Winkelspinnen dauerhaft "vertreiben"? Chroniken eines Arachnophoben

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McMoneysack91

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Liebe Freunde,

ich bin bekennender Arachnophob. Leider hat sich diese Phobie wohl über die Jahre unbemerkt oder im Hintergrund entwickelt. Vor etwa 5 Jahren konnte ich noch ohne mit der Wimper zu zucken die riesen Klopper mit einem Glas und Pappe aufnehmen und irgendwo draußen freilassen.

Derzeit bauen wir das Elternhaus (jetzt noch Rohbau) nach einem Brand wieder auf. Und du meine Fresse sage ich euch, lauern da Brummer... Das ist schon jenseits von Chernobyl-Size diese Winkelspinnen. Leider musste ich feststellen, dass ich vermutlich eine echte Phobie entwickelt habe. Denn beim Anblick alleine kamen mir unnwillkürliche Reaktionen hoch, ganz egal, wie rational ich mir eingeredet habe, dass das eigentlich nur ein kleines Insektchen mit dem 10000000stel meiner Masse ist und letztlich auch nichts von mir will. Meine Hände wurden zu Fäusten (konnte sie auch nicht mehr aufmachen), kalter Schauer von Nacken bis Steißbein, leichte Hocke (wie eine Loslauf-Stellung) und kalter Schweiß an Handflächen und Rücken. Das Gefühl war übel.

Aber mal unter uns. Auch ohne Phobie ist es nicht prickelnd zu wissen, dass du in den Werkzeugkoffer greifst und da schon zwei drei dieser Freunde auf dich warten. Phoa alleine der Gedanke...

Als das Haus noch voll bewohnt war, hatten wir vielleicht mal eine Winkelspinne pro Jahr wenn nicht sogar noch seltener im Haus. Jetzt hatte ich 4 alleine in einem Raum. Die größten Sorgen bereitet mir die Holzwerkstatt im Keller. Da stieß ich überraschenderweise auch auf solche Konsorten, quasi direkt vor meiner Nase (ich dachte das wars, jetzt gehe ich zum himmlischen Vater).


Maßnahmen:

Bei Google liest man immer wieder, dass gewisse Düfte wie Lavendel und Pfefferminze/Minze und Kastanien Spinnen regelrecht vertreiben würden. Spinnen könnten diese Gerüche nicht ab.

a) stimmt das? Was ist die wissenschaftliche Begründung für diese Abneigung gegen die Düfte?

b) helfen diese Gerüche nur, dass keine neuen Spinnen INS Haus kommen, oder bewirken diese Gerüche, dass die bereits im Haus befindlichen Spinnen AUS dem Haus flüchten?

c) hilft allein schon das "Bewohntsein" des Hauses gegen neue Spinnen? Menschen verursachen schließlich Geräusche/Lärm, Vibrationen/Erschütterungen, künstliche Düfte (Deo, Schampoo, Parfüm, Chemie, Waschmittel). Sind das schon so Umgebungen, die die Spinnen davor abschreckt, sich niederzulassen?
 
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Spinnen sind keine Insekten sondern Gliederfüßer (Arthropoda) und sind nützliche Helfer gegen Insekten. Sie sind im allgemeinen relativ unbeeindruckt vom Treiben ihrer menschlichen Untermieter, ob Lavendel/Minze wirklich Spinnen zum ausziehen bewegt kann ich nicht sagen, ich habe besseres zu tun als meine Mitbewohner mit dem Versprühen ätherischer Öle zu belästigen (eventuell auch zu belustigen). Dazu kommt das sich die Aktivitäten beider Arten nur begrenzt überschneiden, unsere Spinnen sind eher nachtaktiv, da krabbeln sie herum, kontrollieren ihre Netzte, stellen Insekten nach, suchen erotische Abenteuer oder machen halt sonstige Spinnensachen, während der Mensch friedlich schlummert.

Es gibt auch Kurse zum Überwinden der Arachnophobie, auch eine Smartphone-App die gute Ergebnisse zeitigen soll: https://www.phobys.com/
ansonsten hilft nur ein ordentlicher Putzfimmel, genauer eine Staubsaugermanie.
 
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Bewohnen hilft natürlich. Aber absolute Hilfe erzielst du nur, wenn du etwas gegen deine Phobie unternimmst.

Meine Erfahrung mit Winkelspinnen: Sehr scheu :D , und in dunklen Ecken zu finden. Daher in bewohnten Räumen eher als Irrläufer zu sehen. Häufiger in der Übergangszeit zu sehen.

Nützliche Tiere, daher "freue" ich mich über sie in der Garage etc.
 
