„Haswell“: Neue Informationen und lauffähige CPUs gesichtet

Volker Rißka
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Wenige Tage vor dem offiziellen Start der „Ivy Bridge“ sind neue Informationen zu dessen Nachfolger „Haswell“ aufgetaucht. Mit dabei ist neben einer lauffähigen CPU auch ein detaillierter Entwicklungsfahrplan, der die Stationen von den ersten Samples bis hin zur Serienfertigung offenbart.

Neu ist diese Art der Entwicklungsfahrpläne nicht, lagen sie im letzten Jahr auch bereits zu „Ivy Bridge“ vor. Da sich diese im letzten Jahr als komplett zutreffend erwiesen haben, dürften auch die Details zu den „Haswell“-Roadmaps stimmen. Das darauf publizierte Zeitfenster für den Auslieferungsstatus „RTS“ (ready to ship) deckt sich jedenfalls mit bisherigen NDA-Roadmaps, die einen Start der „Haswell“ im kommenden Frühjahr zwischen März und Juni sehen.

Produktionsfahrplan von Intels „Haswell“
Produktionsfahrplan von Intels „Haswell“

Der Fahrplan zeigt detailliert die Entwicklungsstufen von „Haswell“. Erste frühe Samples sind bereits im Umlauf, die zweite Welle wird im Mai dieses Jahres starten. Ernst wird es aber erst zum Herbst, wenn die aktive Beta-Phase beginnt, die ab Oktober/November in die „Qualification Sample“-Phase (QS) mündet, der wichtigsten für die Klassifizierung der neuen Endkundenprodukte. Ab Dezember geht man dann in die Vorbereitung zur Massenproduktion, ab Februar soll das Zeitfenster zur Auslieferung erreicht werden. Das man bereits im ersten Sample-Status ist, zeigt ein CPU-Z-Screenshot eines Dual-Core-Modells:

„Haswell“-Sample
„Haswell“-Sample

Das Dual-Core-Modell bietet ein Jahr vor dem Start zwei Kerne und vier Threads, die mit 2,0 GHz arbeiten. Auf den ersten Blick lässt sich lediglich eine Änderung des L3-Caches und dessen Assoziativität (16) erkennen – bei „Ivy Bridge“ beträgt diese 12. Ob sich die L3-Cache-Menge mit „Haswell“ bei den Dual-Core-Varianten ändert, ist aus dem Screenshot nicht zwingend abzuleiten, denn exakt solche Bilder gab es auch von ganz frühen „Ivy Bridge“-Samples mit zwei Kernen. Heute weiß man jedoch, dass es in der Regel weiterhin 3 MByte L3-Cache für die Dual-Core-Varianten sein werden, lediglich spezielle Notebook-Ableger mit zwei Kernen werden wohl 4 MByte L3-Cache bekommen.

„Lynx Point“ im Vergleich zu „Panther Point“
„Lynx Point“ im Vergleich zu „Panther Point“

Zu guter Letzt gibt es auch noch Informationen über den Chipsatz-Nachfolger der „Panther Point“, die erst seit zwei Wochen auf dem Markt sind. Größte Neuerung der „Lynx Point“ getauften Chipsätze für Endkunden ist, dass Intel im Frühjahr 2013 endlich sechs SATA-Ports mit 6 GBit/s ansteuern wird – die Konkurrenz bietet dies seit Anfang 2010. Doch interessant ist auch, dass die vollständige Anbindung der Displays mit „Haswell“ in den Prozessor wandert, der Chipsatz dies nun gar nicht mehr realisieren muss. Dies ist ein Schritt weiter in Richtung SoC-Design, das Intel mit ausgesuchten „Haswell“-Modellen und einem Multi-Chip Package (MCP) bereits gehen will.

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