große Festplatte Serverbetrieb 24/7

lordg2009

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Hi,

ich suche eine große Festplatte (18 oder 20TB) für meinen Server für Videodateien. Die Festplatte wird in erster Linie ein Datengrab werden und vielleicht 1x pro Woche eine Datei abspielen. Früher habe ich Western Digital Red gekauft und die laufen seit mehr als 5 Jahren ohne Probleme. Jetzt sind die aber sehr viel teurer als alternative Festplatten und ich frage mich, ob ich die bei meiner geringen Lese-/Schreib-Belastung wirklich brauche.

Wie sieht es mit den WD Ultrastar Festplatten aus? Die 20TB-Platte gibt es für 340€. Alternativ kommt auch die Seagate Exos in Frage. Wichtig ist mir die Langlebigkeit. Ich weiß da gibt es bei Festplatten nicht eine Garantie, aber vielleicht kennt sich jemand mit den Produktkategorien aus.

Vielen Dank
 
Läuft dieser Server den durch, auch wenn nur selten Dateien abgespielt werden? Erfolgt ein HDD Spin Down?

PS: Wer lesen kann. Im Titel steht ja schon 24/7...
 
Ich bin mit meinen Toshiba MG09 18GB sehr zufrieden
 
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Hi...

lordg2009 schrieb:
[...] aber vielleicht kennt sich jemand mit den Produktkategorien aus.
Und, was ist die Frage dazu?

lordg2009 schrieb:
Wie sieht es mit den WD Ultrastar Festplatten aus?
Welche genau sind gemeint? Ansonsten: Gut.

Btw.:
Ob Statistiken, die immer auf einer Durchschnittssystematik basieren, die individuellen Einzel-Nutzungsfälle (im Privatbereich) hinreichend widerspiegeln, wage ich mal zu bezweifeln.​
 
lordg2009 schrieb:
Wie sieht es mit den WD Ultrastar Festplatten aus? Die 20TB-Platte gibt es für 340€. Alternativ kommt auch die Seagate Exos in Frage.

Beides ein deutliches Upgrade gegenüber WD Red (Plus).
Ich frage mich echt immer, wie es kommt, dass so viele glauben, die Red seinen besonders gute Festplatten (ist wahrscheinlich dem Marketing geschuldet). Das einzig wirklich Positive an denen ist die Lautstärke, ansonsten kriegt man für das Geld bzw. weniger Geld ganz leicht was Besseres.

Ultrastar und Exos sind Enterprise-HDDs. Die sind für intensive Workloads gemacht. Die Red (Plus) hingegen sind lediglich NAS-HDDs für Privatanwender, die nicht mal nen RV-Sensor haben und sind auch sonst im allen Belangen (außer der Lautstärke) einer Enterprise-HDD deutlich unterlegen.
 
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Orientiere Dich am Besten nach Deinen persönlichen Vorlieben und Anforderungen. Lautstärke kann man immer schlecht empfehlen (oder auch nicht), weil abgesehen davon dass die oft nur im Idle oder gar nicht angegeben sind, äußerst subjektiv wahrgenommen werden. Mich stört zum Beispiel nicht die Bohne, was andere die Wände hochgehen lässt.

Stromverbrauch wäre ein Faktor, gerade bei 24/7 - hier genehmigen sich die Toshiba meist etwas mehr, sowohl Idle als unter Last.

Was die Zuverlässigkeit angeht kochen alle mit Wasser. Es kann jede Platte von jedem Hersteller prinzipiell sehr schnell hops gehen, aber auch ewig halten. Ich hatte die letzten Jahre in meinen und anderen NAS die ich "betreue" paar Ausfälle oder Platten, die ersetzt werden mussten. Die meisten davon noch auf Garantie. Könnten 4 oder 5 Seagate gewesen sein und eine WD. Ist aber auch nicht aussagekräftig, weil das Verhältnis in Benutzung auch ca. 30 Seagate und 6 WD sind. Im Prinzip kannst Du fragen wen Du willst, Du wirst keine aussagekräftige Antwort bekommen. Im Zweifelsfall entscheide Dich für Platten mit längerer Garantie, dann gibt das noch ein wenig mehr Sicherheit für einen möglichen Tausch.

