WPA2 Passwort wirklich auslesbar?

arberex99

Lieutenant
Registriert
Aug. 2020
Beiträge
618
Hallo,

ich lese immer wieder über Sicherheitslücken bei WPA2.
Wie ist denn da der aktuelle Stand tatsächlich? Könnte da wirklich jemand mit einem einfachen Tool aus dem Internet in meiner Nähe dieses starten und bekommt nach einiger Zeit mein WLAN Passwort im Klartext ausgespuckt???
 
Kurzum Ja. Mit Aufwand ist WPA2 zu brechen. Wirklich leicht und schnell geht das aber im Moment nicht. Es geht aber, wenn man entsprechende Teile von Traffic mitschneidet offline. Lange Passwörter, die in keinem Wörterbuch auftauchen, erschweren den Einbruch.
 
WPA2 kommt bei 802.11 a/b/g/n/ac zum Einsatz, der Nachfolger ist WPA3 welcher 2018 von der Wi-Fi Alliance "vorgestellt" wurde und erst seit mac OS Catalina bzw. Windows 10 190x unterstützt wird.
Man kann also sagen, dass WPA2 noch verbreiteter ist. Knacken kann man alles, dauert halt.

Um das Passwort auslesen zu können müsste derjenige überhaupt erstmal mit deinem WLAN verbunden sein.
Seit Juli 2020 verlangt die Wi-Fi Alliance, dass alle Geräte, die eine Wi-Fi-Zertifizierung anstreben, WPA3 unterstützen.
 
Einige Zeit bedeutet je nach PW Komplexität Minuten, Stunden, Jahre oder Jahrzehnte (-hunderte). Steht dein PW in keiner Wordlist und ist ausreichend komplex bist du schon sehr sicher unterwegs, da im anderen Fall der Hash des Handshakes erraten (errechnet) werden muss.
 
einfach ein 63 zeichen langes Passwort nehmen, das mit einem zufallsgenerator erstellt wurde.
und die zulässigen netzwerkgeräte einschränken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Moulder
drago1401 schrieb:
und die zulässigen netzwerkgeräte einschränken

Wer sich die Mühe macht das PW auslesen zu wollen, der schafft es auch die eine zusätzliche Zeile einzutippen um die MAC zu spoofen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: xman00, blastinMot, arberex99 und 2 andere
Ein MAC-Filter ist so sinnlos wie eine Ausweiskontrolle, bei der sich die Leute die Ausweise selbst ausstellen können.

Meistens bereitet man sich nur selbst Ärger, weil man sich wundert, warum der neue Roboterstaubsauger sich nicht verbinden will...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: arberex99 und Raijin
Drewkev schrieb:
Um das Passwort auslesen zu können müsste derjenige überhaupt erstmal mit deinem WLAN verbunden sein.
Hat das Bezug zum ersten Absatz deines Posts oder steht die Aussage alleine?

Um das Passwort zu knacken (= Brute Force), muss man nicht mit dem WLAN verbunden sein.
Ansonsten wurde ja schon alles Wichtige gesagt. Passwort lang/schwierig genug und es dauert selbst mit nem Super-Computer Jahre.

Auslesen klingt eher nach danach ein vergessenes Passwort wieder zu erlangen, wenn man noch mit dem WLAN verbunden ist. Da gibt es sicherlich Möglichkeiten, wenn die Verbindung sowieso schon zum eigenen Endgerät steht.
 
Naja, ganz so harmlos ist das dennoch nicht. WPA2 wurde 2x geknackt. 2017 erfolgte die Attacke noch darüber, dass man den Traffic eines Clients überwachen und die Login-Kommunikation mitschneiden musste. 2018 wurde jedoch ein Angriff direkt auf den Router/AP entwickelt, der ohne Client auskommt und gezielt die Authentifizierung von WPA2 angreift. Dieser Angriff soll deutlich schneller und effizienter sein als die bisherige Methode.

Großes Aber: Wie immer bei solchen Dingen muss man aber realistisch bleiben. Der Aufwand ist in der Regel dennoch so hoch, dass sich ein Gelegenheitsangriff nicht lohnt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Otto Normal, der sein WPA2-WLAN mit einem vernünftigen Passwort gesichert hat, gezielt angegriffen wird, ist verschwindend gering. Die Chancen, dass ein erfolgreicher Gelegenheitsangriff einfach null Beute ergibt, sind relativ hoch.

Wenn man die Gefahr eines Hacks von WPA2 als so kritisch ansieht, sollte man sich mal die eigene Wohnungs-/Haustür, das Türschloss, die Terrassentür und die Fenster anschauen. Nach der Argumentation "WPA2 wurde mal geknackt, mein Netzwerk ist jetzt super unsicher" dürfte man niemals wieder ein Fenster auf Kipp stellen und müsste sich gar SuperSicherheitsFenster einbauen, eine dicke Sicherheitstür und ein richtig gutes Türschloss kaufen, wenn nicht gar mehrere. Stattdessen sind gefühlt 9 von 10 Wohnungen mit 08/15 Material "gesichert" und ein versierter Einbrecher ist in unter 20 Sekunden in der Wohnung und braucht dafür teilweise nur einen banalen Schraubenzieher.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 0-8-15 User, kuddlmuddl, blastinMot und 2 andere
Zurück
Oben