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Spinnen ergreifen bevor sie beißen in 99% aller Fälle immer die Flucht. By the way eine ausgewachsene Winkelspinne kann durch die menschliche Haut beißen, wenn es sein muss, ist aber nicht schlimmer als ein Bienenstich und machen die auch so gut wie nie, ist anstrengend für die kleinen Dinger. Spinnen sind Freunde :D und Nützlinge, ich würde eher mal die Arachnophobie bei nem dedizierten Psychologen angehen, als alles Andere ;). Ist wirklich nicht bös gemeint. Ich nehm ne kapitale 5cm (mit Beinen) Winkelspinne gerne auch mal auf die Hand und bring sie nach draußen, weil meine Partnerin die Viecher nicht im Haus haben mag. Kein Thema. Die kleinen Kerle interessieren sich eigentlich absolut Null für menschliche Belange und Menschen.
 
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Ich weiß natürlich, dass Spinnen nützlich sind und ich ihnen eher am Allerwertesten vorbeigehe. Das ist die logische Denke. Das ist auch die Denke, die mich noch vor einigen Jahren auf einen gefühlt faustgroßen Kavenzmann zugehen ließ, ein Glas drüberstülpen und diesen raustragen ließ. Ich denke, ich werde mit etwas Übung wieder dahinkommen.

BTW: Ich habe nie und ich würde nie Spinnen töten (Klassiker: mit Schlappen erschlagen). Daher hatte ich auch ohne die Ängste immer ein Unbehagen, dass ich spätestens im Keller aus Versehen eine auf dem Boden zertrete. Sprich, um des peace of mind wegen habe ich sie immer pauschal rausgetragen.

Und in meiner Holzwerkstatt im Keller....nun ja, da kommt dann doch die Mimose in mir durch. Als ich mal eine Holzkantel zum Bearbeiten vom Stapel griff, hätte ich um zwei Fingerbreiten eine dicke Winkelspinne verfehlt, die da auf der Rückseite saß. Wwwwww... alleine der Gedanke.

Ich spreche keinem Lebewesen das Recht auf Leben ab. Aber so richtig kuschelig werde ich mit denen irgendwie gar nicht :D
 
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Kleiner Funfact zum Thema: im Umkreis von 3m hast du immer eine Spinne, egal wo du bist.
 
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Hol dir zwei Hauskatzen... Bei mir ist Party angesagt wenn sich so ne Spinne mal aus ihrer Ecke traut :D
 
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Lord_Dragon schrieb:
Kleiner Funfact zum Thema: im Umkreis von 3m hast du immer eine Spinne, egal wo du bist.
Na das wird ihn jetzt aufmuntern.:lol:

Ich sehe es auch so, wir wohnen nah an einem Waldgebiet und deswegen verlaufen sich viele Spinnen in unser Haus.
Deswegen liegt im Wintergarten ein Glas und ein Bierdeckel bereit, Glas über die Spinne und dann Bierdeckel unter schieben..

So kommst du garnicht mit dem Tier in Berührung, ich mag die Viecher auch nicht, will sie aber auch nicht töten und so gehts ganz gut.
 
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Wenn dir das Glas+Pappe zu kontaktfreudig ist, es gibt auch solche Stab-Insektenfänger mit denen du mit etwas mehr Abstand einfangen und freilassen kannst.
 
Um ehrlich zu sein, sind Glas und Pappe meine Lieblingswaffe. Auch mit meiner Spinnenangst geht das total klar. Ich hätte VIEL mehr Überwindung zu meistern, so einem Achtbeiner eins mit dem Schlappen überzuziehen. Nene, in dem Sinne ist meine Weste rein.

Aber manchmal sind die echt in den komischsten Ecken und Kanten, wo man mit dem Glas nicht hinkommt. Will man sie konsequent aus dem Haus haben, muss man sie erstmal irgendwo auf eine freie glatte Fläche locken. Und die rennen so schnell/wuselig...uff DAS macht mich immer fertig :D
 
MrMorgan schrieb:
Hol dir zwei Hauskatzen... Bei mir ist Party angesagt wenn sich so ne Spinne mal aus ihrer Ecke traut :D
Wär es nicht schon geschrieben worden, hätte ich das jetzt gemacht. :D Wobei oft auch die Spinne gewinnt, gerade Winkelspinnen sind ja echt fix ..

Sorry, dass das jetzt nicht so zielführend war. Ich muss mich auch immer überwinden, aber passt schon. Spinnen rennnen ja auch wirklich direkt weg, wenn man sie draußen rauslässt, der Gedanke hilft mir immer.
 
Fliegennetze vor allen Fenster hilft.

edit: musste eben erstmal googeln. Man sind das fiese Viecher. Vor denen hätte ich aber auch Schiss.
 
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Ich kann nur zur psychiatrischer Hilfe (keine Schande) raten, wenn man so starke physiologische Reaktionen auf ein mehr oder weniger unbegründetes Ereignis hat. Gerade wenn die erst in letzten Jahren gekommen sind, ist das vielleicht nur die Oberfläche von was anderem, vielleicht beim Brand etc. Abgesehen davon sind die Viecher wirklich widerlich ^^ Vielleicht ne Katze halten? Die fressen die auch gerne! Ansonsten: Let Hell break loose mit dem Staubsauger!
 
