Naja, ganz so harmlos ist das dennoch nicht. WPA2 wurde 2x geknackt. 2017 erfolgte die Attacke noch darüber, dass man den Traffic eines Clients überwachen und die Login-Kommunikation mitschneiden musste. 2018 wurde jedoch
ein Angriff direkt auf den Router/AP entwickelt, der ohne Client auskommt und gezielt die Authentifizierung von WPA2 angreift. Dieser Angriff soll deutlich schneller und effizienter sein als die bisherige Methode.
Großes Aber: Wie immer bei solchen Dingen muss man aber realistisch bleiben. Der Aufwand ist in der Regel dennoch so hoch, dass sich ein Gelegenheitsangriff nicht lohnt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Otto Normal, der sein WPA2-WLAN mit einem vernünftigen Passwort gesichert hat, gezielt angegriffen wird, ist verschwindend gering. Die Chancen, dass ein erfolgreicher Gelegenheitsangriff einfach null Beute ergibt, sind relativ hoch.
Wenn man die Gefahr eines Hacks von WPA2 als so kritisch ansieht, sollte man sich mal die eigene Wohnungs-/Haustür, das Türschloss, die Terrassentür und die Fenster anschauen. Nach der Argumentation "WPA2 wurde mal geknackt, mein Netzwerk ist jetzt super unsicher" dürfte man niemals wieder ein Fenster auf Kipp stellen und müsste sich gar SuperSicherheitsFenster einbauen, eine dicke Sicherheitstür und ein richtig gutes Türschloss kaufen, wenn nicht gar mehrere. Stattdessen sind gefühlt 9 von 10 Wohnungen mit 08/15 Material "gesichert" und ein versierter Einbrecher ist in unter 20 Sekunden in der Wohnung und braucht dafür teilweise nur einen banalen Schraubenzieher.