GeForce GTX Titan Black im Test: Das leistet Nvidias schwarzer Titan mit 6 GB

 10/10
Wolfgang Andermahr
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Fazit

Für den typischen Spieler gibt es keinen Zweifel: Nvidias GeForce GTX 780 Ti beziehungsweise AMDs Radeon R9 290X sind im Vergleich zur GeForce GTX Titan Black die deutlich empfehlenswerteren Produkte. Die 3D-Beschleuniger sind kaum bis gar nicht langsamer, kosten aber nur rund die Hälfte.

Ein potentiell interessanter Punkt für Spieler ist der große Grafikkartenspeicher von sechs Gigabyte. Beim Einsatz nur einer Grafikkarte gibt es in aktuellen Spielen allerdings selbst unter kaum noch spielbaren Einstellungen keine Vorteile gegenüber den gewöhnlichen drei Gigabyte – weder messtechnisch, noch spürbar.

Lediglich Enthusiasten, die zwei Grafikkarten im SLI-Verbund verbauen, könnten vom größeren Speicher profitieren. Handfeste Beweise dafür müssen wir allerdings schuldig bleiben, denn eine zweite Grafikkarte neben dem Modell von Zotac konnten wir trotz zahlreicher Versuche nicht beschaffen.

Nvidia selbst hat die Produktvorstellung nicht mit eigenen Mustern begleitet. Andere von ComputerBase kontaktierte Hersteller sehen von einer Bereitstellung ebenfalls ab. Kontaktierte Händler ließen darüber hinaus wissen, dass die Stückzahl derart niedrig liegt, dass auch auf diesem Weg keine Grafikkarte zu erhalten ist.

Zotac GeForce GTX Titan Black im Test

Bleibt noch die hohe Double-Precision-Leistung des Titanen. Für normale Desktop-Anwender spielt sie keine Rolle. Sie richtet sich in erster Linie an Anwender in Wissenschaft und Forschung, die auf die doppelte Genauigkeit in Berechnungen angewiesen sind, und entweder nicht das Geld in eine teure Quadro- beziehungsweise Tesla-Karte inklusive deren Garantie- und Support-Vorteile stecken wollen oder können, oder einfach die maximale Leistung erhalten möchten (die professionellen Karten takten niedriger).

Schlussendlich wird die GeForce GTX Titan Black den Fußstapfen ihres Vorgängers nicht gerecht. Die Leistung für Spieler gibt es mittlerweile auch an anderer Stelle, das Referenzkühlsystem stößt an seine Grenzen. Das Gefühl, einen wahren „Titanen“ in der Hand zu haben, hatten wir zu keiner Zeit. Bei der ersten GeForce GTX Titan war das der Fall.

Was von der GeForce GTX Titan Black bleibt, ist ein deutliches Leistungsplus gegenüber der GeForce GTX Titan für Anwender, die die hohe Double-Precision-Leistung brauchen. Und potentiell die schnellste Grafikkarte für absolute High-End-SLI-Systeme für Spieler. Den Beweis müssen wir schuldig bleiben. Auch weil Nvidia selbst kein Interesse daran hat, mit Mustern helfend beiseite zu stehen. Dabei bewirbt der Hersteller die Grafikkarte mit „die ultimative GPU für Spiele für eine einzigartige Erfahrung“.

Für eine sofort ab Lager verfügbare GeForce GTX Titan Black müssen Interessenten aktuell mit über 900 Euro rechnen.

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