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S K Y N E T schrieb:
Vielleicht ne Katze halten? Die fressen die auch gerne!
Wie jetzt, die Katze an die Spinnen verfüttern?
 
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Ich lebe sogar mit einigen Spinnen zusammen. Wenn ich eine Spinne im Haus sehe, lasse ich die in Ruhe und die bauen dann in irgendeiner Ecke ein oder mehrere Netze. Die Netze muss ich dann irgendwann mal mit einem Besen beseitigen.

Ansonsten Fliegengitter vor die Fenster, dass hält die lästigen Mücken, Fliegen und die grünen Riesengrashüpfer fern.
 
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sehe ich genauso. den sommer über ist die terassentüre ständig auf. von da aus gehts in den garten, dementsprechend gibts schon manchmal gäste in der wohnung.
vor drei jahren hatte wespen ein nest im rollokasten der terassentüre gebaut. haben in friedlicher koexistenz gelebt.
es waren nicht mehr wespen in der wohnung als sonst auch.
leben und leben lassen.
 
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Ach, die heißen Winkelspinnen,
immer wieder erstaunlich, was man hier noch lernt 👍

Bei uns heißen die meist " Schatz!!! Komm mal bitte ganz schnell!!" ;)

Aber ich denke auch, daß du den professionellen Weg gehen solltest, falls Selbsttherapie nicht hilft.
Die "freundliche Spinne auf der Nachbarschaft" ist nun mal allgegenwärtig.

Nun, in die Hand nehme ich sie, ab einer gewissen Größe, auch nicht mehr.
Eine (an er Decke) wollte sich wohl nicht fangen lassen und ist in meinem Ärmel gelandet und hat sich nach "innen" verkrochen. Nun ja, man muß es mögen.

Manch einem hilft auch das Extrem. Mal´ne Vogelspinne begutachten und evtl. vorsichtig streicheln.
Dann bist du ja schon darauf vorbereitet und erschrickst dich nicht.

Oder übe an einer Springspinne, die muß man ja einfach mögen, die drolligen Kerlchen.

Auf jeden Fall viel Glück und Erfolg @McMoneysack91

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Meine Frau hat auch ihre Probleme mit diesen nützlichen Tieren. Aus sicherer Distanz beobachtet sie Spinnen
im Garten gerne mal beim Weben ihres Netzes, aber wehe ihr kommt so ein Exemplar versehentlich zu nahe.
Da unser Haus nahe eines Bachs gelegen ist, verirren sich manchmal Wolfsspinnen dort hinein, was leider zum Unmut meiner Frau führt.

Ich habe noch nie zuvor jemanden so blitzartig das Bett verlassen sehen wie sie, als eine Wolfsspinne unbemerkt die Bettdecke erklommen hatte und am Fußende offenbar erstmal eine Rast einlegen wollte. Meine verängstigte Frau war erst zur Ruhe zu bringen, nachdem ich die Spinne mittels Glas und Pappe wieder zurück in ihr angestammtes Territorium verbracht hatte. Da diese Tiere ziemlich flink auf den Beinen sind, nahm die Fangaktion einige Zeit in Anspruch, aber schlussendlich gelang es mir zur Freude meiner Frau dann doch. Kein Auge hätte sie zugetan, wäre der ungebetene Gast im Schlafzimmer verblieben...

Während meines Single-Daseins hatte ich eine Katze, die sich um derlei Getier leidenschaftlich gekümmert hat.
Sie hat damit nicht gespielt, sondern es kurzerhand aufgefressen. Je dicker, desto schmackhafter, so war zumindest mein Eindruck. Außer Wespen, die verschmähte sie. Entweder aufgrund einer schmerzhaften Erfahrung, oder aus Intuition. Meine Frau hat leider eine Katzenallergie, daher können wir so einen "Wächter" für sie nicht anschaffen.

Vielleicht kann sich der TE damit etwas beruhigen, dass es bei uns keine Geißelspinnen gibt. Die finde ich vom
Aussehen her doch sehr speziell. Obwohl in ihren Bewegungen recht gemächlich, erzeugen diese Tiere ein
unangenehmes Gefühl bei mir. Eigentlich völlig zu Unrecht, denn sie sind weder giftig noch können sie einen
Menschen verletzen. Jemand in unserem Bekanntenkreis hält zwei dieser Tiere in Terrarien und ist ganz begeistert davon, genauso wie er es von seinen Schwarzen Thaiskorpionen ist. Nun ja, würde ich die fixe Idee entwickeln solche Tiere halten zu wollen, würde das in einer Ehekrise münden, schätze ich. Das wird aber nicht passieren, denn so interessant solche Kreaturen auch sein mögen, hält sich meine Begeisterung dafür jedoch in Grenzen.

Angst vor Spinnen ist weit verbreitet und wohl meist anerzogen. Therapien um dagegen etwas zu tun werden ja angeboten, da muss man halt entscheiden, wie dringlich das Problem für einen selbst ist.
 
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