerlich. Anonsten fände ich es inzwischen recht unproblematisch mit den verschiedenen Lösungsansätzen.
Naja, erstmal probiere ich dann wohl mit WINE und ggf. anderen Hilfsmitteln auszukommen.
 
Warum drehst Du das Ganze nicht einfach fuer den Anfang um?

Lass den Host mit W10 und packe das Linux in die VM.
Fuer das erste "Probieren" voellig ausreichend.
Oder bau Dir einen Stick mit einem Livelinux plus Persistenz und boote vom Stick wenn Du mit dem Linux was probieren willst. Dann waere Dein W10 garnicht involviert.

BFF
 
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Auch eine sehr gut Idee. Danke @BFF. Kann man das in einer VM oder als live System von der Performance her mit einem fest installierten System vergleichen? Denn mit geht es auch ein bisschen um die Performance von Linux im Alltag.
 
Veorr schrieb:
Kann man das in einer VM oder als live System von der Performance her mit einem fest installierten System vergleichen?
Du hast bei beiden Varianten nicht den Speed einer nativen Installation.
Der der VM liegt es halt an den Reibungsverlusten die eine VM mitsich bringt. Für viele Fälle reicht das aber trotzdem locker. Kann aber ein Engpass werden, wenn man wirklich Performance braucht.
Beim Stick kommt es drauf an. Nämlich auf die Geschwindigkeit des Stickes. Und auch USB als solches ist nicht unbedingt so gut angebunden wie eine interne Platte.

Übrigens bringt Windows 10 in Form des WSL schon eine Linux-VM mit. Denn letztlich ist das WSL nix weiter als eine VM mit einem (angepassten) ubuntu Linux.
 
Also ich kann für mich sagen, dass ich mit KVM keine Probleme in der Hinsicht habe.
Windows habe ich über KVM auf einer eigenen physischen Festplatte ganz normal installiert. Was man bei der Installation beachten muss, ist einerseits der VM die gleiche UUID wie deinem Hostsystem zu geben und andererseits die SMBIOS Informationen an die VM durchzureichen. Damit hatte ich bis jetzt keine Lizenzprobleme.

Beim Neustart wurde mir dann im Bootloader auch gleich schon Windows zum Booten angeboten. Treiberprobleme hab ich da auch nicht. Soweit ich mich erinnern kann, musste ich auch höchstens einen Treiber nachinstallieren. Mit den entsprechenden Tweaks ist Windows in KVM auch kaum langsamer als Baremetal. Das haben auch meine Benchmarks ergeben.
 
Mit Spielen oder grafisch aufwendigen Programmen wirst du in der VM keinen Spaß haben.
Alles andere sollte jedoch nur mit kleinen, bzw. kaum merkbaren Performance-Einbußen laufen.

Sollten Spiele oder grafisch aufwendige Programme aber auch auf deiner Probierliste stehen, wirst du entweder nicht an Dual-Boot herum kommen oder nur dann wirklich Spaß dran haben, wenn dein Rechner einen USB 3.0-Port vorweisen kann und das Mainboard mit UEFI läuft.
Bei zweiterem könntest du dir relativ günstig eine Externe Festplatte basteln und dort das persistente Live-Linux drauf installieren.
Den Unterschied zwischen einer intern verbauten und der über USB 3.0 angeschlossenen Festplatte wirst du kaum bis gar nicht merken.

Brauchbare, günstige SSD (Beispiel):
https://geizhals.de/crucial-bx500-120gb-ct120bx500ssd1-a1875722.html
USB 3.0 fähiges Festplattengehäuse (Beispiel)
https://geizhals.de/logilink-ua0275-a2116251.html

Kostenpunkt: ca. 30€

Theoretisch würds natürlich auch ein USB 3.0-Stick tun, aber entweder wirst du den bei intensiveren Schreibvorgängen schnell merken oder du kommst definitiv nicht günstiger weg. (Günstige 3.0-Sticks haben meist eine miese Schreib-Performance, nahe USB 2.0-Niveau, egal in welchen Lebenslagen.)
 
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