Fortbildung im IT-Bereich

grotenclos

Cadet 4th Year
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Hallo zusammen,

mir schwirren gerade eine paar Gedanken durch den Kopf daher wollte ich mir mal externe Ratschläge / Gedanken hierzu einholen.

Meine Situation ist Folgende, ich habe dieses Jahr mein Studium abgeschlossen (Mischung aus BWL, Jura und Sozialforschung) und arbeite jetzt Vollzeit an 5 Tagen in der Woche (41 Stunden). Ich bin 26 Jahre alt und würde mich gerne beruflich und privat neben der Arbeit weiterbilden. Ich interessiere mich sehr für den IT-Bereich sprich ich würde gerne gerne eigene Apps programmieren können und mich weiter mit den Prozessen und den Aufbau von Computern und Betriebssystemen auseinandersetzen.

Ich habe mich die letzten Tage im Internet über die Möglichkeiten informiert. Zum einen aufgefallen ist mir die Fernuni Hagen, bei der man auch in Teilzeit neben dem Job ein Informatik Studium abschließen kann. Erfahrung mit der Zeiteinteilung habe ich in so fern, dass ich bereits mein Abitur neben der Arbeit nachgeholt habe (5 Tage die Woche 18 - 22 Uhr). Da mache ich mir also nicht so die Gedanken.

Auf der anderen Seite lese ich häufiger, dass zum programmieren natürlich ein Studium keine Voraussetzung ist. Vielmehr zählt hier das learning by doing. Das hört sich natürlich plausibel an.

Für mich fraglich ist nur, ob eine private Weiterbildung nach dem Motto, ich setze mich abends mal hin und programmiere ein wenig vor mich hin und schau hier und da mal was nach, den gleichen Effekt hat wie ein strukturiertes Studium. Zumal ich nachher keine Zertifikate oder sonstiges über mein vorhandenes Wissen verfüge. Was dafür sprechen würde es auf die Art und Weise zu versuchen ist, dass der Druck ein ganz anderer ist und man sehr viel freier in der Zeitgestaltung ist (hier ist die Motivation natürlich auch wieder ein Thema). Zudem entfallen die Kosten für das Studium.

Was kann ich generell von einem Informatik Studium erwarten? Ich weiß das es einen unheimlichen Schwerpunkt in der Mathematik hat. Hier stellt sich mir die Frage, in wie weit man dieses erweiterte Wissen für die Programmierung benötigt? Es wird ja sehr wahrscheinlich nicht umsonst vermittelt werden. Hat man hier als Selbstlernender überhaupt die Chance sich einen strukturierten Lernplan zusammenzustellen? Ich stelle mir das sehr schwer vor, dass nötige Wissen im Internet herauszukristallisieren und das richtige zu lernen.

Wie seht ihr das? Würdet ihr das ganze selbst in die Hand nehmen oder lieber den Druck in Kauf nehmen und es über eine Fernuni machen? Zeitlich sind in Teilzeit 12 Semester angesetzt für das Studium. Eine lange Zeit wie ich finde, in der man gerade wenn man einfach anfangen würde zu programmieren, eine Menge lernen kann. Das ist ein weiterer Punkt. Durch die vielen anderen Schwerpunkte im Studium neben dem Programmieren wird es sehr schwer dieses auch noch regelmäßig in Angriff nehmen zu können.

Auf eure Antworten freue ich mich.
 
Was soll denn das Ziel sein? Das wäre mal die wichtigste Frage.
Ein handfester Job oder einfach nur ein Hobby?

Für letzteres reicht es ja einfach daheim was machen, Bücher aus der Bücherei, Online Kurse usw.
Für ersteres schon eher ein Studium. Ob es da für "nur programmieren" unbedingt ein abstraktes Uni Studium sein muss würde ich aber bezweifeln. Da gibt es schon passenderes.
 
grotenclos schrieb:
Was kann ich generell von einem Informatik Studium erwarten? Ich weiß das es einen unheimlichen Schwerpunkt in der Mathematik hat. Hier stellt sich mir die Frage, in wie weit man dieses erweiterte Wissen für die Programmierung benötigt?

Das hängt davon ab, was man wo und wie machen möchte.

Auch wenn die Mathematik von kleineren FHs - habe mir da mal Übungszettel und Probeklausuren angeguckt - immer noch schwieriger aussieht, als dies z.B. bei den Aufgaben eines Mitbewohners (Uni-BWL) der Fall war, so ist es dort dennoch schon deutlich einfacher und i.d.R. auch ein viel praktischerer Fokus als Uni-Informatik.
Wenn man also sowieso stark in Richtung Praxis möchte, wäre (wenn überhaupt studieren) eine FH höchstwahrscheinlich die bessere Wahl.