Ich persönlich habe hauptsächlich Seagate Exos (X10, X12, X16, X18, X20) im Einsatz. Dass mir davon auch schon welche die Grätsche gemacht haben finde ich nicht schlimm. Dafür ist die Garantie da. Und bei Seagate ist meine Erfahrung mit Garantieumtausch unkompliziert und flott. Früher war ich mal mehr auf WD. So habe ich auch noch 5 WD Red 4 TB und 3 HGST Deskstar NAS von meiner ersten NAS-Bestückung. Eine Red davon wurde letztes oder vorletztes Jahr mal ersetzt. Die anderen laufen noch. Allerdings laufen die nicht mehr so viel, die kümmern sich eher um meinen Cold Storage.
 
Banned schrieb:
Beides ein deutliches Upgrade gegenüber WD Red (Plus).
Ich frage mich echt immer, wie es kommt, dass so viele glauben, die Red seinen besonders gute Festplatten (ist wahrscheinlich dem Marketing geschuldet). Das einzig wirklich Positive an denen ist die Lautstärke, ansonsten kriegt man für das Geld bzw. weniger Geld ganz leicht was Besseres.

Ultrastar und Exos sind Enterprise-HDDs. Die sind für intensive Workloads gemacht. Die Red (Plus) hingegen sind lediglich NAS-HDDs für Privatanwender, die nicht mal nen RV-Sensor haben und sind auch sonst im allen Belangen (außer der Lautstärke) einer Enterprise-HDD deutlich unterlegen.
Dann vergleiche mal die auf den Labels aufgedruckten R/N Nummern. Bei den zweistelligen TB Kapazitäten basieren die SATA Varianten der Ultrastar auf exakt derselben Hardware wie die Red Plus, aber auch wie Red Pro, Purple, Gold und natürlich auch White Label Platten aus externen Gehäusen. Sprich die Hardware ist je TB Schiene eh immer identisch (abgesehen davon, dass WD für White Labels manchmal Hardware höherer Kapazitäten hergenommen hat, von denen ein Teil stillgelegt wurde). Die Unterschiede in den Specs kommen ausschließlich durch unterschiedliches Tuning der Firmware zustande. In der Praxis dürfte es bei hardwarenahen Themen wie der Lautstärke keine nennenswerten Unterschiede geben, da alle diese Platten intern mit nem 7200er Motor drehen. Bei Red Plus und White wird der Datendurchsatz lediglich künstlich per Firmware Drossel auf für 5400er typische Werte leicht runter gedrückt... Auch was die Ausfallwahrscheinlichkeit angeht würde ich nix drauf geben was im Datenblatt zugesagt wird (das variiert teils um zwei 10er-Potenzen!), die Hardware ist halt identisch...
 
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@Purche

Wie kommst es dann, dass sich UBER und MTBF zwischen einer Red Plus und z.B. einer Ultrastar mit jeweils 14TB Kapazität unterscheiden?

Sind das dann aus deiner Sicht Fantasiewerte von WD?

Ich würde außerdem davon ausgehen, dass eine per Firmware verlangsamte White Label im Hinblick auf die Kopfbewegungen insgesamt leiser ist, auch wenn sie mit gleicher Geschwindigkeit läuft.

RVS finde ich bei den RED Plus u.a. auch nicht im Datenblatt. Mag sein, dass das darauf zurückzuführen ist, dass auch die Modelle unter 10TB mit auf dem Datenblatt stehen (wobei ich mich dann frage, warum WD da nicht einfach differenziert im Datenblatt).
Und wer sagt einem denn, dass der RVS dann bei den größeren Modellen überhaupt aktiv ist, auch wenn er vorhanden sein sollte? Ich ja heutzutage nichts Neues mehr, dass Features zwar vorhanden, aber nicht freigeschaltet sind. Das würde dann auch wiederum Sinn ergeben im Hinblick auf die UBER und MTBF.
 
