kingler schrieb:
Wird halt so ein typischer Partystudiengang sein
. Für sowas wäre eigentlich ein Bachelor of
Arts fällig.
Ja, in der Tat^^
kingler schrieb:
Die Namengleichheit der Abschlüsse bei der Einführung des Bologna-Systems dürfte für die Unis schon ein herber Schlag gegen ihr Ego gewesen sein. Da kann man in ihrem Sinne nur hoffen, dass FHs nicht nun auch noch das Promotionsrecht erhalten
.
Kann so herbe würde ich es nicht formulieren, eine "Entwertung" ist da sicherlich wohl auch zu hoch gegriffen...aber in der Tat muss man sich irgendwie schon fragen, warum man versucht ein "Schubladensystem" zu etablieren, das effektiv dafür stehen soll Abschlüsse zu vergleichen, eigentlich aber vom Ding her eher unvergleichbare Sachen in die gleiche Schublade wirft.
Letztenendes ist mir sowas aber auch egal, die Intention verstehe ich durchaus aber jeder, der mir später für meine Arbeit Geld bezahlt, wird das ja nicht nur tun, weil auf einem Stück Papier B.Sc. oder Informatik steht, sondern weil derjenige bestimmte Probleme gelöst haben möchte und in etwa weiß, welche Arbeitnehmer dafür in Frage kommen.
Vergleichbarkeit schaffen finde ich sogar durchaus sinnvoll, man sollte nur eben mal wirklich und auch ehrlicher trennen zwischen Theorie und Praxis, genauso wie zwischen Arbeit/Ausbildung und Bildung.
Wenn man das nicht tut, (der Trend mit immer mehr Abiturienten zeigt das ja auch hier) kommt man sonst in der Tat dort hin, wo z.B. das amerikanische System ist, was du ja auch schon so schön umschrieben hast: für den normalen Bürojob muss es dann schon ein Bachelor sein. Irrsinnig meines Erachtens nach.
kugelwasser schrieb:
Ich bin mir da auch noch gar nicht sicher ob fachhochschule oder uni, aber mein bauchgefühl sagt mir schon das uni nichts für mich ist. Allerdings weiß ich auch nicht wirklich was ihr mit theorie meint, für mich ist theorie alles wo ich mich nicht selber beweg und irgendwas mach, deswegen hab ich 0 vorstellung davon was ihr mit theorie meint. Ich denk mal ich werd mirn paar vorlesungen anschauen und aufgaben dazu falls das irgendwie geht und schauen ob mir das passt.
Da sollte man über Google in der Tat fündig werden. Viele Universitäten und FHs, genauso wie bei dualen Studiengängen bieten auch Orientierungseinheiten oder zumindest Online-Ratgeber an.
Einstellungstests kann auch eine Hilfe sein.
Um ein kleines Beispiel zu geben: Programmierst du z.B. eine Navigationssoftware, benötigt du ein intuitives Menü, eine Ansteuerung des Displays und aller restlichen Hardwarekomponenten usw. usf.
Will man dann noch Staus umfahren, benötigt man Live-Informationen, muss dafür sorgen, dass diese Infos verarbeitet werden und zur Verfügung stehen.
Die Modellierung eines solchen Szenarios sowie die Implementation desselben obliegt dann einem Entwickler wie vorhin von mir angesprochen. Der, ebenso wie in dem Beispiel der Wirtschaftssoftware im Unternehmen, die Teilbereiche erkennt, modelliert, eine geeignete Programmiersprache wählt, eine Art Framework schreibt um die Informationen zur Verfügung zu stellen usw. usf.
Solches und viele ähnliche Anwendungsszenarien sind dann auch Sachen, die man immer wieder von FH-Studenten hört.
Bei mir an der Uni würde eine diesbezügliche Aufgabe die Praxis vollkommen vernachlässigen. Die Aufgabe wäre z.B. in theoretischer Informatik oder Graphentheorie denkbar. Hier könnte die Fragestellung lauten: Gebe einen effizienten Algorithmus zur Wegfindung an, der dich auf kürzester Strecke von A nach B überführt.