Abgesehen davon ist "Programmierung" im Prinzip nur das "Handwerkszeug". Kleinere Häuser kann man mit entsprechender Erfahrung natürlich auch so mauern, ab einer bestimmten Komplexität, Größe, Anforderungen, ... braucht man dann aber Statiker, Architekten, etc. pp.
So verhält sich das mit Informatik auch. Programmierung ist, besonders an guten Unis, nur Nebenwerk was man größtenteils in seiner Freizeit umsetzt. Im Vergleich zu der Theorie ist das aber auch trivial, sprich wenn man die Theorie dort schafft, dann wird man ganz sicher nicht mehr an Programmieraufgaben scheitern.
Da geht es dann aber natürlich auch nicht darum, "einfach Apps zu bauen" o.Ä., sondern um konkrete, komplexere Themen.

Ob du das aber, wie gesagt, tatsächlich hinterher benötigst, hängt eben stark von deinen Zielen ab. Wenn du "nichts weiter" als Apps programmieren möchtest, dann ist ein Studium, besonders eines mit hohem Theorieanteil, wenig zielführend.
 
Ungard schrieb:
Was soll denn das Ziel sein? Das wäre mal die wichtigste Frage.
Ein handfester Job oder einfach nur ein Hobby?

Sorry, ich habe tatsächlich vergessen mein Ziel in der Ausgangsfrage zu formulieren.:rolleyes:
Mein Traum wäre es ca. 30 Stunden die Woche im Büro zu arbeiten und 10 Stunden mein eigenes Ding von zu Hause aus zu machen. Hierbei ist noch offen, ob ich mich eigenen Projekten (Apps) widme oder eventuell als Freelancer arbeite (hier hätte ich Chancen an Arbeit zu kommen über Freunde).

Ich möchte also in meinem derzeitigen Beruf bleiben und nebenbei programmieren. Allein aus Sicherheitsaspekten würde ich mich gerade nicht trauen alles aufzugeben für ein Studium. Daher würde auch nur die Fernuni Hagen in Frage kommen und kein Vollzeit Studium.
 
grotenclos schrieb:
Daher würde auch nur die Fernuni Hagen in Frage kommen und kein Vollzeit Studium.
Für etwas App-Programmierung ist ein Informatik Studium komplett übers Ziel hinausgeschossen.

Fang direkt mit der Programmierung an und schaue ob es dir überhaupt liegt. Im Internet gibt es genug Kurse und Material. Danach würde ich mich überhaupt erst entscheiden, ob ich wirklich Informatik studieren will...

Wenn man etwas an seinem Golf bastelt, muss auch nicht direkt Fahrzeugtechnik studieren :)
 
Cokocool schrieb:
Wenn man etwas an seinem Golf bastelt, muss auch nicht direkt Fahrzeugtechnik studieren :)

Keiner würde mir Geld dafür geben, dass ich an meinem Golf bastel.

Es ist ja schon Ziel auch Geld damit zu verdienen und es nicht rein Hobbymäßig zu betreiben, falls ich das nicht deutlich gemacht habe.
 
Mit 10h die Woche Apps schreiben oder etwas rum programmieren?
Eher Unrealistisch. Dafür bezahlt auch keiner was.
Man kann sich sicher selbstständig machen, dann erwarten die Leute aber auch Vollzeit.
Gerade zu Beginn hat man auch erstmal Akquise. Später kann man das vielleicht auch mit 20h machen, wenn man einen Namen hat.
 
@grotenclos 10h pro Woche und normale Apps generell sind triviale IT-Aufgaben, da wird dir ein Studium nicht viel nützen, da es dort um komplexere Aufgabenstellungen geht. Was du beschreibst sind einfache Programmiertätigkeiten nebenbei, dafür reichen nicht nur Online-Tutorials oder maximal bestimmte Online-Kurse, sondern sind auch viel zielgerichteter, weil du da dann explizit lernst, was du in der Praxis benötigst.

Ein Informatikstudium ist kein Programmierkurs, sondern viel, viel mehr. Programmierung findet da, besonders an den Unis, nur am Rande statt.
 
Es gibt übrigens auch viele FHs die ein nebenberufliches Studium anbieten. Sei es Private oder staatliche.
Aber wie gesagt für "nur etwas coden" ist das Overkill.
 
Java und Python sollten relativ einfach sein für Anfänger. Mit einer der beiden Sprachen wärst du an einer Uni im 1. Semester konfrontiert. Bei mir (TU) war es Python.
Wenn du geschickt bist und die Denkweise verstehst die dahinter steckt solltest du die grundlegenden Operationen beider Sprachen in weniger als 1 Monat beherrschen. Google einfach nach Python Anleitungen/Kursen etc., das ist fast 1:1 das selbe was in den ersten Vorlesungen gelehrt wird.
 
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