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Banned schrieb:
Wie kommst es dann, dass sich UBER und MTBF zwischen einer Red Plus und z.B. einer Ultrastar mit jeweils 14TB Kapazität unterscheiden? Sind das dann aus deiner Sicht Fantasiewerte von WD?
Ich tippe eher auf Marketing. Es hält sie ja nichts davon ab, in den Specs einer günstigeren Modellreihe schlechtere Werte anzugeben, als tatsächlich erreicht werden (Betrug wäre es nur umgekehrt). Also um Kunden, denen es drauf ankommt, eher zu den teuren Reihen zu lotsen. Früher, als die UltraStars noch teurer waren, passte diese Theorie halbwegs. Bei den aktuell niedrigeren Preisen der UltraStars passt die Theorie nicht mehr so ganz (aber die Datenblätter können sie jetzt auch schlecht nachträglich anpassen)

Wenn man mal die angegebenen Werte in den verschiedenen Datenblättern vergleicht, fallen auch richtige Widersprüche auf. Habe hier mal exemplarisch die 12TB Schiene gegenübergestellt, die Werte sind aber je Farbschiene i.d.R. unabhängig von der Kapazität gleich. Habe folgende Datenblätter verwendet: Red Plus, Red Pro, Purple, UltraStar, Gold (teils hab ich bewusst ältere Versionen verlinkt, da in den aktuellen teils einzelne Werte nicht mehr gelistet sind)

Bei den nicht behebbaren Lesefehlern muss man echt aufpassen, WD verwendet willkürlich verschiedene Schreibweisen (1 von 10^14, 10 von 10^14, 10 von 10^15, 1 von 10^15 - teils mit Kleinerzeichen davor, teils ohne). Ich habe das hier mal vereinheitlich zu 1 in 10^x:

Specs.png


Am auffälligsten/unsinnigsten ist m.E. dass bei der teureren und mit fast doppelter Garantiedauer versehenen Red Pro mit 10x mehr Lesefehlern zu rechnen sein soll als bei der günstigeren Red Plus...

Dass solche krassen Unterschiede nur durch die jeweils anders optimierte Firmware zustande kommen sollen, kann ich mir jedenfalls in dem Maße nicht vorstellen. Wie gesagt ist die Hardware jeweils gleich:
Red.png


red pro_e.jpg
Purple_e.jpg

hc520_e.jpg

Gold_e.jpg


Allenfalls könnten sie Binning betreiben, also aus den Testreihen auf die Güte jedes einzelnen Exemplars schließen und die so auf die Farben verteilen, dazu kenne ich aber keinen einzigen Bericht, so dass das reine Spekulation ist (andererseits ist immerhin gesichert, dass Platten, die aufgrund von nicht vollständig bestandenen Tests nachgearbeitet werden, u.a. über Verkauf in externen Gehäusen veräußert werden)


Also mein Fazit ist an sich, wenn es die UltraStars derzeit schon so günstig gibt, kann man da also an sich nicht viel falsch machen...
 
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Ohne alles gelesen zu haben, bis auf den Anfang..

Da sowie so Backups erstellt werden, kaufe ich nur noch die günstigsten Platten für meinen Server, die ich finden kann. In der Regel Toshiba Desktop Platten, auf Grund dessen, dass sie oft sehr günstig verkauft werden.

Ich Stelle keine großen Anforderungen, da sie in einem privaten Netzwerk verwendet werden.
Das einzige was ich zu Anfang mache ist, sie mehrere hundert Stunden mitlaufen zu lassen und sie in der Zeit mehrfach vollschreibe. Danach werden sie eingebunden und gut ist.

Meldet sich smart, wird die Platte sofort ersetzt.
In den letzten 14 Jahre musste ich somit nie auf ein Backup zurückgreifen und bin immer mit den billigsten Platten gut gefahren.

Denn egal was ne Platte gekostet hat, sie können immer von jetzt auf gleich Ausfällen.
Daher ist ein Mehrfaches Backup das a und o.

Nur so als Gedanke..

Ps. Die älteste Platte im Server, hat einen start/stop count von mittlerweile 1,6 Millionen! (Dank fehlerhafter Firmware)
Sorgen machen ich mir keine!
Wenn sie ausfällt, fällt sie eben aus. Aber bis dahin nutze ich sie wie gewohnt.
 
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@Purche

Danke, sehr interessant.

Und jo, sehe ich auch so. Bei den Preisen für die Ultrastars ist das aktuell eigentlich ein No-Brainer. Bei den Red Pro wird sich wahrscheinlich jemand verschrieben haben. :D
 
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Purche schrieb:
Am auffälligsten/unsinnigsten ist m.E. dass bei der teureren und mit fast doppelter Garantiedauer versehenen Red Pro mit 10x mehr Lesefehlern zu rechnen sein soll als bei der günstigeren Red Plus...
Hmm... m. A. n. steckt hier ein Denkfehler drin.
Die Anzahl der "Nicht behebbaren Lesefehler [...]" ist doch mit 13 bei der Red Pro niedriger als bei der preisgünstiger angebotenen Red Plus und diese Angabe wird wohl entweder auf die WLR oder die MTBF angerechnet - man braucht da nur mal die jeweiligen Prozent- bzw. Promillewerte der Modelle miteinander vergleichen und erkennt, dass sich dann schon ein (qualitativ orientiertes) Ergebnis zugunsten der Preisintensiveren ergibt.
Und wenn bedacht wird, welche Serien mit "Powered by Ultrastar™" ausgezeichnet werden, bräuche eigtl. eine Entscheidung für Ultrastar-Laufwerke gar nicht mehr in Frage gestellt werden müssen.

