Zukunftsforschung - Singularität

Doch, ist sie. Das nennt sich Evolution.

Und durch umfangreicheres Wissen, bessere Bildung und Bildungsmöglichkeiten ist es immer mehr Menschen möglich, immer mehr neues Wissen zu erlangen und erforschen, was wiederrum in die Bildung und in das Verständnis unserer Welt der nachfolgenden Generationen einfliesst. Das ist ein sich selbst verstärkender Prozess.

Warum hat Edison "nur" die Glühlampe erfunden und nicht den Computer? Weil zu seiner Generation nicht das notwendige Vorwissen vorhanden war um komplexere elektrotechnische Geräte zu bauen. Nachfolgende Generationen haben sich seine Forschungsarbeit im Bereich der Elektrizität und Elektrotechnik zunutze gemacht, um wiederrum Dinge zu entwickeln, die über eine einfache Glühbirne hinaus gingen.

Wissen führt zu mehr Wissen. Wäre das nicht so, so würden wir noch in Höhlen leben.
 
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Nein, ist sie per Definition nicht, Nossi. Mit so einem billigen, kulturdarwinistischen Taschenspielertrick ist nichts gewonnen. Es können nicht alle genial sein oder immer mehr es werden, weil dann der Begriff seine Geltung verliert. In der reinen Wissensakkumulation erschöpft sich nicht das Wesen der Genialität. Per Definition ist es herausragende intelektuelle/kreative/whatever Leistung im Verhältnis zum Durchschnitt (so ähnlich wie bei der Hochbegabung).
 
Genialität steht natürlich immer im Verhältnis zum Rest der Bevölkerung.
Trotzdem lehrt uns die Evolutionstheorie, dass sich nützliche Eigenschaften (und dazu zähle ich jetzt einfach mal eine hohe Intelligenz) durchsetzen.

Insofern sind die genialen Denker von heute den genialen Denkern von gestern überlegen, und sei es nur, da sie innerhalb kürzester Zeit das nötige Vorwissen an Universitäten und Schulen erlangen können, wofür ihre Vorgänger ein ganzes Leben benötigt haben. Man muss es ja nichtmal mehr auf geniale Geister beschränken: Der durchschnittliche 100 IQ Mensch ist dem durchschnittlichen 100 IQ Menschen von vor 2.000 Jahren in Bereichen wie Wissen und Verständnis der Umwelt einfach überlegen.

Der "Umfang" des Wissens ist höher und aufbauend auf diesem mehr an Wissen ist man in der Lage, kompliziertere Sachverhalte zu verstehen und für sich zu nutzen, was wiederrum durch Forschung und Lehre zu einem noch größeren Umfang an Wissen für nachfolgende Generationen führt.

Und das ist nichts anderes als Fortschritt.
Warum dieser Effekt plötzlich stoppen sollte oder sich gar umkehren erschliesst sich mir nicht. Im Gegenteil, dass ist ein selbstverstärkender Prozess. Je mehr Wissen wir haben, desto schneller gelangen wir an weitere Wissen. Abgesehen einmal von Katastrophen apokalyptischen Ausmaßes. Aber mit so einer Katastrophe geht auch zwangsläufig der Verlust von Wissen und der nötigen Infrastruktur, um dieses Wissen zu vermitteln, einher.

http://de.wikipedia.org/wiki/Informationsexplosion
Aktuellere Schätzungen gehen davon aus, dass sich das Wissen der Welt sogar etwa alle fünf bis zwölf Jahre verdoppelt, wobei sich diese Rate noch beschleunigt.

Aber natürlich auch

Die Grenzen des Wachstums scheinen allerdings mittlerweile auch bei der Informationsexplosion erreicht zu sein; das exponentielle Wachstum wandelt sich derzeit in eine logistische Funktion.
Für seine eigenen Berechnungen des Wissenswachstums wertete er den Umfang von Lehrbüchern, die Anzahl berühmter Naturforscher sowie bedeutende Entdeckungen zwischen 1500 und 1900 aus; anhand dieser Kalkulation verdoppelt sich das wissenschaftliche Wissen nur ungefähr alle einhundert Jahre.


Wie schnell es wächst ist sicher strittig und darauf will ich mich auch nicht festlegen. Einig sind sich jedoch alle: Das Wissen der Menschheit wächst auch weiterhin an.
 
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Du versteigst dich da gerade in eine etwas abstruse These. Mit Begriffen wie Arbeitsteilung oder (gesell.) Verkehrsformen lässt sich sowas wie eine "Informationsexplosion" doch viel besser auf den Begriff bringen - oder für den positivistisch verbogenen Verstand: akkurater Beschreiben - als mit sowas wie kulturell vererbter Genialität. Da klingt so ein Unfug wie Meme an. Eine schecht abstrakte und völlige Überhöhung der Evolutionstheorie.

By the way: Es würde ja auch niemand bestreiten, daß jemand, der heute lebt, mehr Wissen von einer Gegenwart besitzt, die jemand, der bereits gestorben ist, nicht haben kann. Das ist so richtig wie banal. Aber dein IQ-Beispiel ist völlig ahistorisch und auch kontrafaktisch. Vor 2000 Jahren gab es noch keinen IQ. Und um die Erfassung von (deklarativem) Wissen bzw. kristalliner Intelligenz geht es in der Intelligenzforschung immer weniger. Mehr um die Fähigkeit der "Denkmechanik", der Fähigkeit dem Vermögen nach. Kontrafaktisch ist es, weil der Flynn-Effekt sich umkehrt. Trotz steigenden Wissens der Welt, werden die Menschen wieder 'dümmer' (zumindest in den Industrienationen), d.h. das Wissen steigt an, der durchschnittl. Mensch aber immer weniger Wissen davon mitnimmt...
 
Ich glaube nicht dass die Welt sich in den nächsten 40 jahren groß verändern wird.
Nimm allein mal Stanley Kubricks Film 2001: Odyssee im Weltraum als beispiel. Der Film ist von 1968 und sagt für 2001 vorraus dass wir dann locker unsere Stationen auf dem Mond haben und durchs Weltall fliegen. In der Realität werden wir wohl auch in den nächsten 30 Jahren nicht soweit sein.

So ähnlich wirds auch mit den Computern und der KI sein. Computer und Chips werden zwar immer schneller, leistungsfähiger und kleiner/sparsamer aber von einer richtigen KI sind wird noch hunderte Jahre entfernt.
 
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