Tesoro Durandal Ultimate eSport im Test: Cherry MX Red und Black vereint
3/4Alltagserfahrungen
Während die normale Tesoro Durandal in homogener Bestückung mit allen üblichen MX-Schaltern erworben werden kann, ist die eSport-Variante sowohl mit den Modellen MX „Black“ und „Red“ versehen. Größere Tasten werden von „Costar“-Stabilisatoren gestützt. Diese geben zugunsten eines gleichbleibenden Tippgefühls etwas Steifigkeit über die Längsachse preis. Der Drahtbügel unter der Leertaste lässt jedoch eine Aussparung für den Schalter vermissen – funktional kein Nachteil, technisch unschön.
Typisch für die MX-Schalter im Allgemeinen ist der vier Millimeter lange Federweg, dessen Signalpunkt nach rund zwei Millimetern Wegstrecke erreicht wird. Bei den Varianten „Black“ und „Red“ ist diese Stelle, welche bei 60 respektive 45 Gramm Kraftaufwand erreicht wird, durch den linear ansteigenden Widerstand nicht markiert; abseits der unterschiedlichen Federn existieren zwischen diesen Versionen keine Unterschiede. Diese Eigenschaft wohnt unter anderem den „taktilen“ braunen und blauen „Farbvarianten“ inne.
Das Schreibverhalten der Durandal Ultimate eSport weicht nicht von anderen Tastaturen mit MX „Red“ oder „Black“ ab. Interessant ist vielmehr der Mix aus beiden Typen. Sowohl die Entscheidung als auch die Anordnung der Schaltertypen stellen sich als wohldurchdacht heraus, der unterschiedliche Widerstand beim Betätigen der Switches erfordert nur wenige Minuten Eingewöhnung.
Die „Rahmung“ des Tastenfeldes durch die MX „Black“ hat praktisch mehrere Auswirkungen. Sie erleichtert die Orientierung auf der Tastatur und senkt die Anzahl versehentlich ausgelöster Tasten – ein Punkt, der bei roten MX-Modellen leicht vorkommen kann. Zudem lässt sich die vorderste Schalterreihe sorglos zur Auflage von Fingern nutzen; leichtgängige „Reds“ provozieren hierbei mitunter unbewusst ausgelöste Signalübertragungen.
Die unserer Erfahrung zufolge tendenziell bei homogen „schwarz“ ausgestatteten Tastaturen auftretenden Ermüdungserscheinungen beim längeren Schreiben werden durch die Anordnung der Schalter vermieden: Mit höherem Widerstand müssen nur selten genutzte Tasten betätigt werden, wobei der Vorgang als solches aufgrund der stärkeren Feder bewusst erfolgen muss. Insgesamt funktioniert das Konzept also gut und erleichtert den sorglosen Umgang mit Schaltern sowie Handposition – Probleme, die im alltäglichen Umgang mit leichtgängigen Switches auftreten können, werden hier effektiv umgangen.
Die Lautstärke fällt durch ihr etwas helleres Klangbild auf, wodurch die Durandal Ultimate eSport ein wenig mehr Präsenz als etwa die jüngst getestete Ozone Strike Pro zeigt. Das bereits ohne Hochstellfüße vergleichsweise stark angestellte Gehäuse bleibt auch bei der Ergonomie unauffällig, legt jedoch die Nutzung der entlastenden Handballenauflage nahe, die durchaus noch etwas breiter hätte ausfallen dürfen. Der Nutzung des „FN“-Schalters hätte gerade bei einer Tastatur, deren Zusatzfunktionen ausschließlich als Sekundärbelegungen eingefügt werden, eine größere Oberfläche überdies gutgetan – seine Tastenkappe bleibt bei der Standardgröße und möchte daher präzise angewählt werden.
Software
Speziell unter dem Gesichtspunkt „Gaming“ enttäuscht die Software von Tesoro auf ganzer Linie. Automatismen, darunter der selbstständige Aufruf von Profilen, und Verwaltungsoptionen, etwa die Benennung von Profilen, der Export oder das Editieren bereits aufgenommener Makros, fehlen. Es existiert überdies keine Möglichkeit, den Gaming-Modus zu konfigurieren: Er wird bei jedem Profilwechsel automatisch aktiviert. Auch Medienfunktionen lassen sich nicht zuweisen, wobei ohnehin nur zehn, dafür fast beliebige Tasten die Möglichkeit alternativer Belegung bieten.
Dass die Zuweisung umständlich – Klick auf Makro-Slot, Klick auf Tastatur, Zuweisen der Funktion – erfolgt, stört bei einem Produkt für mehr als 100 Euro massiv, denn wie auch der rudimentäre Funktionsumfang wird der Bedienkomfort selbst von weit günstigeren Modellen übertroffen. Zu allem Überfluss wurde die deutsche Sprachversion der „Macro Software“ weder vollständig noch korrekt übersetzt. „Sparen“ meint eigentlich „Speichern“, der Orientierung tun solche Babelfisch-Fehltritte nicht gut: „Breaking the Rules“? Aber bitte nicht bei der deutschen Sprache!
Insgesamt ist die Software für eine Tastatur der obersten Preisklasse enttäuschend.
Tesoro Durandal G1NL Macro Software 1.0.0 | ||
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Konfigurierbar | Primärtasten | Außer „F7-F12“, „FN“, „Win“: Makros, Programmverknüpfungen, Tastenbelegung |
Makrotasten | Multimedia-Funktionen, Makros, Programmverknüpfungen, Office-Funktionen |
|
Beleuchtung | – | |
Gaming-Modus | – | |
Makros | Anzahl | max. 10 pro Profil |
Länge | Unbegrenzt | |
Wiedergabe | Unbekannt | |
Ausgabe | Einmalig, während oder bis Tastendruck | |
Vorlagen | Nein | |
Im-/Export | Nein | |
Makro-Aufnahme | Editor | Ja |
Verzögerung | Keine, feste/reale Abstände | |
Editieren | Nein | |
Profile | Anzahl | Hardware: 5 |
Benennung | Nein | |
Autostart | Nein | |
Im-/Export | Ja | |
Besonderheiten | – |