Sollte es sich bei​
lordg2009 schrieb:
Die 20TB-Platte gibt es für 340€.
um dieses MF-Angebot (Modell ohne SED) handeln, kann das sicherlich ohne Bauchschmerzen befürchten zu müssen gewählt werden - wer das Modell mit SED bevorzugt ist hier gut aufgehoben.​
 
User007 schrieb:
Hmm... m. A. n. steckt hier ein Denkfehler drin.
Die Anzahl der "Nicht behebbaren Lesefehler [...]" ist doch mit 13 bei der Red Pro niedriger als bei der preisgünstiger angebotenen Red Plus​
Da komme ich jetzt nicht hinterher. Der niedrigere Wert "13" bei der Red Pro heißt doch, das im Schnitt nach ca. 10 Billionen gelesenen Bits (10 TB) mit einem nicht behebbaren Lesefehler zu rechnen ist, bei der "billigen" Red Plus ist aber im Schnitt erst nach 100 Billionen gelesenen Bits (100 TB) damit zu rechnen. Daher steht der höhere Wert bei der billigen Red Plus für eine Zehnerpotenz mehr, d.h. es müsste im statistischen Mittel 10x so lange dauern, bis der Lesefehler auftritt. Daher ist ein höherer Wert hier besser. Sieht man ja auch bei den teuren Gold Platten, die da sogar ne 15 haben (nicht behebbarer Lesefehler im Mittel erst nach 1 Billiarde gelesenen Bits / 1000 TB bzw. 1 PB)
 
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Genau. Bei normalen Consumer-HDDs liegt der Wert idR bei 1 in 10^14, bei Enterprise-HDDs bei 1 in 10^15.

https://serverfault.com/questions/8...ber-value-from-s-m-a-r-t-measurements-in-ssds

Welche Bedeutung der Wert in der Realität hat, ist wiederum einr andere Frage. Ich habe mal einen Artikel gelesen, wo man zu dem Schluss kam (mit empirischen Daten zum Fehlerverhalten von HDDs), dass in den UBER-Wert nicht zu viel hinein interpretiert werden sollte. Letztendlich ist es meinem Verständnis nach eher ein Schätzwert. Mit einem RAID mit Redundanz relativiert sich die Sache wiederum.

Ein Wert von 1 in 10^13 wäre jedoch ziemlich schlecht. Da hat sich ganz bestimmt jemand vertan - schließlich handelt es sich sogar um das Pro Modell der Red.
 
User007 schrieb:
Die Anzahl der "Nicht behebbaren Lesefehler [...]" ist doch mit 13 bei der Red Pro niedriger als
Das sind nicht behebbare Fehler pro x gelesene Bits

@Purche.
Dein Link zur Red Pro gibt 10^14 an, nicht 10^13
 
Ja, die Werte sind wie Kraut und Rüben wenn man die Datenblätter der verschiedenen Reihen vergleicht. Genau deswegen schrieb ich ja, dass ich die Werte selbst auf eine gemeinsame Basis konvertiert habe. Ob mir nach 1000 Meter Laufstrecke im Schnitt 10 Münzen aus der Tasche gefallen sind oder nach 100 Meter Laufstrecke nur 1 Münze, kommt halt aufs selbe raus...
 
Purche schrieb:
Daher steht der höhere Wert bei der billigen Red Plus für eine Zehnerpotenz mehr, d.h. es müsste im statistischen Mittel 10x so lange dauern, bis der Lesefehler auftritt.
🫣 Ja, ist natürlich richtig - mir ist da beim Vergleichen wohl trotzdem genau dort, worauf Du noch extra aufmerksam gemacht hattest, der Fehler unterlaufen und dann hab ich's leider falsch zugeordnet. 🤷‍♂️​
 
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