Sowas endet dann meist in Komplexitätsanalyse, also Beweisung zur Einordnung in Problemklassen, die beschreiben, wie aufwändig die Lösung des Problems ist oder ob eine einfachere Lösung gefunden werden kann. Ebenso wäre denkbar eine gegebene Lösung zu erhalten und diese beweisen oder widerlegen zu müssen. Z.B. ist der Pfad P1 ein kürzester Pfad? Beweise.
Vereinfachte Darstellung der zugrundeliegenden Theorie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weg_%28Graphentheorie%29
Das waren jetzt ausgedachte Aufgaben. Aber Ähnliches Zeug sieht man überall an Unis in den ersten Wochen, einfache Einführungsaufgaben. Vergleichbar mit solchen Aufgaben:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&cad=rja&uact=8&ved=0CDwQFjAE&url=http%3A%2F%2Fwww.mathe.tu-freiberg.de%2F~brause%2Fdownloads%2FagtI%2Fws12_13%2Fha5.pdf&ei=dtMRVe5A0exogb6A0A4&usg=AFQjCNF4u5eAJ2T0G9jGBtWlo14AsQlUDQ&sig2=HtZH3riT2QafEJo-YgVrWA&bvm=bv.89184060,d.d2s
kugelwasser schrieb:
Von 100 leuten aus meinen jahrgang kenn ich vllt 5 stück die so sind wie du
Das war auch in etwa meine Beobachtung damals. An der Uni bin ich aber, wie gesagt, nur Durchschnitt.
kugelwasser schrieb:
Wie viel aufwand hast du denn z.b. für dein mathe-abi aufgewandt? Hast du immer hausaufgaben gemacht und im unterricht mitgearbeitet? Oder wirklich zu 100% ohne hausaufgaben und lernen vor arbeiten ausgekommen?
Ich hab für die schriftliche Klausur in Mathe am Vorabend der Klausur ein wenig im Buch gestöbert. Für sowas wie BWL oder Englisch habe ich nichts gemacht. Für Physik hab ich immerhin vormittags am Tag vor der Klausur angefangen.
Was die Hausaufgaben angeht: Ich habe in den meisten Fächern, so auch in Mathe, 1-2 Punkte von meiner Note abgezogen bekommen, weil ich so viele nicht gemachte Hausaufgaben hatte. Ich habe tatsächlich nie etwas getan.
Das war mir auch egal, weil ich in allen wichtigen Fächern schriftlich immer im 1er-Bereich war.
Meine immense Freizeit habe ich dann in Projekte gesteckt: z.B. freiwilliges Referat über Astrophysik mit Fokus auf Sternentstehung und die Gravitationskräfte und viele Ähnliche, besonders im Bereich Mathe und Informatik.
Kurzum: Im Abi habe ich mich sehr gelangweilt und mir einfach Themen gesucht, die mich interessierten und dann komplexere Dinge gemacht. Den Schulstoff selbst habe ich stets ignoriert, nie gelernt oder Hausaufgaben gemacht. Viele Lehrer mochten das nicht, einige, besonders in Mathe, Physik und Informatik haben mich einfach mein Ding machen lassen.
Für mein Studium, um dir da einen Ausblick zu geben, habe ich z.B. in den ersten beiden Semestern Mathematik jede Woche die Übungsaufgaben bearbeitet und versäumtes nachgeholt. Die Vorlesungen habe ich nicht immer besucht, ich gehöre zu denjenigen die nicht so gut über Vorlesungen lernen, eher über die Übungsaufgaben und selbstständig das Skript durcharbeiten.
Das Skript für ein Semester war bei uns meist etwas über 500 Seiten, diese Literatur und ergänzende Fachliteratur (Bücher) habe ich durchgearbeitet. Natürlich auch nicht immer jede Seite, bin ja keine Maschine, aber das meiste eben schon.
Für höhere Analysis beispielsweise habe ich dann gegen Ende des Semesters eine Woche, Mo-So, jeden Tag i.d.R. 8-10h mit einer Übungsgruppe Aufgaben durchgerechnet und die Themen besprochen. Danach nochmal eine Woche allein das Skript durchgeblättert, Schwachpunkte ausgebessert usw.
Ergebnis: 2.0